Auf Wunsch einiger Teilnehmer am Cluster-Symposium in München, mit denen ich mich sehr nett unterhalten habe, stelle ich noch mal mein allen CK-Erkrankten gewidmetes Gedicht vor, mit welchem ich versucht habe – dem Schmerz Ausdruck zu verleihen, sowohl aus der Sicht des Angehörigen als auch des Betroffenen, und Verständnis dafür zu wecken (da Cluster nicht bloß –wie es oft mißverstanden wird – ein bloßer Kopfschmerz ist).
CLUSTERTRAUMA
In beengter Räumlichkeit
sitzt du zusammengesunken,
alle Proportionens scheinen verschoben
gekrümmt, was vorher gerade schien dir,
Gesetze der Geometrie aufgehoben.
Im Schmerz verschwommen
so schilderst du es mir,
Tangenten durchschneiden erst den Raum,
bevor sie durch die Gegend schnellen,
sich kräuselnd verbiegen -
ein peitschender Alptraum...
deine unterdrückten Schreie gellen.
Schließlich sich bündeln
im einzig wunden Punkt
pochendes abklopfen
bis die Hirnrinde ganz wund.
Schlimm dich so zu sehen -
qualvolle Stunden bis sich
die Krümmungen wieder ebnen,
halte deine Hand
und sitze hilflos daneben.
* K. Sz. *