Imigran und Naramig

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Archiv
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Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Hallo allerseits,

ich benutze gegen meine Attacken öfter Imigran Nasal 20mg. Tagsüber klappt das auch wunderbar. Nur nachts habe ich noch ein Problem: Wenn ich nachts aufwache und die Attacke ist zu weit fortgeschritten, nutzt mir das Nasal nichts mehr und die Nacht ist gelaufen, da es meist nicht bei einer bleibt.
Ich habe vor kurzem herausgefunden, das ich die Nacht (mind. 6 Stunden, eher 7) durchschlafen kann, wenn ich ein Nasal ungefähr 30 Minuten vor dem Zubettgehen vorsorglich nehme. Man soll es zwar nicht steht im Beipackzettel, aber da stehen auch viele andere Dinge drin. Bei mir hilft es jedenfalls und das ist für mich am wichtigsten.
Ich habe mir nun ebenfalls Naramig verschreiben lassen, da es eine lange Wirkungszeit haben soll. Damit kann ich dann auch nachts durchschlafen, ich muss es nur ungefähr 2 Stunden vor dem Zubettgehen nehmen. Jetzt steht in dem Beipackzettel aber drin, das man bis zu 24 Stunden nach der Einnahme keinesfalls Imigran nehmen soll. Das Imigran Nasal brauche ich aber tagsüber fast immer mind. einmal. Ich habe mich bisher nicht getraut, diesen Hinweis im Beipackzettel zu ignorieren und halte mich an die 24 Stunden. Hat schon jemand von euch Erfahrungen damit gemacht wenn man Imigran trotz Einnahme von Naramig zusätzlich nimmt ?

Okay, bei Imigran Nasal soll man auch nur max. 2 in 24 Stunden nehmen, aber an einem ganz heftigen Tag habe ich auch schonmal 4 genommen und es hat mir nicht geschadet. Aber verschiedene Präparate so zu kombinieren erscheint mir doch etwas gefährlich. Oder ??

Danke für eure Antworten!!

Schöne Grüße und Schmerzfreie zeiten.
Harald
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Re: Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:01 Hallo allerseits,

ich benutze gegen meine Attacken öfter Imigran Nasal 20mg. Tagsüber klappt das auch wunderbar. Nur nachts habe ich noch ein Problem: Wenn ich nachts aufwache und die Attacke ist zu weit fortgeschritten, nutzt mir das Nasal nichts mehr und die Nacht ist gelaufen, da es meist nicht bei einer bleibt.
Ich habe vor kurzem herausgefunden, das ich die Nacht (mind. 6 Stunden, eher 7) durchschlafen kann, wenn ich ein Nasal ungefähr 30 Minuten vor dem Zubettgehen vorsorglich nehme. Man soll es zwar nicht steht im Beipackzettel, aber da stehen auch viele andere Dinge drin. Bei mir hilft es jedenfalls und das ist für mich am wichtigsten.
Ich habe mir nun ebenfalls Naramig verschreiben lassen, da es eine lange Wirkungszeit haben soll. Damit kann ich dann auch nachts durchschlafen, ich muss es nur ungefähr 2 Stunden vor dem Zubettgehen nehmen. Jetzt steht in dem Beipackzettel aber drin, das man bis zu 24 Stunden nach der Einnahme keinesfalls Imigran nehmen soll. Das Imigran Nasal brauche ich aber tagsüber fast immer mind. einmal. Ich habe mich bisher nicht getraut, diesen Hinweis im Beipackzettel zu ignorieren und halte mich an die 24 Stunden. Hat schon jemand von euch Erfahrungen damit gemacht wenn man Imigran trotz Einnahme von Naramig zusätzlich nimmt ?

Okay, bei Imigran Nasal soll man auch nur max. 2 in 24 Stunden nehmen, aber an einem ganz heftigen Tag habe ich auch schonmal 4 genommen und es hat mir nicht geschadet. Aber verschiedene Präparate so zu kombinieren erscheint mir doch etwas gefährlich. Oder ??

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Harald
Hallo Harald,

ich finde, es klingt doch sehr optimistisch, wenn Du nach der Einnahme von Naramig die Nacht durchschlafen kannst.

Vielleicht wärest Du ja auch am Tag schmerzfrei, wenn Du morgens schon ein Naramig nehmen würdest? Also eines morgens und eines abends. Wenn dann noch Attacken durchkommen, geht dann Sauerstoff?

Sumatriptan (Imigran) und Naratriptan (Naramig) sind beides Agonisten an den Serotonin 1B-1D-Rezeptoren, machen also eigentlich das Gleiche. (Irgendwie habe ich auch keine Ahnung, warum man die nicht zusammen nehmen können soll.)Möglicherweise sind eventl. Wechselwirkungen dieser Medikamente untereinander nicht getestet worden - und dann warnt man halt mal. Vielleicht fürchtet man Überdosierungen. Vielleicht gibt´s aber auch einen anderen Grund und ich kenne ihn nur nicht.

Ich persönlich mag solche Medikamentenmixe nicht sehr gerne und würde daher eher bei einem Triptan bleiben.

Die Prophylaxe mit Naramig ist übrigens schon vor einiger Zeit als erfolgreich beschrieben worden, sowohl von der Harvard Medical School, als auch von einer holländischen Arbeitsgruppe.

Gruß und schmerzfreie Zeit
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Re: Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:01 Hallo allerseits,

ich benutze gegen meine Attacken öfter Imigran Nasal 20mg. Tagsüber klappt das auch wunderbar. Nur nachts habe ich noch ein Problem: Wenn ich nachts aufwache und die Attacke ist zu weit fortgeschritten, nutzt mir das Nasal nichts mehr und die Nacht ist gelaufen, da es meist nicht bei einer bleibt.
Ich habe vor kurzem herausgefunden, das ich die Nacht (mind. 6 Stunden, eher 7) durchschlafen kann, wenn ich ein Nasal ungefähr 30 Minuten vor dem Zubettgehen vorsorglich nehme. Man soll es zwar nicht steht im Beipackzettel, aber da stehen auch viele andere Dinge drin. Bei mir hilft es jedenfalls und das ist für mich am wichtigsten.
Ich habe mir nun ebenfalls Naramig verschreiben lassen, da es eine lange Wirkungszeit haben soll. Damit kann ich dann auch nachts durchschlafen, ich muss es nur ungefähr 2 Stunden vor dem Zubettgehen nehmen. Jetzt steht in dem Beipackzettel aber drin, das man bis zu 24 Stunden nach der Einnahme keinesfalls Imigran nehmen soll. Das Imigran Nasal brauche ich aber tagsüber fast immer mind. einmal. Ich habe mich bisher nicht getraut, diesen Hinweis im Beipackzettel zu ignorieren und halte mich an die 24 Stunden. Hat schon jemand von euch Erfahrungen damit gemacht wenn man Imigran trotz Einnahme von Naramig zusätzlich nimmt ?

Okay, bei Imigran Nasal soll man auch nur max. 2 in 24 Stunden nehmen, aber an einem ganz heftigen Tag habe ich auch schonmal 4 genommen und es hat mir nicht geschadet. Aber verschiedene Präparate so zu kombinieren erscheint mir doch etwas gefährlich. Oder ??

Danke für eure Antworten!!

Schöne Grüße und Schmerzfreie zeiten.
Harald

Hallo Harald,

was Du da mit dem Nasal machst, ist eigentlich nichts anderes als eine vernünftige Prophylaxe.
Nun gibt es ein Triptan, mit dem hervorragende Ergebisse erzielt werden konnten. Das Triptan ist eine Tablette und heißt Allegro. Der Name des Wirkstoffes ist Frovatriptan.
Normalerweise verzichten wir auf Triptane in Tablettenform, wegen der verzögerten Wirkung. Hier scheint dies jedoch ein gewünschter Effekt zu sein.
Harald Müller kann mehr zu den Halbwertzeiten, usw. sagen.

Triptane nachts nasal einzusetzen, halte ich für fragwürdig und nur teilweise erfolgreich, zumindest was meine eigenen Erfahrungen betrifft. Versuchs doch mal subkutan. Es wirkt blitzschnell und fast immer, während beim nasalen Einsatz bei mir nur in zwei Dritteln der Anwendung Erfolg eintrat. Außerdem wirkt es wohl auch etwas verzögert, was nachts ohnehin problematisch sein kann, da man evtl. schon in der Attacke drin hängt.

Ich hatte auch jahrelang "Angst" vor dem "Piecks". Doch die schnelle und zuverlässige Wirkung hat mich überzeugt. Was passiert denn? Man tauscht irre Schmerzen gegen einen Piecks ein. Es kostet ein wenig Überwindung, aber es lohnt sich und ist nicht wirklich unangenehm. Beim fünften Mal ist es schon Routine. Und über die mehrmalige Anwendung von Triptan und dadurch entstehende Nebenwirkungen gibts es keine negativen Meldungen. Hinter der vorgehaltenen Hand stimmen auch erfahrene CK-Ärzte zu.

Oder, Rüdiger??
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Re: Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:01 Hallo allerseits,

ich benutze gegen meine Attacken öfter Imigran Nasal 20mg. Tagsüber klappt das auch wunderbar. Nur nachts habe ich noch ein Problem: Wenn ich nachts aufwache und die Attacke ist zu weit fortgeschritten, nutzt mir das Nasal nichts mehr und die Nacht ist gelaufen, da es meist nicht bei einer bleibt.
Ich habe vor kurzem herausgefunden, das ich die Nacht (mind. 6 Stunden, eher 7) durchschlafen kann, wenn ich ein Nasal ungefähr 30 Minuten vor dem Zubettgehen vorsorglich nehme. Man soll es zwar nicht steht im Beipackzettel, aber da stehen auch viele andere Dinge drin. Bei mir hilft es jedenfalls und das ist für mich am wichtigsten.
Ich habe mir nun ebenfalls Naramig verschreiben lassen, da es eine lange Wirkungszeit haben soll. Damit kann ich dann auch nachts durchschlafen, ich muss es nur ungefähr 2 Stunden vor dem Zubettgehen nehmen. Jetzt steht in dem Beipackzettel aber drin, das man bis zu 24 Stunden nach der Einnahme keinesfalls Imigran nehmen soll. Das Imigran Nasal brauche ich aber tagsüber fast immer mind. einmal. Ich habe mich bisher nicht getraut, diesen Hinweis im Beipackzettel zu ignorieren und halte mich an die 24 Stunden. Hat schon jemand von euch Erfahrungen damit gemacht wenn man Imigran trotz Einnahme von Naramig zusätzlich nimmt ?

Okay, bei Imigran Nasal soll man auch nur max. 2 in 24 Stunden nehmen, aber an einem ganz heftigen Tag habe ich auch schonmal 4 genommen und es hat mir nicht geschadet. Aber verschiedene Präparate so zu kombinieren erscheint mir doch etwas gefährlich. Oder ??

Danke für eure Antworten!!

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Harald
Habe noch ein paar Stellen zu Frovatriptan gefunden:

Nebenwirkungen von Frovatriptan (5)

Organsystem Nebenwirkung Häufigkeit*
Allgemeines Ermüdung, anormales Temperaturempfinden, Brustschmerzen, Hitzewallungen 4
Schmerzen, Asthenie, Fieber 3
Beinschmerzen; zugefügte Verletzungen 2
Atemwege Engegefühl im Hals 4
Rhinitis, Pharyngitis, Sinusitis, Laryngitis 3
Hyperventilation 2
Bewegungsapparat Skelettschmerz 4
Rückenschmerzen, Arthralgie, Arthrose, Muskelschwäche 3
Blut und Lymphsystem Epistaxis, Purpura, Lymphadenopathie 2
Gastrointestinaltrakt Übelkeit, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Bauchschmerzen 4
Durchfall, Dysphagie, Blähungen, Verstopfung 3
Cheilitis, Aufstoßen, unspezifische gastrointestinale Störungen, gastroösophagialer Reflux, Schluckauf, Ösophagusspasmus, Magengeschwür, Schmerzen der Speicheldrüsen, Stomatitis, Zahnschmerzen 2
Haut- und Hautanhangsgebilde vermehrtes Schwitzen 4
Pruritus 3
Urtikaria 2
Harn- und Geschlechtsorgane häufigeres Wasserlassen, Polyurie 3
nächtliches Wasserlassen, Nierenschmerzen, dunkler Urin 2
Herz und Kreislauf Palpitationen 4
Tachykardie, Hypertonie 3
Bradykardie 2
Nervensystem Schwindel, Parästhesien, Kopfschmerzen, Somnolenz, Dysästhesie, Hyperästhesie 4
Tremor, Hyperästhesie, Drehschwindel, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Nervosität, Erregtheit, verminderte Konzentration, Euphorie, Depression, anormales Denken, Depersonalisation 3
Muskelverspannung, Muskelerschlaffung, verlangsamte Reflexe, Lähmung der Zunge, Amnesie, Verstärkung einer Depression, anormales Träumen, Persönlichkeitsstörungen, Synkope 2
Sinnesorgane Sehstörungen 4
Tinnitus, Ohrenschmerzen, unspezifische Störungen der Ohren, Geschmacksstörungen 3
Hyperakusis 2
Stoffwechsel und Ernährung Durst, Dehydratation 3
Hypocalciämie, Hypoglykämie, Bilirubinämie 2

* 1: sehr selten und Einzelfälle (< 0,01 Prozent); 2: selten (0,01 bis < 0,1 Prozent); 3: gelegentlich (0,1 bis < 1 Prozent); 4: häufig (1 bis < 10 Prozent); 5: sehr häufig (10 Prozent und mehr)



Überempfindlichkeit gegen den jeweiligen Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Fertigarzneimittels stellen weitere Kontraindikationen dar.

In der Schwangerschaft werden Triptane nicht empfohlen und sollten allenfalls im Einzelfall bei besonderer Nutzen-Risiko-Abwägung zum Einsatz kommen. Eletriptan und Frovatriptan treten in die Muttermilch über. Eine Anwendung in der Stillzeit sollte daher nicht oder allenfalls mit besonderer Vorsicht erfolgen (4, 5).

Wechselwirkungen

Keines der beiden Triptane darf zusammen mit Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Behandlung eingenommen werden. Methylergometrin ist auf Grund eines Risikos einer Konstriktion von Koronararterien nur mit Vorsicht anzuwenden. Eine gleichzeitige Behandlung mit mehreren Triptanen darf nicht erfolgen (4, 5).



Die gleichzeitige Einnahme von Frovatriptan mit Monoaminoxidasehemmern und Johanniskrautextrakten wird wegen des Risikos eines Serotoninsyndroms nicht empfohlen. Das Syndrom geht mit zentraler Unruhe, Rigor, Hyperreflexie und Fieber einher und kann lebensbedrohlich sein. Obwohl Frovatriptan kein Substrat für die Monoaminoxidase-A ist, wird für dieses ein Serotoninsyndrom nicht explizit ausgeschlossen. Vorsicht ist für Frovatriptan bei selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern wie Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin geboten. Fluvoxamin kann als potenter Hemmstoff für Cytochrom CYP 1A2 die Blutkonzentration von Frovatriptan um bis zu 49 Prozent erhöhen. Bei Frauen, die orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, waren die Frovatriptan-Konzentrationen 30 Prozent höher als bei denen, die keine einnahmen. Die Nebenwirkungshäufigkeit stieg allerdings nicht an.



Bei gesunden Probanden betrug nach Einnahme einer oralen Einzeldosis von 2,5 mg die mittlere maximale Blutkonzentration von Frovatriptan (Cmax), die innerhalb von 2 bis 4 Stunden erreicht wurde, 4,2 ng/ml bei Männern und 7,0 ng/ml bei Frauen. Die mittlere AUC betrug 42,9 und 94 ng h/ml bei Männern beziehungsweise Frauen. Die orale Bioverfügbarkeit betrug 22 Prozent bei Männern und 30 Prozent bei Frauen. Die Pharmakokinetik von Frovatriptan war bei gesunden Probanden und Migränepatienten gleich. Ebenso fand sich kein Unterschied in den pharmakokinetischen Parametern während oder zwischen Migräneanfällen. Über den in klinischen Studien untersuchten Dosisbereich von ein bis 40 mg zeigte Frovatriptan generell eine lineare Pharmakokinetik. Nahrung hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Frovatriptan, verzögerte aber tmax geringfügig um circa eine Stunde.

Das Volumen im Steady-state nach intravenöser Gabe von 0,8 mg betrug 4,2 l/kg bei Männern und 3 l/kg bei Frauen. Die Bindung von Frovatriptan an Serumproteine ist mit 15 Prozent gering. Die reversible Bindung an Blutzellen im Steady-state lag ohne Unterschied zwischen Männern und Frauen bei circa 60 Prozent.

Nach oraler Gabe von 2,5 mg radioaktiv markiertem Frovatriptan an gesunde männliche Probanden wurden 32 Prozent der Dosis im Urin und 62 Prozent in den Faeces wiedergefunden. Zahlreiche Metaboliten sind bekannt, von denen einige eine Affinität zu 5-HT1-Rezeptoren besitzen, die jedoch schwächer als diejenige von Frovatriptan ist.

Die Ergebnisse von In-vitro-Studien zeigten, dass CYP 1A2 das hauptsächlich an der Metabolisierung von Frovatriptan beteiligte Cytochrom-P 450-Isoenzym ist. Frovatriptan hemmt oder induziert CYP 1A2 in vitro nicht. Es ist kein Hemmer oder Substrat der Monoaminoxidase (MAO) oder der CYP450-Isoenzyme.

Die Elimination von Frovatriptan verläuft biphasisch mit einer Distributionsphase, die zwischen 2 und 6 Stunden dauert. Die mittlere systemische Clearance beträgt 216 und 132 ml/min bei Männern beziehungsweise Frauen. Die renale Clearance macht 38 Prozent (82 ml/min) und 49 (65 ml/min) der totalen Clearance bei Männern beziehungsweise Frauen aus. Die terminale Eliminationshalbwertszeit liegt unabhängig vom Geschlecht der Probanden bei circa 26 Stunden.

Die AUC und Cmax-Werte von Frovatriptan sind bei Männern um circa 50 Prozent niedriger als bei Frauen. Dies liegt zumindest teilweise an der gleichzeitigen Applikation oraler Kontrazeptiva. Auf Grund der durch die klinische Anwendung belegten Wirksamkeit und Sicherheit der 2,5-mg-Dosis ist keine geschlechtsspezifische Anpassung notwendig. Bei gesunden älteren Probanden von 65 bis 77 Jahren ist die AUC im Vergleich zu jüngeren Männern um 73 und bei Frauen um 22 Prozent erhöht. Bei Nierenfunktionsstörungen liegen keine signifikanten Veränderungen vor. Für leichte und mittlere Leberfunktionsstörungen liegen keine Veränderungen der Kinetik vor, schwere Leberfunktionsstörungen wurden nicht untersucht (5).

Für Frovatriptan exisitieren unveröffentlichte Studien, in denen die Wirksamkeit gegen den Standard Sumatriptan verglichen wurde. Die Untersuchungen zeigten eine geringere Effektivität von Frovatriptan gegenüber Sumatriptan (5, 8). Gegen Placebo existieren jedoch auch veröffentlichte Studien (9). Außerdem ist ein zusammenfassender Vergleich mit Sumatriptan oder Placebo in Bezug auf die Verträglichkeit und Sicherheit publiziert (10).

Beispielsweise werden in einer zusammenfassenden Untersuchung (9) drei randomisierte placebokontrollierte doppelblinde Studien im Parallelgruppendesign mit insgesamt 2676 Patienten ausgewertet, die zur Evaluation der klinischen Effektivität mit Frovatriptan 2,5 mg bei akuten Migräneattacken behandelt worden waren. In allen drei Studien war die Kopfschmerz-Response 2 Stunden nach Frovatriptan-Gabe signifikant größer als unter Placebo.

Die Verträglichkeit und Sicherheit von Frovatriptan 2,5 mg wurde anhand fünf zusammengefasster Studien bei Patienten mit akuten Migräneattacken gegenüber Sumatriptan 100 mg oder Placebo bei einmaliger Akutgabe verglichen (10). Außerdem war eine zwölfmonatige offene Studie Bestandteil der Zusammenfassung, währenddessen die Patienten bis zu drei Dosen von Frovatriptan 2,5 mg innerhalb einer 24-Stunden-Periode einnehmen konnten. Sicherheit und Verträglichkeit wurden durch die Aufnahme der Nebenwirkungen, Monitoring der Herzfrequenz und des Blutdrucks, hämatologisches Screening und Blutlaboruntersuchungen kontrolliert. 1554 Patienten nahmen Frovatriptan 2,5 mg und 838 Placebo ein. Frovatriptan wurde in der Kurz- und Langzeitstudie gut vertragen, wobei ein Prozent der Patienten in der Kurzzeitstudie und 5 Prozent der Patienten in der Langzeitstudie wegen Unverträglichkeit die Therapie abbrachen. Die Inzidenz von Nebenwirkungen war in der mit Frovatriptan behandelten Gruppe höher als in der Patientengruppe, die Placebo einnahm (47 gegen 34 Prozent). Das Spektrum der Nebenwirkungen war ähnlich. Im Vergleich mit Sumatriptan 100 mg wiesen signifikant weniger Patienten unter Frovatriptan Nebenwirkungen auf (43 gegenüber 36 Prozent) und die Rate der unerwünschten Wirkungen war geringer (0,62 gegenüber 0,61). Frovatriptan wurde gut vertragen und unabhängig vom Alter, Geschlecht, Rasse, Komedikation und kardiovaskulären Risikofaktoren toleriert.

Frovatriptan soll besonders dann eine Option bieten, wenn eine besonders lange Wirksamkeit zur Minimierung eines Recurrencekopfschmerzes erforderlich ist (11).

Originalbeitrag 2004 aus pharmazeutische-zeitung.de


Wolfgang KR
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Archiv
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Re: Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:04
Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:01 Hallo allerseits,

ich benutze gegen meine Attacken öfter Imigran Nasal 20mg. Tagsüber klappt das auch wunderbar. Nur nachts habe ich noch ein Problem: Wenn ich nachts aufwache und die Attacke ist zu weit fortgeschritten, nutzt mir das Nasal nichts mehr und die Nacht ist gelaufen, da es meist nicht bei einer bleibt.
Ich habe vor kurzem herausgefunden, das ich die Nacht (mind. 6 Stunden, eher 7) durchschlafen kann, wenn ich ein Nasal ungefähr 30 Minuten vor dem Zubettgehen vorsorglich nehme. Man soll es zwar nicht steht im Beipackzettel, aber da stehen auch viele andere Dinge drin. Bei mir hilft es jedenfalls und das ist für mich am wichtigsten.
Ich habe mir nun ebenfalls Naramig verschreiben lassen, da es eine lange Wirkungszeit haben soll. Damit kann ich dann auch nachts durchschlafen, ich muss es nur ungefähr 2 Stunden vor dem Zubettgehen nehmen. Jetzt steht in dem Beipackzettel aber drin, das man bis zu 24 Stunden nach der Einnahme keinesfalls Imigran nehmen soll. Das Imigran Nasal brauche ich aber tagsüber fast immer mind. einmal. Ich habe mich bisher nicht getraut, diesen Hinweis im Beipackzettel zu ignorieren und halte mich an die 24 Stunden. Hat schon jemand von euch Erfahrungen damit gemacht wenn man Imigran trotz Einnahme von Naramig zusätzlich nimmt ?

Okay, bei Imigran Nasal soll man auch nur max. 2 in 24 Stunden nehmen, aber an einem ganz heftigen Tag habe ich auch schonmal 4 genommen und es hat mir nicht geschadet. Aber verschiedene Präparate so zu kombinieren erscheint mir doch etwas gefährlich. Oder ??

Danke für eure Antworten!!

Schöne Grüße und Schmerzfreie zeiten.
Harald
Habe noch ein paar Stellen zu Frovatriptan gefunden:

Nebenwirkungen von Frovatriptan (5)

Organsystem Nebenwirkung Häufigkeit*
Allgemeines Ermüdung, anormales Temperaturempfinden, Brustschmerzen, Hitzewallungen 4
Schmerzen, Asthenie, Fieber 3
Beinschmerzen; zugefügte Verletzungen 2
Atemwege Engegefühl im Hals 4
Rhinitis, Pharyngitis, Sinusitis, Laryngitis 3
Hyperventilation 2
Bewegungsapparat Skelettschmerz 4
Rückenschmerzen, Arthralgie, Arthrose, Muskelschwäche 3
Blut und Lymphsystem Epistaxis, Purpura, Lymphadenopathie 2
Gastrointestinaltrakt Übelkeit, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Bauchschmerzen 4
Durchfall, Dysphagie, Blähungen, Verstopfung 3
Cheilitis, Aufstoßen, unspezifische gastrointestinale Störungen, gastroösophagialer Reflux, Schluckauf, Ösophagusspasmus, Magengeschwür, Schmerzen der Speicheldrüsen, Stomatitis, Zahnschmerzen 2
Haut- und Hautanhangsgebilde vermehrtes Schwitzen 4
Pruritus 3
Urtikaria 2
Harn- und Geschlechtsorgane häufigeres Wasserlassen, Polyurie 3
nächtliches Wasserlassen, Nierenschmerzen, dunkler Urin 2
Herz und Kreislauf Palpitationen 4
Tachykardie, Hypertonie 3
Bradykardie 2
Nervensystem Schwindel, Parästhesien, Kopfschmerzen, Somnolenz, Dysästhesie, Hyperästhesie 4
Tremor, Hyperästhesie, Drehschwindel, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Nervosität, Erregtheit, verminderte Konzentration, Euphorie, Depression, anormales Denken, Depersonalisation 3
Muskelverspannung, Muskelerschlaffung, verlangsamte Reflexe, Lähmung der Zunge, Amnesie, Verstärkung einer Depression, anormales Träumen, Persönlichkeitsstörungen, Synkope 2
Sinnesorgane Sehstörungen 4
Tinnitus, Ohrenschmerzen, unspezifische Störungen der Ohren, Geschmacksstörungen 3
Hyperakusis 2
Stoffwechsel und Ernährung Durst, Dehydratation 3
Hypocalciämie, Hypoglykämie, Bilirubinämie 2

* 1: sehr selten und Einzelfälle (< 0,01 Prozent); 2: selten (0,01 bis < 0,1 Prozent); 3: gelegentlich (0,1 bis < 1 Prozent); 4: häufig (1 bis < 10 Prozent); 5: sehr häufig (10 Prozent und mehr)



Überempfindlichkeit gegen den jeweiligen Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Fertigarzneimittels stellen weitere Kontraindikationen dar.

In der Schwangerschaft werden Triptane nicht empfohlen und sollten allenfalls im Einzelfall bei besonderer Nutzen-Risiko-Abwägung zum Einsatz kommen. Eletriptan und Frovatriptan treten in die Muttermilch über. Eine Anwendung in der Stillzeit sollte daher nicht oder allenfalls mit besonderer Vorsicht erfolgen (4, 5).

Wechselwirkungen

Keines der beiden Triptane darf zusammen mit Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Behandlung eingenommen werden. Methylergometrin ist auf Grund eines Risikos einer Konstriktion von Koronararterien nur mit Vorsicht anzuwenden. Eine gleichzeitige Behandlung mit mehreren Triptanen darf nicht erfolgen (4, 5).



Die gleichzeitige Einnahme von Frovatriptan mit Monoaminoxidasehemmern und Johanniskrautextrakten wird wegen des Risikos eines Serotoninsyndroms nicht empfohlen. Das Syndrom geht mit zentraler Unruhe, Rigor, Hyperreflexie und Fieber einher und kann lebensbedrohlich sein. Obwohl Frovatriptan kein Substrat für die Monoaminoxidase-A ist, wird für dieses ein Serotoninsyndrom nicht explizit ausgeschlossen. Vorsicht ist für Frovatriptan bei selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern wie Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin geboten. Fluvoxamin kann als potenter Hemmstoff für Cytochrom CYP 1A2 die Blutkonzentration von Frovatriptan um bis zu 49 Prozent erhöhen. Bei Frauen, die orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, waren die Frovatriptan-Konzentrationen 30 Prozent höher als bei denen, die keine einnahmen. Die Nebenwirkungshäufigkeit stieg allerdings nicht an.



Bei gesunden Probanden betrug nach Einnahme einer oralen Einzeldosis von 2,5 mg die mittlere maximale Blutkonzentration von Frovatriptan (Cmax), die innerhalb von 2 bis 4 Stunden erreicht wurde, 4,2 ng/ml bei Männern und 7,0 ng/ml bei Frauen. Die mittlere AUC betrug 42,9 und 94 ng h/ml bei Männern beziehungsweise Frauen. Die orale Bioverfügbarkeit betrug 22 Prozent bei Männern und 30 Prozent bei Frauen. Die Pharmakokinetik von Frovatriptan war bei gesunden Probanden und Migränepatienten gleich. Ebenso fand sich kein Unterschied in den pharmakokinetischen Parametern während oder zwischen Migräneanfällen. Über den in klinischen Studien untersuchten Dosisbereich von ein bis 40 mg zeigte Frovatriptan generell eine lineare Pharmakokinetik. Nahrung hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Frovatriptan, verzögerte aber tmax geringfügig um circa eine Stunde.

Das Volumen im Steady-state nach intravenöser Gabe von 0,8 mg betrug 4,2 l/kg bei Männern und 3 l/kg bei Frauen. Die Bindung von Frovatriptan an Serumproteine ist mit 15 Prozent gering. Die reversible Bindung an Blutzellen im Steady-state lag ohne Unterschied zwischen Männern und Frauen bei circa 60 Prozent.

Nach oraler Gabe von 2,5 mg radioaktiv markiertem Frovatriptan an gesunde männliche Probanden wurden 32 Prozent der Dosis im Urin und 62 Prozent in den Faeces wiedergefunden. Zahlreiche Metaboliten sind bekannt, von denen einige eine Affinität zu 5-HT1-Rezeptoren besitzen, die jedoch schwächer als diejenige von Frovatriptan ist.

Die Ergebnisse von In-vitro-Studien zeigten, dass CYP 1A2 das hauptsächlich an der Metabolisierung von Frovatriptan beteiligte Cytochrom-P 450-Isoenzym ist. Frovatriptan hemmt oder induziert CYP 1A2 in vitro nicht. Es ist kein Hemmer oder Substrat der Monoaminoxidase (MAO) oder der CYP450-Isoenzyme.

Die Elimination von Frovatriptan verläuft biphasisch mit einer Distributionsphase, die zwischen 2 und 6 Stunden dauert. Die mittlere systemische Clearance beträgt 216 und 132 ml/min bei Männern beziehungsweise Frauen. Die renale Clearance macht 38 Prozent (82 ml/min) und 49 (65 ml/min) der totalen Clearance bei Männern beziehungsweise Frauen aus. Die terminale Eliminationshalbwertszeit liegt unabhängig vom Geschlecht der Probanden bei circa 26 Stunden.

Die AUC und Cmax-Werte von Frovatriptan sind bei Männern um circa 50 Prozent niedriger als bei Frauen. Dies liegt zumindest teilweise an der gleichzeitigen Applikation oraler Kontrazeptiva. Auf Grund der durch die klinische Anwendung belegten Wirksamkeit und Sicherheit der 2,5-mg-Dosis ist keine geschlechtsspezifische Anpassung notwendig. Bei gesunden älteren Probanden von 65 bis 77 Jahren ist die AUC im Vergleich zu jüngeren Männern um 73 und bei Frauen um 22 Prozent erhöht. Bei Nierenfunktionsstörungen liegen keine signifikanten Veränderungen vor. Für leichte und mittlere Leberfunktionsstörungen liegen keine Veränderungen der Kinetik vor, schwere Leberfunktionsstörungen wurden nicht untersucht (5).

Für Frovatriptan exisitieren unveröffentlichte Studien, in denen die Wirksamkeit gegen den Standard Sumatriptan verglichen wurde. Die Untersuchungen zeigten eine geringere Effektivität von Frovatriptan gegenüber Sumatriptan (5, 8). Gegen Placebo existieren jedoch auch veröffentlichte Studien (9). Außerdem ist ein zusammenfassender Vergleich mit Sumatriptan oder Placebo in Bezug auf die Verträglichkeit und Sicherheit publiziert (10).

Beispielsweise werden in einer zusammenfassenden Untersuchung (9) drei randomisierte placebokontrollierte doppelblinde Studien im Parallelgruppendesign mit insgesamt 2676 Patienten ausgewertet, die zur Evaluation der klinischen Effektivität mit Frovatriptan 2,5 mg bei akuten Migräneattacken behandelt worden waren. In allen drei Studien war die Kopfschmerz-Response 2 Stunden nach Frovatriptan-Gabe signifikant größer als unter Placebo.

Die Verträglichkeit und Sicherheit von Frovatriptan 2,5 mg wurde anhand fünf zusammengefasster Studien bei Patienten mit akuten Migräneattacken gegenüber Sumatriptan 100 mg oder Placebo bei einmaliger Akutgabe verglichen (10). Außerdem war eine zwölfmonatige offene Studie Bestandteil der Zusammenfassung, währenddessen die Patienten bis zu drei Dosen von Frovatriptan 2,5 mg innerhalb einer 24-Stunden-Periode einnehmen konnten. Sicherheit und Verträglichkeit wurden durch die Aufnahme der Nebenwirkungen, Monitoring der Herzfrequenz und des Blutdrucks, hämatologisches Screening und Blutlaboruntersuchungen kontrolliert. 1554 Patienten nahmen Frovatriptan 2,5 mg und 838 Placebo ein. Frovatriptan wurde in der Kurz- und Langzeitstudie gut vertragen, wobei ein Prozent der Patienten in der Kurzzeitstudie und 5 Prozent der Patienten in der Langzeitstudie wegen Unverträglichkeit die Therapie abbrachen. Die Inzidenz von Nebenwirkungen war in der mit Frovatriptan behandelten Gruppe höher als in der Patientengruppe, die Placebo einnahm (47 gegen 34 Prozent). Das Spektrum der Nebenwirkungen war ähnlich. Im Vergleich mit Sumatriptan 100 mg wiesen signifikant weniger Patienten unter Frovatriptan Nebenwirkungen auf (43 gegenüber 36 Prozent) und die Rate der unerwünschten Wirkungen war geringer (0,62 gegenüber 0,61). Frovatriptan wurde gut vertragen und unabhängig vom Alter, Geschlecht, Rasse, Komedikation und kardiovaskulären Risikofaktoren toleriert.

Frovatriptan soll besonders dann eine Option bieten, wenn eine besonders lange Wirksamkeit zur Minimierung eines Recurrencekopfschmerzes erforderlich ist (11).

Originalbeitrag 2004 aus pharmazeutische-zeitung.de


Wolfgang KR

Hallo Wolfgang,

wenn man das so liest, dann könnte man meinen, daß das Zeugs gegen die Haager Landkriegsordnung verstößt.

Einen netten Satz zu (dem vielleicht zu sparsamen Einsatz von) Medikamenten, deren Nebenwirkungen und eventl. Schädigungen habe ich gerade gestern gehört: " Was glauben Sie denn, was bei einer Attacke, die Sie nicht behandeln alles kaputt geht?" Ich denke, das ist ein überlegenswerter Punkt.

Der langen Rede kurzer Sinn: "Frovatriptan wurde gut vertragen und unabhängig vom Alter, Geschlecht, Rasse, Komedikation und kardiovaskulären Risikofaktoren toleriert. "
Notabene: unabhängig von kardiovaskulären Risikofoktoren gut toleriert.

(Das ist bei Imigran nicht immer der Fall)

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Re: Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:05
Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:04
Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:01 Hallo allerseits,

ich benutze gegen meine Attacken öfter Imigran Nasal 20mg. Tagsüber klappt das auch wunderbar. Nur nachts habe ich noch ein Problem: Wenn ich nachts aufwache und die Attacke ist zu weit fortgeschritten, nutzt mir das Nasal nichts mehr und die Nacht ist gelaufen, da es meist nicht bei einer bleibt.
Ich habe vor kurzem herausgefunden, das ich die Nacht (mind. 6 Stunden, eher 7) durchschlafen kann, wenn ich ein Nasal ungefähr 30 Minuten vor dem Zubettgehen vorsorglich nehme. Man soll es zwar nicht steht im Beipackzettel, aber da stehen auch viele andere Dinge drin. Bei mir hilft es jedenfalls und das ist für mich am wichtigsten.
Ich habe mir nun ebenfalls Naramig verschreiben lassen, da es eine lange Wirkungszeit haben soll. Damit kann ich dann auch nachts durchschlafen, ich muss es nur ungefähr 2 Stunden vor dem Zubettgehen nehmen. Jetzt steht in dem Beipackzettel aber drin, das man bis zu 24 Stunden nach der Einnahme keinesfalls Imigran nehmen soll. Das Imigran Nasal brauche ich aber tagsüber fast immer mind. einmal. Ich habe mich bisher nicht getraut, diesen Hinweis im Beipackzettel zu ignorieren und halte mich an die 24 Stunden. Hat schon jemand von euch Erfahrungen damit gemacht wenn man Imigran trotz Einnahme von Naramig zusätzlich nimmt ?

Okay, bei Imigran Nasal soll man auch nur max. 2 in 24 Stunden nehmen, aber an einem ganz heftigen Tag habe ich auch schonmal 4 genommen und es hat mir nicht geschadet. Aber verschiedene Präparate so zu kombinieren erscheint mir doch etwas gefährlich. Oder ??

Danke für eure Antworten!!

Schöne Grüße und Schmerzfreie zeiten.
Harald
Habe noch ein paar Stellen zu Frovatriptan gefunden:

Nebenwirkungen von Frovatriptan (5)

Organsystem Nebenwirkung Häufigkeit*
Allgemeines Ermüdung, anormales Temperaturempfinden, Brustschmerzen, Hitzewallungen 4
Schmerzen, Asthenie, Fieber 3
Beinschmerzen; zugefügte Verletzungen 2
Atemwege Engegefühl im Hals 4
Rhinitis, Pharyngitis, Sinusitis, Laryngitis 3
Hyperventilation 2
Bewegungsapparat Skelettschmerz 4
Rückenschmerzen, Arthralgie, Arthrose, Muskelschwäche 3
Blut und Lymphsystem Epistaxis, Purpura, Lymphadenopathie 2
Gastrointestinaltrakt Übelkeit, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Bauchschmerzen 4
Durchfall, Dysphagie, Blähungen, Verstopfung 3
Cheilitis, Aufstoßen, unspezifische gastrointestinale Störungen, gastroösophagialer Reflux, Schluckauf, Ösophagusspasmus, Magengeschwür, Schmerzen der Speicheldrüsen, Stomatitis, Zahnschmerzen 2
Haut- und Hautanhangsgebilde vermehrtes Schwitzen 4
Pruritus 3
Urtikaria 2
Harn- und Geschlechtsorgane häufigeres Wasserlassen, Polyurie 3
nächtliches Wasserlassen, Nierenschmerzen, dunkler Urin 2
Herz und Kreislauf Palpitationen 4
Tachykardie, Hypertonie 3
Bradykardie 2
Nervensystem Schwindel, Parästhesien, Kopfschmerzen, Somnolenz, Dysästhesie, Hyperästhesie 4
Tremor, Hyperästhesie, Drehschwindel, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Nervosität, Erregtheit, verminderte Konzentration, Euphorie, Depression, anormales Denken, Depersonalisation 3
Muskelverspannung, Muskelerschlaffung, verlangsamte Reflexe, Lähmung der Zunge, Amnesie, Verstärkung einer Depression, anormales Träumen, Persönlichkeitsstörungen, Synkope 2
Sinnesorgane Sehstörungen 4
Tinnitus, Ohrenschmerzen, unspezifische Störungen der Ohren, Geschmacksstörungen 3
Hyperakusis 2
Stoffwechsel und Ernährung Durst, Dehydratation 3
Hypocalciämie, Hypoglykämie, Bilirubinämie 2

* 1: sehr selten und Einzelfälle (< 0,01 Prozent); 2: selten (0,01 bis < 0,1 Prozent); 3: gelegentlich (0,1 bis < 1 Prozent); 4: häufig (1 bis < 10 Prozent); 5: sehr häufig (10 Prozent und mehr)



Überempfindlichkeit gegen den jeweiligen Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Fertigarzneimittels stellen weitere Kontraindikationen dar.

In der Schwangerschaft werden Triptane nicht empfohlen und sollten allenfalls im Einzelfall bei besonderer Nutzen-Risiko-Abwägung zum Einsatz kommen. Eletriptan und Frovatriptan treten in die Muttermilch über. Eine Anwendung in der Stillzeit sollte daher nicht oder allenfalls mit besonderer Vorsicht erfolgen (4, 5).

Wechselwirkungen

Keines der beiden Triptane darf zusammen mit Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Behandlung eingenommen werden. Methylergometrin ist auf Grund eines Risikos einer Konstriktion von Koronararterien nur mit Vorsicht anzuwenden. Eine gleichzeitige Behandlung mit mehreren Triptanen darf nicht erfolgen (4, 5).



Die gleichzeitige Einnahme von Frovatriptan mit Monoaminoxidasehemmern und Johanniskrautextrakten wird wegen des Risikos eines Serotoninsyndroms nicht empfohlen. Das Syndrom geht mit zentraler Unruhe, Rigor, Hyperreflexie und Fieber einher und kann lebensbedrohlich sein. Obwohl Frovatriptan kein Substrat für die Monoaminoxidase-A ist, wird für dieses ein Serotoninsyndrom nicht explizit ausgeschlossen. Vorsicht ist für Frovatriptan bei selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern wie Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin geboten. Fluvoxamin kann als potenter Hemmstoff für Cytochrom CYP 1A2 die Blutkonzentration von Frovatriptan um bis zu 49 Prozent erhöhen. Bei Frauen, die orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, waren die Frovatriptan-Konzentrationen 30 Prozent höher als bei denen, die keine einnahmen. Die Nebenwirkungshäufigkeit stieg allerdings nicht an.



Bei gesunden Probanden betrug nach Einnahme einer oralen Einzeldosis von 2,5 mg die mittlere maximale Blutkonzentration von Frovatriptan (Cmax), die innerhalb von 2 bis 4 Stunden erreicht wurde, 4,2 ng/ml bei Männern und 7,0 ng/ml bei Frauen. Die mittlere AUC betrug 42,9 und 94 ng h/ml bei Männern beziehungsweise Frauen. Die orale Bioverfügbarkeit betrug 22 Prozent bei Männern und 30 Prozent bei Frauen. Die Pharmakokinetik von Frovatriptan war bei gesunden Probanden und Migränepatienten gleich. Ebenso fand sich kein Unterschied in den pharmakokinetischen Parametern während oder zwischen Migräneanfällen. Über den in klinischen Studien untersuchten Dosisbereich von ein bis 40 mg zeigte Frovatriptan generell eine lineare Pharmakokinetik. Nahrung hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Frovatriptan, verzögerte aber tmax geringfügig um circa eine Stunde.

Das Volumen im Steady-state nach intravenöser Gabe von 0,8 mg betrug 4,2 l/kg bei Männern und 3 l/kg bei Frauen. Die Bindung von Frovatriptan an Serumproteine ist mit 15 Prozent gering. Die reversible Bindung an Blutzellen im Steady-state lag ohne Unterschied zwischen Männern und Frauen bei circa 60 Prozent.

Nach oraler Gabe von 2,5 mg radioaktiv markiertem Frovatriptan an gesunde männliche Probanden wurden 32 Prozent der Dosis im Urin und 62 Prozent in den Faeces wiedergefunden. Zahlreiche Metaboliten sind bekannt, von denen einige eine Affinität zu 5-HT1-Rezeptoren besitzen, die jedoch schwächer als diejenige von Frovatriptan ist.

Die Ergebnisse von In-vitro-Studien zeigten, dass CYP 1A2 das hauptsächlich an der Metabolisierung von Frovatriptan beteiligte Cytochrom-P 450-Isoenzym ist. Frovatriptan hemmt oder induziert CYP 1A2 in vitro nicht. Es ist kein Hemmer oder Substrat der Monoaminoxidase (MAO) oder der CYP450-Isoenzyme.

Die Elimination von Frovatriptan verläuft biphasisch mit einer Distributionsphase, die zwischen 2 und 6 Stunden dauert. Die mittlere systemische Clearance beträgt 216 und 132 ml/min bei Männern beziehungsweise Frauen. Die renale Clearance macht 38 Prozent (82 ml/min) und 49 (65 ml/min) der totalen Clearance bei Männern beziehungsweise Frauen aus. Die terminale Eliminationshalbwertszeit liegt unabhängig vom Geschlecht der Probanden bei circa 26 Stunden.

Die AUC und Cmax-Werte von Frovatriptan sind bei Männern um circa 50 Prozent niedriger als bei Frauen. Dies liegt zumindest teilweise an der gleichzeitigen Applikation oraler Kontrazeptiva. Auf Grund der durch die klinische Anwendung belegten Wirksamkeit und Sicherheit der 2,5-mg-Dosis ist keine geschlechtsspezifische Anpassung notwendig. Bei gesunden älteren Probanden von 65 bis 77 Jahren ist die AUC im Vergleich zu jüngeren Männern um 73 und bei Frauen um 22 Prozent erhöht. Bei Nierenfunktionsstörungen liegen keine signifikanten Veränderungen vor. Für leichte und mittlere Leberfunktionsstörungen liegen keine Veränderungen der Kinetik vor, schwere Leberfunktionsstörungen wurden nicht untersucht (5).

Für Frovatriptan exisitieren unveröffentlichte Studien, in denen die Wirksamkeit gegen den Standard Sumatriptan verglichen wurde. Die Untersuchungen zeigten eine geringere Effektivität von Frovatriptan gegenüber Sumatriptan (5, 8). Gegen Placebo existieren jedoch auch veröffentlichte Studien (9). Außerdem ist ein zusammenfassender Vergleich mit Sumatriptan oder Placebo in Bezug auf die Verträglichkeit und Sicherheit publiziert (10).

Beispielsweise werden in einer zusammenfassenden Untersuchung (9) drei randomisierte placebokontrollierte doppelblinde Studien im Parallelgruppendesign mit insgesamt 2676 Patienten ausgewertet, die zur Evaluation der klinischen Effektivität mit Frovatriptan 2,5 mg bei akuten Migräneattacken behandelt worden waren. In allen drei Studien war die Kopfschmerz-Response 2 Stunden nach Frovatriptan-Gabe signifikant größer als unter Placebo.

Die Verträglichkeit und Sicherheit von Frovatriptan 2,5 mg wurde anhand fünf zusammengefasster Studien bei Patienten mit akuten Migräneattacken gegenüber Sumatriptan 100 mg oder Placebo bei einmaliger Akutgabe verglichen (10). Außerdem war eine zwölfmonatige offene Studie Bestandteil der Zusammenfassung, währenddessen die Patienten bis zu drei Dosen von Frovatriptan 2,5 mg innerhalb einer 24-Stunden-Periode einnehmen konnten. Sicherheit und Verträglichkeit wurden durch die Aufnahme der Nebenwirkungen, Monitoring der Herzfrequenz und des Blutdrucks, hämatologisches Screening und Blutlaboruntersuchungen kontrolliert. 1554 Patienten nahmen Frovatriptan 2,5 mg und 838 Placebo ein. Frovatriptan wurde in der Kurz- und Langzeitstudie gut vertragen, wobei ein Prozent der Patienten in der Kurzzeitstudie und 5 Prozent der Patienten in der Langzeitstudie wegen Unverträglichkeit die Therapie abbrachen. Die Inzidenz von Nebenwirkungen war in der mit Frovatriptan behandelten Gruppe höher als in der Patientengruppe, die Placebo einnahm (47 gegen 34 Prozent). Das Spektrum der Nebenwirkungen war ähnlich. Im Vergleich mit Sumatriptan 100 mg wiesen signifikant weniger Patienten unter Frovatriptan Nebenwirkungen auf (43 gegenüber 36 Prozent) und die Rate der unerwünschten Wirkungen war geringer (0,62 gegenüber 0,61). Frovatriptan wurde gut vertragen und unabhängig vom Alter, Geschlecht, Rasse, Komedikation und kardiovaskulären Risikofaktoren toleriert.

Frovatriptan soll besonders dann eine Option bieten, wenn eine besonders lange Wirksamkeit zur Minimierung eines Recurrencekopfschmerzes erforderlich ist (11).

Originalbeitrag 2004 aus pharmazeutische-zeitung.de


Wolfgang KR

Hallo Wolfgang,

wenn man das so liest, dann könnte man meinen, daß das Zeugs gegen die Haager Landkriegsordnung verstößt.

Einen netten Satz zu (dem vielleicht zu sparsamen Einsatz von) Medikamenten, deren Nebenwirkungen und eventl. Schädigungen habe ich gerade gestern gehört: " Was glauben Sie denn, was bei einer Attacke, die Sie nicht behandeln alles kaputt geht?" Ich denke, das ist ein überlegenswerter Punkt.

Der langen Rede kurzer Sinn: "Frovatriptan wurde gut vertragen und unabhängig vom Alter, Geschlecht, Rasse, Komedikation und kardiovaskulären Risikofaktoren toleriert. "
Notabene: unabhängig von kardiovaskulären Risikofoktoren gut toleriert.

(Das ist bei Imigran nicht immer der Fall)

Gruß und schmerzfreie Zeit
Es ist die Risiko-Nutzen- Abwägung.
Nimmt man etwas gegen die Schmerzen, besteht die Gefahr, dass man es nach ein paar Jahren nicht mehr nehmen kann, wegen der Gefässchädigung.
Nimmt man nichts, besteht die noch ungeklärte Gefahr, dass die Attacken auf lange Zeit irgendeinen Schaden anrichten.
Und dann ist da noch die Frage will man mit diesen Schmerzen biblisches Alter erreichen oder hält man es vorher nicht mehr aus.
Wichtig erscheint mir, immer wieder zusammen mit dem behandelnden Neurologen zu schauen, welche Therapien wären noch möglich, welche Optionen stehen mir noch zur Verfügung. Auch da gilt, die Abwägung des Risikos mit dem Nutzen.
Bei Cluster nur auf der Ursachenbekämpfung und gegen die Symptombekämpfung nur aus Prinzip zu sein, ist mir zu einfach. Schliesslich geht es um die extremsten Kopfschmerzen. Jeder sollte für sich entscheiden können und dürfen, was für ihn stimmt. Jedesmal wenn man ein Triptan nimmt, um eine Attacke zu kupieren auch noch ein schlechtes Gewissen zu haben oder Angst, ist auch nicht gerade gesundheitsfördernd.

Aber in Beipackzetteln muss nun mal alles stehen, was je beobachtet wurde oder eventuell an unerwünschten Wirkungen eintreten könnte. Ob das dann eintritt und bei jedem weiss man nun mal nicht mit Sicherheit.
Am meisten Erfahrung mit Medikamenten und deren Verträglichkeit haben in der Regel Apotheker. Die haben Pharmakologie studiert.

brigitte
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Re: Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:05
Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:05
Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:04

Habe noch ein paar Stellen zu Frovatriptan gefunden:

Nebenwirkungen von Frovatriptan (5)

Organsystem Nebenwirkung Häufigkeit*
Allgemeines Ermüdung, anormales Temperaturempfinden, Brustschmerzen, Hitzewallungen 4
Schmerzen, Asthenie, Fieber 3
Beinschmerzen; zugefügte Verletzungen 2
Atemwege Engegefühl im Hals 4
Rhinitis, Pharyngitis, Sinusitis, Laryngitis 3
Hyperventilation 2
Bewegungsapparat Skelettschmerz 4
Rückenschmerzen, Arthralgie, Arthrose, Muskelschwäche 3
Blut und Lymphsystem Epistaxis, Purpura, Lymphadenopathie 2
Gastrointestinaltrakt Übelkeit, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Bauchschmerzen 4
Durchfall, Dysphagie, Blähungen, Verstopfung 3
Cheilitis, Aufstoßen, unspezifische gastrointestinale Störungen, gastroösophagialer Reflux, Schluckauf, Ösophagusspasmus, Magengeschwür, Schmerzen der Speicheldrüsen, Stomatitis, Zahnschmerzen 2
Haut- und Hautanhangsgebilde vermehrtes Schwitzen 4
Pruritus 3
Urtikaria 2
Harn- und Geschlechtsorgane häufigeres Wasserlassen, Polyurie 3
nächtliches Wasserlassen, Nierenschmerzen, dunkler Urin 2
Herz und Kreislauf Palpitationen 4
Tachykardie, Hypertonie 3
Bradykardie 2
Nervensystem Schwindel, Parästhesien, Kopfschmerzen, Somnolenz, Dysästhesie, Hyperästhesie 4
Tremor, Hyperästhesie, Drehschwindel, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Nervosität, Erregtheit, verminderte Konzentration, Euphorie, Depression, anormales Denken, Depersonalisation 3
Muskelverspannung, Muskelerschlaffung, verlangsamte Reflexe, Lähmung der Zunge, Amnesie, Verstärkung einer Depression, anormales Träumen, Persönlichkeitsstörungen, Synkope 2
Sinnesorgane Sehstörungen 4
Tinnitus, Ohrenschmerzen, unspezifische Störungen der Ohren, Geschmacksstörungen 3
Hyperakusis 2
Stoffwechsel und Ernährung Durst, Dehydratation 3
Hypocalciämie, Hypoglykämie, Bilirubinämie 2

* 1: sehr selten und Einzelfälle (< 0,01 Prozent); 2: selten (0,01 bis < 0,1 Prozent); 3: gelegentlich (0,1 bis < 1 Prozent); 4: häufig (1 bis < 10 Prozent); 5: sehr häufig (10 Prozent und mehr)



Überempfindlichkeit gegen den jeweiligen Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Fertigarzneimittels stellen weitere Kontraindikationen dar.

In der Schwangerschaft werden Triptane nicht empfohlen und sollten allenfalls im Einzelfall bei besonderer Nutzen-Risiko-Abwägung zum Einsatz kommen. Eletriptan und Frovatriptan treten in die Muttermilch über. Eine Anwendung in der Stillzeit sollte daher nicht oder allenfalls mit besonderer Vorsicht erfolgen (4, 5).

Wechselwirkungen

Keines der beiden Triptane darf zusammen mit Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Behandlung eingenommen werden. Methylergometrin ist auf Grund eines Risikos einer Konstriktion von Koronararterien nur mit Vorsicht anzuwenden. Eine gleichzeitige Behandlung mit mehreren Triptanen darf nicht erfolgen (4, 5).



Die gleichzeitige Einnahme von Frovatriptan mit Monoaminoxidasehemmern und Johanniskrautextrakten wird wegen des Risikos eines Serotoninsyndroms nicht empfohlen. Das Syndrom geht mit zentraler Unruhe, Rigor, Hyperreflexie und Fieber einher und kann lebensbedrohlich sein. Obwohl Frovatriptan kein Substrat für die Monoaminoxidase-A ist, wird für dieses ein Serotoninsyndrom nicht explizit ausgeschlossen. Vorsicht ist für Frovatriptan bei selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern wie Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin geboten. Fluvoxamin kann als potenter Hemmstoff für Cytochrom CYP 1A2 die Blutkonzentration von Frovatriptan um bis zu 49 Prozent erhöhen. Bei Frauen, die orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, waren die Frovatriptan-Konzentrationen 30 Prozent höher als bei denen, die keine einnahmen. Die Nebenwirkungshäufigkeit stieg allerdings nicht an.



Bei gesunden Probanden betrug nach Einnahme einer oralen Einzeldosis von 2,5 mg die mittlere maximale Blutkonzentration von Frovatriptan (Cmax), die innerhalb von 2 bis 4 Stunden erreicht wurde, 4,2 ng/ml bei Männern und 7,0 ng/ml bei Frauen. Die mittlere AUC betrug 42,9 und 94 ng h/ml bei Männern beziehungsweise Frauen. Die orale Bioverfügbarkeit betrug 22 Prozent bei Männern und 30 Prozent bei Frauen. Die Pharmakokinetik von Frovatriptan war bei gesunden Probanden und Migränepatienten gleich. Ebenso fand sich kein Unterschied in den pharmakokinetischen Parametern während oder zwischen Migräneanfällen. Über den in klinischen Studien untersuchten Dosisbereich von ein bis 40 mg zeigte Frovatriptan generell eine lineare Pharmakokinetik. Nahrung hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Frovatriptan, verzögerte aber tmax geringfügig um circa eine Stunde.

Das Volumen im Steady-state nach intravenöser Gabe von 0,8 mg betrug 4,2 l/kg bei Männern und 3 l/kg bei Frauen. Die Bindung von Frovatriptan an Serumproteine ist mit 15 Prozent gering. Die reversible Bindung an Blutzellen im Steady-state lag ohne Unterschied zwischen Männern und Frauen bei circa 60 Prozent.

Nach oraler Gabe von 2,5 mg radioaktiv markiertem Frovatriptan an gesunde männliche Probanden wurden 32 Prozent der Dosis im Urin und 62 Prozent in den Faeces wiedergefunden. Zahlreiche Metaboliten sind bekannt, von denen einige eine Affinität zu 5-HT1-Rezeptoren besitzen, die jedoch schwächer als diejenige von Frovatriptan ist.

Die Ergebnisse von In-vitro-Studien zeigten, dass CYP 1A2 das hauptsächlich an der Metabolisierung von Frovatriptan beteiligte Cytochrom-P 450-Isoenzym ist. Frovatriptan hemmt oder induziert CYP 1A2 in vitro nicht. Es ist kein Hemmer oder Substrat der Monoaminoxidase (MAO) oder der CYP450-Isoenzyme.

Die Elimination von Frovatriptan verläuft biphasisch mit einer Distributionsphase, die zwischen 2 und 6 Stunden dauert. Die mittlere systemische Clearance beträgt 216 und 132 ml/min bei Männern beziehungsweise Frauen. Die renale Clearance macht 38 Prozent (82 ml/min) und 49 (65 ml/min) der totalen Clearance bei Männern beziehungsweise Frauen aus. Die terminale Eliminationshalbwertszeit liegt unabhängig vom Geschlecht der Probanden bei circa 26 Stunden.

Die AUC und Cmax-Werte von Frovatriptan sind bei Männern um circa 50 Prozent niedriger als bei Frauen. Dies liegt zumindest teilweise an der gleichzeitigen Applikation oraler Kontrazeptiva. Auf Grund der durch die klinische Anwendung belegten Wirksamkeit und Sicherheit der 2,5-mg-Dosis ist keine geschlechtsspezifische Anpassung notwendig. Bei gesunden älteren Probanden von 65 bis 77 Jahren ist die AUC im Vergleich zu jüngeren Männern um 73 und bei Frauen um 22 Prozent erhöht. Bei Nierenfunktionsstörungen liegen keine signifikanten Veränderungen vor. Für leichte und mittlere Leberfunktionsstörungen liegen keine Veränderungen der Kinetik vor, schwere Leberfunktionsstörungen wurden nicht untersucht (5).

Für Frovatriptan exisitieren unveröffentlichte Studien, in denen die Wirksamkeit gegen den Standard Sumatriptan verglichen wurde. Die Untersuchungen zeigten eine geringere Effektivität von Frovatriptan gegenüber Sumatriptan (5, 8). Gegen Placebo existieren jedoch auch veröffentlichte Studien (9). Außerdem ist ein zusammenfassender Vergleich mit Sumatriptan oder Placebo in Bezug auf die Verträglichkeit und Sicherheit publiziert (10).

Beispielsweise werden in einer zusammenfassenden Untersuchung (9) drei randomisierte placebokontrollierte doppelblinde Studien im Parallelgruppendesign mit insgesamt 2676 Patienten ausgewertet, die zur Evaluation der klinischen Effektivität mit Frovatriptan 2,5 mg bei akuten Migräneattacken behandelt worden waren. In allen drei Studien war die Kopfschmerz-Response 2 Stunden nach Frovatriptan-Gabe signifikant größer als unter Placebo.

Die Verträglichkeit und Sicherheit von Frovatriptan 2,5 mg wurde anhand fünf zusammengefasster Studien bei Patienten mit akuten Migräneattacken gegenüber Sumatriptan 100 mg oder Placebo bei einmaliger Akutgabe verglichen (10). Außerdem war eine zwölfmonatige offene Studie Bestandteil der Zusammenfassung, währenddessen die Patienten bis zu drei Dosen von Frovatriptan 2,5 mg innerhalb einer 24-Stunden-Periode einnehmen konnten. Sicherheit und Verträglichkeit wurden durch die Aufnahme der Nebenwirkungen, Monitoring der Herzfrequenz und des Blutdrucks, hämatologisches Screening und Blutlaboruntersuchungen kontrolliert. 1554 Patienten nahmen Frovatriptan 2,5 mg und 838 Placebo ein. Frovatriptan wurde in der Kurz- und Langzeitstudie gut vertragen, wobei ein Prozent der Patienten in der Kurzzeitstudie und 5 Prozent der Patienten in der Langzeitstudie wegen Unverträglichkeit die Therapie abbrachen. Die Inzidenz von Nebenwirkungen war in der mit Frovatriptan behandelten Gruppe höher als in der Patientengruppe, die Placebo einnahm (47 gegen 34 Prozent). Das Spektrum der Nebenwirkungen war ähnlich. Im Vergleich mit Sumatriptan 100 mg wiesen signifikant weniger Patienten unter Frovatriptan Nebenwirkungen auf (43 gegenüber 36 Prozent) und die Rate der unerwünschten Wirkungen war geringer (0,62 gegenüber 0,61). Frovatriptan wurde gut vertragen und unabhängig vom Alter, Geschlecht, Rasse, Komedikation und kardiovaskulären Risikofaktoren toleriert.

Frovatriptan soll besonders dann eine Option bieten, wenn eine besonders lange Wirksamkeit zur Minimierung eines Recurrencekopfschmerzes erforderlich ist (11).

Originalbeitrag 2004 aus pharmazeutische-zeitung.de


Wolfgang KR

Hallo Wolfgang,

wenn man das so liest, dann könnte man meinen, daß das Zeugs gegen die Haager Landkriegsordnung verstößt.

Einen netten Satz zu (dem vielleicht zu sparsamen Einsatz von) Medikamenten, deren Nebenwirkungen und eventl. Schädigungen habe ich gerade gestern gehört: " Was glauben Sie denn, was bei einer Attacke, die Sie nicht behandeln alles kaputt geht?" Ich denke, das ist ein überlegenswerter Punkt.

Der langen Rede kurzer Sinn: "Frovatriptan wurde gut vertragen und unabhängig vom Alter, Geschlecht, Rasse, Komedikation und kardiovaskulären Risikofaktoren toleriert. "
Notabene: unabhängig von kardiovaskulären Risikofoktoren gut toleriert.

(Das ist bei Imigran nicht immer der Fall)

Gruß und schmerzfreie Zeit
Es ist die Risiko-Nutzen- Abwägung.
Nimmt man etwas gegen die Schmerzen, besteht die Gefahr, dass man es nach ein paar Jahren nicht mehr nehmen kann, wegen der Gefässchädigung.
Nimmt man nichts, besteht die noch ungeklärte Gefahr, dass die Attacken auf lange Zeit irgendeinen Schaden anrichten.
Und dann ist da noch die Frage will man mit diesen Schmerzen biblisches Alter erreichen oder hält man es vorher nicht mehr aus.
Wichtig erscheint mir, immer wieder zusammen mit dem behandelnden Neurologen zu schauen, welche Therapien wären noch möglich, welche Optionen stehen mir noch zur Verfügung. Auch da gilt, die Abwägung des Risikos mit dem Nutzen.
Bei Cluster nur auf der Ursachenbekämpfung und gegen die Symptombekämpfung nur aus Prinzip zu sein, ist mir zu einfach. Schliesslich geht es um die extremsten Kopfschmerzen. Jeder sollte für sich entscheiden können und dürfen, was für ihn stimmt. Jedesmal wenn man ein Triptan nimmt, um eine Attacke zu kupieren auch noch ein schlechtes Gewissen zu haben oder Angst, ist auch nicht gerade gesundheitsfördernd.

Aber in Beipackzetteln muss nun mal alles stehen, was je beobachtet wurde oder eventuell an unerwünschten Wirkungen eintreten könnte. Ob das dann eintritt und bei jedem weiss man nun mal nicht mit Sicherheit.
Am meisten Erfahrung mit Medikamenten und deren Verträglichkeit haben in der Regel Apotheker. Die haben Pharmakologie studiert.

brigitte
"Am meisten Erfahrung mit Medikamenten und deren Verträglichkeit haben in der Regel Apotheker. Die haben Pharmakologie studiert."

Dann sollte sich doch hier mal einer melden, meinetwegen auch unter Pseudonym.
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Re: Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:05
Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:05
Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:05


Hallo Wolfgang,

wenn man das so liest, dann könnte man meinen, daß das Zeugs gegen die Haager Landkriegsordnung verstößt.

Einen netten Satz zu (dem vielleicht zu sparsamen Einsatz von) Medikamenten, deren Nebenwirkungen und eventl. Schädigungen habe ich gerade gestern gehört: " Was glauben Sie denn, was bei einer Attacke, die Sie nicht behandeln alles kaputt geht?" Ich denke, das ist ein überlegenswerter Punkt.

Der langen Rede kurzer Sinn: "Frovatriptan wurde gut vertragen und unabhängig vom Alter, Geschlecht, Rasse, Komedikation und kardiovaskulären Risikofaktoren toleriert. "
Notabene: unabhängig von kardiovaskulären Risikofoktoren gut toleriert.

(Das ist bei Imigran nicht immer der Fall)

Gruß und schmerzfreie Zeit
Es ist die Risiko-Nutzen- Abwägung.
Nimmt man etwas gegen die Schmerzen, besteht die Gefahr, dass man es nach ein paar Jahren nicht mehr nehmen kann, wegen der Gefässchädigung.
Nimmt man nichts, besteht die noch ungeklärte Gefahr, dass die Attacken auf lange Zeit irgendeinen Schaden anrichten.
Und dann ist da noch die Frage will man mit diesen Schmerzen biblisches Alter erreichen oder hält man es vorher nicht mehr aus.
Wichtig erscheint mir, immer wieder zusammen mit dem behandelnden Neurologen zu schauen, welche Therapien wären noch möglich, welche Optionen stehen mir noch zur Verfügung. Auch da gilt, die Abwägung des Risikos mit dem Nutzen.
Bei Cluster nur auf der Ursachenbekämpfung und gegen die Symptombekämpfung nur aus Prinzip zu sein, ist mir zu einfach. Schliesslich geht es um die extremsten Kopfschmerzen. Jeder sollte für sich entscheiden können und dürfen, was für ihn stimmt. Jedesmal wenn man ein Triptan nimmt, um eine Attacke zu kupieren auch noch ein schlechtes Gewissen zu haben oder Angst, ist auch nicht gerade gesundheitsfördernd.

Aber in Beipackzetteln muss nun mal alles stehen, was je beobachtet wurde oder eventuell an unerwünschten Wirkungen eintreten könnte. Ob das dann eintritt und bei jedem weiss man nun mal nicht mit Sicherheit.
Am meisten Erfahrung mit Medikamenten und deren Verträglichkeit haben in der Regel Apotheker. Die haben Pharmakologie studiert.

brigitte
"Am meisten Erfahrung mit Medikamenten und deren Verträglichkeit haben in der Regel Apotheker. Die haben Pharmakologie studiert."

Dann sollte sich doch hier mal einer melden, meinetwegen auch unter Pseudonym.
Die meiste Erfahrung mit Medikamenten haben die Patienten - die nehmen das Zeugs nämlich.
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Re: Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:06
Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:05
Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:05

Es ist die Risiko-Nutzen- Abwägung.
Nimmt man etwas gegen die Schmerzen, besteht die Gefahr, dass man es nach ein paar Jahren nicht mehr nehmen kann, wegen der Gefässchädigung.
Nimmt man nichts, besteht die noch ungeklärte Gefahr, dass die Attacken auf lange Zeit irgendeinen Schaden anrichten.
Und dann ist da noch die Frage will man mit diesen Schmerzen biblisches Alter erreichen oder hält man es vorher nicht mehr aus.
Wichtig erscheint mir, immer wieder zusammen mit dem behandelnden Neurologen zu schauen, welche Therapien wären noch möglich, welche Optionen stehen mir noch zur Verfügung. Auch da gilt, die Abwägung des Risikos mit dem Nutzen.
Bei Cluster nur auf der Ursachenbekämpfung und gegen die Symptombekämpfung nur aus Prinzip zu sein, ist mir zu einfach. Schliesslich geht es um die extremsten Kopfschmerzen. Jeder sollte für sich entscheiden können und dürfen, was für ihn stimmt. Jedesmal wenn man ein Triptan nimmt, um eine Attacke zu kupieren auch noch ein schlechtes Gewissen zu haben oder Angst, ist auch nicht gerade gesundheitsfördernd.

Aber in Beipackzetteln muss nun mal alles stehen, was je beobachtet wurde oder eventuell an unerwünschten Wirkungen eintreten könnte. Ob das dann eintritt und bei jedem weiss man nun mal nicht mit Sicherheit.
Am meisten Erfahrung mit Medikamenten und deren Verträglichkeit haben in der Regel Apotheker. Die haben Pharmakologie studiert.

brigitte
"Am meisten Erfahrung mit Medikamenten und deren Verträglichkeit haben in der Regel Apotheker. Die haben Pharmakologie studiert."

Dann sollte sich doch hier mal einer melden, meinetwegen auch unter Pseudonym.
Die meiste Erfahrung mit Medikamenten haben die Patienten - die nehmen das Zeugs nämlich.
"Die meiste Erfahrung mit Medikamenten haben die Patienten - die nehmen das Zeugs nämlich."

Ja dann. Dann sollen die sich mal melden. Meinetwegen unter Pseudokrupp.
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Re: Imigran und Naramig

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 12. Jan 2018, 12:01 Hallo allerseits,

ich benutze gegen meine Attacken öfter Imigran Nasal 20mg. Tagsüber klappt das auch wunderbar. Nur nachts habe ich noch ein Problem: Wenn ich nachts aufwache und die Attacke ist zu weit fortgeschritten, nutzt mir das Nasal nichts mehr und die Nacht ist gelaufen, da es meist nicht bei einer bleibt.
Ich habe vor kurzem herausgefunden, das ich die Nacht (mind. 6 Stunden, eher 7) durchschlafen kann, wenn ich ein Nasal ungefähr 30 Minuten vor dem Zubettgehen vorsorglich nehme. Man soll es zwar nicht steht im Beipackzettel, aber da stehen auch viele andere Dinge drin. Bei mir hilft es jedenfalls und das ist für mich am wichtigsten.
Ich habe mir nun ebenfalls Naramig verschreiben lassen, da es eine lange Wirkungszeit haben soll. Damit kann ich dann auch nachts durchschlafen, ich muss es nur ungefähr 2 Stunden vor dem Zubettgehen nehmen. Jetzt steht in dem Beipackzettel aber drin, das man bis zu 24 Stunden nach der Einnahme keinesfalls Imigran nehmen soll. Das Imigran Nasal brauche ich aber tagsüber fast immer mind. einmal. Ich habe mich bisher nicht getraut, diesen Hinweis im Beipackzettel zu ignorieren und halte mich an die 24 Stunden. Hat schon jemand von euch Erfahrungen damit gemacht wenn man Imigran trotz Einnahme von Naramig zusätzlich nimmt ?

Okay, bei Imigran Nasal soll man auch nur max. 2 in 24 Stunden nehmen, aber an einem ganz heftigen Tag habe ich auch schonmal 4 genommen und es hat mir nicht geschadet. Aber verschiedene Präparate so zu kombinieren erscheint mir doch etwas gefährlich. Oder ??

Danke für eure Antworten!!

Schöne Grüße und Schmerzfreie zeiten.
Harald
Hallo Harald,

im letzten Jahr habe ich in zwei Episoden Naramig zur Kurzzeit-Prophylaxe eingesetzt (mit dem Erfolg, von "heute auf morgen" 50% weniger Schmerz zu haben) und bei den trotzdem noch durchbrechenden heftigsten Attacken auch Imigran s. c. eingesetzt (trotz bekanntem Warnhinweis) und ich hab‘s einwandfrei vertragen: keine zusätzlichen bis dato unbekannten Nebenwirkungen, keine Verstärkung der selben, keine Langzeit-Probleme - Ich für mich(!) werde jederzeit wieder Naramig (2 x 2,5 mg) oder ggf. auch Allegro zur Kurzzeit-Prophylaxe und bedarfsweise zusätzlich Imigran einsetzen.
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