Hallo erstmal

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Hallo erstmal

Beitrag von Archiv »

Hallo an alle. Ich bin neu hier und gerade dabei mich durch die ganzen interresanten Beiträge durchzulesen.
Vor 2 Wochen konnte ich mit dem Begriff Cluster Kopfschmerzen noch so rein garnichts anfangen. Ich bin ganz zufällig im Internet darauf gestoßen. Für nicht betroffene ist es sicher sehr schwer oder gar nicht vorstellbar was man bei so wahnsinnigen Schmerzen durchmacht oder überhaupt zu verstehen worum es hier geht.
Ich war jetzt 5 Jahre lang der Meinung das ich Migräne habe der halt durch Stress verursacht wird. Auch wenn ich in seltenen Fällen wirklich Stress hatte. Aber gefunden hab ich dann schon immer was wodrauf ich den Stress zurückführen konnte Wie sagt man so schön, wer sucht der wird auch finden. Oder so Ähnlich.

Ich denke mal das ist wie als wenn man ein Horoskop liest und daran glaubt. Findet man dann beim putzen 10 Euro unterm Sofa und verbindet es gleich damit das ja im Zeitungshoroskop stand das es Finaziell aufwärts geht. Wow woher sollten den Sterne wissen das bei mir untern Sofa 10 Euro liegen.

Am Ende habe Ich mir sogar eingebildet das der Stress wohl im Unterbewusstein vorhanden sein muss, nur wo ?? und wie bekommt man den da raus ?? Damit habe Ich mich dann jetzt so ca ein Jahr befasst.Nicht tagtäglich aber schon des öfteren. Und ja meine letzten Anfälle ( Februar ) waren nicht so lang und intensiv wie die Jahre davor. Obwohl Ich jetzt eher davon Ausgehe das es durch den verzicht von Alkohol beinflusst wurde, nachdem was ich so gelesen habe. Oder vieleicht war es auch nur Einbildung.Waren ca 2 Wochen täglich 4-5 mal. Etliche male war ich kurz davor einen Krankenwagen zu rufen. Der dumme Gedanke, was soll ich denen erzählen wenn der Anfall vorbei ist und der Rettungswagen steht Nachts mit Blaulicht vor der Tür, mmm sorry hatte Kopfschmerzen sind aber wieder vorbei, Das hat mich dann immer wieder davon abgehlaten.
Seither war bei mir erstmal wieder Ruhe.Episodisch halt.
Vor 3 Jahren hatte ich teilweise alle 2 Monate ca ne Woche lang Anfälle. Da habe Ich in Spanien gelebt, vieleicht hat dort die Hitze und der viele Alkohol seinen Teil dazu beigetragen.
Aber vom Gefühl war ich irgendwie der Meinung das extrem heißes Klima sich schlimmer auswirkt auch wenn es dem Cluster anscheinend egal ist ob es regnet, schneit oder gerade Feiertag ist. Danach war Ich ein Jahr zum arbeiten in Russland bei minus 40 Grad. Es war auch wieder Februar und ich füllte mich irgendwie bomben sicher bei der kälte und Stress war ja auch keiner in Sicht.Bis es wieder losging. Genauso häfftig wie immer, von 12 uhr Nachts rum bis ca 9 uhr morgens. Das gleiche Spiel, die gleichen Uhrzeiten die gleichen unerträglichen Schmerzen. Mittags dann auch einmal und Abends auch öfters. Mal ganz davon abgesehen das es 12 Stunden Zeitunterschied gab zur europäischen Zeit.

Ich war noch nicht beim Arzt, bin mir aber zurzeit zu 99% sicher das es CKS ist, Auch wenn zum Glück nur Episodisch. Ich gehe generell nicht gerne zum Arzt. Ich bin auch sonst ganz Gesund und versuche jegliche chemischen Arzneimittel zu vermeiden.Nur bei Anfällen würde ich alles schlucken was ich in die Finger bekomme.
Auf der einen Seite bin ich froh endlich zu wissen was es höchst wahrscheinlich ist und das ich doch nicht alleine bin, aber auf der anderen Seite habe ich Angst das der Herbst wieder vor der Tür steht und es demnächst wieder losgehen kann. Diese Angst des ungewissen wann es genau anfängt und wann es wieder aufhört.Wie viele Anfälle werden es diesmal sein und wie stark.

Wie schon gesagt war ich immer der Meinung das es halt Migräne war und ich muss halt damit leben, wegen Migräne zu Arzt, ach Quatsch. Auch wenn meine Symtome nie auf die einer Migräne gepasst haben, aber es heißt ja immer das es bei bestimmten Menschen Abweichungen geben kann. Ich war halt immer einer von den 0,1 % bei denen es halt anders ist. Selbst bei den Triptanen war ich halt der Meinung das ich wieder einer von den wenigen bin bei denen es gar keine Wirkung hat.
Ich habe immer versucht meine grausamen Schmerzen zu verbergen, auch wenn ich mich immer gefragt hatte wie es die anderen Migräne Patienten überhaupt aushalten können auf mehrere Stunden oder den ganzen Tag lang.
Und Ich als Mann gehe vollkommen zu Grunde bei 30 bis 45 Minütigen Anfällen, und würde in den Momenten alles geben damit es aufhört. Jede Minute sind 60 Ewigkeiten.

Was für ein Weichei dachte ich immer, Ich hatte noch nie von Bekannten gehört das jemand bei Migräne anfängt zu weinen vor Schmerz oder überhaupt daran denkt sein Leben herzugeben wegen ein paar Kopfschmerzen .Ich kann schon gar nicht mehr aufzählen was ich in den Momenten schon alles zu Gott geschworen habe damit er mir den Schmerz nimmt. Auch wenn ich nicht gläubig bin, das sind Momente wo Ich doch zu Gott bete und mir jedesmal wünsche das es doch einen Gott gibt der mich hört.
Jetzt weiß ich das es auch anderen genauso geht wie mir, und vielen denen es noch sehr viel schlimmer geht.

Das wars erstmal, ich will ja kein Buch schreiben, aber ist trotzdem etwas lang geworden mein Text.
Deutschland ist zwar das Land der Dichter und Denker aber Ich gehöre nicht zu den talentierten Schreibern.
Mal schauen wie es weitergeht bei mir. Ich werde mich auf jeden Fall mal in Richtung Ernährung weiter schlau machen :) Ich denke da steckt viel Potenziel drin den der Mensch ist was er isst. Obwohl der Spruch, man ist was man denkt auch ganz toll klingt aber sich die Schmerzen wegzudenken, also bei mir hats noch nicht funktioniert und eine Chemie Banane wird sicher nicht gesünder weil man fest glaubt sie sei gesund.

VG
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Archiv
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Re: Hallo erstmal

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mi 4. Apr 2018, 11:34 Hallo an alle. Ich bin neu hier und gerade dabei mich durch die ganzen interresanten Beiträge durchzulesen.
Vor 2 Wochen konnte ich mit dem Begriff Cluster Kopfschmerzen noch so rein garnichts anfangen. Ich bin ganz zufällig im Internet darauf gestoßen. Für nicht betroffene ist es sicher sehr schwer oder gar nicht vorstellbar was man bei so wahnsinnigen Schmerzen durchmacht oder überhaupt zu verstehen worum es hier geht.
Ich war jetzt 5 Jahre lang der Meinung das ich Migräne habe der halt durch Stress verursacht wird. Auch wenn ich in seltenen Fällen wirklich Stress hatte. Aber gefunden hab ich dann schon immer was wodrauf ich den Stress zurückführen konnte Wie sagt man so schön, wer sucht der wird auch finden. Oder so Ähnlich.

Ich denke mal das ist wie als wenn man ein Horoskop liest und daran glaubt. Findet man dann beim putzen 10 Euro unterm Sofa und verbindet es gleich damit das ja im Zeitungshoroskop stand das es Finaziell aufwärts geht. Wow woher sollten den Sterne wissen das bei mir untern Sofa 10 Euro liegen.

Am Ende habe Ich mir sogar eingebildet das der Stress wohl im Unterbewusstein vorhanden sein muss, nur wo ?? und wie bekommt man den da raus ?? Damit habe Ich mich dann jetzt so ca ein Jahr befasst.Nicht tagtäglich aber schon des öfteren. Und ja meine letzten Anfälle ( Februar ) waren nicht so lang und intensiv wie die Jahre davor. Obwohl Ich jetzt eher davon Ausgehe das es durch den verzicht von Alkohol beinflusst wurde, nachdem was ich so gelesen habe. Oder vieleicht war es auch nur Einbildung.Waren ca 2 Wochen täglich 4-5 mal. Etliche male war ich kurz davor einen Krankenwagen zu rufen. Der dumme Gedanke, was soll ich denen erzählen wenn der Anfall vorbei ist und der Rettungswagen steht Nachts mit Blaulicht vor der Tür, mmm sorry hatte Kopfschmerzen sind aber wieder vorbei, Das hat mich dann immer wieder davon abgehlaten.
Seither war bei mir erstmal wieder Ruhe.Episodisch halt.
Vor 3 Jahren hatte ich teilweise alle 2 Monate ca ne Woche lang Anfälle. Da habe Ich in Spanien gelebt, vieleicht hat dort die Hitze und der viele Alkohol seinen Teil dazu beigetragen.
Aber vom Gefühl war ich irgendwie der Meinung das extrem heißes Klima sich schlimmer auswirkt auch wenn es dem Cluster anscheinend egal ist ob es regnet, schneit oder gerade Feiertag ist. Danach war Ich ein Jahr zum arbeiten in Russland bei minus 40 Grad. Es war auch wieder Februar und ich füllte mich irgendwie bomben sicher bei der kälte und Stress war ja auch keiner in Sicht.Bis es wieder losging. Genauso häfftig wie immer, von 12 uhr Nachts rum bis ca 9 uhr morgens. Das gleiche Spiel, die gleichen Uhrzeiten die gleichen unerträglichen Schmerzen. Mittags dann auch einmal und Abends auch öfters. Mal ganz davon abgesehen das es 12 Stunden Zeitunterschied gab zur europäischen Zeit.

Ich war noch nicht beim Arzt, bin mir aber zurzeit zu 99% sicher das es CKS ist, Auch wenn zum Glück nur Episodisch. Ich gehe generell nicht gerne zum Arzt. Ich bin auch sonst ganz Gesund und versuche jegliche chemischen Arzneimittel zu vermeiden.Nur bei Anfällen würde ich alles schlucken was ich in die Finger bekomme.
Auf der einen Seite bin ich froh endlich zu wissen was es höchst wahrscheinlich ist und das ich doch nicht alleine bin, aber auf der anderen Seite habe ich Angst das der Herbst wieder vor der Tür steht und es demnächst wieder losgehen kann. Diese Angst des ungewissen wann es genau anfängt und wann es wieder aufhört.Wie viele Anfälle werden es diesmal sein und wie stark.

Wie schon gesagt war ich immer der Meinung das es halt Migräne war und ich muss halt damit leben, wegen Migräne zu Arzt, ach Quatsch. Auch wenn meine Symtome nie auf die einer Migräne gepasst haben, aber es heißt ja immer das es bei bestimmten Menschen Abweichungen geben kann. Ich war halt immer einer von den 0,1 % bei denen es halt anders ist. Selbst bei den Triptanen war ich halt der Meinung das ich wieder einer von den wenigen bin bei denen es gar keine Wirkung hat.
Ich habe immer versucht meine grausamen Schmerzen zu verbergen, auch wenn ich mich immer gefragt hatte wie es die anderen Migräne Patienten überhaupt aushalten können auf mehrere Stunden oder den ganzen Tag lang.
Und Ich als Mann gehe vollkommen zu Grunde bei 30 bis 45 Minütigen Anfällen, und würde in den Momenten alles geben damit es aufhört. Jede Minute sind 60 Ewigkeiten.

Was für ein Weichei dachte ich immer, Ich hatte noch nie von Bekannten gehört das jemand bei Migräne anfängt zu weinen vor Schmerz oder überhaupt daran denkt sein Leben herzugeben wegen ein paar Kopfschmerzen .Ich kann schon gar nicht mehr aufzählen was ich in den Momenten schon alles zu Gott geschworen habe damit er mir den Schmerz nimmt. Auch wenn ich nicht gläubig bin, das sind Momente wo Ich doch zu Gott bete und mir jedesmal wünsche das es doch einen Gott gibt der mich hört.
Jetzt weiß ich das es auch anderen genauso geht wie mir, und vielen denen es noch sehr viel schlimmer geht.

Das wars erstmal, ich will ja kein Buch schreiben, aber ist trotzdem etwas lang geworden mein Text.
Deutschland ist zwar das Land der Dichter und Denker aber Ich gehöre nicht zu den talentierten Schreibern.
Mal schauen wie es weitergeht bei mir. Ich werde mich auf jeden Fall mal in Richtung Ernährung weiter schlau machen :) Ich denke da steckt viel Potenziel drin den der Mensch ist was er isst. Obwohl der Spruch, man ist was man denkt auch ganz toll klingt aber sich die Schmerzen wegzudenken, also bei mir hats noch nicht funktioniert und eine Chemie Banane wird sicher nicht gesünder weil man fest glaubt sie sei gesund.

VG
Hallo Lars,

vielen Dank für die ausführliche Schilderung.

CKS ist eine sehr ernstzunehmende Erkrankung. Um diese richtig behandeln zu können, muß zunächst mal die Diagnose sicher sein.

Die ist bei Dir aber nicht sicher. Und da sind auch ein paar Sachen, die ungewöhnlich sind, wie z.B., daß Du nicht auf Triptane reagierst.

Du solltest Dich zu einem Facharzt
(Link zu unserer Ärztelíste:
http://clusterkopf.de//index.php?option ... Itemid=121

oder zu einem der Clusterkopfschmerz-Competence-Center
Link:
http://clusterkopf.de//index.php?option ... Itemid=160

begeben und Dich dort untersuchen lassen. Wenn die Diagnose sicher ist, können geeignete und wirksame Therapien eingeleiztet werden.

Sicherlich mag Ernährungsumstellung bei einigen CKS-Patienten helfen.
Aber wenn es kein CKS ist und die Renneberg Diät nicht wirkt, dann hast Du nur Schmerzen.

Denk mal drüber nach.

Gruß und schmerzfreie Zeit
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