Archiv hat geschrieben: Mi 7. Feb 2018, 15:46
Hallo!
Ich leide seit 9 Jahren an Cluster, die Diagnose mit medikamtentöser Behandlung bekam ich vor gut 3 Jahren. Das heißt, die Anfälle waren mit den Medikamenten etwas erträglicher. Die Episoden hatten sich im Lauf der Jahre auf ca. 2x jährlich mit einer Dauer von 3 - 7 Wochen "eingependelt".
Drei Tage vor Heilig Abend ging es wieder los, allerdings trotz Medikamente so intensiv wie noch nie! Mindestens 2 Attacken täglich von gut 1,5 bis 2 Stunden! Am 2. Januar habe ich meine letzte Zigarette geraucht (habe zwischen 25 und 40 Zigaretten täglich geraucht). Die Befürchtung, dass Rauchen und Attacke im Zusammenhang stehen hatte, ich schon länger. Seit dem 3.1.08 lebe ich also ohne Zigaretten und OHNE SCHMERZEN ! Ich spüre das dumpfe Klopfen, es kam mir manchmal auch vor "jetzt gehts los" - aber es ging nie los!!! Es ist wie - einfach unbeschreiblich !!
Laut Internet sind 80 - 90% der Clusterpatienten Raucher. Es sind zwar erst gut 5 Tage ohne Rauch, aber am Höhepunkt der Episode von heute auf morgen ohne Schmerzen muss einen Grund haben! Die Medikamente hab ich mittlerweile auch abgesetzt (hab ich am Ende der Episoden immer gemacht) - trotzdem keine weitere Attacke!
Vielleicht motiviert mein Eintrag manch einen von Euch, über das Rauchen und den Cluster nachzudenken - und es sein zu lassen, hat sowieso nur Vorteile
Liebe Grüße
Rauchen ist sicherlich sehr schädlich und es gibt Dutzende sehr guter Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören.
CKS gehört aber nicht dazu.
Ich führe seit 14 Jahren Tagebuch und ich kann ganz genau zeigen, daß sich mein CKS verschlimmert hat (!), als ich mit dem Rauchen aufhörte.
Und Statistiken sind halt so eine Sache. Etwa 2/3 der CKS-Patienten sind Raucher. In Deutschland . Es rauchen mehr Männer als Frauen. In Italien sinds etwa 80%. In USA etwa weniger als die Hälfte.
Aber sagt das irgendwas?
Beispiel: Nach dem ersten Weltkrieg stieg die Zahl der Geburten sehr stark an, gleichzeitig stieg die Zahl der Störche.
Bringen die Störche dann doch die Kinder?
Noch ein Beispiel: In den 1960er Jahren stiegen die Orangenimporte nach Deuschland stark an. Gleichzeitig nahmen die Krebserkrankungen zu.
Machen Orangen Krebs?
Wir kennen den Spontanverlauf des CKS nicht. Das bedeutet, daß es sehr schwierig ist, zu entscheiden, was denn nun einen Einfluß auf die Krankheit hatte.
Vielfach wurde früher geglaubt, daß bestimmte Medikamente auf CKS wirken, weil zufällig die Attacken bzw. Episoden ohnehin vorbei waren.
Selbst der "Entdecker" des CKS, Gerhard von Swieten, glaubte, er habe CKS mit Chinin geheilt - hat er nicht: die Episode war halt vorbei. Heute wissen wir sehr genau, daß Chinin da nicht hilft.
Es ist gut, das Rauchen aufzugeben. Und ich wünsche Dir viel Kraft, daß Du es auch weiterhin schaffst. Denn letztlich wird es Dir gesundheitlich viel besser gehen.
Und ich wünsche Dir eine lange, lange schmerzfreie Zeit.
Gruß und schmerzfreie Zeit