mich würde mal interessieren, warum man so unruhig ist.
Warum kann man z.B. in der Nacht nicht liegen bleiben.
Während jeder Attacke habe ich diese Unruhe.
danke
Viele Grüsse
Baden 24
Warum ist man während den Clusterattacken so unruhig.
Re: Warum ist man während den Clusterattacken so unruhig.
Hallo, dieser Bewegungsdrang...Ja, wir haben ja schon viel ausprobiert, wir haben den Kopf gegen die Wand geschlagen oder uns Tigerbalsam ins Auge gerieben, um einen ablenkenden "Gegenschmerz" zu erzeugen. Wir haben alles gemacht, was irgendwie Ablenkung verspricht und sind kalt oder heiß Duschen oder Baden gegangen. Wir legen Kompressen auf und und und. Das Stichwort heißt "machen". Irgendetwas müssen wir doch tun können, um unsere Situation zu erleichtern. Bei all diesen Versuchen ist bei mir zumindest nicht viel dabei herausgekommen und ich konnte mich zumindest soweit beherrschen, am Ende selbstverletzende und unsinnige Aktivitäten auszulassen. Was dann doch blieb ist dieser unstete Wandertrieb, sich auf den wenigen Metern meiner Wohnung hier und dorthin zu begeben, mich hinzusetzen, wieder aufzustehen - gerne auch mal die Toilette zu benutzen und immer so weiter. Dabei zu schreien, zu weinen, alle anderen wach zu machen hat sich auch nicht bewährt, weil es nichts verbessert. Auch die Umtriebigkeit hilft nicht, sie schadet aber auch niemandem und ich glaube, ich folge da einfach einem ganz simplen archaischen rudimentärem Trieb: Ich fliehe. Ich fliehe vor den Schmerzen und vor der Angst vor den Schmerzen und halte das für einen ganz natürlichen und unter normalen Bedingungen erfolgversprechenden Versuch, die mich verletzende Umgebung zu verlassen, nachdem alles "Machen" nichts half. Es ist ein urtypischer Fluchtinstinkt, dem wir da nachgeben. Hier ist der Ort wo Aua ist, also Meter machen und möglichst weit weg. Glücklicherweise erkennen wir, dass auch dies nicht wirklich nützt, und laufen dann meinetwegen im Kreis. So geben wir immerhin dem Vorschlag unseres urtypischen Vorfahren ein wenig nach und machen etwas, was so ähnlich ist, wie weglaufen aus der Gefahrenzone. Ein natürlicher, entschuldbarer menschlicher Reflex ist das also, enstanden in hunderttausend Jahren menschwerdender Evolution, der selbst nicht versteht, das er beim Cluster albern wirkt, obwohl er doch als Fluchtversuch beim Sommercamping neben dem Mückensee sehr nüztlich ist. Das meint dazu Nedescorn
Re: Warum ist man während den Clusterattacken so unruhig.
Hallo,Archiv hat geschrieben: ↑Di 20. Mär 2018, 23:13Hallo, dieser Bewegungsdrang...Ja, wir haben ja schon viel ausprobiert, wir haben den Kopf gegen die Wand geschlagen oder uns Tigerbalsam ins Auge gerieben, um einen ablenkenden "Gegenschmerz" zu erzeugen. Wir haben alles gemacht, was irgendwie Ablenkung verspricht und sind kalt oder heiß Duschen oder Baden gegangen. Wir legen Kompressen auf und und und. Das Stichwort heißt "machen". Irgendetwas müssen wir doch tun können, um unsere Situation zu erleichtern. Bei all diesen Versuchen ist bei mir zumindest nicht viel dabei herausgekommen und ich konnte mich zumindest soweit beherrschen, am Ende selbstverletzende und unsinnige Aktivitäten auszulassen. Was dann doch blieb ist dieser unstete Wandertrieb, sich auf den wenigen Metern meiner Wohnung hier und dorthin zu begeben, mich hinzusetzen, wieder aufzustehen - gerne auch mal die Toilette zu benutzen und immer so weiter. Dabei zu schreien, zu weinen, alle anderen wach zu machen hat sich auch nicht bewährt, weil es nichts verbessert. Auch die Umtriebigkeit hilft nicht, sie schadet aber auch niemandem und ich glaube, ich folge da einfach einem ganz simplen archaischen rudimentärem Trieb: Ich fliehe. Ich fliehe vor den Schmerzen und vor der Angst vor den Schmerzen und halte das für einen ganz natürlichen und unter normalen Bedingungen erfolgversprechenden Versuch, die mich verletzende Umgebung zu verlassen, nachdem alles "Machen" nichts half. Es ist ein urtypischer Fluchtinstinkt, dem wir da nachgeben. Hier ist der Ort wo Aua ist, also Meter machen und möglichst weit weg. Glücklicherweise erkennen wir, dass auch dies nicht wirklich nützt, und laufen dann meinetwegen im Kreis. So geben wir immerhin dem Vorschlag unseres urtypischen Vorfahren ein wenig nach und machen etwas, was so ähnlich ist, wie weglaufen aus der Gefahrenzone. Ein natürlicher, entschuldbarer menschlicher Reflex ist das also, enstanden in hunderttausend Jahren menschwerdender Evolution, der selbst nicht versteht, das er beim Cluster albern wirkt, obwohl er doch als Fluchtversuch beim Sommercamping neben dem Mückensee sehr nüztlich ist. Das meint dazu Nedescorn
so, wie du es beschreibst, Nedescorn, ist das vollkommen richtig, denn Untersuchungen haben ergeben, dass während einer Attacke auch genau die Neurotransmitter ausgeschütet werden, die für dieses Fluchtverhalten verantwortlich sind.
Ich finde, du hast es auf den Punkt gebracht, mit "Weglaufen vor dem Schmerz".