Nachdem ich in der aktuellen Clusterepisode auf einen neuen Negativrekord zulaufe (9 Wochen) sind mir einige Phänomene aufgetaucht, die ich so nicht kannte. Grundsätzlich habe ich mit Triptan als Prophylaxe und Sauerstoff die Attacken auf eine "echte" pro Nacht reduziert. Die ist immer wieder relativ deftig, da ich mitten drin aufwache und der Sauerstoff dann etwas länger braucht. Ich hatte zwischendurch auch schon drei schmerzfreie Tage (voller Hoffnung ...).
Was ist neu und kannte ich bisher so nicht?
Gelegentlich habe ich untertags Attacken ohne Kopfschmerzen - das Auge geht zu, das Ödem unter dem Auge schwillt an, die Nase geht zu, der rechte Oberkiefer schmerzt - ca. 60 Minuten lang. Ausser einem Schraubstockgefühl keine Kopfschmerzen. Auch hier hilft Sauerstoff und verkürzt das Ganze.
Meine Kopfhaut und die Haarwurzeln werden auf der betroffenen Seite (rechts) immer empfindlicher. Das ganze fühlt sich komplett entzündet an - wie ein schwerer Sonnenbrand. Links ist alles ok. Empfindliche Kopfhaut bei Cluster ist nicht neu - aber nicht so extrem und vor allem dauerhaft, also nicht auf die Attacken beschränkt.
ich leide an chronischem Clusterkopfschmerzen und hatte das mit den Kalten Attacken auch schon öfter.
Also keine Kopfschmerzen aber alle Begleidsymptome. Laufende Nase, tränendes Auge, gerötetes Auge usw.
Dauert dann bei mir auch solange wie bei einer richtigen Attacke.
Das Problem mit der Kopfhaut hatte ich bis jetzt noch nicht.
Aber durch meinen Neurostimulator ist eh immer ein kribbeln vorhanden.
die "Kalten Attacken" sind ein ganz normales Erscheinungsbild des Clusterkopfschmerzes, das in über 50% der Betroffenen auftritt - teilweise auch außerhalb der eigentlichen Episode. Das hat jedoch alles NICHTS mit einem Übergang zum chronischen Clusterkopfschmerz zu tun. Zumal die Definition für "Chronisch" bedeutet, dass du innerhalb von 12 Monaten(!) keine schmerzfreie Zeiten (Remission) von mehr als drei Monaten haben dürftest. Davon bist du mit deinen 9 Wochen noch meilenweit entfernt - also: mach dir darüber bitte keine Sorgen.
das Problem mit der überempfindlichen Kopfhaut habe ich während einer aktiven Episode auch schon immer.
Bei mir ist es so, dass ich das Gefühl habe, als ob sämtliche Nerven in dem Bereich in den der Schmerz ausstrahlt, überreizt ist.
Diese Empfindlichkeit ist besonders schwer nach Attacken die ich nicht rechtzeitig behandeln konnte und die sich richtig "austoben" konnten.
Die Kopfhaut ist auch wirklich nur auf der betroffenen (bei mir der rechten) Seite so empfindlich bzw. brennt und ich merke es nur wenn ich sie mit der Hand berühre.
Auch hab ich festgestellt, dass wenn ich die Haut in dem Bereich einige Zeit massiere, die Empfindlichkeit danach einige Zeit besser ist.
Ich kann also da irgendwas wegmassieren.
Diese Empfindlichkeit lässt dann fast deckungsgleich mit dem Ende der Episode auch mit ab und verschwindet.
Ich bin mittlerweile in Woche 10 meiner aktuellen Episode.
Bei mir hat sich nun zusätzlich zu den Attacken ein (erträglicher) Dauerkopfschmerz auf der Clusterseite über dem Auge eingenistet und die Empfindlichkeit der Kopfhaut und Haarwurzeln hat sich laufend erweitert - sowohl in der Intensität als auch in der Grösse der betroffenen Fläche. Der schmerzhafte Bereich ist zwar immer noch rechts, zieht sich aber bis über die rechte Stirn und auf der Seite bis ans Ohr. Der Schmerz ist immer da, variiert leicht untertags. Vordem Haarewaschen kühle ich zuerst 10 Minuten mit dem Eisbeutel vor ... Beim MRI letzte Woche hat man zudem einen frischen Microbleed rechts gefunden. Mal schauen, was der Neurologe übermorgen dazu sagt.
Hallo rocroc,
das Symptom der Überempfindlichkeit der Kopfhaut habe ich schon öfter von Betroffenen gehört, ebenso Überempfindlichkeiten der Haut im Gesichtsbereich (nicht nur Augennähe, aber betroffene Seite).
Die Zwischenerscheinungen der kalten Attacken sind tatsächlich sehr verbreitet. Ich wünschedir alles Gute, zimbelstern