Hallo,
heute endlich war ich in Essen. Die CK-Diagnose wurde bestätigt, zwar nicht zu 100%, aber es spricht mehr für CK als für andere ähnliche Kopfschmerzarten.
Es war aber auch etwas schwierig, ich habe seit einiger Zeit ja keine Attacken mehr.
Habe ein Rezept bekommen für Imigran inject, das soll ich bei der nächsten Episode (falls sie kommt) anwenden - wenns hilft, ist es CK. Sauerstoff behalte ich auch zu Hause.
Verapamil soll ich ausschleichen bis zur nächsten Episode; habe dazu eine kleine Packung Isoptin 80mg-Tabletten verschrieben bekommen, davon drei Tage 3 Stück, drei Tage 2 Stück, drei Tage 1 Stück, Ende. Bei Beginn der nächsten Episode soll ich sofort Verpamil wieder einsetzen, gleich in die Praxis kommen, zusätzlich soll ich dann Kortison bekommen, damit die Episode gar nicht erst so stark wird.
Meine schon im ersten Beitrag erwähnten, "anderen" Kopfschmerzen, die ich schon lange kenne, die dumpf und drückend und dabei sehr langanhaltend sind, wurden bisher als Spannungskopfschmerzen behandelt. In Essen wurde mir nun gesagt, dass meine Beschreibung viel mehr auf einen (leicht atypischen) Migränekopfschmerz hindeutet. Ich habe also auf dem Rezept zusätzlich eine 6er-Packung Ascotop nasal, die ich bei den nächsten Kopfschmerzen dieser Art frühzeitig anwenden soll. Auch hier gilt: wenn das Medikament hilft, ist die Diagnose korrekt. Auch dann soll ich sofort anrufen und nach Essen kommen, weil dann eine vernünftige Migräne-Prophylaxe in Angriff genommen werden soll. Sollte es wider Erwarten doch ein Spannungskopfschmerz sein, soll ich aber auch nicht wie bisher in meiner Verzweifelung im Schnitt bis zu 4000mg Paracetamol pro Tag einwerfen ("das hilft sowieso nicht"), sondern auch dagegen gäbe es wirksame Medikamente.
Unabhängig von allen Medikamenten-Experimenten habe ich einen Termin zur Wiedervorstellung im August.
Im Bericht für meinen Arzt wird die Überweisung zum MRT empfohlen, um symptomatische Ursachen völlig auszuschließen.
Resumee: ich habe mich rundum gut beraten, verstanden und ernst genommen gefühlt! Die Behandlung endet auch nicht einfach mit einer einmaligen Verordnung, sondern man hat dort offensichtlich den Ehrgeiz, dranzubleiben und für den Patienten wirklich das Optimum rauszuholen. Dazu eine Fachkompetenz, die man eben nur haben kann, wenn man sich tagtäglich nahezu ausschließlich mit dem Thema Kopfschmerzen befasst. Mir wurde aber auch bestätigt, dass mein Neurologe vor Ort ziemlich gut war, wenn er den kniffligen CK bei mir innerhalb von 5 Minuten diagnostiziert hat. Das klingt gut, denn spätestens wenn Diagnose und endgültige Therapieempfehlung stehen, werde ich ja nicht mehr jedesmal nach Essen fahren, wenn etwas ist.
Die Kombination CK + Migräne klingt zwar nicht toll, aber der Name "Migräne" macht die Schmerzen, die ich ja schon so lange kenne, nicht schlimmer, sondern bestenfalls behandelbar. Sehen wir‘s positiv.
Es war mir ein Bedürfnis, das hier zu schreiben, weil mir einige von Euch zu einem Termin in Essen, Kiel oder Hamburg dringend geraten haben und weil ich heute sagen kann, dass es das einzig richtige war!!!
Gruß, Jörg