Alles wird anders... Gedanken zur momentanen Situation
Verfasst: Di 6. Feb 2018, 18:54
Nicht nur aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass jede Krankheit eine
Partnerschaft und den Zusammenhalt in der Familie belasten kann.
Dies gilt besonders für schwere neurologische und psychische
Störungen, denn nicht selten betreffen sie neben dem Körper des
Kranken auch seine Persönlichkeit: Partner, Kinder und
Angehörige „erkennen den Kranken nicht wieder".
Die Diagnose des Clusterkopfschmerzes schockierte und forderte von
mir und meiner Familie einen großen Einsatz: Die Versorgung stellt
oft so hohe Anforderungen, dass wir nicht mehr wissen, wie wir das
alles bewältigen sollen. Nach dem ersten Schock entstanden daher
Schuldgefühle, Konflikte und Streit. Das betrifft nicht nur mich als
Partnerin: Auch unsere Kinder leiden zwangsläufig mit. Eine solche
chronische Erkrankung ist sicherlich eine der schwersten
Belastungsproben, die eine Partnerschaft auszuhalten hat.
Diese Situation erzeugt bei meinem Partner nicht selten
Schuldgefühle – zwar kann er nichts für seine Krankheit, aber er
fühlt sich dennoch verantwortlich für die Konflikte und Belastungen
in der Familie.
Ich wiederum bemühe mich normalerweise, meinem Mann zu helfen und
ihn zu unterstützen. Den eigentlichen Krankheitsverlauf aufhalten
oder umkehren kann ich leider jedoch nicht – und auch das erzeugt
bei mir oft Schuldgefühle. Unter diesen wechselseitigen
Enttäuschungen leidet unsere Beziehung und die Lebensqualität – zu
der Krankheit kommen dann die Familien- und Partnerschaftskonflikte
erschwerend hinzu.
Besonders wichtig ist in dieser Situation, dass wir uns gegenseitig
anerkennen: Ich muss würdigen, wie mein Mann sich im Rahmen seiner
Möglichkeiten bemüht und Verständnis zeigen, aber auch mein Mann
sollte anerkennen, dass es für mich und unsere Kinder nicht leicht
ist, mit der Erkrankung zurechtzukommen.
Wichtig ist, dass ich mir als Partner immer wieder klar machen muß, dass
ich nur in sehr begrenztem Umfang Therapeutin bin. Ich muss
akzeptieren, dass ich häufig nur wenig – weniger als ich gerne
möchte – ausrichten kann.
Liebe Grüße,
Gaby
Partnerschaft und den Zusammenhalt in der Familie belasten kann.
Dies gilt besonders für schwere neurologische und psychische
Störungen, denn nicht selten betreffen sie neben dem Körper des
Kranken auch seine Persönlichkeit: Partner, Kinder und
Angehörige „erkennen den Kranken nicht wieder".
Die Diagnose des Clusterkopfschmerzes schockierte und forderte von
mir und meiner Familie einen großen Einsatz: Die Versorgung stellt
oft so hohe Anforderungen, dass wir nicht mehr wissen, wie wir das
alles bewältigen sollen. Nach dem ersten Schock entstanden daher
Schuldgefühle, Konflikte und Streit. Das betrifft nicht nur mich als
Partnerin: Auch unsere Kinder leiden zwangsläufig mit. Eine solche
chronische Erkrankung ist sicherlich eine der schwersten
Belastungsproben, die eine Partnerschaft auszuhalten hat.
Diese Situation erzeugt bei meinem Partner nicht selten
Schuldgefühle – zwar kann er nichts für seine Krankheit, aber er
fühlt sich dennoch verantwortlich für die Konflikte und Belastungen
in der Familie.
Ich wiederum bemühe mich normalerweise, meinem Mann zu helfen und
ihn zu unterstützen. Den eigentlichen Krankheitsverlauf aufhalten
oder umkehren kann ich leider jedoch nicht – und auch das erzeugt
bei mir oft Schuldgefühle. Unter diesen wechselseitigen
Enttäuschungen leidet unsere Beziehung und die Lebensqualität – zu
der Krankheit kommen dann die Familien- und Partnerschaftskonflikte
erschwerend hinzu.
Besonders wichtig ist in dieser Situation, dass wir uns gegenseitig
anerkennen: Ich muss würdigen, wie mein Mann sich im Rahmen seiner
Möglichkeiten bemüht und Verständnis zeigen, aber auch mein Mann
sollte anerkennen, dass es für mich und unsere Kinder nicht leicht
ist, mit der Erkrankung zurechtzukommen.
Wichtig ist, dass ich mir als Partner immer wieder klar machen muß, dass
ich nur in sehr begrenztem Umfang Therapeutin bin. Ich muss
akzeptieren, dass ich häufig nur wenig – weniger als ich gerne
möchte – ausrichten kann.
Liebe Grüße,
Gaby