Heute morgen lese ich in der Zeitung, daß Google wegen Verletzung des Urheberrechtes (Copyright) zur Zahlung eines recht stattlichen Geldbetrages (300.000,- plus 10.000,- täglich bei weiterem Verstoß) verurteilt worden sei.
Nun gehöre ich ja zu den Leuten, die lieber in eine Bibliothek gehen und lesen, als sich den Hintern vor dem Monitor platt zu sitzen und zu erwarten, daß man alles und jedes im (öffentlich zugänglichen) Internet findet (was natürlich ein recht einfältiger Anspruch sein mag, denn viele relevante, aktuelle Informationen findet man nur den Bezahlbereichen.)
Insoweit könnte ich die Verurteilung mit Zufriedenheit bewerten.
Andererseits nehme ich die Information auch mit einem weinenden Auge zur Kenntnis, denn die Tage des ungeregelten, man mag vielleicht auch sagen anarchistischen, Internetbetriebes scheinen nun endgültig vorbei zu sein. Da gab es halt einen Platz – okay, nur virtuell- an dem man sich „austoben“ konnte, an dem man aber auch vieles möglich machen konnte , was ohne Internet sicherlich nicht so, oder nicht so einfach möglich gewesen wäre.
Dieser ungeregelte Zustand hat ganz sicher viel Kreativität freigesetzt, insoweit ist es schade, wenn nun die Regelungen der richtigen Welt auf die virtuelle Welt des Internet immer durchdringender angewendet werden.
Man kann dies bedauern, vielleicht sogar beklagen. Aber man muß auch sagen, daß dieses Internet von Kriminellen, Geschäftemachern, halbseidenen Spinnern, Großkotzen, Egomanen, Verrückten etc. für ihre miesen Geschäfte mißbraucht wurden.
Und oft standen die Geschädigten vor der Situation, daß diese Kriminellen und Geschäftemacher sich der Anonymität des Webs bedient haben, um ihre Spuren zu verschleiern und weiteren Schaden anzurichten und oft nur schwierig zur Verantwortung gezogen werden konnten.
Da hat sich in der Vergangenheit nicht nur in Deutschland einiges getan, um diese Auswüchse zu beschneiden und die Schlupflöcher für die Gangster zu schließen. Dies eben ganz klar um die Opfer besser vor Kriminellen und Geschäftemachern schützen zu können.
Es zeigt sich an der Verurteilung Googles (die ja auch eine Menge Geld mit ihren Diensten verdienen), daß die virtuelle Welt des Web zunehmend in der Wirklichkeit ankommt.
Anders formuliert: Geld regiert die Welt. Auch die virtuelle Welt.