Cluster und der lange Weg der Hilfe

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Archiv
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Registriert: Mo 8. Jan 2018, 16:14

Cluster und der lange Weg der Hilfe

Beitrag von Archiv »

Hallo ich habe auch viele Monate der suche hinter mir und bin auch immer noch nicht 100% am Ziel. Es gibt unzählige "Menschen" die einem Hilfe anbieten und garnicht in der Lage dazu sind ...leider. Da ich selber in einer Arztpraxis arbeite und mein Chef Super viel Verständnis hat für mich, habe ich wohl einen kleinen bis mittelgrossen Vorteil. Er verschafte mir Termine (schneller als für die normalen "NUR KASSENPatienten" und er läßt seine Beziehungen zur Uniklinik und so weiter immer wieder Spielen damit mir geholfen werden kann. Ich leide seit 2.5 Jahren an KOpfschmerzen und bin kurz vorm selbstmord gewesen bis ich mich ihm anvertrauen konnte!!! Weil ich hatte ja nur "Kofpschmerzen" (Das war meine eigene Meinung). Bis zu den Tag als die Schmerzen so extrem wurden das ich mich ins Auto gesetzt habe und gegen einen Baum fahren wollte.
An dem Tag drauf sprach ich das erste mal über diese widerlichen Schmerzen und er gab mir eine Einweisung ins KH damit wurde dann das volle Programm abgezogen CT, MRT, Angio etc etc.... Bei den Untersuchungen kam ein Befund raus mit dem keiner gerechnet hat... ich hatte ein Aneurysma im Kopf hinter dem Auge.
Also wurde ich operiert ---mit der Hoffnung das dann die KS weg sein werden--- nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt und aufgemeiseltem Schädel wurde ich entlassen --> schmerzfrei.
Jedoch die Schmerzen kamen wieder ....schlimmer als zuvor und mein Neurologe meinte das wäre normal da ich ja jede menge Schmerzmedikamente bekommen hätte. Er probierte dies und jenes und gab mir fast immer neue Medikamente ich versuchen sollte.
Ich verzweifelte fast daran, auch wegen der Nebenwirkungen. Ich traute mich schon garnicht mehr vor die Türe. Aus Angst das es mich in der Öffentlichkeit erwischen könnte. (Einmal passierte es nämlich beim Einkaufen mitten im Supermarkt und keiner konnte mir "logischerweise" helfen). Mit Mühe und Not schaffte ich es nach Hause und konnte mir dann anhören warum ich nicht ins Krankenhaus gefahren bin!!! :-((

Jetzt bin ich in der Uniklink Düsseldorf in Schmerztherapeutischer Behandlung, hier wurde mir das erstemal wirklich geholfen und ich fühle mich vor allem Erstgenommen!!!.
Mir wurden neue Medikamente verschrieben und Sauerstoff. Damit komme ich sehr gut klar und habe erstmals seit 2,5 Jahren 3 Tage ohne Kopfschmerzen, einem Clusteranfall, oder meinem Dauerkopfschmerz hinter mir.
Jetzt werde ich noch versuchen eine REHA zu bekommen damit ich das was ich alles über diese Erkrankung erfahren habe auch umsetzten kann. Damit die Depressionen und die schlechten Tage mir dann nichts mehr anhaben können und ich vielleicht dann weiß was ICH dagegen tuen kann.

Denn eines habe ich gelernt in dieser Zeit kein Arzt der Welt kann mir so gut helfen wie ich mir selber. Helfen kommt von Hilfe und ich kenne mich am besten.
Das was wir alle mitmachen in der Phase "ach ja Kopfschmerzen, habe ich auch manchmal" bis das uns jemand sagt:" hey komm mal in die Puschen und tue selber was" muss eigentlich nicht sein.

Im Moment geht es mir gut und ich hoffe das es noch laaaaaaaaaaaaaaange so bleibt. Ich wünscheeuch allen eine gute und schmerzfreie Zeit...... Bis bald.
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