Archiv hat geschrieben: Di 6. Feb 2018, 21:52
Archiv hat geschrieben: Di 6. Feb 2018, 21:51
Archiv hat geschrieben: Di 6. Feb 2018, 21:50
Hallo Anja
Schau mal unter unsren örtlichen Selbsthilfegruppen nach, evtl ist eine Gruppe in deiner Nähe dabei.Wenn du auf das Ortsschlid Klickst, erhältst du nähere Infos zur Gruppe und zum Ansprechpartner.
Mit Ihm oder der Gruppe kannst du näheren Kontakt aufnehmen und die APs können ganz gezielt auf eure Lage Tipps geben.
Gerade bei zwischenmenschlichen Problemen wie sie bei euch momentan bestehen kann man das besser vorort beraten als hier im Forum.
Keinen Angst.Die APs sind der Schweigepflicht unterworfen und geben von euren Problemen nix weiter.Also einem AP gegenüber kannst du schon mal dein Herz ausschütten.Da sie auch meistens selbst Betroffene,oder zumindest Angehörige sind haben sie vollstes Verständnis für deine/eure Lage und versuchen zu helfen wos geht.
Toitoitoi dass ihr die momentane lage schnell überbrückt habt und wieder etwas Ruhe bei euch einkehrt.
SFZ Andreas
Huhuu Anja,
ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst, wenn dein Mann in diesen Phasen ist. Mein Vater leidet auch seit Jahren unter Clusterkopfschmerzen. Wenn er einen Anfall hat, ist er ein ganz anderer Mensch. Ist sehr leicht reizbar - einfach nicht mehr mein Vater... Durch diese Erkrankung hat er sich sehr verändert.
Anfangs war es für mich ziemlich schwer mit dieser Situation umzugehen. Soll ich meinen Vater aus dem Weg gehen? Wenn er mich braucht, bin ich natürlich für ihn da, ansonsten lass ich ihn in Ruhe. Wir reden viel über diese Krankheit. Wir versuchen ihn zu verstehen. Aber natürlich muss auch er uns verstehen. Das wichtigste is Verständnis beider Seiten.
Wie "clusterfips" schon sagte, ist es ein guter Anfang, zum Erfahrungsaustausch einer Selbsthilfegruppe beizutreten. Rede auch mit deinem Mann über deine Sorgen und versucht, wenn möglich, euch gegenseitig etwas aufzubauen und euch unter die Arme zu greifen...
Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute!
Liebe Grüße, Misanda
Hallo Anja;
wie die anderen schon geschrieben haben, ein Patentrezept gibt es nicht. Aber jeder Betroffene und Angehörige muß für sich entscheiden, wie er sich selber mit der Krankheit am besten arrangiert. Was dem einen hilft, braucht dem anderen nicht unbedingt helfen.
Ein Betroffener möchte gerne während des Anfalls allein sein, keinen sehen und keinen hören, - der andere Betroffene läuft wie ein Tiger durch das Haus und sucht und sucht und sucht, nur, um nicht mit seinen Schmerzen allein zu sein.
Jeder Cluster ist anders. Jeder Mensch reagiert anders auf diese Schmerzen. Versucht herauszufinden, was für Thomas gut ist, was für Dich gut ist und wieviel DU ertragen kannst.
Natürlich kommt erschwerend DEINE KRANKHEIT noch dazu. Einfacher wird es nicht werden, aber erträglicher. Wir reden Samstag darüber.
Ich wünsche Dir nicht soviel Sorgen und Thomas bis dahin wenig Attacken.
Wenn was ist, Du hast ja unsere Telefonnummer, dann ruf an.
Liebe Grüße,
Gaby
Liebe Anja
Ich kann nur sagen, nimm es nicht persönlich. Sag ich meinem Umfeld auch immer, wenn ich durch Anfälle gereizt und gehässig werde.
Er hat sich nicht wirklich verändert. Für ihn hat sich seine Welt verändert.
Clusterattacken sind wie häusliche Gewalt. Du bist in Deiner Wohnung, an einem sicheren Ort und doch weisst Du nie, wann die "nächste Faust um die Ecke kommt".
Im übertragenen Sinn natürlich und mit unsichtbarem Angreifer.
Da kommt ein Schmerz, den wir alle auch wenn wir es im Kopf wissen, trotzdem instinktiv wie einen Angriff wahrnehmen. Einen Angriff, dem wir uns nicht entziehen können. Von dem wir nie wisssen, wann er kommt und wie heftig.
Das ist Clusterkopfschmerz.
Jederzeit in der Welt, in der wir uns sicher fühlen, "angegriffen" zu werden, zerstört diese Sicherheit und das Vertrauen in diese Welt. Egal wie wir gelernt haben mit der Vernunft all das zu erklären, emotional kann man damit nur schwer, wenn überhaupt umgehen. Sicher aber nicht in einer Episode oder bei chronischem Cluster zu Beginn einer Attacke.
Dein Mann hat sich also nicht wirklich verändert.Er nimmt Dich einfach als ein Teil seiner inzwischen "unsicheren" Welt anders wahr. Er möchte diese Welt wieder kontrollierbar machen und Du bist sichtbar und Du bist etwas von dem,was theoretisch veränderbar ist. Also möchte er, dass Du berechenbar und somit zu einem "sicheren" Teil seiner räumlichen Welt wirst.
Vielleicht könnt ihr versuchen, da ein Abkommen zu treffen. Mein Freund Krankenpfleger von Beruf hat keine Mühe sich abzugrenzen. Er bedrängt mich aber auch nicht, wenn es mir mies geht. Er holt mir ohne Widerrede ein Glas Wasser oder einen Kaffee. Manchmal fragt er nur: "Geht´s?" Aber es ist immer das Richtige und stresst mich nicht zusätzlich, wie es z.B. der Fall ist, wenn ich unterwegs inmitten fremder Leute einen Anfall bekomme und jeder vor Hilfsbereitschaft fast überbeisst.
Es lässt sich bestimmt in Deinem Fall auch irgendwie lösen.
Viel Glück
brigitte