Archiv hat geschrieben: Mi 24. Jan 2018, 14:53
Folgende Meldung kam vorhin im Radio und ist auch unter dem untenstehenden Link nachzulesen:
Aachen: Europäischer Schmerzpreis für Aachener Professor
Die Europäische Schmerzgesellschaft zeichnet am Freitag Professor Jens Ellrich vom Aachener Uniklinikum mit dem "Europäischen Schmerzpreis" aus. Ellrich erforscht die Vorgänge im menschlichen Gehirn, die bei Schmerzempfindungen ablaufen. Ziel seiner Untersuchungen ist es, die Schmerzverarbeitung dauerhaft zu beeinflussen. Der Aachener Professor ist der einzige Deutsche von den insgesamt fünf Preisträgern. Der Preis ist mit jeweils 20.000 Euro dotiert.
Herrn Prof. Ellrich gratuliere ich von Herzen dazu.
Quelle: Aachener Zeitung Samstag, 11.Juni 2005 60.Jahrgang Seite 5
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Mit freundlichen Grüßen
Dieter aus Aachen
Dem Schmerz ein Schnäppchen schlagen
Grünenthal vergibt fünf Stipendien für Nachwuchs-Wissenschaftler. Herzogenrather Professor gehört zu den Preisträgern.
VON UNSEREM MITARBEITER CHRISTOPH HAHN
AACHEN. In jeder Hinsicht ist der „EFIC Grünenthal Grant" (EGG) ein moderner Preis. Denn so gut wie die ganze Ausschreibung zu den von dem weltweit tätigen Pharma-Unternehmen mit Sitz in Stolberg und Aachen ausgelobten Stipendien für junge Nächwuchs-Wissenschaftler fand im Internet statt. Und im Übrigen treibt der Schmerz, um den es bei den geförderten Projekten geht, nicht nur die Forscher und die, die aus ihren Erkenntnissen Nutzen ziehen, um, sondern trifft noch immer Tausende von Patienten bis ins Mark - so Franz Gerstheimer, der das Projekt EGG bei Grünenthal betreut. Gestern erhielten, nachdem die unabhängige Gutacht-Kommission des Dachverbandes der Europäischen Schmerzgesellschaften (EFIC) ihre Entscheidung getroffen hatte, die fünf Stipendiaten des Jahres 2005 ihren Anteil an dem insgesamt mit 100 000 Euro dotierten Preis. Bei einer Feierstunde im Aachener Hotel Quellenhof an der Monheimsallee nahmen neben dem am Aachener Uniklinikum als Experimenteller Neurobiologe tätigen Professor Jens Ellrich die britischen Mediziner Christina Liossi, Anthony Hobson und Irene Tracey sowie der Däne Helge Kasch die europa-weit ausgeschriebene Ehrung in Empfang. Dass ein etabliertes Unternehmen durch den Preis seiner ethische und mäzenatische Verantwortung gegenüber jungen Forschern wahrnimmt, betonte vor der Verleihungszeremonie Projektleiter Gerstheimer.
Mit Ellrich, der seit rund zweieinhalb Jahren Professor in Aachen ist und in Herzogenrath lebt, fällt der EGG an einen Forscher, der ernsthaftes Tun mit einer Prise Humor zu verquicken weiß. Denn es habe ihn schon kolossal gefreut, dass er mit seinen 38 Jahren qua Zuerkennung des Stipendiums als jung, innovativ und Mann der Zukunft eingeschätzt werde, bekundet der Arzt, der in Mainz promoviert hat und in Erlangen habilitiert wurde.
Im weiteren Gespräch entpuppt sich der Wissenschaftler als ein Vertreter seines Faches, der selbstbewusst seine Belange vertritt. Denn der gebürtige Göttinger weiß genau, was er will: zum Beispiel Aachen auf die „Landkarte der -Schmerzforschung" zu setzen und in seiner Disziplin den Ruf des Uniklinikums als Kompetenzzentrum zu festigen. Das Projekt, mit dem er sich für den EGG empfahl, wirkt revolutionär: Mit seinem Team erforscht Ellrich, wie sich lang anhaltend das „Schmerzgedächtnis" löschen lässt.
Dass sich die neutralen Preisrichter und mit ihnen das Haus Grünenthal entschieden, das Stipendium ihm zuzuerkennen, bedeutet für Ellrich eine wertvolle Hilfe. „Drittmittel werden immer knapper", weiß er. Um eine Zuwendung, wie die mit dem EGG verbundene, muss er da verlegen sein. Was sein Projekt, dessen Wohl und Wehe eng mit der Befristung seiner Professur verbunden ist, betrifft, denkt Jens Ellrich indes weit über den Kontext des Stipendiums und die ihm dadurch entstehenden Möglichkeiten hinaus. Deutlich ist ihm anzumerken: er will die Schmerzforschung ein entscheidendes Stück weiter bringen - und, wenn es geht, möglichst von Aachen aus.
Mehr zum Preis im Internet:
www.e-g-g.info
Wirkungsmechanismen des Schmerzes
Der EFIC Grünenthal Grant (EGG), ein von Grünenthal gestiftetes Stipendium, verteilt die Gesamtsumme von 100 000 Euro auf vier Zuwendungen a 20 000 Euro und einen weiteren, für einen Forschungsaufenthalt bestimmten Betrag von 15 000 Euro. Der Restbetrag geht an die EFIC, den europäischen Dachverband der Schmerzgesellschaften. Gefördert werden Projekte, die sich mit der Untersuchung von Wirkungsmechanismen des Schmerzes und der Bewertung des Schmerzes durch Patienten befassen, zudem auch der Wissensaustausch und die Zusammenarbeit in der klinischen Schmerzforschung in Europa.
• Teilnahmeberechtigt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in den zurückliegenden zehn Jahren akademische Qualifikationen erlangt und das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. (az)