Im Beitrag an Nico habe ich am 30.5. erwähnt, dass mir Erfahrungen zur Corrugator-Muskel-Operation fehlen. Nach dem Beitrag von Brigitte habe ich inzwischen die HP vom Migräne Chirurgie Zentrum-Zürich besucht und darüber Interessantes gelesen – mindesten ein Besuch ist zur Information empfehlenswert. Auf der zugegeben eigenen HP vom MCZ wird ausführlicher, umfassender und genauer berichtet. Betroffene können sich direkt informieren und sich dann entscheiden ob es eine prüfenswerte Variante (ja-nein) sein könnte. Der als Schönheitschirurg tätige Arzt ist demnach immerhin Facharzt für plastische Chirurgie und es ist neckisch auch ein Arzt mit „neurologischer“ Basis erwähnt! Da haben offensichtlich Patientenhinweise bei aufmerksamen Doktoren zu weiteren Überlegungen geführt – ein erfreulicher Ansatz (kann Vorkommen) aber leider ist er nicht ganz von der richtigen Fachgesellschaft. Ich nehme einmal an, dass die mit ungerechten Formulierungen Bedachten wie zB „Patienten.. ….. behaupten“ sowie „ob die Beschwerden aufgrund eines Schönheitsmangels oder in einer echten Migräne begründet sind“ einen ganz persönlichen Hintergrund haben dürfte. Es ist doch zu bedenken, dass Betroffene bestimmt schon bei Spezialisten in der Praxis waren ….!?!Archiv hat geschrieben: ↑Mo 12. Mär 2018, 22:35Die OP am CorrugatorMuskel stammt aus der Schönheitschirurgie. Die Stirnfalte verschwindet. Patientinnen, die sich dieser Schönheitsop unterzogen behaupteten auch weniger oder gar keine Migräne mehr zu haben. Ob sie die Migräne wegen des sie störenden Schönheitsfehlers hatten oder echte Migräne bleibt dahingestellt.Archiv hat geschrieben: ↑Mo 12. Mär 2018, 22:35Guten Abend NicoArchiv hat geschrieben: ↑Mo 12. Mär 2018, 22:32 Hallo,
ich leide seit mehreren Jahren an Cluster und mir wurde vor kurzen berichtet, dass es einen Beitrag im Fernsehen am WE in KW 21/2009 über eine neue Operation für Clusterkopfschmerz gegeben hat. Hier hat der Arzt einen Muskel für die Ursache der Cluster-Schmerzen ausgemacht. Dieser Muskel schwillt an und drückt immer auf Nervenden die letzlich den Schmerz ausmachen. Durch eine kleine Operation wird dieser Muskel oder Nerv abgetrennt. Es soll bisher jedem Clusterpatienten geholfen haben.
Natürlich gab es auch Ärtzte in dem Bericht die meinten "Jeder Arzt der bhauptet, dass es eine Heilmethode für Cluster gibt, lügt" (so ist auch meine Erfahrung). Aber was würde man nicht alles auspropieren um davon loszukommen!?!
Hat jemand anderes schon von der Operation gehört und was sagt Ihr dazu?
Mfg
Nico
Ich habe Deinen sowie die inzwischen geschriebenen Hinweise gelesen. Die erwähnte Ärztemeinung „Jeder Arzt der behauptet, dass es eine Heilmethode für Cluster gibt – lügt“ und D/Anmerkung „so ist auch meine Erfahrung“ widerspiegelt vermutlich die Erfahrung vieler Betroffenen. Bei diesen schwierig zu behandelnden Beschwerden gilt es nach erfolglosen, vergeblichen Therapieanwendungen nach weiteren Ursachen zu suchen deren Abklärung sich allenfalls lohnen könnte.
Leider habe ich Dir zur gefragten Muskel-/Nerv-Abtrennung als Laie und mangels Erfahrung keine Hinweise. Ich weiss lediglich, dass diese Op durchgeführt wird, dass darüber gute Erfahrungsberichte geschrieben wurden und Betroffene aber auch von Nullwirkung berichten. Wesentlich scheint mir aber, dass auch bei dieser Muskel-Op immer eine entsprechende Austestung (Botox) vorzunehmen ist um einen Erfolg abzuschätzen.
Ähnlich verhält es sich auch bei einer anderen invasiven Korrekturmöglichkeit im nasalen Bereich. Ein HNO-Arzt wird nach einer gründlicher Untersuchung, Abklärung sowie aufgrund seiner Erfahrung nasalen Korrekturen vornehmen. Es ist mir jedoch bekannt und bewusst geworden, dass dieses Vorgehen eigentlich eher ungenügend ist und bei zu vielen Betroffenen die angestrebte-erhoffte Linderung nicht erreicht wurde. Aufgrund u/Erfahrungen kann ich berichten, dass ein entsprechend versierter und mit CH- und Migräne erfahrener HNO-Arzt nie ohne die zielgerichtete Austestung Korrekturen ausführen wird. Es geht dabei primär nicht um die stets erwähnten NSW, NNH-Probleme oder ähnliches sondern primär um eine relativ einfache Austestung ob allenfalls Schwellkörper entscheidende Trigger verursachen. Leider wird diese Austestung in vermutlicher Unkenntnis nicht - bis zu selten - vorgenommen. Schade, dass deshalb die mögliche operative Korrektur im gleichen Atemzug mit den leider nicht immer positiven Nasen-Operationen genannt wird. Wer nähere Auskünfte und Facharztunterlagen wünscht (Migräne+CH; Abklärungen, Untersuchung, Austestung, Op und Nachbehandlung wurde im 1992 im Unversitätsspital Basel ausgeführt), kann mich via eine PN kontaktieren.
Mit freundlichen Grüssen und den besten Wünschen René
Es bewog den Schönheitschirurgen auf alle Fälle, diese teure OP Migränikerinnen anzubieten ohne vorher seriös abzuklären, ob diese wirklich einen Einfluss auf Migräne hat.
Die Methode wurde wegen mangelndem Wirksamkeitsnachweis (nur subjektive Einzelerfahrungen eines Schönheitschirurgen) nicht in die klassische Behandlung von Migräne aufgenommen.
Sie bedeutet nur, dass man keine Stirnfalte mehr bilden kann, weil der dafür vorgesehen Muskel durchschnitten wird.
Kein Gefühl mehr an der Stelle, dürfte die einzige Wirkung auf Cluster sein. Neurologen raten alle ab, diese nicht kassenpflichtige OP zu machen. Sie basiert weder logisch noch nachgewiesen auf einer tatsächlichen Wirksamkeit in Bezug auf Migräne oder Cluster.
Es ist reine Geldmacherei.
Kopfschmerzen gehören in den Fachbereich von Neurologen nicht in den von gerne operierenden Schönheitschirurgen. Auch Botox brachte den Beweis nicht bei Migräne oder Cluster zu wirken und wird deshalb auch von den Kassen nicht übernommen.
Die OP zerstört etwas, das nicht rückgängig gemacht werden und kommt aus einem Bereich, der sich Lifting und ähnlichem widmet. Also keine Erfahrung oder Grundkenntnisse neurologischer Erkrankungen hat.
Finger weg davon
brigitte obrist
Übrigens ist unter dem Titel „Durch Stirnmuskel-Durchtrennung zu dauerhafter Schmerzfreiheit“ im Migräne-Magazin Nr. 26 (Ende 2004) ein insgesamt ausgewogener Bericht von Dr.Dirk F. Richter mit ergänzenden und bedenkenswerten Hinweisen von Prof.Dr.G.Germann (Ludwigshafen) zu lesen.
Ich bin aufgrund von sehr guten Erfahrungen bei allen „nur Gut – oder Schlecht-Wertungen“ vorsichtig und skeptisch und weiss wie unzutreffend sie sein können.
Wie ich im Beitrag an Nico erwähnt habe, werden bei beiden Methoden die Diagnose verschieden ausgetestet, verifiziert und damit der Linderungserfolg abschätzbar. Wir erhielten damals durch einen Zufall Kenntnis von nasalen Korrekturen. Wir kennen mittlerweile die recht kontroversen Hinweise und Meinungen dazu und wissen, dass die bei uns erfolgreichen Korrekturen mit anderen, nicht ausgetesteten Massnahmen in den gleichen Topf gelegt werden, die wichtigen Unterschiede negiert und auch nicht ganz korrekt informiert wird – oft wird eine mögliche Besserung zum Voraus als Placebo-Wirkung mit hohem Negativ-Risiko bezeichnet. Die bei uns seit 1992 klaglos anhaltende Linderung ist allerdings Tatsache.
Mein schlichter Wunsch im Hinblick auf leidende Patienten und die verschiedenen Möglichkeiten ist, dass bei den Doktoren eine sich weniger aus(ab)grenzende Bearbeitung möglich sein sollte - auch Ärzte anderer Fachrichtungen können von erfolgreichem Wirken berichten.
Damit keine Missverständnisse entstehen halte ich klar fest, Operationen sind erst nach ungenügenden Therapieanwendungen eine zu prüfende Option die sich dann allerdings lohnen kann. Ein grösseres Problem wird dabei die Suche nach einem bei Migräne+CH versierten und ausgewiesenen Arzt sein. Die Austestung dient der Diagnosen-Sicherheit und der Erfolgsabschätzung – sie ist ein unabdingbares Erfordernis!! Ohne positive Austestung sind bei operativen Korrekturen tatsächlich erhebliche Risiken eines Misserfolges eher möglich.
Gerne stehe ich Interessierten via PN für Erfahrungs-Auskünfte zu Verfügung. Ich wünsche allen Leidenden, dass sich alle ärztlichen Bemühungen und unabhängig der Fachrichtungen zum Patientenwohl entfalten können.
Ich wünsche allen einen guten Abend und verbleibe mit freundlichen Grüssen René