Die Frankenpost von heute berichtet:
Hof
Hochschule sucht noch Teilnehmer für Studie
Hof - Die Hochschule Hof und ihre Partner suchen noch Teilnehmer für das Projekt "Clue" zur Erforschung der Ursachen und Auslöser von Cluster-Kopfschmerzen.
Hof - Die Hochschule Hof und ihre Partner suchen noch Teilnehmer für das Projekt "Clue" zur Erforschung der Ursachen und Auslöser von Cluster-Kopfschmerzen. Wünschenswert ist eine Teilnehmerzahl von 1000 Betroffenen bis Ende 2019. Teilnehmen dürfen Patienten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wenn bei ihnen Clusterkopfschmerzen ärztlich diagnostiziert wurden.
Ziel des Projekts ist es, Auslöser und Zusammenhänge zu erforschen. Das Institut für Informationssysteme (Iisys) in Hof sammelt die Daten. Die Betroffenen melden ein Jahr lang jede Attacke online oder über eine Smartphone-App und liefern Informationen über Ort, Wetter und Begleitumstände mit. Die Daten werden anonymisiert. Auch Angehörige können teilnehmen .
Die Forscher an der Hofer Hochschule sind keine Medizin-Experten. Deshalb arbeiten sie mit Projektpartnern zusammen, darunter die Migräne- und Kopfschmerzklinik in Königstein, eines von wenigen zertifizierten Zentren zur Behandlung der trigeminoautonomen Kopfschmerzerkrankungen, zu denen der Clusterkopfschmerz gehört.
In die Forschung und die Auswertung der Daten, die unter anderem in Fachzeitschriften oder auf Konferenzen veröffentlicht werden, können auch Schüler und Studenten eingebunden werden, wie der Hofer Projektleiter, Professor Dr. Jörg Scheidt, erklärt. Als Beispiel nennt er etwa ein W-Seminar am Gymnasium oder Bachelor- und Masterarbeiten an der Hochschule sowie eine kooperierende Promotion an der Uni Rostock.
Die Patienten selbst bringen durch ihre Teilnahme die Forschung voran. Und sie können sich ihre Daten individuell auswerten lassen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Dr. Charly Gaul aus Königstein wünscht sich weitere Teilnehmer: "Klinische Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten sind nur durchzuführen, wenn möglichst viele Patienten teilnehmen", sagt er.
Indes gibt es bereits Medikamente, die gegen Clusterkopfschmerz eingesetzt werden. Laut Dr. Gaul sind Triptane gut wirksam. Am schnellsten und stärksten helfen Spritzen, die sich der Patient selbst geben kann. Gut wirksam sind auch Triptan-Nasensprays und die Inhalation von reinem Sauerstoff. Außerdem gibt es Medikamente, die den Attacken vorbeugen können, etwa Verapamil, das ursprünglich für Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen entwickelt wurde, oder Lithium, das sonst in der psychiatrischen Therapie eingesetzt wird. Kurzzeitig kann auch Kortison eingesetzt werden. Neu sind Verfahren der Neurostimulation. Wer allerdings an chronischem Clusterkopfschmerz leidet, wird aber laut Dr. Gaul trotz Medikamenten bislang keine Attackenfreiheit erreichen.
Cynthia Rüpplein
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