Hallo JürgenArchiv hat geschrieben: ↑Di 10. Apr 2018, 22:01Archiv hat geschrieben: ↑Di 10. Apr 2018, 21:57 Hallo
Gerne möchte ich meine persönliche Erkenntnis über meinen Cluster teilen.
Ich bin seid über 20 Jahre episodischer Clusterpatient. In der Regel hatte ich in der Vergangenheit alle 2 Jahre für ca. 5-7 Wochen (Herbst-Winter oder Frühling) meine Attacken. Pro Tag 1-6 Attacken. In der Heavy-Phase waren‘s täglich immer mind. über 3 Attacken. Diese Attacken habe ich mit Sauerstoff oder Spritze bekämpft oder musste einige auch über mich ergehen lassen. Ohne Spritze dauerten meine Attacken bis 3 Std. Zur Profilaxe nehme ich Verapamil (Flamon). In der Vergangenheit konnte ich nie wirklich feststellen, wie das Medikament auf meine Attackenanzahl wirkte. Die Wirkung war eher bescheiden und ich konnte während meiner Episodischen Phase keine schmerzfreien Tage geniessen, erst gegen Ende meiner Episode.
Nach Ende der Episode setzte ich das Verapamil immer auf Null und ich konnte mein Leben wieder wie ein gesunder Mensch geniessen, als wäre nie etwas gewesen.
Nach meiner letzten Episode hatte ich 4 Jahre Ruhe, mit Vorfreude das ich den Cluster hinter mir habe.
Habe dann dieses Jahr seid dem 21. Mai 2013 mein Cluster leider wieder auf meiner Seite.
Diesmal hatte ich aber im April/Mai eine Art Schattenschmerz,welcher sich dann zum Original entwickelte.
Dank diesem Forum habe ich über Ernährung und Histamin sowie basische Ernährung gelesen.
Weil ich diesmal sehr heftige und viele Attacken pro Tag hatte, wollte ich mich dem Thema annehmen.
Somit habe ich am 25. Mai mit einer basischen und histaminfreien Ernährung angefangen (Kartoffeln, Reis, Karotten, Blumenkohl, Broccoli und grüne Salate, Wasser, Pfefferminztee, wenig Kaffee). Auf das Verapamil habe ich vorläufig ganz verzichtet und bin nur mit Sauerstoff und Imigran inj. ausgerüstet.
Nach drei Wochen ausschliesslicher basischer- und histaminfreien Ernährung konnte ich mit 3-5 Attacken täglich noch keine Besserung wahrnehmen, (Ausser das ich ca. 5kg abgenommen habe, was mir aber entgegenkam;-) und wollte schon meine radikale Ernährungsweise über den Haufen werden.
Ich habe dann mit der Einnahme von Verapamil 240g 1x abends mit dem Nachtessen eingenommen. Und siehe da, ich hatte 4 ganze lange Tage und Nächte kein Cluster, ein Lebensgefühl was nur Cluster geplagte Menschen nachvollziehen können. In meiner Euphorie habe ich das Vera wieder abgesetzt und am nächsten Tag kam mein Freund umgehend zurück. Somit konnte ich schon mal daraus schliessen, das die Kombination dieser Ernährung mit Einnahme von Verapamil eine sehr positive Wirkung auf die Attackenhäufigkeit erzielt hat.
Wenn ich bei dieser Ernährung und Verapamil bleibe, habe ich keine Attacken, ausser manchmal eine Art Schattenschmerz, was aber Peanuts sind. Zwischendurch habe ich versucht, meine Ernährung mit Fleisch, Teigwaren u.a. wieder aufzubauen, jedoch hatte ich dann nachts wieder eine Attacke. Somit muss ich jetzt nur noch herausfinden, was ich zusätzlich essen darf.
Wenn sich meine Episode gleich wie in den letzten Jahren verhält, müsste ich jetzt in der Endphase stecken, was sich mit meinem Gefühl eigentlich bestätigt.
Mein persönliches und vorläufiges Fazit:
Ich weiss das ich mein Cluster nicht heilen kann, aber ich hoffe das ich mit meiner Erkenntnis meine Lebensqualität während der Clusterzeit um ein Vielfaches verbessern kann, obwohl es nicht einfach ist so radikal die Ernährung durchzustehen. Ich denke, dass wenn Meine Clusterzeit anfängt, so wird diese auch kommen, aber ich denke auch, dass ich die Clusterphase mit dieser Ernährung besser überstehe und massiv vermindern kann. Ich bin kein Artzt und kenne mich auch nicht gut aus in Bezug auf Medikamente, Körper und Ernährung. Aber sollte meine Episode vorbei sein, habe ich mir vorgenommen, jährlich über 2-3 Wochen eine basische Diät einzuhalten, damit die Übersäuerung fortlaufend abgebaut werden kann. Ob dann dies etwas bringt oder nicht sei halt dahingestellt..., aber ungesund ist‘s definitiv nicht;-)
Ich hoffe, das ich mit meinem Beitrag und meiner Erkenntnis dem/der einen oder anderen auch helfen kann, den Cluster erträglicher zu machen.
LG Patrick
Hallo Patrick,
Dein Beitrag hat mich inspiriert auch mit auf die Ernährung zu schauen.
Meine letzte Clusterphase kam vor ca. 4 Wochen und ist seit einer Woche vorbei. Die erste Woche war heftig; am Ende hat Sauerstoff auch nicht mehr angeschlagen. Ich habe sonntags beschlossen komplett auf histaminhaltige und histaminausschüttende Lebensmittel zu verzichten. Dazu habe ich mir die Liste der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histaminintoleranz heruntergeladen (http://www.histaminintoleranz.ch/downloads.html). Ich habe nur das gegessen, was eindeutig mit 0 gekennzeichnet ist.
Ergebnis: Sonntag auf Montag: 2 nächtliche Attacken mit Sauerstoff kupiert. Tagsüber: Starke einseitige Kopfschmerzen ganztägig mit 600mg Ibuprofen auf ein erträgliches Niveau bekommen.
Montag auf Dienstag: 1 nächtliche Attacke mit Sauerstoff kupiert. Tagsüber: wie Montag
Dienstag auf Mittwoch: Keine nächtliche Attacke mehr. Tagsüber nahezu schmerzfrei.
Ab Samstag keine Beschwerden mehr.
Ab Sonntag wieder mit Kaffee trinken begonnen. Noch eine Woche histaminfrei ernährt. Seitdem keine Schmerzen mehr. Ich denke die Episode ist abgeschlossen.
Normalerweise merke ich ca. 1 Woche vor Beginn der Episode, dass ich wieder in eine rutsche. D.h. ich werde das nächste Mal gleich die Ernährung umstellen. Aber das hat hoffentlich noch Zeit...
Grüße
Jürgen
Das freut mich, dass du einen positiven Effekt erzielen konntest. Und danke für dein Feedback. Ich denke, dass jedes Feedback in Bezug auf eine Ernährungsumstellung viel Wert für diesen Blog sein kann. Jeder kann es ausprobieren, aber es funktioniert wahrscheinlich nur, wenn man sich wirklich strikt danach ernährt.
Ich hoffe, dass du seither auch schmerzfrei bist.
Liebe Grüsse
Patrick