Wie jedes Jahr mitte Dezember bin ich mal wieder fällig. Und von Jahr zu Jahr wird‘s schlimmer. Während es im Frühjahr meist noch einigermaßen erträglich ist, erwischt es mich im Winter umso härter.
Vor zwei, drei Jahren konnte ich zumindest noch unterwegs gehen; mit Freunden was unternehmen. Da kamen die Attacken und ich hab sie ausgesessen. Ne halbe Std ruhig in der Ecke gesessen und gewartet bis es vorbei ist. Jetzt trau ich mich kaum noch los. Man will was machen, sitzt irgendwo und dann erwischt es einen eiskalt. Von "einfach aussitzen" kann nicht mehr die Rede sein. Und von ner halben Std auch nicht mehr. Mindestens ne ganze Std und mit solchen scheiß Nachschmerzen, dass man sich nur noch mit Schmerzmitteln vollpumpt und hofft irgendwie zu schlafen. Ganz zu schweigen von der Attacke selbst. Heftigste Attacken, die einem nicht erlauben sich nur zurückzuziehen, es nicht mehr ermöglichen gesellig zusammenzusitzen, sondern nur noch sich neben dem O2-Gerät auf dem Fußboden zu drehen. Gerade bei Leuten, die man nicht oder kaum kennt, möchte ich mir das ersparen. Die halten einen gleich für völlig bescheuert, behindert und/oder verweichlicht. Was sollen die auch denken, wenn ich mein mobiles Sauerstoffgerät mitbringe oder mir Immigran spritze!? Bevor alle einen fragen, was denn los sei, man sich vor anderen bloß stellt oder man sich "so‘n bißchen Kopfschmerzen" anhören muss, ist die bessere Wahl doch gleich zu Hause zu bleiben und auf die nächste Attacke zu warten. Man, was für eine Scheiße. Hab jetzt auch noch ne Ausbildung begonnen. Wie soll ich meinem Chef sagen: "Du, ich kann wie die letzten drei Wochen auch schon im Moment nicht arbeiten, weil ich Kopfschmerzen habe"? Der wird mich dann sicher nach der Ausbildung übernehmen...
Na, dann: Frohe Weihnachten