Heimarbeitsplatz

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Heimarbeitsplatz

Beitrag von Archiv »

Hallo zusammen!

Im Januar ist es wieder soweit :-(. Wenn ich Glück habe, denn letztes Jahr fing es schon um diese Zeit an. Dank dieses Forums und anderen Helfern, konnte mir das 1. Mal in der Uni Essen jemand helfen und eine Diagnose stellen. Sobald es das nächste Mal anfängt, muss ich für eine Woche zur Medikamenteneinstellung dorthin. Danke hierfür nochmal!

Jetzt zu meiner Frage: Aufgrund der Tatsache, dass ich Anfang dieses Jahres so schlimm dran war wie nie zuvor, aber mir ja noch keiner sagen konnte, was ich hatte, habe ich auf der Arbeit viele Minusstunden gemacht, da ich mich früher von der Arbeit verabschiedet habe, wenn es garnicht mehr ging oder später kam, weil ich morgens die schlimmsten Anfälle hatte. Dadurch gab es einige Probleme hier, da meine Fa. diese Krankheit nicht kennt und kein Verständnis aufgebracht hat.
Mein Bestreben war es (ziemlich dumm, ich weiss..), wenigstens in der Anfallfreien Zeit am Tag zu arbeiten, so dass ich nicht alles auf meine Kollegen abwälze. Leider hat das hier keine Zustimmung gefunden.

Jetzt ist es so, dass ja absehbar ist, dass es wiederkommen wird. Ich habe deshalb meinem Chef vorgeschlagen, dass ich zuhause (3/2) arbeiten möchte, denn ich bin zwischenzeitlich 50 km vom Arbeitsplatz weggezogen und traue mir in der Horrorzeit die Autofahrt nicht zu. Zuhause hätte ich die Möglichkeit, mich kurz frei in der Wohnung zu entfalten (Ihr kennt das ja, man irrt wie wild rum und möchte am liebsten durchdrehen), bis die Attacke vorüber ist. Der Hintergrund ist der, dass ich der Meinung bin, dass ich so auch weniger Krankheitstage hätte und der Druck nicht so gross wäre, denn wenn mir das hier passiert ist, wusste ich selten, wohin so auf die Schnelle.
Daher meine Frage: Gibt es so etwas hier auch? Kennt das einer von Euch bzw. hat jemand Erfahrungen damit? Könnt Ihr mir evtl. Tipps geben, wie ich am besten vorgehen kann? Ich habe ja das Gutachten aus Essen, aber wie viele andere eben auch Angst um meinen Arbeitsplatz. Ich denke, so könnte ich der Firma entgegenkommen und nicht unnötig jemanden belasten.

Vielen Dank für Antworten, auch wenn das jetzt sehr lang war!

Liebe Grüsse
Claudia
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Re: Heimarbeitsplatz

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:55 Hallo zusammen!

Im Januar ist es wieder soweit :-(. Wenn ich Glück habe, denn letztes Jahr fing es schon um diese Zeit an. Dank dieses Forums und anderen Helfern, konnte mir das 1. Mal in der Uni Essen jemand helfen und eine Diagnose stellen. Sobald es das nächste Mal anfängt, muss ich für eine Woche zur Medikamenteneinstellung dorthin. Danke hierfür nochmal!

Jetzt zu meiner Frage: Aufgrund der Tatsache, dass ich Anfang dieses Jahres so schlimm dran war wie nie zuvor, aber mir ja noch keiner sagen konnte, was ich hatte, habe ich auf der Arbeit viele Minusstunden gemacht, da ich mich früher von der Arbeit verabschiedet habe, wenn es garnicht mehr ging oder später kam, weil ich morgens die schlimmsten Anfälle hatte. Dadurch gab es einige Probleme hier, da meine Fa. diese Krankheit nicht kennt und kein Verständnis aufgebracht hat.
Mein Bestreben war es (ziemlich dumm, ich weiss..), wenigstens in der Anfallfreien Zeit am Tag zu arbeiten, so dass ich nicht alles auf meine Kollegen abwälze. Leider hat das hier keine Zustimmung gefunden.

Jetzt ist es so, dass ja absehbar ist, dass es wiederkommen wird. Ich habe deshalb meinem Chef vorgeschlagen, dass ich zuhause (3/2) arbeiten möchte, denn ich bin zwischenzeitlich 50 km vom Arbeitsplatz weggezogen und traue mir in der Horrorzeit die Autofahrt nicht zu. Zuhause hätte ich die Möglichkeit, mich kurz frei in der Wohnung zu entfalten (Ihr kennt das ja, man irrt wie wild rum und möchte am liebsten durchdrehen), bis die Attacke vorüber ist. Der Hintergrund ist der, dass ich der Meinung bin, dass ich so auch weniger Krankheitstage hätte und der Druck nicht so gross wäre, denn wenn mir das hier passiert ist, wusste ich selten, wohin so auf die Schnelle.
Daher meine Frage: Gibt es so etwas hier auch? Kennt das einer von Euch bzw. hat jemand Erfahrungen damit? Könnt Ihr mir evtl. Tipps geben, wie ich am besten vorgehen kann? Ich habe ja das Gutachten aus Essen, aber wie viele andere eben auch Angst um meinen Arbeitsplatz. Ich denke, so könnte ich der Firma entgegenkommen und nicht unnötig jemanden belasten.

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Liebe Grüsse
Claudia

hi claudia,

erstmal: mir ist es egal, ob und wie oft sich jemand meldet, da ich im januar 2000 genauso gehändelt habe.

aber mal zu deiner frage: ich habe mich genauso benommen wie du - ich hatte nachts cluster und bin am nächsten tag so um 12uhr herum immer ins büro gegangen. da sich die berge natürlich getürmt hatten, war ich dann auch immer so zwischen 20 und 22 uhr im büro. irgendwann sagte mein damaliger chef - wo ich im vorzimmer tätig war - er würde es besser finden, wenn ich mich krankschreiben lassen würde, da ich ja krank wäre und auch dementsprechend aussehen würde. ich bin dennoch ins büro gegangen.diese praxis habe ich durchgeführt von 1990 bis 2000. im januar 2000 war ich aber dermassen von meinem geliebten freund dem cluster fertig, dass ich sechs wochen krankgeschrieben wurde. leider habe ich dann einen neuen geschäftsführer gleich chef bekommen. er verstand die problematik über nicht. auf meinem wunsch hin habe ich mich dann 60 km weiter versetzen lassen. nach der versetzung war ich dann letztes jahr ein halbes jahr krank, weil ich einen bandscheibenvorfall hatte und danach- wegen der ruhigstellung eine thrombose bekommen habe und danach eine wiedereingliederung auf diese beiden sachen. dieses jahr war ich dann öfters wieder krank und nun der cluster seit fast 2 wochen. nun werden mein mann und ich nach bonn versetzt - unser wunsch. aber ich frage mich, wie sieht das aus, wenn ich krank bin?

und weisst du was?

es ist mir egal mittlerweile!
es ist meine gesundheit! mein leben!
mein leben klaut mir keine!

liebe grüße mit schmerzfreier zeit für euch und für mich
sendet
tina
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Re: Heimarbeitsplatz

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:55 Hallo zusammen!

Im Januar ist es wieder soweit :-(. Wenn ich Glück habe, denn letztes Jahr fing es schon um diese Zeit an. Dank dieses Forums und anderen Helfern, konnte mir das 1. Mal in der Uni Essen jemand helfen und eine Diagnose stellen. Sobald es das nächste Mal anfängt, muss ich für eine Woche zur Medikamenteneinstellung dorthin. Danke hierfür nochmal!

Jetzt zu meiner Frage: Aufgrund der Tatsache, dass ich Anfang dieses Jahres so schlimm dran war wie nie zuvor, aber mir ja noch keiner sagen konnte, was ich hatte, habe ich auf der Arbeit viele Minusstunden gemacht, da ich mich früher von der Arbeit verabschiedet habe, wenn es garnicht mehr ging oder später kam, weil ich morgens die schlimmsten Anfälle hatte. Dadurch gab es einige Probleme hier, da meine Fa. diese Krankheit nicht kennt und kein Verständnis aufgebracht hat.
Mein Bestreben war es (ziemlich dumm, ich weiss..), wenigstens in der Anfallfreien Zeit am Tag zu arbeiten, so dass ich nicht alles auf meine Kollegen abwälze. Leider hat das hier keine Zustimmung gefunden.

Jetzt ist es so, dass ja absehbar ist, dass es wiederkommen wird. Ich habe deshalb meinem Chef vorgeschlagen, dass ich zuhause (3/2) arbeiten möchte, denn ich bin zwischenzeitlich 50 km vom Arbeitsplatz weggezogen und traue mir in der Horrorzeit die Autofahrt nicht zu. Zuhause hätte ich die Möglichkeit, mich kurz frei in der Wohnung zu entfalten (Ihr kennt das ja, man irrt wie wild rum und möchte am liebsten durchdrehen), bis die Attacke vorüber ist. Der Hintergrund ist der, dass ich der Meinung bin, dass ich so auch weniger Krankheitstage hätte und der Druck nicht so gross wäre, denn wenn mir das hier passiert ist, wusste ich selten, wohin so auf die Schnelle.
Daher meine Frage: Gibt es so etwas hier auch? Kennt das einer von Euch bzw. hat jemand Erfahrungen damit? Könnt Ihr mir evtl. Tipps geben, wie ich am besten vorgehen kann? Ich habe ja das Gutachten aus Essen, aber wie viele andere eben auch Angst um meinen Arbeitsplatz. Ich denke, so könnte ich der Firma entgegenkommen und nicht unnötig jemanden belasten.

Vielen Dank für Antworten, auch wenn das jetzt sehr lang war!

Liebe Grüsse
Claudia

hi claudia,

erstmal: mir ist es egal, ob und wie oft sich jemand meldet, da ich im januar 2000 genauso gehändelt habe.

aber mal zu deiner frage: ich habe mich genauso benommen wie du - ich hatte nachts cluster und bin am nächsten tag so um 12uhr herum immer ins büro gegangen. da sich die berge natürlich getürmt hatten, war ich dann auch immer so zwischen 20 und 22 uhr im büro. irgendwann sagte mein damaliger chef - wo ich im vorzimmer tätig war - er würde es besser finden, wenn ich mich krankschreiben lassen würde, da ich ja krank wäre und auch dementsprechend aussehen würde. ich bin dennoch ins büro gegangen.diese praxis habe ich durchgeführt von 1990 bis 2000. im januar 2000 war ich aber dermassen von meinem geliebten freund dem cluster fertig, dass ich sechs wochen krankgeschrieben wurde. leider habe ich dann einen neuen geschäftsführer gleich chef bekommen. er verstand die problematik über nicht. auf meinem wunsch hin habe ich mich dann 60 km weiter versetzen lassen. nach der versetzung war ich dann letztes jahr ein halbes jahr krank, weil ich einen bandscheibenvorfall hatte und danach- wegen der ruhigstellung eine thrombose bekommen habe und danach eine wiedereingliederung auf diese beiden sachen. dieses jahr war ich dann öfters wieder krank und nun der cluster seit fast 2 wochen. nun werden mein mann und ich nach bonn versetzt - unser wunsch. aber ich frage mich, wie sieht das aus, wenn ich krank bin?

und weisst du was?

es ist mir egal mittlerweile!
es ist meine gesundheit! mein leben!
mein leben klaut mir keine!

liebe grüße mit schmerzfreier zeit für euch und für mich
sendet
tina
Hallo Claudia, Hallo Tina,

in der heuitigen Zeit mit der berechtigten Angst um den Arbeitsplatz ist es in der Tat nict leicht, einen allgemeingültigen Rat für euere Situationen zu geben.

Ich versuch trotzdem mal, ein par Denkanstöße aus meiner eigenen Erfahrung heraus zu liefern, mit denen ihr euch dann mal auseinandersetzen könnt.

Wenn die Möglichkeit besteht, die berufl. Arbeit zu Hause zu erledigen, ist das selbstverständlich der beste Ausweg, da du dort deine Zeit selbst (in gewissem Maße) einteilen kannst und dir deine Auszeit nehmen kannst, wenn es erforderlich wird. Dann werden eben abends ein paar Stunden drangehängt....

Das ist aber leider nicht in jedem Job möglich....

Seit einigen Jahren habe ich mich dazu durchgerungen, sehr offensiv mit meiner Erkrankung in Bezug auf den Arbeitsplatz umzugehen: Wenn ich an einen neuen Arbeitsplatz versetzt wurde, hatte ich stets an den ersten Tagen einige Flyer zum Thema "Clusterkopfschmerz und das soziale Umfeld" - wozu ja auch der Arbeitsplatz gehört - (www.clusterkopf.de - "Service" - "Downloads") dabei und verteilte diese ungefragt unter den neuen Kollegen und Vorgesetzten. Letztere hab ich auch schon mit medizinischer Fachliteratur vesorgt (bspw. Therapieempfehlung der DMKG), um denen "schwarz auf weiß" zu zeigen, was ich habe.

In aller Regel war dann das Verständnis für mein Verhalten recht groß -es kamen natürlich Nachfragen (kann man denn da nichts machen? Operation?), gut gemeinte Tipps (Hast du schon mal Medikament XY versucht? Trink dir mal richtig einen! Leg dich doch hin. usw) und Verzweiflungsäußerungen - je nach Typ des Gegenübers. Darauf sollte man eingestellt sein und die entsprechenden Antworten parat haben....

Ich hab mir auch angewöhnt, mich bei einer Attacke in der Arbeitszeit nicht "ins stille Kämmerlein" zu verdrücken, sondern jeden "gezwungen", sich mein Leiden anzusehen. Es war mir auch stets egal, ob jemand "fast umfällt", wenn er mitansehen musste, wie ich mir eine Spritze verabreiche.....

In aller Regel war nach zwei, drei Attacken alles geregelt und bei den folgenden Anfällen wusste mein Umfeld, wie sie sich zu verhalten hatten - Erziehungssache!

Zum Anderen habe ich mich über die Anerkennung als Schwerbehinderter, auch ganz objektiv nachprüfbar, als krank ausgewiesen, was natürlich auch immer wieder beeindruckt ("Kopfschmerzen" und dann Schwerbehinderten-Ausweis?).

Diese Schwerbehinderten-Status ist ganz nebenbei auch noch eine zusätzliche Arbeitsplatzsischerungsmaßnahme....

Wie gesagt - vielleicht könnt ihr die eine oder andere Verhaltensweise für euch selbst anwenden.
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Re: Heimarbeitsplatz

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:55 Hallo zusammen!

Im Januar ist es wieder soweit :-(. Wenn ich Glück habe, denn letztes Jahr fing es schon um diese Zeit an. Dank dieses Forums und anderen Helfern, konnte mir das 1. Mal in der Uni Essen jemand helfen und eine Diagnose stellen. Sobald es das nächste Mal anfängt, muss ich für eine Woche zur Medikamenteneinstellung dorthin. Danke hierfür nochmal!

Jetzt zu meiner Frage: Aufgrund der Tatsache, dass ich Anfang dieses Jahres so schlimm dran war wie nie zuvor, aber mir ja noch keiner sagen konnte, was ich hatte, habe ich auf der Arbeit viele Minusstunden gemacht, da ich mich früher von der Arbeit verabschiedet habe, wenn es garnicht mehr ging oder später kam, weil ich morgens die schlimmsten Anfälle hatte. Dadurch gab es einige Probleme hier, da meine Fa. diese Krankheit nicht kennt und kein Verständnis aufgebracht hat.
Mein Bestreben war es (ziemlich dumm, ich weiss..), wenigstens in der Anfallfreien Zeit am Tag zu arbeiten, so dass ich nicht alles auf meine Kollegen abwälze. Leider hat das hier keine Zustimmung gefunden.

Jetzt ist es so, dass ja absehbar ist, dass es wiederkommen wird. Ich habe deshalb meinem Chef vorgeschlagen, dass ich zuhause (3/2) arbeiten möchte, denn ich bin zwischenzeitlich 50 km vom Arbeitsplatz weggezogen und traue mir in der Horrorzeit die Autofahrt nicht zu. Zuhause hätte ich die Möglichkeit, mich kurz frei in der Wohnung zu entfalten (Ihr kennt das ja, man irrt wie wild rum und möchte am liebsten durchdrehen), bis die Attacke vorüber ist. Der Hintergrund ist der, dass ich der Meinung bin, dass ich so auch weniger Krankheitstage hätte und der Druck nicht so gross wäre, denn wenn mir das hier passiert ist, wusste ich selten, wohin so auf die Schnelle.
Daher meine Frage: Gibt es so etwas hier auch? Kennt das einer von Euch bzw. hat jemand Erfahrungen damit? Könnt Ihr mir evtl. Tipps geben, wie ich am besten vorgehen kann? Ich habe ja das Gutachten aus Essen, aber wie viele andere eben auch Angst um meinen Arbeitsplatz. Ich denke, so könnte ich der Firma entgegenkommen und nicht unnötig jemanden belasten.

Vielen Dank für Antworten, auch wenn das jetzt sehr lang war!

Liebe Grüsse
Claudia

hi claudia,

erstmal: mir ist es egal, ob und wie oft sich jemand meldet, da ich im januar 2000 genauso gehändelt habe.

aber mal zu deiner frage: ich habe mich genauso benommen wie du - ich hatte nachts cluster und bin am nächsten tag so um 12uhr herum immer ins büro gegangen. da sich die berge natürlich getürmt hatten, war ich dann auch immer so zwischen 20 und 22 uhr im büro. irgendwann sagte mein damaliger chef - wo ich im vorzimmer tätig war - er würde es besser finden, wenn ich mich krankschreiben lassen würde, da ich ja krank wäre und auch dementsprechend aussehen würde. ich bin dennoch ins büro gegangen.diese praxis habe ich durchgeführt von 1990 bis 2000. im januar 2000 war ich aber dermassen von meinem geliebten freund dem cluster fertig, dass ich sechs wochen krankgeschrieben wurde. leider habe ich dann einen neuen geschäftsführer gleich chef bekommen. er verstand die problematik über nicht. auf meinem wunsch hin habe ich mich dann 60 km weiter versetzen lassen. nach der versetzung war ich dann letztes jahr ein halbes jahr krank, weil ich einen bandscheibenvorfall hatte und danach- wegen der ruhigstellung eine thrombose bekommen habe und danach eine wiedereingliederung auf diese beiden sachen. dieses jahr war ich dann öfters wieder krank und nun der cluster seit fast 2 wochen. nun werden mein mann und ich nach bonn versetzt - unser wunsch. aber ich frage mich, wie sieht das aus, wenn ich krank bin?

und weisst du was?

es ist mir egal mittlerweile!
es ist meine gesundheit! mein leben!
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tina
Hallo Claudia, Hallo Tina,

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Ich versuch trotzdem mal, ein par Denkanstöße aus meiner eigenen Erfahrung heraus zu liefern, mit denen ihr euch dann mal auseinandersetzen könnt.

Wenn die Möglichkeit besteht, die berufl. Arbeit zu Hause zu erledigen, ist das selbstverständlich der beste Ausweg, da du dort deine Zeit selbst (in gewissem Maße) einteilen kannst und dir deine Auszeit nehmen kannst, wenn es erforderlich wird. Dann werden eben abends ein paar Stunden drangehängt....

Das ist aber leider nicht in jedem Job möglich....

Seit einigen Jahren habe ich mich dazu durchgerungen, sehr offensiv mit meiner Erkrankung in Bezug auf den Arbeitsplatz umzugehen: Wenn ich an einen neuen Arbeitsplatz versetzt wurde, hatte ich stets an den ersten Tagen einige Flyer zum Thema "Clusterkopfschmerz und das soziale Umfeld" - wozu ja auch der Arbeitsplatz gehört - (www.clusterkopf.de - "Service" - "Downloads") dabei und verteilte diese ungefragt unter den neuen Kollegen und Vorgesetzten. Letztere hab ich auch schon mit medizinischer Fachliteratur vesorgt (bspw. Therapieempfehlung der DMKG), um denen "schwarz auf weiß" zu zeigen, was ich habe.

In aller Regel war dann das Verständnis für mein Verhalten recht groß -es kamen natürlich Nachfragen (kann man denn da nichts machen? Operation?), gut gemeinte Tipps (Hast du schon mal Medikament XY versucht? Trink dir mal richtig einen! Leg dich doch hin. usw) und Verzweiflungsäußerungen - je nach Typ des Gegenübers. Darauf sollte man eingestellt sein und die entsprechenden Antworten parat haben....

Ich hab mir auch angewöhnt, mich bei einer Attacke in der Arbeitszeit nicht "ins stille Kämmerlein" zu verdrücken, sondern jeden "gezwungen", sich mein Leiden anzusehen. Es war mir auch stets egal, ob jemand "fast umfällt", wenn er mitansehen musste, wie ich mir eine Spritze verabreiche.....

In aller Regel war nach zwei, drei Attacken alles geregelt und bei den folgenden Anfällen wusste mein Umfeld, wie sie sich zu verhalten hatten - Erziehungssache!

Zum Anderen habe ich mich über die Anerkennung als Schwerbehinderter, auch ganz objektiv nachprüfbar, als krank ausgewiesen, was natürlich auch immer wieder beeindruckt ("Kopfschmerzen" und dann Schwerbehinderten-Ausweis?).

Diese Schwerbehinderten-Status ist ganz nebenbei auch noch eine zusätzliche Arbeitsplatzsischerungsmaßnahme....

Wie gesagt - vielleicht könnt ihr die eine oder andere Verhaltensweise für euch selbst anwenden.
Hallo,

zu beiden Bereichen kann ich auch etwas beitragen,
so habe ich im letzten Jahr in meiner Firma ebenfalls einen Antrag auf Heimarbeit gestellt, nachdem so einige "ernsthafte" Gespräche mit meinen Vorgesetzten bezogen auf meine Ausfallzeiten stattgefunden haben.

Die Intention war, der Firma etwas entgegen zu kommen, die technischen Voraussetzungen sind hier seit einigen Jahren gegeben.

Um es kurz zu machen: nach ausführlichen Berechnungen würde es sich für meinen Arbeitgeber unbedingt lohnen, mir einen Heimarbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Allerdings wurde dies dennoch in letzter Instanz aus grundsätzlichen Erwägungen heraus vorerst abgelehnt.

Im Abschlussgespräch habe ich meinem Chef dann mitgeteilt, dass ich alles erdenkliche getan habe, um die Situation zu entschärfen, die Nichtumsetzung habe ich nicht zu vertreten, so dass die Firma eben weiterhin mit meinen Fehlzeiten leben muss. Seitdem ist Ruhe im Karton.

Auch in Sachen Kollegeninformation habe ich mich in diesem Jahr endlich dazu durchgerungen, tätig zu werden und habe sämtliche Mitarbeiter in einer ausführlichen Mail unterrichtet sowie anschließende Fragen beantwortet (kamen jedoch nur sehr wenige). In meinem Fall hat ebenfalls die Tatsache einer 60 %igen Schwerbehinderung auf "Kopfschmerzen" (danke, Jakob !!)bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die früheren schiefen Blicke sind somit ebenfalls Geschichte.

Es ist wichtig, mit der Sache offensiv umzugehen.

Gruss
Ralf
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Re: Heimarbeitsplatz

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56


hi claudia,

erstmal: mir ist es egal, ob und wie oft sich jemand meldet, da ich im januar 2000 genauso gehändelt habe.

aber mal zu deiner frage: ich habe mich genauso benommen wie du - ich hatte nachts cluster und bin am nächsten tag so um 12uhr herum immer ins büro gegangen. da sich die berge natürlich getürmt hatten, war ich dann auch immer so zwischen 20 und 22 uhr im büro. irgendwann sagte mein damaliger chef - wo ich im vorzimmer tätig war - er würde es besser finden, wenn ich mich krankschreiben lassen würde, da ich ja krank wäre und auch dementsprechend aussehen würde. ich bin dennoch ins büro gegangen.diese praxis habe ich durchgeführt von 1990 bis 2000. im januar 2000 war ich aber dermassen von meinem geliebten freund dem cluster fertig, dass ich sechs wochen krankgeschrieben wurde. leider habe ich dann einen neuen geschäftsführer gleich chef bekommen. er verstand die problematik über nicht. auf meinem wunsch hin habe ich mich dann 60 km weiter versetzen lassen. nach der versetzung war ich dann letztes jahr ein halbes jahr krank, weil ich einen bandscheibenvorfall hatte und danach- wegen der ruhigstellung eine thrombose bekommen habe und danach eine wiedereingliederung auf diese beiden sachen. dieses jahr war ich dann öfters wieder krank und nun der cluster seit fast 2 wochen. nun werden mein mann und ich nach bonn versetzt - unser wunsch. aber ich frage mich, wie sieht das aus, wenn ich krank bin?

und weisst du was?

es ist mir egal mittlerweile!
es ist meine gesundheit! mein leben!
mein leben klaut mir keine!

liebe grüße mit schmerzfreier zeit für euch und für mich
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tina
Hallo Claudia, Hallo Tina,

in der heuitigen Zeit mit der berechtigten Angst um den Arbeitsplatz ist es in der Tat nict leicht, einen allgemeingültigen Rat für euere Situationen zu geben.

Ich versuch trotzdem mal, ein par Denkanstöße aus meiner eigenen Erfahrung heraus zu liefern, mit denen ihr euch dann mal auseinandersetzen könnt.

Wenn die Möglichkeit besteht, die berufl. Arbeit zu Hause zu erledigen, ist das selbstverständlich der beste Ausweg, da du dort deine Zeit selbst (in gewissem Maße) einteilen kannst und dir deine Auszeit nehmen kannst, wenn es erforderlich wird. Dann werden eben abends ein paar Stunden drangehängt....

Das ist aber leider nicht in jedem Job möglich....

Seit einigen Jahren habe ich mich dazu durchgerungen, sehr offensiv mit meiner Erkrankung in Bezug auf den Arbeitsplatz umzugehen: Wenn ich an einen neuen Arbeitsplatz versetzt wurde, hatte ich stets an den ersten Tagen einige Flyer zum Thema "Clusterkopfschmerz und das soziale Umfeld" - wozu ja auch der Arbeitsplatz gehört - (www.clusterkopf.de - "Service" - "Downloads") dabei und verteilte diese ungefragt unter den neuen Kollegen und Vorgesetzten. Letztere hab ich auch schon mit medizinischer Fachliteratur vesorgt (bspw. Therapieempfehlung der DMKG), um denen "schwarz auf weiß" zu zeigen, was ich habe.

In aller Regel war dann das Verständnis für mein Verhalten recht groß -es kamen natürlich Nachfragen (kann man denn da nichts machen? Operation?), gut gemeinte Tipps (Hast du schon mal Medikament XY versucht? Trink dir mal richtig einen! Leg dich doch hin. usw) und Verzweiflungsäußerungen - je nach Typ des Gegenübers. Darauf sollte man eingestellt sein und die entsprechenden Antworten parat haben....

Ich hab mir auch angewöhnt, mich bei einer Attacke in der Arbeitszeit nicht "ins stille Kämmerlein" zu verdrücken, sondern jeden "gezwungen", sich mein Leiden anzusehen. Es war mir auch stets egal, ob jemand "fast umfällt", wenn er mitansehen musste, wie ich mir eine Spritze verabreiche.....

In aller Regel war nach zwei, drei Attacken alles geregelt und bei den folgenden Anfällen wusste mein Umfeld, wie sie sich zu verhalten hatten - Erziehungssache!

Zum Anderen habe ich mich über die Anerkennung als Schwerbehinderter, auch ganz objektiv nachprüfbar, als krank ausgewiesen, was natürlich auch immer wieder beeindruckt ("Kopfschmerzen" und dann Schwerbehinderten-Ausweis?).

Diese Schwerbehinderten-Status ist ganz nebenbei auch noch eine zusätzliche Arbeitsplatzsischerungsmaßnahme....

Wie gesagt - vielleicht könnt ihr die eine oder andere Verhaltensweise für euch selbst anwenden.
Hallo,

zu beiden Bereichen kann ich auch etwas beitragen,
so habe ich im letzten Jahr in meiner Firma ebenfalls einen Antrag auf Heimarbeit gestellt, nachdem so einige "ernsthafte" Gespräche mit meinen Vorgesetzten bezogen auf meine Ausfallzeiten stattgefunden haben.

Die Intention war, der Firma etwas entgegen zu kommen, die technischen Voraussetzungen sind hier seit einigen Jahren gegeben.

Um es kurz zu machen: nach ausführlichen Berechnungen würde es sich für meinen Arbeitgeber unbedingt lohnen, mir einen Heimarbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Allerdings wurde dies dennoch in letzter Instanz aus grundsätzlichen Erwägungen heraus vorerst abgelehnt.

Im Abschlussgespräch habe ich meinem Chef dann mitgeteilt, dass ich alles erdenkliche getan habe, um die Situation zu entschärfen, die Nichtumsetzung habe ich nicht zu vertreten, so dass die Firma eben weiterhin mit meinen Fehlzeiten leben muss. Seitdem ist Ruhe im Karton.

Auch in Sachen Kollegeninformation habe ich mich in diesem Jahr endlich dazu durchgerungen, tätig zu werden und habe sämtliche Mitarbeiter in einer ausführlichen Mail unterrichtet sowie anschließende Fragen beantwortet (kamen jedoch nur sehr wenige). In meinem Fall hat ebenfalls die Tatsache einer 60 %igen Schwerbehinderung auf "Kopfschmerzen" (danke, Jakob !!)bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die früheren schiefen Blicke sind somit ebenfalls Geschichte.

Es ist wichtig, mit der Sache offensiv umzugehen.

Gruss
Ralf
Hallo Ralf!

Das ist ja exakt das, was hier abgelaufen ist. Bzw noch läuft. Ich sehe das mit der Heimarbeit immer noch nicht. Bist Du chronisch?
Sagen wir mal so, mit 60 % kannst Du Dir so eine Aussage "...müssen weiter mit meinen Fehlzeiten leben" sicher "erlauben" - wenn man die nicht hat, wird es schwieriger. Gerade in der aktuellen Lage passe ich höllisch auf, was ich von mir gebe. Leider habe ich keinen guten Draht zur PA, denn ich muss sagen, die Dame dort, die leider ALLES (ein Wahnsinn in so einer grossen Firma, dass das von einer Person abhängt tz) verwaltet und entscheidet, hat es nicht begriffen. Als ich ihr Anfang letzten Jahres sagte, was da Sache ist, und es ihr erklärt habe, tat sie verständnisvoll und sagte dann zum Schluss "Ja ist ja alles kein Problem, schauen Sie nur, dass sie die Stunden ab heute zügig abbauen" GÄHN. 2 Minuten vorher hatte ich ihr erzählt, dass ich mitten in einer Episode bin, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, sie tat so wie "Ja, ja ich weiss bescheid, sie hatten besseres zu tun, aber nun muss ja mal Schluss sein, einmal lasse ich das durchgehen". Das zeigt mir einfach, dass sie es nicht verstanden hat. So, und um ehrlich zu sein: Nochmal gehe ich da nicht hin.

Solche Entscheidungen stehen und fallen mit dem Chef, und ich fürchte, bei mir "fallen" sie eher :-(

LG
Claudia
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Re: Heimarbeitsplatz

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Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:57
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56
Hallo Claudia, Hallo Tina,

in der heuitigen Zeit mit der berechtigten Angst um den Arbeitsplatz ist es in der Tat nict leicht, einen allgemeingültigen Rat für euere Situationen zu geben.

Ich versuch trotzdem mal, ein par Denkanstöße aus meiner eigenen Erfahrung heraus zu liefern, mit denen ihr euch dann mal auseinandersetzen könnt.

Wenn die Möglichkeit besteht, die berufl. Arbeit zu Hause zu erledigen, ist das selbstverständlich der beste Ausweg, da du dort deine Zeit selbst (in gewissem Maße) einteilen kannst und dir deine Auszeit nehmen kannst, wenn es erforderlich wird. Dann werden eben abends ein paar Stunden drangehängt....

Das ist aber leider nicht in jedem Job möglich....

Seit einigen Jahren habe ich mich dazu durchgerungen, sehr offensiv mit meiner Erkrankung in Bezug auf den Arbeitsplatz umzugehen: Wenn ich an einen neuen Arbeitsplatz versetzt wurde, hatte ich stets an den ersten Tagen einige Flyer zum Thema "Clusterkopfschmerz und das soziale Umfeld" - wozu ja auch der Arbeitsplatz gehört - (www.clusterkopf.de - "Service" - "Downloads") dabei und verteilte diese ungefragt unter den neuen Kollegen und Vorgesetzten. Letztere hab ich auch schon mit medizinischer Fachliteratur vesorgt (bspw. Therapieempfehlung der DMKG), um denen "schwarz auf weiß" zu zeigen, was ich habe.

In aller Regel war dann das Verständnis für mein Verhalten recht groß -es kamen natürlich Nachfragen (kann man denn da nichts machen? Operation?), gut gemeinte Tipps (Hast du schon mal Medikament XY versucht? Trink dir mal richtig einen! Leg dich doch hin. usw) und Verzweiflungsäußerungen - je nach Typ des Gegenübers. Darauf sollte man eingestellt sein und die entsprechenden Antworten parat haben....

Ich hab mir auch angewöhnt, mich bei einer Attacke in der Arbeitszeit nicht "ins stille Kämmerlein" zu verdrücken, sondern jeden "gezwungen", sich mein Leiden anzusehen. Es war mir auch stets egal, ob jemand "fast umfällt", wenn er mitansehen musste, wie ich mir eine Spritze verabreiche.....

In aller Regel war nach zwei, drei Attacken alles geregelt und bei den folgenden Anfällen wusste mein Umfeld, wie sie sich zu verhalten hatten - Erziehungssache!

Zum Anderen habe ich mich über die Anerkennung als Schwerbehinderter, auch ganz objektiv nachprüfbar, als krank ausgewiesen, was natürlich auch immer wieder beeindruckt ("Kopfschmerzen" und dann Schwerbehinderten-Ausweis?).

Diese Schwerbehinderten-Status ist ganz nebenbei auch noch eine zusätzliche Arbeitsplatzsischerungsmaßnahme....

Wie gesagt - vielleicht könnt ihr die eine oder andere Verhaltensweise für euch selbst anwenden.
Hallo,

zu beiden Bereichen kann ich auch etwas beitragen,
so habe ich im letzten Jahr in meiner Firma ebenfalls einen Antrag auf Heimarbeit gestellt, nachdem so einige "ernsthafte" Gespräche mit meinen Vorgesetzten bezogen auf meine Ausfallzeiten stattgefunden haben.

Die Intention war, der Firma etwas entgegen zu kommen, die technischen Voraussetzungen sind hier seit einigen Jahren gegeben.

Um es kurz zu machen: nach ausführlichen Berechnungen würde es sich für meinen Arbeitgeber unbedingt lohnen, mir einen Heimarbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Allerdings wurde dies dennoch in letzter Instanz aus grundsätzlichen Erwägungen heraus vorerst abgelehnt.

Im Abschlussgespräch habe ich meinem Chef dann mitgeteilt, dass ich alles erdenkliche getan habe, um die Situation zu entschärfen, die Nichtumsetzung habe ich nicht zu vertreten, so dass die Firma eben weiterhin mit meinen Fehlzeiten leben muss. Seitdem ist Ruhe im Karton.

Auch in Sachen Kollegeninformation habe ich mich in diesem Jahr endlich dazu durchgerungen, tätig zu werden und habe sämtliche Mitarbeiter in einer ausführlichen Mail unterrichtet sowie anschließende Fragen beantwortet (kamen jedoch nur sehr wenige). In meinem Fall hat ebenfalls die Tatsache einer 60 %igen Schwerbehinderung auf "Kopfschmerzen" (danke, Jakob !!)bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die früheren schiefen Blicke sind somit ebenfalls Geschichte.

Es ist wichtig, mit der Sache offensiv umzugehen.

Gruss
Ralf
Hallo Ralf!

Das ist ja exakt das, was hier abgelaufen ist. Bzw noch läuft. Ich sehe das mit der Heimarbeit immer noch nicht. Bist Du chronisch?
Sagen wir mal so, mit 60 % kannst Du Dir so eine Aussage "...müssen weiter mit meinen Fehlzeiten leben" sicher "erlauben" - wenn man die nicht hat, wird es schwieriger. Gerade in der aktuellen Lage passe ich höllisch auf, was ich von mir gebe. Leider habe ich keinen guten Draht zur PA, denn ich muss sagen, die Dame dort, die leider ALLES (ein Wahnsinn in so einer grossen Firma, dass das von einer Person abhängt tz) verwaltet und entscheidet, hat es nicht begriffen. Als ich ihr Anfang letzten Jahres sagte, was da Sache ist, und es ihr erklärt habe, tat sie verständnisvoll und sagte dann zum Schluss "Ja ist ja alles kein Problem, schauen Sie nur, dass sie die Stunden ab heute zügig abbauen" GÄHN. 2 Minuten vorher hatte ich ihr erzählt, dass ich mitten in einer Episode bin, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, sie tat so wie "Ja, ja ich weiss bescheid, sie hatten besseres zu tun, aber nun muss ja mal Schluss sein, einmal lasse ich das durchgehen". Das zeigt mir einfach, dass sie es nicht verstanden hat. So, und um ehrlich zu sein: Nochmal gehe ich da nicht hin.

Solche Entscheidungen stehen und fallen mit dem Chef, und ich fürchte, bei mir "fallen" sie eher :-(

LG
Claudia
Hallo Claudia,

nun, bei mir war es doch nicht anders, hier hat seit Jahren eine bestimmte Person auch das Messer auf mich gewetzt.

Dem bin schließlich wie schon geschrieben mit Jakobs Hilfe entgegen getreten und habe letztendlich, obwohl ich lediglich episodisch bin, meinen GdB bescheinigt bekommen.
Ich kann Dir nur raten, dies umgehend in die Wege zu leiten, wende Dich diesbezüglich an Jakob. Ich bin bei weitem nicht der einzige Fall, bei welchem ein angemessener Grad (>= 50 %) bestätigt wurde, Jakob ist hier der absolute Experte.

Natürlich ist dieser Bescheid nicht von heute auf morgen in Deiner Post, es nimmt schon etwa 3 - 5 Monate in Anspruch, da meist zunächst ein Gang zum Vertrauensarzt anfällt, danach erfolgt i.d.R. die Bescheinigung eines ungefähr 30 %igen GdB seitens des Versorgungsamtes (da Gleichstellung mit Migräne, Unwissenheit der VA-Mitarbeiter in den überwiegenden Fällen), wonach Du wiederum Einspruch einlegen musst. Danach sollte es dann mit einem GdB >= 50 % klappen.

Es wird immer wieder Leute geben, die es nicht verstehen wollen. Denen muss man es eben auf die harte Tour zeigen.

Also, worauf wartest Du noch ??

Gruss
Ralf
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Archiv
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Re: Heimarbeitsplatz

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:57
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:57
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56

Hallo,

zu beiden Bereichen kann ich auch etwas beitragen,
so habe ich im letzten Jahr in meiner Firma ebenfalls einen Antrag auf Heimarbeit gestellt, nachdem so einige "ernsthafte" Gespräche mit meinen Vorgesetzten bezogen auf meine Ausfallzeiten stattgefunden haben.

Die Intention war, der Firma etwas entgegen zu kommen, die technischen Voraussetzungen sind hier seit einigen Jahren gegeben.

Um es kurz zu machen: nach ausführlichen Berechnungen würde es sich für meinen Arbeitgeber unbedingt lohnen, mir einen Heimarbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Allerdings wurde dies dennoch in letzter Instanz aus grundsätzlichen Erwägungen heraus vorerst abgelehnt.

Im Abschlussgespräch habe ich meinem Chef dann mitgeteilt, dass ich alles erdenkliche getan habe, um die Situation zu entschärfen, die Nichtumsetzung habe ich nicht zu vertreten, so dass die Firma eben weiterhin mit meinen Fehlzeiten leben muss. Seitdem ist Ruhe im Karton.

Auch in Sachen Kollegeninformation habe ich mich in diesem Jahr endlich dazu durchgerungen, tätig zu werden und habe sämtliche Mitarbeiter in einer ausführlichen Mail unterrichtet sowie anschließende Fragen beantwortet (kamen jedoch nur sehr wenige). In meinem Fall hat ebenfalls die Tatsache einer 60 %igen Schwerbehinderung auf "Kopfschmerzen" (danke, Jakob !!)bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die früheren schiefen Blicke sind somit ebenfalls Geschichte.

Es ist wichtig, mit der Sache offensiv umzugehen.

Gruss
Ralf
Hallo Ralf!

Das ist ja exakt das, was hier abgelaufen ist. Bzw noch läuft. Ich sehe das mit der Heimarbeit immer noch nicht. Bist Du chronisch?
Sagen wir mal so, mit 60 % kannst Du Dir so eine Aussage "...müssen weiter mit meinen Fehlzeiten leben" sicher "erlauben" - wenn man die nicht hat, wird es schwieriger. Gerade in der aktuellen Lage passe ich höllisch auf, was ich von mir gebe. Leider habe ich keinen guten Draht zur PA, denn ich muss sagen, die Dame dort, die leider ALLES (ein Wahnsinn in so einer grossen Firma, dass das von einer Person abhängt tz) verwaltet und entscheidet, hat es nicht begriffen. Als ich ihr Anfang letzten Jahres sagte, was da Sache ist, und es ihr erklärt habe, tat sie verständnisvoll und sagte dann zum Schluss "Ja ist ja alles kein Problem, schauen Sie nur, dass sie die Stunden ab heute zügig abbauen" GÄHN. 2 Minuten vorher hatte ich ihr erzählt, dass ich mitten in einer Episode bin, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, sie tat so wie "Ja, ja ich weiss bescheid, sie hatten besseres zu tun, aber nun muss ja mal Schluss sein, einmal lasse ich das durchgehen". Das zeigt mir einfach, dass sie es nicht verstanden hat. So, und um ehrlich zu sein: Nochmal gehe ich da nicht hin.

Solche Entscheidungen stehen und fallen mit dem Chef, und ich fürchte, bei mir "fallen" sie eher :-(

LG
Claudia
Hallo Claudia,

nun, bei mir war es doch nicht anders, hier hat seit Jahren eine bestimmte Person auch das Messer auf mich gewetzt.

Dem bin schließlich wie schon geschrieben mit Jakobs Hilfe entgegen getreten und habe letztendlich, obwohl ich lediglich episodisch bin, meinen GdB bescheinigt bekommen.
Ich kann Dir nur raten, dies umgehend in die Wege zu leiten, wende Dich diesbezüglich an Jakob. Ich bin bei weitem nicht der einzige Fall, bei welchem ein angemessener Grad (>= 50 %) bestätigt wurde, Jakob ist hier der absolute Experte.

Natürlich ist dieser Bescheid nicht von heute auf morgen in Deiner Post, es nimmt schon etwa 3 - 5 Monate in Anspruch, da meist zunächst ein Gang zum Vertrauensarzt anfällt, danach erfolgt i.d.R. die Bescheinigung eines ungefähr 30 %igen GdB seitens des Versorgungsamtes (da Gleichstellung mit Migräne, Unwissenheit der VA-Mitarbeiter in den überwiegenden Fällen), wonach Du wiederum Einspruch einlegen musst. Danach sollte es dann mit einem GdB >= 50 % klappen.

Es wird immer wieder Leute geben, die es nicht verstehen wollen. Denen muss man es eben auf die harte Tour zeigen.

Also, worauf wartest Du noch ??

Gruss
Ralf
Hallo Ralf,

ups, das hört sich nicht so einfach an. Ich bin einfach ein Angsthase und scheue manchmal den Konflikt. Ist nicht toll, weiss ich selbst, aber ich arbeite daran ;-).

Habe halt Angst allein dazustehen. Jakob kann mich ja schlecht ans Händchen nehmen...

Aber daher ja meine Frage, was ich machen muss, Schritt für Schritt und so, denn Erfahrungen könnten mir ja weiterhelfen. Daher danke für Deine Antwort!
Werde am Montag gleich loszuckeln, was gemacht ist, ist gemacht.

Die nächste Hürde kommt ja noch: Durch meinen Umzug brauche ich einen Arzt bei mir in der Nähe, der sich damit auskennt, so dass ich schnell handeln kann, wenn die ersten Anfälle kommen. Hoffe, mein jetziger Hausarzt kann mir einen empfehlen...

Was macht denn so ein Vertrauensarzt? Kennt der sich denn wenigstens aus?

LG
Claudia
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Archiv
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Re: Heimarbeitsplatz

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:57
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:57
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:57

Hallo Ralf!

Das ist ja exakt das, was hier abgelaufen ist. Bzw noch läuft. Ich sehe das mit der Heimarbeit immer noch nicht. Bist Du chronisch?
Sagen wir mal so, mit 60 % kannst Du Dir so eine Aussage "...müssen weiter mit meinen Fehlzeiten leben" sicher "erlauben" - wenn man die nicht hat, wird es schwieriger. Gerade in der aktuellen Lage passe ich höllisch auf, was ich von mir gebe. Leider habe ich keinen guten Draht zur PA, denn ich muss sagen, die Dame dort, die leider ALLES (ein Wahnsinn in so einer grossen Firma, dass das von einer Person abhängt tz) verwaltet und entscheidet, hat es nicht begriffen. Als ich ihr Anfang letzten Jahres sagte, was da Sache ist, und es ihr erklärt habe, tat sie verständnisvoll und sagte dann zum Schluss "Ja ist ja alles kein Problem, schauen Sie nur, dass sie die Stunden ab heute zügig abbauen" GÄHN. 2 Minuten vorher hatte ich ihr erzählt, dass ich mitten in einer Episode bin, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, sie tat so wie "Ja, ja ich weiss bescheid, sie hatten besseres zu tun, aber nun muss ja mal Schluss sein, einmal lasse ich das durchgehen". Das zeigt mir einfach, dass sie es nicht verstanden hat. So, und um ehrlich zu sein: Nochmal gehe ich da nicht hin.

Solche Entscheidungen stehen und fallen mit dem Chef, und ich fürchte, bei mir "fallen" sie eher :-(

LG
Claudia
Hallo Claudia,

nun, bei mir war es doch nicht anders, hier hat seit Jahren eine bestimmte Person auch das Messer auf mich gewetzt.

Dem bin schließlich wie schon geschrieben mit Jakobs Hilfe entgegen getreten und habe letztendlich, obwohl ich lediglich episodisch bin, meinen GdB bescheinigt bekommen.
Ich kann Dir nur raten, dies umgehend in die Wege zu leiten, wende Dich diesbezüglich an Jakob. Ich bin bei weitem nicht der einzige Fall, bei welchem ein angemessener Grad (>= 50 %) bestätigt wurde, Jakob ist hier der absolute Experte.

Natürlich ist dieser Bescheid nicht von heute auf morgen in Deiner Post, es nimmt schon etwa 3 - 5 Monate in Anspruch, da meist zunächst ein Gang zum Vertrauensarzt anfällt, danach erfolgt i.d.R. die Bescheinigung eines ungefähr 30 %igen GdB seitens des Versorgungsamtes (da Gleichstellung mit Migräne, Unwissenheit der VA-Mitarbeiter in den überwiegenden Fällen), wonach Du wiederum Einspruch einlegen musst. Danach sollte es dann mit einem GdB >= 50 % klappen.

Es wird immer wieder Leute geben, die es nicht verstehen wollen. Denen muss man es eben auf die harte Tour zeigen.

Also, worauf wartest Du noch ??

Gruss
Ralf
Hallo Ralf,

ups, das hört sich nicht so einfach an. Ich bin einfach ein Angsthase und scheue manchmal den Konflikt. Ist nicht toll, weiss ich selbst, aber ich arbeite daran ;-).

Habe halt Angst allein dazustehen. Jakob kann mich ja schlecht ans Händchen nehmen...

Aber daher ja meine Frage, was ich machen muss, Schritt für Schritt und so, denn Erfahrungen könnten mir ja weiterhelfen. Daher danke für Deine Antwort!
Werde am Montag gleich loszuckeln, was gemacht ist, ist gemacht.

Die nächste Hürde kommt ja noch: Durch meinen Umzug brauche ich einen Arzt bei mir in der Nähe, der sich damit auskennt, so dass ich schnell handeln kann, wenn die ersten Anfälle kommen. Hoffe, mein jetziger Hausarzt kann mir einen empfehlen...

Was macht denn so ein Vertrauensarzt? Kennt der sich denn wenigstens aus?

LG
Claudia
Ich werde mal mit meiner Frau reden, falls die nichts dagegen hat, stelle ich Dir meine Hand zur Verfügung...

Vertrauensarzt war in meinem Fall irgendein abgetakelter Mediziner, der wahrscheinlich auf die Rente wartend auf diesen Posten zwangsversetzt wurde.

Null Ahnung oder Interesse, so dass der Termin zu einem Monolog in Sachen Cluster wurde, wohlgemerkt von meiner Seite. Danach wusste er, was Cluster ist... Vorbereitung ist hier das A und O.

Bei vielen CK-Patienten findet im Laufe der Zeit eine Charakterveränderung statt, zunächst Schneckenhaus und irgendwann offensiv nach vorne, bei manchem dauert´s halt ein wenig länger. Auch bei Dir wird die Zeit kommen, wo Du gnadenlos Dein Recht durchzusetzen weißt und wie Du mit gewissen Leuten umgehend musst. Falsche Zurückhaltung ist hier absolut Fehl am Platz.

Wie so vieles im Leben sind auch dies reine Erfahrungswerte.

Gruss
Ralf
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Re: Heimarbeitsplatz

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:58
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:57
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:57

Hallo Claudia,

nun, bei mir war es doch nicht anders, hier hat seit Jahren eine bestimmte Person auch das Messer auf mich gewetzt.

Dem bin schließlich wie schon geschrieben mit Jakobs Hilfe entgegen getreten und habe letztendlich, obwohl ich lediglich episodisch bin, meinen GdB bescheinigt bekommen.
Ich kann Dir nur raten, dies umgehend in die Wege zu leiten, wende Dich diesbezüglich an Jakob. Ich bin bei weitem nicht der einzige Fall, bei welchem ein angemessener Grad (>= 50 %) bestätigt wurde, Jakob ist hier der absolute Experte.

Natürlich ist dieser Bescheid nicht von heute auf morgen in Deiner Post, es nimmt schon etwa 3 - 5 Monate in Anspruch, da meist zunächst ein Gang zum Vertrauensarzt anfällt, danach erfolgt i.d.R. die Bescheinigung eines ungefähr 30 %igen GdB seitens des Versorgungsamtes (da Gleichstellung mit Migräne, Unwissenheit der VA-Mitarbeiter in den überwiegenden Fällen), wonach Du wiederum Einspruch einlegen musst. Danach sollte es dann mit einem GdB >= 50 % klappen.

Es wird immer wieder Leute geben, die es nicht verstehen wollen. Denen muss man es eben auf die harte Tour zeigen.

Also, worauf wartest Du noch ??

Gruss
Ralf
Hallo Ralf,

ups, das hört sich nicht so einfach an. Ich bin einfach ein Angsthase und scheue manchmal den Konflikt. Ist nicht toll, weiss ich selbst, aber ich arbeite daran ;-).

Habe halt Angst allein dazustehen. Jakob kann mich ja schlecht ans Händchen nehmen...

Aber daher ja meine Frage, was ich machen muss, Schritt für Schritt und so, denn Erfahrungen könnten mir ja weiterhelfen. Daher danke für Deine Antwort!
Werde am Montag gleich loszuckeln, was gemacht ist, ist gemacht.

Die nächste Hürde kommt ja noch: Durch meinen Umzug brauche ich einen Arzt bei mir in der Nähe, der sich damit auskennt, so dass ich schnell handeln kann, wenn die ersten Anfälle kommen. Hoffe, mein jetziger Hausarzt kann mir einen empfehlen...

Was macht denn so ein Vertrauensarzt? Kennt der sich denn wenigstens aus?

LG
Claudia
Ich werde mal mit meiner Frau reden, falls die nichts dagegen hat, stelle ich Dir meine Hand zur Verfügung...

Vertrauensarzt war in meinem Fall irgendein abgetakelter Mediziner, der wahrscheinlich auf die Rente wartend auf diesen Posten zwangsversetzt wurde.

Null Ahnung oder Interesse, so dass der Termin zu einem Monolog in Sachen Cluster wurde, wohlgemerkt von meiner Seite. Danach wusste er, was Cluster ist... Vorbereitung ist hier das A und O.

Bei vielen CK-Patienten findet im Laufe der Zeit eine Charakterveränderung statt, zunächst Schneckenhaus und irgendwann offensiv nach vorne, bei manchem dauert´s halt ein wenig länger. Auch bei Dir wird die Zeit kommen, wo Du gnadenlos Dein Recht durchzusetzen weißt und wie Du mit gewissen Leuten umgehend musst. Falsche Zurückhaltung ist hier absolut Fehl am Platz.

Wie so vieles im Leben sind auch dies reine Erfahrungswerte.

Gruss
Ralf
Hi Ralf,

ja du hast wohl recht. Sehe das auch so, erst will man nett erklären und kommt sich blöd vor, und je schlimmer die Phase fortschreitet, umso aggressiver wird man und auf einmal ist einem alles sch...egal.
Nur meine Wut oder wie auch immer man das nennen mag, ist jetzt zur Zeit nicht da, eben weil ich schmerzfrei bin im Augenblick.

Wolfgang sagte ja schon, ich sollte CSG Mitglied werden. Habe schon gefragt, wie und so weiter.

Ach so: Was mir jetzt ERNSTHAFT zu denken gibt ist Dein Satz:

>Null Ahnung oder Interesse, so dass der Termin zu einem Monolog in Sachen Cluster wurde, wohlgemerkt von meiner Seite. Danach wusste er, was Cluster ist... Vorbereitung ist hier das A und O

So traurig das klingt, aber weiss ich wirklich, was Cluster ist? Natürlich kann ich meinen Zustand beschreiben, aber eine fachliche Erklärung könnte ich nicht abgeben. ?!
Ausserdem weiss man doch noch gar nicht, woher es kommt oder? Denn viele Dinge sind ja nicht wirklich erwiesen. Beispielsweise ist das einzige, was bisher bei mir rauszufinden war, dass Alkohol, selbst kleine Mengen, eine Attacke auslösen. Allerdings auch nur während einer Episode.

Ich sollte wohl diese Seiten etwas mehr durchstöbern. Schäm..

LG
Claudia
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Archiv
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Re: Heimarbeitsplatz

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:56
Archiv hat geschrieben: Mo 8. Jan 2018, 19:55 Hallo zusammen!

Im Januar ist es wieder soweit :-(. Wenn ich Glück habe, denn letztes Jahr fing es schon um diese Zeit an. Dank dieses Forums und anderen Helfern, konnte mir das 1. Mal in der Uni Essen jemand helfen und eine Diagnose stellen. Sobald es das nächste Mal anfängt, muss ich für eine Woche zur Medikamenteneinstellung dorthin. Danke hierfür nochmal!

Jetzt zu meiner Frage: Aufgrund der Tatsache, dass ich Anfang dieses Jahres so schlimm dran war wie nie zuvor, aber mir ja noch keiner sagen konnte, was ich hatte, habe ich auf der Arbeit viele Minusstunden gemacht, da ich mich früher von der Arbeit verabschiedet habe, wenn es garnicht mehr ging oder später kam, weil ich morgens die schlimmsten Anfälle hatte. Dadurch gab es einige Probleme hier, da meine Fa. diese Krankheit nicht kennt und kein Verständnis aufgebracht hat.
Mein Bestreben war es (ziemlich dumm, ich weiss..), wenigstens in der Anfallfreien Zeit am Tag zu arbeiten, so dass ich nicht alles auf meine Kollegen abwälze. Leider hat das hier keine Zustimmung gefunden.

Jetzt ist es so, dass ja absehbar ist, dass es wiederkommen wird. Ich habe deshalb meinem Chef vorgeschlagen, dass ich zuhause (3/2) arbeiten möchte, denn ich bin zwischenzeitlich 50 km vom Arbeitsplatz weggezogen und traue mir in der Horrorzeit die Autofahrt nicht zu. Zuhause hätte ich die Möglichkeit, mich kurz frei in der Wohnung zu entfalten (Ihr kennt das ja, man irrt wie wild rum und möchte am liebsten durchdrehen), bis die Attacke vorüber ist. Der Hintergrund ist der, dass ich der Meinung bin, dass ich so auch weniger Krankheitstage hätte und der Druck nicht so gross wäre, denn wenn mir das hier passiert ist, wusste ich selten, wohin so auf die Schnelle.
Daher meine Frage: Gibt es so etwas hier auch? Kennt das einer von Euch bzw. hat jemand Erfahrungen damit? Könnt Ihr mir evtl. Tipps geben, wie ich am besten vorgehen kann? Ich habe ja das Gutachten aus Essen, aber wie viele andere eben auch Angst um meinen Arbeitsplatz. Ich denke, so könnte ich der Firma entgegenkommen und nicht unnötig jemanden belasten.

Vielen Dank für Antworten, auch wenn das jetzt sehr lang war!

Liebe Grüsse
Claudia

hi claudia,

erstmal: mir ist es egal, ob und wie oft sich jemand meldet, da ich im januar 2000 genauso gehändelt habe.

aber mal zu deiner frage: ich habe mich genauso benommen wie du - ich hatte nachts cluster und bin am nächsten tag so um 12uhr herum immer ins büro gegangen. da sich die berge natürlich getürmt hatten, war ich dann auch immer so zwischen 20 und 22 uhr im büro. irgendwann sagte mein damaliger chef - wo ich im vorzimmer tätig war - er würde es besser finden, wenn ich mich krankschreiben lassen würde, da ich ja krank wäre und auch dementsprechend aussehen würde. ich bin dennoch ins büro gegangen.diese praxis habe ich durchgeführt von 1990 bis 2000. im januar 2000 war ich aber dermassen von meinem geliebten freund dem cluster fertig, dass ich sechs wochen krankgeschrieben wurde. leider habe ich dann einen neuen geschäftsführer gleich chef bekommen. er verstand die problematik über nicht. auf meinem wunsch hin habe ich mich dann 60 km weiter versetzen lassen. nach der versetzung war ich dann letztes jahr ein halbes jahr krank, weil ich einen bandscheibenvorfall hatte und danach- wegen der ruhigstellung eine thrombose bekommen habe und danach eine wiedereingliederung auf diese beiden sachen. dieses jahr war ich dann öfters wieder krank und nun der cluster seit fast 2 wochen. nun werden mein mann und ich nach bonn versetzt - unser wunsch. aber ich frage mich, wie sieht das aus, wenn ich krank bin?

und weisst du was?

es ist mir egal mittlerweile!
es ist meine gesundheit! mein leben!
mein leben klaut mir keine!

liebe grüße mit schmerzfreier zeit für euch und für mich
sendet
tina
Hallo Claudia, Hallo Tina,

in der heuitigen Zeit mit der berechtigten Angst um den Arbeitsplatz ist es in der Tat nict leicht, einen allgemeingültigen Rat für euere Situationen zu geben.

Ich versuch trotzdem mal, ein par Denkanstöße aus meiner eigenen Erfahrung heraus zu liefern, mit denen ihr euch dann mal auseinandersetzen könnt.

Wenn die Möglichkeit besteht, die berufl. Arbeit zu Hause zu erledigen, ist das selbstverständlich der beste Ausweg, da du dort deine Zeit selbst (in gewissem Maße) einteilen kannst und dir deine Auszeit nehmen kannst, wenn es erforderlich wird. Dann werden eben abends ein paar Stunden drangehängt....

Das ist aber leider nicht in jedem Job möglich....

Seit einigen Jahren habe ich mich dazu durchgerungen, sehr offensiv mit meiner Erkrankung in Bezug auf den Arbeitsplatz umzugehen: Wenn ich an einen neuen Arbeitsplatz versetzt wurde, hatte ich stets an den ersten Tagen einige Flyer zum Thema "Clusterkopfschmerz und das soziale Umfeld" - wozu ja auch der Arbeitsplatz gehört - (www.clusterkopf.de - "Service" - "Downloads") dabei und verteilte diese ungefragt unter den neuen Kollegen und Vorgesetzten. Letztere hab ich auch schon mit medizinischer Fachliteratur vesorgt (bspw. Therapieempfehlung der DMKG), um denen "schwarz auf weiß" zu zeigen, was ich habe.

In aller Regel war dann das Verständnis für mein Verhalten recht groß -es kamen natürlich Nachfragen (kann man denn da nichts machen? Operation?), gut gemeinte Tipps (Hast du schon mal Medikament XY versucht? Trink dir mal richtig einen! Leg dich doch hin. usw) und Verzweiflungsäußerungen - je nach Typ des Gegenübers. Darauf sollte man eingestellt sein und die entsprechenden Antworten parat haben....

Ich hab mir auch angewöhnt, mich bei einer Attacke in der Arbeitszeit nicht "ins stille Kämmerlein" zu verdrücken, sondern jeden "gezwungen", sich mein Leiden anzusehen. Es war mir auch stets egal, ob jemand "fast umfällt", wenn er mitansehen musste, wie ich mir eine Spritze verabreiche.....

In aller Regel war nach zwei, drei Attacken alles geregelt und bei den folgenden Anfällen wusste mein Umfeld, wie sie sich zu verhalten hatten - Erziehungssache!

Zum Anderen habe ich mich über die Anerkennung als Schwerbehinderter, auch ganz objektiv nachprüfbar, als krank ausgewiesen, was natürlich auch immer wieder beeindruckt ("Kopfschmerzen" und dann Schwerbehinderten-Ausweis?).

Diese Schwerbehinderten-Status ist ganz nebenbei auch noch eine zusätzliche Arbeitsplatzsischerungsmaßnahme....

Wie gesagt - vielleicht könnt ihr die eine oder andere Verhaltensweise für euch selbst anwenden.
Hallo Jakob,

>in der heuitigen Zeit mit der berechtigten Angst um den Arbeitsplatz ist es in der Tat nict leicht, einen allgemeingültigen Rat für euere Situationen zu geben.

Das ist wohl wahr. Jeder bangt um seinen Arbeitsplatz, ich ganz sicher auch, und das macht es besonders schwer, wenn man dann "aus der Reihe tanzt".


>Wenn die Möglichkeit besteht, die berufl. Arbeit zu Hause zu erledigen, ist das selbstverständlich der beste Ausweg, da du dort deine Zeit selbst (in gewissem Maße) einteilen kannst und dir deine Auszeit nehmen kannst, wenn es erforderlich wird. Dann werden eben abends ein paar Stunden drangehängt....

Richtig. Diese Möglichkeit besteht in meinem Job. An sich sind Heimarbeitsplätze sogar gern gesehen, die Frage ist: Wie lautet die beste Argumentation? Es ist ja so, dass bei uns einige Heimarbeitsplätze haben, mit und ohne Kind, die Firma hat damit gute Erfahrungen gemacht. Nichts desto Trotz bin ich letztes Jahr durch Minusstunden, krankheitsbedingt, hier aufgefallen, so dass die Firma sagen könnte, nee nee die Vertrauensbasis ist nicht vorhanden. Ich habe wirklich Sorge, denn es ist klar: Nächstes Mal werde ich sicherlich nicht mehr so reagieren, im Sinne der Firma, denn das war ja hier nicht gern gesehen. Aber soviel Krankheitstage? Letztes Jahr sprich dieses Jahr eigentlich, hat meine Episode von Dezember bis April gedauert!!!

>Darauf sollte man eingestellt sein und die entsprechenden Antworten parat haben....

Die da wären? Ich habe nämlich selber eine Hemmschwelle und komme mir ziemlich doof vor und denke immer, mir glaubt keiner!

>Ich hab mir auch angewöhnt, mich bei einer Attacke in der Arbeitszeit nicht "ins stille Kämmerlein" zu verdrücken, sondern jeden "gezwungen", sich mein Leiden anzusehen. Es war mir auch stets egal, ob jemand "fast umfällt", wenn er mitansehen musste, wie ich mir eine Spritze verabreiche.....

Ich bin danach aber immer so kaputt. Meistens lege ich mich wenigstens 30 Min. hin und mache mal die Augen zu, ich sehe super bematscht aus und kann die Luft heir im Büro nicht mehr ertragen. Und dann kommt der Druck dazu, oooh bloss nicht nochmal und dann hier.
Naja und in Zukunft stellt sich wie gesagt das nächste Problem:
Ich arbeite in Düsseldorf und bin nach Köln gezogen. Ich fahre täglich 100 km und das trau ich mir in einer Episode sicherlich nicht zu....

>Zum Anderen habe ich mich über die Anerkennung als Schwerbehinderter, auch ganz objektiv nachprüfbar, als krank ausgewiesen, was natürlich auch immer wieder beeindruckt ("Kopfschmerzen" und dann Schwerbehinderten-Ausweis?).

Hm, so einfach ist das aber auch nicht, oder? Bist Du chronisch? Wieviel % hast Du denn?

LG
Claudia
Gesperrt