Wem nützt es....?

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Archiv
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Wem nützt es....?

Beitrag von Archiv »

Ich habe es mir angewöhnt, die Frage "wem nützt es?" oft zu stellen.

Vor einiger Weile hatte mal hier im Forum ein angeblicher CKS-Patient, der vorgab, ein Pharmareferent zu sein, sehr seltsame Äußerungen getan, die u.a. darin gipfelten, daß CKS sehr gut zu behandeln sei. Jeder, der CKS hat weiß aus eigener Erfahrung, wie gut das zu behandeln ist.

Ich habe mich über die seltsamen Ausführungen immer gewundert, denn dieser angebliche Pharmareferent hat dann doch sehr häufig "Agonisten" und "Antagonisten" verwechselt (also sozusagen Gas mit Bremse verwechselt). Das ist seltsam und sollte einem Profi eigentlich nicht passieren (es sei denn, es wäre kein Profi?).

Heute abend war ich bei einem Kollegen eingeladen und wir haben uns Frontal 21 im ZDF - angeschaut.
Da kam ein Bericht über korrupte Ärzte. Kann man unter dem Link nachlesen.
Danach wendet die pharmazeutische Industrie ("Forschung ist die beste Medizin") jährlich etwa 1 Milliarde Euro für sog. Beratungsverträge mit Medizinern auf.

Die Mediziner sollen durch die Pharmareferenten angehalten werden, Präparate bestimmter Firmen zu verschreiben.

Eine Milliarde Euro - man hat da kein richtiges Verhältnis dazu, wieviel das eigentlich ist, aber das ist verteufelt viel Geld.

Es gibt eta 300.000 Mediziner in Deutschland.
Wenn man die Milliarde unter diesen aufteilt, dann hätte jeder etwa 3.300 Euro bekommen - steuerfrei.
Sagen wir mal, 10% wären schwarze Schafe, dann hätten die 33.000 Euro bekommen.Pro Jahr. Das ist der Wert eines schönen Autos.

In aller Deutlichkeit: ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, daß alle Mediziner korrupt seien und alle Pharmareferenten würden diese Bestechungen abwickeln.

Ich will aber in dieser Diskussion um das Gesundheitswesen mehr Ehrlichkeit. Und ich verlange von allen Beteiligten, daß die Lügen aufhören. Und die Fingerzeigerei auf die jeweils anderen muß aufhören.

Es darf nicht passieren, daß die Veantwortung immer Reih-um weitergeschoben wird, während die Patienten auf der Strecke bleiben.

In dieser Diskussion um das Gesundheitswesen ist keiner unschuldig. Auch wir Patienten nicht. Soviel Ehrlichkeit muß eben auch sein.

Und wenn wir in der Sache wirklich weiterkommen wollen, daß muß man sich klarmachen, daß da 250 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt werden. Das ist noch mehr als verteufelt viel Geld.

Und da kann es schon mal zu mehr als Begehrlichkeiten kommen. Und da scheint es doch auch mehr als nur ein schwarzes Schaf zu geben. Das ZDF spricht von Tausenden von Korruptionsfällen. Ich finde, man sollte mehr Anstrengungen darauf verwenden, diesen kriminellen Sumpf trockenzulegen.

Wenn wir als kleine Kinder krank sind, dann gehen wir zu "Onkel Doktor", der hilft uns. Von Kindesbeinen also erfahren wir, daß der Mediziner gut ist. Wir erfahren, daß die Medikamente uns helfen. Wir werden groß in dem Bewußtsein, daß das alles gut ist. Und bei der Diskussion um das Gesundheitswesen fallen wir immer wieder genau darauf rein.

"Ich fürchte die Danäer, auch wenn sie Geschenke bringen". Wenn mir also jemand sagt, er wolle mir ja nur helfen, dann stelle ich mir wieder die Frage "wem nützt das?"

Gruß und shcmerzfreie Zeit
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Archiv
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Re: Wem nützt es....?

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Fr 6. Apr 2018, 23:02 Ich habe es mir angewöhnt, die Frage "wem nützt es?" oft zu stellen.

Vor einiger Weile hatte mal hier im Forum ein angeblicher CKS-Patient, der vorgab, ein Pharmareferent zu sein, sehr seltsame Äußerungen getan, die u.a. darin gipfelten, daß CKS sehr gut zu behandeln sei. Jeder, der CKS hat weiß aus eigener Erfahrung, wie gut das zu behandeln ist.

Ich habe mich über die seltsamen Ausführungen immer gewundert, denn dieser angebliche Pharmareferent hat dann doch sehr häufig "Agonisten" und "Antagonisten" verwechselt (also sozusagen Gas mit Bremse verwechselt). Das ist seltsam und sollte einem Profi eigentlich nicht passieren (es sei denn, es wäre kein Profi?).

Heute abend war ich bei einem Kollegen eingeladen und wir haben uns Frontal 21 im ZDF - angeschaut.
Da kam ein Bericht über korrupte Ärzte. Kann man unter dem Link nachlesen.
Danach wendet die pharmazeutische Industrie ("Forschung ist die beste Medizin") jährlich etwa 1 Milliarde Euro für sog. Beratungsverträge mit Medizinern auf.

Die Mediziner sollen durch die Pharmareferenten angehalten werden, Präparate bestimmter Firmen zu verschreiben.

Eine Milliarde Euro - man hat da kein richtiges Verhältnis dazu, wieviel das eigentlich ist, aber das ist verteufelt viel Geld.

Es gibt eta 300.000 Mediziner in Deutschland.
Wenn man die Milliarde unter diesen aufteilt, dann hätte jeder etwa 3.300 Euro bekommen - steuerfrei.
Sagen wir mal, 10% wären schwarze Schafe, dann hätten die 33.000 Euro bekommen.Pro Jahr. Das ist der Wert eines schönen Autos.

In aller Deutlichkeit: ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, daß alle Mediziner korrupt seien und alle Pharmareferenten würden diese Bestechungen abwickeln.

Ich will aber in dieser Diskussion um das Gesundheitswesen mehr Ehrlichkeit. Und ich verlange von allen Beteiligten, daß die Lügen aufhören. Und die Fingerzeigerei auf die jeweils anderen muß aufhören.

Es darf nicht passieren, daß die Veantwortung immer Reih-um weitergeschoben wird, während die Patienten auf der Strecke bleiben.

In dieser Diskussion um das Gesundheitswesen ist keiner unschuldig. Auch wir Patienten nicht. Soviel Ehrlichkeit muß eben auch sein.

Und wenn wir in der Sache wirklich weiterkommen wollen, daß muß man sich klarmachen, daß da 250 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt werden. Das ist noch mehr als verteufelt viel Geld.

Und da kann es schon mal zu mehr als Begehrlichkeiten kommen. Und da scheint es doch auch mehr als nur ein schwarzes Schaf zu geben. Das ZDF spricht von Tausenden von Korruptionsfällen. Ich finde, man sollte mehr Anstrengungen darauf verwenden, diesen kriminellen Sumpf trockenzulegen.

Wenn wir als kleine Kinder krank sind, dann gehen wir zu "Onkel Doktor", der hilft uns. Von Kindesbeinen also erfahren wir, daß der Mediziner gut ist. Wir erfahren, daß die Medikamente uns helfen. Wir werden groß in dem Bewußtsein, daß das alles gut ist. Und bei der Diskussion um das Gesundheitswesen fallen wir immer wieder genau darauf rein.

"Ich fürchte die Danäer, auch wenn sie Geschenke bringen". Wenn mir also jemand sagt, er wolle mir ja nur helfen, dann stelle ich mir wieder die Frage "wem nützt das?"

Gruß und shcmerzfreie Zeit
Hallo Harald,

Ich unterstütze ausdrücklich dem Sinn nach dein Post, und würde mir wünschen dass es eine stärkere Aufklärung solcher Sachverhalte auch hier gäbe!
Dazu ein nicht neuer, schon des Öfteren gemachter Vorschlag:

Einen „Cluster-Oskar“ zu vergeben, der nicht unbedingt mit sachwerten verknüpft sein muss, und auch eine „Cluster-Himbeere“, die Fehler und betrug anprangert.

Ich erinnere an Jakobs Anschreiben an eine Medizininfoseite, die kurz darauf geändert wurde.

Eine Sache verwirt mich, in deinem Schreiben greifst du direkt einen auch von mir unterstützten Forumsteilnehmer an, und unterstellst ihm nach gleicher weise und mit Absicht, die von dir angeprangerte Verfahrensweise angewendet zu haben.

--------So Meine Interpretation deines Schreibens------------

Sollte dieses so nicht gemeint worden sein, und ich den falschen Eindruck gewonnen haben, entschuldige ich mich im Voraus, und ist nachfolgendes ohne belang!

Ligen dir dafür Fakten vor, oder vermutest du nur das es so sein Könnte?

Bei ersterem würde ich mir wünschen dass die dazugehörigen Fakten mit veröffentlicht werden.
Wenn zweites zutrifft, möchte ich dich bitten noch mal das Schreiben zu überprüfen und es gegebenenfalls zu korrigieren.

Verstehe diese bitte nicht als Zensur, ich habe nur leider selbst eine für mich sehr schlimme Erfahrung mit einer solchen Schreibweise gehabt, die damalige Adresse kennst du ja.

MfG

Roland
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