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Re: Dihydroergotamin Kur

Verfasst: So 18. Mär 2018, 21:24
von Archiv
Archiv hat geschrieben: So 18. Mär 2018, 21:24
Archiv hat geschrieben: So 18. Mär 2018, 21:23
Archiv hat geschrieben: So 18. Mär 2018, 21:22

Hallo Angus,

vielen Dank für die ausführlichen Infos (und entschuldige meine vielen Fragen).
Ich habe nun ein viel besseres Verständnis über die Behandlung bekommen.

Du schreibst, das Präparat kommt aus Belgien?
Kann es sein, daß das nicht Dihydroergotamin (das es als Infusionslösung in Deutschland gibt), sondern Methylergonovin hieß?

Wie Thore schon geschrieben hat, ist es natürlich ist es nie auszuschließen, daß Kortison die Episode vielleicht schon abgebrochen hat, aber man muß auch sagen, daß Kortison gerne vor den Prophylaktika gegeben wird, weil die meisten Prophylaktika beim CKS einige Zeit brauchen, bis sie wirken.
Das könnte hier ja auch der Fall sein.

Und es ist auch schon so, daß bereits in den 1950igern Dihydroergotamin als Prophylaxe gespritzt (intramuskulär, daher auch meine Frage) wurde. Aber eben jeweils eine Spritze für die Nacht. Insoweit ist es schon überlegenswert, DHE als Prophylaktikum einzusetzen.


Gruß und schmerzfreie Zeit
Hallo Harald, hallo Thore,

laut Entlassungsbericht war es eine Dihydroergotamin-Therapie. Und zwar habe ich 500 ml in ca. 24 Std. als Infusion bekommen, entspricht einem Durchfluss von ca. 0,35 ml pro Minute. Das ganze 3 mal nacheinander, also 1,5 Liter an 3 Tagen. Die Dosis ist mir leider nicht bekannt.

Dihydroergotamin i.V. ist nur über die internationale Apotheke erhältlich.
Quelle: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitli ... 0-2013.pdf

Die Nebenwirkungen davon kann ich leider nicht von den Kortisonnebenwirkungen unterscheiden. Diese waren jedoch ca. 8 Wochen sehr unangenehm und haben den ganzen Körper betroffen. Die "Entwässerungstabletten" haben meinen Harnsäurespiegel hochgetrieben. Als der Bluttest dies ergab, habe ich auch dieses Medikament abgesetzt.

Jetzt nehme ich "nur" noch die Standard-Prophyalxe aus Verapamil und Lithium, in dieser Komination schon seit 3,5 Jahren.

Beste Grüße
Angus
Hallo Angus
Schön das es dir so gut hilft. Was ich nicht versteh ist das du seit 3,5 Jahren Prophylaxe Verapamil und Lithum nimmst und trotzdem (starke ?) Schmerzen hast. Ich selbst nehm auch Lithum und habe nur einen Restschmerz. (nicht zu vergleichen) Mich würde deine Dosis interresieren.
Gruß Markus
Hallo Markus,

da hast Du den wunden Punkt getroffen. Mit 480 mg Verapamil und 900 mg Lithium retard am Tag habe ich meine persönlichen Grenzen erreicht. Das Verapamil nehme ich schon seit vielen Jahren, Lithium eben seit 3,5 Jahren. Im ersten Jahr war die Wirkung überwältigend, anschließend ernüchternd. Dosisexperimente haben mir jedoch gezeigt, dass es bei geringeren Dosen noch schlimmer kommt.

Diese Experimente sind schwierig, da die Wirkung möglicherweise erst nach mehreren Tagen vielleicht Wochen eintritt, und dann vielleicht auch wieder von ganz anderen Faktoren (Jahreszeit, psychische Belastung, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten etc. ) beeinflusst wird. Wenn dann noch über die Einnahmezeit, die Kombination mit bestimmten Lebensmitteln und die Nebenwirkungen nachgedacht und spekuliert wird, werden Vergleiche fast unmöglich.

Der Gedanke von Thore hat mir sehr gefallen, dass eine wirkungsvolle Prophylaxe eine intensive Schmerzbehandlung im Vorfeld benötigt. Vielleicht gibt es ja Studien darüber.

Beste Grüße
Angus

Re: Dihydroergotamin Kur

Verfasst: So 18. Mär 2018, 21:24
von Archiv
Archiv hat geschrieben: So 18. Mär 2018, 21:23
Archiv hat geschrieben: So 18. Mär 2018, 21:22
Archiv hat geschrieben: So 18. Mär 2018, 21:22


82. Tag
Hallo,

Harald, vielen Dank für deinen Hinweis, natürlich geht es in einem Forum um Details.

Vorab:
Die Dihydroergotamin-Therapie, so heißt es richtig, bedeutet, dass man 3 Tage das Medikament intravenös über einen Perfusor verabreicht bekommt. Warum nicht intramuskulär kann ich Dir nicht sagen, die Geschwindigkeit? Ich frage nach.

"Perfusor® ist ein Markenname (Firma B.Braun) für eine Spritzenpumpe, welche zur sehr fein dosierten, kontinuierlichen intravenösen oder subcutanen Verabreichung von Medikamenten eingesetzt wird". (Zitat Pflegewiki).

D.h. man ist an das Bett gefesselt, bzw. muss mit dem Apparat durch die Gegend laufen, ist möglich, aber sehr lästig. (Deshalb meine Bezeichnung "Kur").
Ich habe einen Beutel pro Tag bekommen, Menge/Dosierung muss ich noch mal nachfragen. Es lief auf jeden Fall sehr langsam, ein Beutel für ca. 23 Stunden.

Nebenwirkungen habe ich nicht verspürt, möglicherweise eben weil es so langsam verabreicht wird. Anstrengend war das Warten auf das Medikament. Es kommt aus dem Ausland (Belgien?).

Gedanken:
Thore hat genau den Punkt getroffen: War es vielleicht die Cortison-Infusion alleine? Bevor ich in der Notaufnahme gelandet bin, habe ich ca. 1 Jahr lang immer höhere Dosen Cortison in Tablettenform genommen, bis es eines Tages nicht mehr wirkte!

Das dann eine Infusion mit 100 ml Cortison so schnell Wirkung zeigte, hat mich überrascht. Ob die Kombination mit der anschl. Dihydroergotamin-Therapie für diese lange Auszeit verantwortlich ist, weiß ich nicht. Mir wurde auch keine Hoffnung in Bezug auf eine langanhaltende Schmerzfreiheit gemacht, es ist ein Experiment.

Und, da hat Thore natürlich recht, Ergotamine und Imigran sind in Kombination sehr gefährlich, auch darauf wurde ich hingewiesen. D.h. man sollte vorher unbedingt mit dem Arzt klären, was getan werde kann, wenn man währenddessen eine Attacke bekommt.

Ich geniesse die schmerzfreien Tage und wünsche sie Euch allen.

Beste Grüße
Angus
Hallo Angus,

vielen Dank für die ausführlichen Infos (und entschuldige meine vielen Fragen).
Ich habe nun ein viel besseres Verständnis über die Behandlung bekommen.

Du schreibst, das Präparat kommt aus Belgien?
Kann es sein, daß das nicht Dihydroergotamin (das es als Infusionslösung in Deutschland gibt), sondern Methylergonovin hieß?

Wie Thore schon geschrieben hat, ist es natürlich ist es nie auszuschließen, daß Kortison die Episode vielleicht schon abgebrochen hat, aber man muß auch sagen, daß Kortison gerne vor den Prophylaktika gegeben wird, weil die meisten Prophylaktika beim CKS einige Zeit brauchen, bis sie wirken.
Das könnte hier ja auch der Fall sein.

Und es ist auch schon so, daß bereits in den 1950igern Dihydroergotamin als Prophylaxe gespritzt (intramuskulär, daher auch meine Frage) wurde. Aber eben jeweils eine Spritze für die Nacht. Insoweit ist es schon überlegenswert, DHE als Prophylaktikum einzusetzen.


Gruß und schmerzfreie Zeit
Hallo Harald, hallo Thore,

laut Entlassungsbericht war es eine Dihydroergotamin-Therapie. Und zwar habe ich 500 ml in ca. 24 Std. als Infusion bekommen, entspricht einem Durchfluss von ca. 0,35 ml pro Minute. Das ganze 3 mal nacheinander, also 1,5 Liter an 3 Tagen. Die Dosis ist mir leider nicht bekannt.

Dihydroergotamin i.V. ist nur über die internationale Apotheke erhältlich.
Quelle: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitli ... 0-2013.pdf

Die Nebenwirkungen davon kann ich leider nicht von den Kortisonnebenwirkungen unterscheiden. Diese waren jedoch ca. 8 Wochen sehr unangenehm und haben den ganzen Körper betroffen. Die "Entwässerungstabletten" haben meinen Harnsäurespiegel hochgetrieben. Als der Bluttest dies ergab, habe ich auch dieses Medikament abgesetzt.

Jetzt nehme ich "nur" noch die Standard-Prophyalxe aus Verapamil und Lithium, in dieser Komination schon seit 3,5 Jahren.

Beste Grüße
Angus

Hallo Angus,

vielen Dank nochmal für die Präzisierungen.

Ich wünsche Dir eine lange schmerzfreie Zeit
(und viel Spaß beim Arbeiten , Schlafen und Socializing ;-) )