Clusterkopfschmerz und Schwangerschaft

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Clusterkopfschmerz und Schwangerschaft

Beitrag von Archiv »

Guten Abend, ich würde gerne wissen, ob hier jemand Erfahrungen mit Clusterkopfschmerzen in der Schwangerschaft gemacht hat? Und wie ihr entbunden habt, da ich wegen der Kopfschmerzen zu einem Kaiserschnitt tendiere. Danke
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Re: Clusterkopfschmerz und Schwangerschaft

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Di 10. Apr 2018, 21:49 Guten Abend, ich würde gerne wissen, ob hier jemand Erfahrungen mit Clusterkopfschmerzen in der Schwangerschaft gemacht hat? Und wie ihr entbunden habt, da ich wegen der Kopfschmerzen zu einem Kaiserschnitt tendiere. Danke
Halo Susanne,

ersteinmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft - toll, dass Dich der Cluster nicht vom Kinderwunsch weggebracht hat!
Ich selber habe chronischen Cluster und habe vor drei Monaten unseren Sohn zur Welt gebracht.

Meine Tipps zur Zeit der Schwangerschaft:

- Falls Du arbeitest: Wenn möglich ein Beschäftigungsverbot aussprechen lassen, damit Du nicht funktionieren musst
- wenn möglich eine Beleghebamme suchen, damit Du eine Vetrauensperson hast, die Dich während Schwangerschaft, Geburt und danach begleitet. Sonst musst Du den Cluster jedes mal neu erklären
- Sumatriptan kann angewendet werden (laut Auskunft bei Embryotox.de), ich würde jedoch eine zögerlichere Anwendung empfehlen als ohne Schwangerschaft
- Occipitalis-Block: ideal bei Schwangerschaft, da er nur lokal wirkt
- ab dem 2. Trimenon kann über einen kurzen Zeitraum auch hochdosiertes Cortison gegeben werden, es sollte jedoch nicht längere Zeit eingenommen werden. Stoßtherapie ist ok, hatte ich auch.
- Bei mir hat Lidocain intranasal geholfen (2%, 1ml), mit einem sehr feinen Zerstäuber (MAD nasal) appliziert


Zur Geburt:

Bei mir hat der Cluster während der Geburt garkeine Rolle gespielt, lediglich in der Woche danach. Ich habe bislang auch von keinen Erfahrungen gehört, bei denen während des Geburtsvorganges Attacken ausgebrochen sind. Aber ich verstehe die Sorge sehr gut. In meinem Fall hat auch ein zuvor gesetzter Occipitalis-Block noch gewirkt. Das wäre eventuell auch eine Idee und eine Alternative zum Kaiserschnitt: prophylaktisch einen Occipitalis-Block setzen zu lassen.
Eine natürliche Geburt ist ein wirklich unglaublich beeindruckendes und prägendes Erlebnis... wäge Deine Sorge/Angst gut ab und entscheide selbstbewußt. Du weißt am besten, wieviel Du stemmen kannst.
Sehr wichtig ist, dass Du das Krankenhaus in dem Du entbinden möchtest über Deinen Cluster informierst, damit die Hebammen und der ggf. der Anästhesist Bescheid wissen. Wenn Du eine Beleghebamme hast wird die das für Dich machen.

Ich denke, dass sich die Schwangerschaftshormone positiv auf meinen Cluster ausgewirkt haben. Es ging mir erstaunlich gut (relativ gesehen).

Ich drück Dir ganz doll die Daumen und wünsche Dir von Herzen eine glückliche, komplikationslose und möglichst schmerzfreie Schwangerschaft!

Viele Grüße,
Mina
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Re: Clusterkopfschmerz und Schwangerschaft

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Di 10. Apr 2018, 21:49 Guten Abend, ich würde gerne wissen, ob hier jemand Erfahrungen mit Clusterkopfschmerzen in der Schwangerschaft gemacht hat? Und wie ihr entbunden habt, da ich wegen der Kopfschmerzen zu einem Kaiserschnitt tendiere. Danke
Hallo Susanne,
ich habe zwei inzwischen erwachsene Kinder als episodische Clusterfrau. Während der spontanen Geburten gab es keine Pronleme, wohl abe durch längere Episoden während der Schwangerschaften. Leider war ich damals noch weit entfernt von einer adäquaten Clusterkopfschmerbehandlung. Was swallowtail geschrieben hat, ist genau richtig und würde ich dir auch empfehlen. Darüber hinaus könntest du noch die nicht invasive Neurostimulation nach Professor Molsberger in Betracht ziehen. Ich habe diese Behandlung aktuell zum ersten Mal versucht und hatte eine deutliche Attackenverminderung. Es gab hierzu vor einiger Zeit einen Studienaufruf von der Migräneklinik Königsstein, Dr. Charly Gaul. So bin ich darauf aufmerksam geworden.
P.S. ich bin seit langem CSG-Mitglied und nutze eine geeigneten Prophylaxe und Akutmedikation. Nachdem sich die letzten 20 Jahre an den Behandlungsmöglichkeiten für CK nicht wirklich viel getan hat, scheint sich das zu ändern. Ich wünsche Dir viel Zuversicht und eine schmerzfreie Schwagerschaft und problemlose Geburt. Viele Grüsse
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