Vagusnerstimulation bei Clusterkopfschmerz, chronisch paroxysmaler Hemikranie, Non-invasive vagus nerve stimulation for
Verfasst: Mi 11. Apr 2018, 12:33
Eine englische Arbeitsgruppe hat bei einer kleinen Gruppe von chronischen Kopfschmerzpatienten untersucht, ob diese auf t-VNS ansprechen.
Als Ansprechen wurde bewertet, wenn bei einem Patienten in einem Zeitraum von 3 Monaten mindestens 30% Verbesserung der Schmerzsituation (Anzahl der Attacken, Anzahl der Schmerztage) auftrat.
Ergebnis:
2 von 23 Migräniker, 1 von 12 CKS-Patienten, 2 von 4 CPH-Patienten, keiner von 2 SUNA-Patienten sprachen auf die t-VNS an.
Die Autoren folgern daraus, daß die t-VNS Methode nicht wirksam sei. Die sehr guten Ergebnisse bei der CPH erforderten jedoch weitere Untersuchungen.
Kommentar: Ich kann nicht verhehlen, daß mich manche Veröffentlichungen wirklich amüsieren.
Sehr oft ist es ja so, daß über irgendwelche super tollen Wirksamkeiten von irgendwelchen neuen Wirkstoffen, Therapien oder Hilfsmitteln berichtet wird. Da sind alleine beim Clusterkopfschmerz-Syndrom in den letzten Jahren über ein Dutzend in der medizinischen Literatur veröffentlicht worden.
Wenn man sich solche Berichte allerdings genau anschaut findet man, daß stets kleine Gruppen (also eigentlich Fallberichte!) untersucht wurden und dann mit viel statistischem Blödsinn irgendwelche fadenscheinigen Ergebnisse präsentiert werden, die aber für einen Laien zunächst mal plausibel klingen. Das ist aber nicht neu. Weil solche schlechten Praktiken in der Vergangenheit indessen auch schon gemacht wurden, hat sich das oft zitierte Sprichwort „Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast“ gebildet.
Es ist gerade bei seltenen Erkrankungen, wie es CKS, CPH und SUNCT nun mal darstellen, immer sehr schwierig, eine hinreichend große Gruppe zu finden, um belastbare Aussagen zu treffen.
Das stellt sowohl die Behandler , wie auch die Patienten vor sehr große Probleme.: die Behandler wissen vielfach nicht, was sie verschreiben sollen und die Patienten wissen nicht, was sie nehmen können.
Eines sollte für die Patienten aber klar sein, nämlich die Veröffentlichungen stets kritisch hinterfragen, selbst nachdenken, nachprüfen und nicht alles blind glauben.
Die Veröffentlichung der englischen Gruppe, die mit „ real world experience“ betitelt ist, stellt genau nicht (!) die wirkliche Welt dar. Die Erfahrungen unseres Verbandes sind ganz andere!
Ich finde es mehr als fragwürdig, wenn Mediziner nicht auf die langjährigen Erfahrungen von Selbsthilfeverbänden zurückgreifen und stattdessen windige Statistik betreiben, was darin mündet, daß Patienten verunsichert werden.
Insoweit kann man den Artikel getrost vergessen.
So, das mußte ich mal loswerden.
Gruß und schmerzfreie Zeit
Als Ansprechen wurde bewertet, wenn bei einem Patienten in einem Zeitraum von 3 Monaten mindestens 30% Verbesserung der Schmerzsituation (Anzahl der Attacken, Anzahl der Schmerztage) auftrat.
Ergebnis:
2 von 23 Migräniker, 1 von 12 CKS-Patienten, 2 von 4 CPH-Patienten, keiner von 2 SUNA-Patienten sprachen auf die t-VNS an.
Die Autoren folgern daraus, daß die t-VNS Methode nicht wirksam sei. Die sehr guten Ergebnisse bei der CPH erforderten jedoch weitere Untersuchungen.
Kommentar: Ich kann nicht verhehlen, daß mich manche Veröffentlichungen wirklich amüsieren.
Sehr oft ist es ja so, daß über irgendwelche super tollen Wirksamkeiten von irgendwelchen neuen Wirkstoffen, Therapien oder Hilfsmitteln berichtet wird. Da sind alleine beim Clusterkopfschmerz-Syndrom in den letzten Jahren über ein Dutzend in der medizinischen Literatur veröffentlicht worden.
Wenn man sich solche Berichte allerdings genau anschaut findet man, daß stets kleine Gruppen (also eigentlich Fallberichte!) untersucht wurden und dann mit viel statistischem Blödsinn irgendwelche fadenscheinigen Ergebnisse präsentiert werden, die aber für einen Laien zunächst mal plausibel klingen. Das ist aber nicht neu. Weil solche schlechten Praktiken in der Vergangenheit indessen auch schon gemacht wurden, hat sich das oft zitierte Sprichwort „Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast“ gebildet.
Es ist gerade bei seltenen Erkrankungen, wie es CKS, CPH und SUNCT nun mal darstellen, immer sehr schwierig, eine hinreichend große Gruppe zu finden, um belastbare Aussagen zu treffen.
Das stellt sowohl die Behandler , wie auch die Patienten vor sehr große Probleme.: die Behandler wissen vielfach nicht, was sie verschreiben sollen und die Patienten wissen nicht, was sie nehmen können.
Eines sollte für die Patienten aber klar sein, nämlich die Veröffentlichungen stets kritisch hinterfragen, selbst nachdenken, nachprüfen und nicht alles blind glauben.
Die Veröffentlichung der englischen Gruppe, die mit „ real world experience“ betitelt ist, stellt genau nicht (!) die wirkliche Welt dar. Die Erfahrungen unseres Verbandes sind ganz andere!
Ich finde es mehr als fragwürdig, wenn Mediziner nicht auf die langjährigen Erfahrungen von Selbsthilfeverbänden zurückgreifen und stattdessen windige Statistik betreiben, was darin mündet, daß Patienten verunsichert werden.
Insoweit kann man den Artikel getrost vergessen.
So, das mußte ich mal loswerden.
Gruß und schmerzfreie Zeit