Studie in Aachen

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Studie in Aachen

Beitrag von Archiv »

Wie bereits an anderer Stelle vorgestellt, findet derzeit am Uni-Klinikum Aachen eine Studie zum "Schmerzgedächtnics bei Clusterkopfschmerz" unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Ellrich statt.

Ich selbst hatte mich bereits frühzeitig zur Teilnahme entschieden und habe am 18.8.04 die "Prozedur" über mich ergehen lassen (Näheres dazu in der jetzt erscheinenden Ausgabe unserer Mitgliederzeitung).

Gestern abend nun war Prof. Ellrich zu Gast bei der CSG-Heinsberg, um auch unter den anderen Gruppenmitgliedern für die Teilnahme an der Studie zu werben.

In einem rund 90minütigen Vortrag erläuterte Prof. Ellrich zunächst die ganz normale Reizweiterleitung innerhalb des zentralen Nervensystems am Beispiel eines Nadelstichs in den Finger bis hin zum Bewusstwerden des Schmerzes in der Großhirnrinde.

Ausführlicher ging er auf die Reizweiterleitung im Bereich der Synapsen ein und verglich diese - wenn sich denn an dieser Stelle ein "Schmerzgedächtnis" etabliert hat - mit ausgetretenen Steinstufen einer Kellertreppe: Jeder einzelne Schritt macht sich nicht bemerkbar, aber die Summe der Hunderte von Schritten in Dutzenden von Jahren schon.... Ebenso könnten sich in den Synapsen Spuren immer wiederkehrender Transmitter-Ausschüttungen "einbrennen" und somit zum "Schmerzgedächtnis" werden.

Sehr detailliert stellte Prof. Ellrich anschließend die einzelnen Tests vor, die im Rahmen der Studie Anwendung finden und ebenso bereitwillig gab er Auskunft auf alle aufkommenden Fragen.

Resultat des Abends: Ausnahmslos alle anwesenden CK-Patienten erklärten sich spontan bereit, an der Studie teilzunehmen und werden in den nächsten Tagen zur Terminvereinbarung in Aachen vorstellig werden.

Prof. Ellrich bedankte sich auch noch einmal ausdrücklich für die bereits durchgeführte Werbung, die die CSG für diese Studie gemacht hat (und weiterhin betreibt) und die ihm bereits Anmeldungen und Nachfragen aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar dem eidgenössischen Ausland gebracht hat, worüber er sehr erfreut und erstaunt war.
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Re: Studie in Aachen

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 19:20 Wie bereits an anderer Stelle vorgestellt, findet derzeit am Uni-Klinikum Aachen eine Studie zum "Schmerzgedächtnics bei Clusterkopfschmerz" unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Ellrich statt.

Ich selbst hatte mich bereits frühzeitig zur Teilnahme entschieden und habe am 18.8.04 die "Prozedur" über mich ergehen lassen (Näheres dazu in der jetzt erscheinenden Ausgabe unserer Mitgliederzeitung).

Gestern abend nun war Prof. Ellrich zu Gast bei der CSG-Heinsberg, um auch unter den anderen Gruppenmitgliedern für die Teilnahme an der Studie zu werben.

In einem rund 90minütigen Vortrag erläuterte Prof. Ellrich zunächst die ganz normale Reizweiterleitung innerhalb des zentralen Nervensystems am Beispiel eines Nadelstichs in den Finger bis hin zum Bewusstwerden des Schmerzes in der Großhirnrinde.

Ausführlicher ging er auf die Reizweiterleitung im Bereich der Synapsen ein und verglich diese - wenn sich denn an dieser Stelle ein "Schmerzgedächtnis" etabliert hat - mit ausgetretenen Steinstufen einer Kellertreppe: Jeder einzelne Schritt macht sich nicht bemerkbar, aber die Summe der Hunderte von Schritten in Dutzenden von Jahren schon.... Ebenso könnten sich in den Synapsen Spuren immer wiederkehrender Transmitter-Ausschüttungen "einbrennen" und somit zum "Schmerzgedächtnis" werden.

Sehr detailliert stellte Prof. Ellrich anschließend die einzelnen Tests vor, die im Rahmen der Studie Anwendung finden und ebenso bereitwillig gab er Auskunft auf alle aufkommenden Fragen.

Resultat des Abends: Ausnahmslos alle anwesenden CK-Patienten erklärten sich spontan bereit, an der Studie teilzunehmen und werden in den nächsten Tagen zur Terminvereinbarung in Aachen vorstellig werden.

Prof. Ellrich bedankte sich auch noch einmal ausdrücklich für die bereits durchgeführte Werbung, die die CSG für diese Studie gemacht hat (und weiterhin betreibt) und die ihm bereits Anmeldungen und Nachfragen aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar dem eidgenössischen Ausland gebracht hat, worüber er sehr erfreut und erstaunt war.
Das ist natürlich schon interessant, was Jakob schreibt. Noch interessanter wird das, wenn man die Ergebnisse kennt, die er nicht hier geschrieben hat und mir telefonisch mitgeteilte.

Die Schmerzempflichkeit ist nämlich auf der betroffenen Seite anders, als auf der nicht betroffenen.

Und auch sehr interessant ist, daß die Empfindlichkeit gegenüber thermischen Reizen auf der betroffenen Seite erniedrigt ist , während die Empfindlichkeit gegenüber Druckreizen erhöht ist.

So wäre es z.B. möglich, daß Gesichtsschwitzen bei viel mehr CK-Patienten auftritt, die das aber gar nicht bemerken, weil die Schmerzempfindlichkeit zu niedrig ist.

Und die erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Druck und Reibung könnte den bekannten Effekt erklären, daß Haare und Kopf wehtun, wenn man drüber streicht.

Dann schließt sich sofort die Überlegung an, ob denn nun auch der Plexus caroticus auf Druckreize empfindlicher reagiert.

Ja, ja, so ist das mit der Forschung: kaum hat man ein Ergebnis, schon tun sich eine Menge neuer und interessanter Fragen auf. (Es hat mal einer gesagt: Die Wissenschaft sucht nach einem Perpetuum Mobile - sie hat es gefunden, sie ist es selbst)

Ich werde demnächst auch in Aachen zur Studie sein und hoffe, daß noch viele andere teilnehmen werden.

Gruß und schmerzfreie Zeit
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