Archiv hat geschrieben: Di 6. Feb 2018, 17:55
Mein Neurologe macht z. Zt. Urlaub. Es gibt eine Urlaubsvertretung die am anderen Ende von Köln ist. Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln ca. 1:30 - 1 Weg! Daher habe ich mich heute entschlossen zu einem anderen Neurologen hier am Ort zu gehen um mir 1 oder 2 Packungen Imigran injekt für das Wochenende verschreiben zu lassen. Ich also eine leere Packung Imigran, meine Krankenversicherungskarte und den noch hier liegenden Überweisungsschein geschnappt und zu der Praxis gefahren.
Dort angekommen habe ich den beiden Arzthelferinnen gesagt das ich dringend ein Medikament brauche und mein Arzt Ferien macht. Da meinten die doch glatt das ginge nicht und ich müßte zu der Urlaubsvertretung fahren. Mein Hinweis auf akute Schmerzen und das dies wohl kaum zumutbar ist da er zu weit weg ist hat die nicht interessiert. Das wäre eben so und da sie mich ja nicht kennen, gäbe es keine andere Möglichkeit. Auf dem Überweisungsschein steht deutlich drauf "Schmerztherapie" und "Cluster-Kopfschmerz". Ich habe dann gesagt, das ich dann eben auf den Arzt warten würde. Das ginge auch nicht - da köme ich mit Sicherheit heute nicht dran - hier gäbe es jedenfalls kein Rezept. Ich solle eben notfalls meinen Hausarzt aufsuchen

Die beiden haben sich weder angeguckt WAS ich brauche, noch WAS auf der Überweisung stand sondern mich eiskalt am Tresen abserviert.
Ich habe mir dann die Namen der beiden notiert und darauf hingewiesen, das dies unterlassene Hilfeleistung ist - und strafbar. Sie haben mich dann noch gefragt, ob ich noch die Telefonnumern und Adressen haben möchte

1 Stunde später habe ich gegen die beiden Straanzeige erstattet und die Sache wird auch noch an die Bundesärztekammer gemeldet.
Was ist eigentlich los in unserem Land ? Jetzt bekommt man noch nicht einmal seine nötigen Medikamente. Unfassbar das ganze...
Gruß
Harald-Köln
Hallo Harald,
leider findet man diese Praktiken in vielen Arztpraxen an.
Meine Handlung war in einer ähnlichen, schmerzlichen Notsituation, dass ich mir zuerst die Namen der Arzthelferinnen notierte, die mich ausdrücklich nicht mit dem Doktor selbst sprechen lassen wollten, obwohl ich ein ärztliches Attest von meinem Neurologen immer bei mir trage mit Therapieempfehlung für den Notfall. Dann habe ich im Wartezimmer Platz genommen und von meinem Handy die 112 gewählt und erklärt, dass ich unaushaltbare Schmerzen habe und ich mich in der Praxis XYZ befinde, die mich aber hier nicht behandeln können oder wollen. Daraufhin kam der Notarzt, nur auf meine Person fixiert, das ganze Drumherum hat ihn nicht beeindruckt. Jedenfalls bekam ich sofort Sauerstoff, Lidocain hat er mir aus der Ampulle per Spritze in die Nase gegeben und danach bekam ich Dormicum und bin dann erst wieder richtig in einer Neurologischen Klinik zu mir gekommen. Ich bin dem Rettungsdienst sehr, sehr dankbar dafür.
Eines weiss ich, im Notfall sollte man besser in die Notaufnahme einer Klinik (die eine neurologische Abteilung hat) gehen und nicht in eine niedergelassene Praxis.
Ich habe mich auch im Nachhinein über den Arzt beschwert, ohne Erfolg, denn er hätte davon ja nichts gewusst, da seine Erfüllungsgehilfen ihn nicht über die Situation informiert hätten.
Scheiss Spiel (man möge mir die Ausdrucksweise verzeihen) ... wenn man Schmerzen hat. Meinem Neurologen habe ich auch die Story erzählt und er hat mir nur zugestimmt, dass ich nicht falsch gehandelt habe.
Euch allen eine schmerzfreie bzw. erduldbare Zeit