Triptane (Verschreibung bei Migräne)

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Triptane (Verschreibung bei Migräne)

Beitrag von Archiv »

Hallo zusammen,

vor mehr als einem Jahr war in einer Broschüre zur Migräne, vom „Verband Forschender Arzneimittelhersteller“ zu lesen, daß "elf Prozent der Abgeordneten des Bundestages von Migräne betroffen sind, was recht genau der Häufigkeit der Migräne im Rest der Republik entspricht."

In dieser Broschüre steht auch, daß Migräniker in Deutschland deutlich schlechter versorgt sind, als ihre Leidensgenossen in anderen EU-Ländern. Skandinavische Ärzte verordnen sechs Mal mehr Triptane als ihre deutschen Kollegen.

Arzneimittelhersteller denken natürlich an ihren Umsatz, wenn sie solche Zahlen veröffentlichen.

Allerdings haben auch Krankenkassen ähnliche Feststellungen gemacht.
Nur ein verschwindend geringer Anteil der Migränepatienten (rund 10%) bekommt Triptane. Bei Clusterkopfschmerz wird dieser Anteil wahrscheinich noch geringer sein. Interessant ist die unterschiedliche Verteilung in den Bundesländern. Nachstehend die aktuellen Zahlen der TK, DAK und AOK:

DAK

TK

AOK
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Re: Triptane (Verschreibung bei Migräne)

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 9. Apr 2018, 23:22 Hallo zusammen,

vor mehr als einem Jahr war in einer Broschüre zur Migräne, vom „Verband Forschender Arzneimittelhersteller“ zu lesen, daß "elf Prozent der Abgeordneten des Bundestages von Migräne betroffen sind, was recht genau der Häufigkeit der Migräne im Rest der Republik entspricht."

In dieser Broschüre steht auch, daß Migräniker in Deutschland deutlich schlechter versorgt sind, als ihre Leidensgenossen in anderen EU-Ländern. Skandinavische Ärzte verordnen sechs Mal mehr Triptane als ihre deutschen Kollegen.

Arzneimittelhersteller denken natürlich an ihren Umsatz, wenn sie solche Zahlen veröffentlichen.

Allerdings haben auch Krankenkassen ähnliche Feststellungen gemacht.
Nur ein verschwindend geringer Anteil der Migränepatienten (rund 10%) bekommt Triptane. Bei Clusterkopfschmerz wird dieser Anteil wahrscheinich noch geringer sein. Interessant ist die unterschiedliche Verteilung in den Bundesländern. Nachstehend die aktuellen Zahlen der TK, DAK und AOK:

DAK

TK

AOK
Hallo Harald,

danke schön für diesen Bericht und Info. Leider musste ich feststellen, dass mein Sohn diese blöde Migräne von mir geerbt hat. Er leidet auch sehr, wenn er Migräne Attacken hat. Aber ich kann ihn bestens versorgen. Laut seinem Hausarzt kenne ich mich mittlerweile fast besser aus, als mancher Mediziner, wo er nicht mal so Unrecht hat. Bei manchen Ärzten gehört ja wirklich nicht viel dazu. Hauptsache ist aber, dass er keinen Cluster bekommt.

Liebe Grüße Claudia
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Re: Triptane (Verschreibung bei Migräne)

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mo 9. Apr 2018, 23:22 Hallo zusammen,

vor mehr als einem Jahr war in einer Broschüre zur Migräne, vom „Verband Forschender Arzneimittelhersteller“ zu lesen, daß "elf Prozent der Abgeordneten des Bundestages von Migräne betroffen sind, was recht genau der Häufigkeit der Migräne im Rest der Republik entspricht."

In dieser Broschüre steht auch, daß Migräniker in Deutschland deutlich schlechter versorgt sind, als ihre Leidensgenossen in anderen EU-Ländern. Skandinavische Ärzte verordnen sechs Mal mehr Triptane als ihre deutschen Kollegen.

Arzneimittelhersteller denken natürlich an ihren Umsatz, wenn sie solche Zahlen veröffentlichen.

Allerdings haben auch Krankenkassen ähnliche Feststellungen gemacht.
Nur ein verschwindend geringer Anteil der Migränepatienten (rund 10%) bekommt Triptane. Bei Clusterkopfschmerz wird dieser Anteil wahrscheinich noch geringer sein. Interessant ist die unterschiedliche Verteilung in den Bundesländern. Nachstehend die aktuellen Zahlen der TK, DAK und AOK:

DAK

TK

AOK
Hallo Harald,

und was da noch interessant ist, ist die Erkenntnis der Kassen (DAK Gesundheitsreport 2007): " ... die Versorgungssituation der Kopfschmerz- und Migränepatiente weist in einigen Bereichen Defizite auf. Handlungsbedarf besteht [...] vor allem hinsichtlich einer Erweiterung des Kenntnisstandes. Auf seiten der Ärzte betrifft dies vor allem Diagnostik und Therapie von Kopfschmerzerkrankungen".

Das sind natürlich nette Bekundungen. Wie sich diese Sprüche aber mit der Bonus-Malus-Regelung vertragen, das weiß ich nicht.

Wie war das? Wasch mir den Pelz, aber mach´ mich nicht naß?

Die CSG e.V. macht seit Jahren Veranstaltungen, Ärztefortbildungen, Symposien uw. zum Thema CKS. Die sind kostenfrei. Es gibt auch Fortbildungspunkte. Viele Mediziner haben aber offenbar etwas besseres(?) zu tun.

Ich weiß nicht, ob das gerade dann diese Starmediziner sind, die Analgetika und ähnlichen Firlefanz bei CKS verschreiben.

(Oder ganz anders formuliert: wir brauchen andere Versorgungskonzepte. Ich hatte ja schon bei der Mitgliederversammlung drüber gesprochen.)



Gruß und schmerzfreie Zeit
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