Gute Ergebnisse bei Migränebehandlung mit Neuromodulation

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Archiv
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Gute Ergebnisse bei Migränebehandlung mit Neuromodulation

Beitrag von Archiv »

17.07.2013
( APA)
.
Gute Ergebnisse bei Migränebehandlung mit Neuromodulation
Erste Studien deuten auf effektive Verringerung der Häufigkeit und Stärke der Anfälle hin - Praktische Anwendung sollte laut Experten aber noch warten, bis mehr über mögliche Stromstärke und Nebenwirkungen bekannt ist
Eine elektrische Stimulation via Elektroden des Ganglion sphenopalatinums helfen bei 70 Prozent der Patienten mit chronischem Clusterkopfschmerz oder Migräne. Darauf deuten zwei Untersuchungen - publiziert in "Cephalalgia" - hin.
Spezialisten der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) sind aber noch skeptisch und warnen vor einer verfrühten Anwendung. Noch müssten die ideale Stromstärke und mögliche Nebenwirkung ausführlich erhoben werden. Eine Langzeitstudie dazu läuft bereits in Deutschland.
Ein internationales Forscherteam entdeckte, dass Patienten mit Clusterkopfschmerz die Stimulation des Ganglion sphenopalatinum helfen kann. 28 Betroffenen wurden Elektroden in der Nähe dieses Nervenknotens hinter dem Kieferknochen implantiert. Wurden die Patienten von Kopfschmerzen geplagt, konnten sie mithilfe einer Fernbedienung die Elektroden einschalten. Die gezielte Neuromodulation verringerte bei 19 der Patienten die Häufigkeit und/oder Stärke der Anfälle. Zu ähnlichen Ergebnissen führten Studien, bei denen Elektroden den Vagusnerv am Hals stimulierten. Ein chirurgischer Eingriff ist hierbei nicht notwendig. Dieses Verfahren ist in den USA bereits zur Behandlung schwerer, medikamentenresistenter Depressionen zugelassen. In Deutschland besitzt der Stimulator hierfür keine CE-Kennzeichnung und sollte daher in der Praxis noch nicht angewendet werden.
Stimulationsverfahren gegen Kopfschmerzerkrankungen sollten momentan ausschließlich in Studien untersucht werden, meint der Neurophysiologe Stefan Evers vom Universitätsklinikum Münster. Wirksamkeit und potenzielle Gefahren seien noch nicht genügend erforscht. Evers nimmt an zwei Langzeitstudien mit insgesamt rund 100 Patienten teil, die die Stimulation des Ganglion sphenopalatinum und des Vagusnervs bei chronischen Clusterkopfschmerzen und chronischer Migräne untersuchen. "Mit ersten Empfehlungen zur genauen Platzierung der Elektroden und zur optimalen Stromstärke rechnen wir in etwa einem Jahr", schätzt der DGKN-Experte. (moe/mmb)

Quellen: Cephalalgia I, Cephalalgia II (abstracts)
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Re: Gute Ergebnisse bei Migränebehandlung mit Neuromodulation

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mi 28. Mär 2018, 09:01 17.07.2013
( APA)
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Gute Ergebnisse bei Migränebehandlung mit Neuromodulation
Erste Studien deuten auf effektive Verringerung der Häufigkeit und Stärke der Anfälle hin - Praktische Anwendung sollte laut Experten aber noch warten, bis mehr über mögliche Stromstärke und Nebenwirkungen bekannt ist
Eine elektrische Stimulation via Elektroden des Ganglion sphenopalatinums helfen bei 70 Prozent der Patienten mit chronischem Clusterkopfschmerz oder Migräne. Darauf deuten zwei Untersuchungen - publiziert in "Cephalalgia" - hin.
Spezialisten der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) sind aber noch skeptisch und warnen vor einer verfrühten Anwendung. Noch müssten die ideale Stromstärke und mögliche Nebenwirkung ausführlich erhoben werden. Eine Langzeitstudie dazu läuft bereits in Deutschland.
Ein internationales Forscherteam entdeckte, dass Patienten mit Clusterkopfschmerz die Stimulation des Ganglion sphenopalatinum helfen kann. 28 Betroffenen wurden Elektroden in der Nähe dieses Nervenknotens hinter dem Kieferknochen implantiert. Wurden die Patienten von Kopfschmerzen geplagt, konnten sie mithilfe einer Fernbedienung die Elektroden einschalten. Die gezielte Neuromodulation verringerte bei 19 der Patienten die Häufigkeit und/oder Stärke der Anfälle. Zu ähnlichen Ergebnissen führten Studien, bei denen Elektroden den Vagusnerv am Hals stimulierten. Ein chirurgischer Eingriff ist hierbei nicht notwendig. Dieses Verfahren ist in den USA bereits zur Behandlung schwerer, medikamentenresistenter Depressionen zugelassen. In Deutschland besitzt der Stimulator hierfür keine CE-Kennzeichnung und sollte daher in der Praxis noch nicht angewendet werden.
Stimulationsverfahren gegen Kopfschmerzerkrankungen sollten momentan ausschließlich in Studien untersucht werden, meint der Neurophysiologe Stefan Evers vom Universitätsklinikum Münster. Wirksamkeit und potenzielle Gefahren seien noch nicht genügend erforscht. Evers nimmt an zwei Langzeitstudien mit insgesamt rund 100 Patienten teil, die die Stimulation des Ganglion sphenopalatinum und des Vagusnervs bei chronischen Clusterkopfschmerzen und chronischer Migräne untersuchen. "Mit ersten Empfehlungen zur genauen Platzierung der Elektroden und zur optimalen Stromstärke rechnen wir in etwa einem Jahr", schätzt der DGKN-Experte. (moe/mmb)

Quellen: Cephalalgia I, Cephalalgia II (abstracts)
Hallo Peter,

weil ich immer Probleme mit Medikamentennebenwirkungen habe, bin ich an der sog. Vagusnervstimulation interessiert. Hast du evtl. noch weitere Informationen diesbezüglich? Insbesondere würde mich interessieren welche Nebenwirkungen bisher auftraten und welche Erfolgschancen bestehen. In Hinsicht auf Anzahl und Intensität der Attacken.
Und... ich lese hier Prof. Evers aus Münster nimmt an dieser Studie teil, könnte man da evtl. noch mitmachen ? Münster ist um die Ecke hier.

Vielen Dank. Allen eine lange SfZ

Gruss


Andre
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Re: Gute Ergebnisse bei Migränebehandlung mit Neuromodulation

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mi 28. Mär 2018, 09:02
Archiv hat geschrieben: Mi 28. Mär 2018, 09:01 17.07.2013
( APA)
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Gute Ergebnisse bei Migränebehandlung mit Neuromodulation
Erste Studien deuten auf effektive Verringerung der Häufigkeit und Stärke der Anfälle hin - Praktische Anwendung sollte laut Experten aber noch warten, bis mehr über mögliche Stromstärke und Nebenwirkungen bekannt ist
Eine elektrische Stimulation via Elektroden des Ganglion sphenopalatinums helfen bei 70 Prozent der Patienten mit chronischem Clusterkopfschmerz oder Migräne. Darauf deuten zwei Untersuchungen - publiziert in "Cephalalgia" - hin.
Spezialisten der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) sind aber noch skeptisch und warnen vor einer verfrühten Anwendung. Noch müssten die ideale Stromstärke und mögliche Nebenwirkung ausführlich erhoben werden. Eine Langzeitstudie dazu läuft bereits in Deutschland.
Ein internationales Forscherteam entdeckte, dass Patienten mit Clusterkopfschmerz die Stimulation des Ganglion sphenopalatinum helfen kann. 28 Betroffenen wurden Elektroden in der Nähe dieses Nervenknotens hinter dem Kieferknochen implantiert. Wurden die Patienten von Kopfschmerzen geplagt, konnten sie mithilfe einer Fernbedienung die Elektroden einschalten. Die gezielte Neuromodulation verringerte bei 19 der Patienten die Häufigkeit und/oder Stärke der Anfälle. Zu ähnlichen Ergebnissen führten Studien, bei denen Elektroden den Vagusnerv am Hals stimulierten. Ein chirurgischer Eingriff ist hierbei nicht notwendig. Dieses Verfahren ist in den USA bereits zur Behandlung schwerer, medikamentenresistenter Depressionen zugelassen. In Deutschland besitzt der Stimulator hierfür keine CE-Kennzeichnung und sollte daher in der Praxis noch nicht angewendet werden.
Stimulationsverfahren gegen Kopfschmerzerkrankungen sollten momentan ausschließlich in Studien untersucht werden, meint der Neurophysiologe Stefan Evers vom Universitätsklinikum Münster. Wirksamkeit und potenzielle Gefahren seien noch nicht genügend erforscht. Evers nimmt an zwei Langzeitstudien mit insgesamt rund 100 Patienten teil, die die Stimulation des Ganglion sphenopalatinum und des Vagusnervs bei chronischen Clusterkopfschmerzen und chronischer Migräne untersuchen. "Mit ersten Empfehlungen zur genauen Platzierung der Elektroden und zur optimalen Stromstärke rechnen wir in etwa einem Jahr", schätzt der DGKN-Experte. (moe/mmb)

Quellen: Cephalalgia I, Cephalalgia II (abstracts)
Hallo Peter,

weil ich immer Probleme mit Medikamentennebenwirkungen habe, bin ich an der sog. Vagusnervstimulation interessiert. Hast du evtl. noch weitere Informationen diesbezüglich? Insbesondere würde mich interessieren welche Nebenwirkungen bisher auftraten und welche Erfolgschancen bestehen. In Hinsicht auf Anzahl und Intensität der Attacken.
Und... ich lese hier Prof. Evers aus Münster nimmt an dieser Studie teil, könnte man da evtl. noch mitmachen ? Münster ist um die Ecke hier.

Vielen Dank. Allen eine lange SfZ

Gruss


Andre
Hallo Andre,

Prof. Evers ist nicht mehr in Münster, sonder im Krankenhaus Lindenbrunn, Lindenbrunn 1,31863 Coppenbrügge.
Diese OP wird in Essen, Hamburg und München durchgeführt.

Bei unserem letzten Gruppentreffen der CSG-Recklinghausen war jemand von der Fa. ATI als Gast anwesend.
Er hat uns einiges über die OP erzählt, ein Mitglied unserer Gruppe hat sich bereits vorher operieren lassen.
Es ist zu umfangreich hier darüber zu schreiben.
Vielleicht ist das für dich interessant CSG.Recklinghausen

SfZ
Peter
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Re: Gute Ergebnisse bei Migränebehandlung mit Neuromodulation

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Mi 28. Mär 2018, 09:02
Archiv hat geschrieben: Mi 28. Mär 2018, 09:01 17.07.2013
( APA)
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Gute Ergebnisse bei Migränebehandlung mit Neuromodulation
Erste Studien deuten auf effektive Verringerung der Häufigkeit und Stärke der Anfälle hin - Praktische Anwendung sollte laut Experten aber noch warten, bis mehr über mögliche Stromstärke und Nebenwirkungen bekannt ist
Eine elektrische Stimulation via Elektroden des Ganglion sphenopalatinums helfen bei 70 Prozent der Patienten mit chronischem Clusterkopfschmerz oder Migräne. Darauf deuten zwei Untersuchungen - publiziert in "Cephalalgia" - hin.
Spezialisten der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) sind aber noch skeptisch und warnen vor einer verfrühten Anwendung. Noch müssten die ideale Stromstärke und mögliche Nebenwirkung ausführlich erhoben werden. Eine Langzeitstudie dazu läuft bereits in Deutschland.
Ein internationales Forscherteam entdeckte, dass Patienten mit Clusterkopfschmerz die Stimulation des Ganglion sphenopalatinum helfen kann. 28 Betroffenen wurden Elektroden in der Nähe dieses Nervenknotens hinter dem Kieferknochen implantiert. Wurden die Patienten von Kopfschmerzen geplagt, konnten sie mithilfe einer Fernbedienung die Elektroden einschalten. Die gezielte Neuromodulation verringerte bei 19 der Patienten die Häufigkeit und/oder Stärke der Anfälle. Zu ähnlichen Ergebnissen führten Studien, bei denen Elektroden den Vagusnerv am Hals stimulierten. Ein chirurgischer Eingriff ist hierbei nicht notwendig. Dieses Verfahren ist in den USA bereits zur Behandlung schwerer, medikamentenresistenter Depressionen zugelassen. In Deutschland besitzt der Stimulator hierfür keine CE-Kennzeichnung und sollte daher in der Praxis noch nicht angewendet werden.
Stimulationsverfahren gegen Kopfschmerzerkrankungen sollten momentan ausschließlich in Studien untersucht werden, meint der Neurophysiologe Stefan Evers vom Universitätsklinikum Münster. Wirksamkeit und potenzielle Gefahren seien noch nicht genügend erforscht. Evers nimmt an zwei Langzeitstudien mit insgesamt rund 100 Patienten teil, die die Stimulation des Ganglion sphenopalatinum und des Vagusnervs bei chronischen Clusterkopfschmerzen und chronischer Migräne untersuchen. "Mit ersten Empfehlungen zur genauen Platzierung der Elektroden und zur optimalen Stromstärke rechnen wir in etwa einem Jahr", schätzt der DGKN-Experte. (moe/mmb)

Quellen: Cephalalgia I, Cephalalgia II (abstracts)
Hallo Peter,

weil ich immer Probleme mit Medikamentennebenwirkungen habe, bin ich an der sog. Vagusnervstimulation interessiert. Hast du evtl. noch weitere Informationen diesbezüglich? Insbesondere würde mich interessieren welche Nebenwirkungen bisher auftraten und welche Erfolgschancen bestehen. In Hinsicht auf Anzahl und Intensität der Attacken.
Und... ich lese hier Prof. Evers aus Münster nimmt an dieser Studie teil, könnte man da evtl. noch mitmachen ? Münster ist um die Ecke hier.

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Andre
Hallo, habe den Neurostimmulator mir setzen lassen.Die Studie findet u.a. im Clinical-Trial-Center-North innerhalb der Uni-Hamburg-Eppendorf statt.Verantwortlich Prof.May.Bei mir hatten die O.P.s den Effekt,daß Anfallhäufigkeit und Anfallstärke sich verringerten.Die Stimmulation von außen wirkt leider nicht.Im Gegenteil löse ich durch stimmulieren einen Anfall aus.Als Nebenwirkung blieben bis heute (18-Mon.) Einschränkungen in der betroffenen Gesichtshälfte inkl. Zähne.Die O.P. dauerte ca.2Std. 1-Tag Aufenthalt.Nachkontrolle und Fädenziehen beim hiesigen Zahnarzt.Alle 14-Tage justieren der Fernbedienung in Eppendorf, bis optimale Einstellung gefunden,ca.4-6 Monate.
Ich hoffe dir geholfen zu haben und wünsche allseits schmerzfreie Zeit
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