Neue "Leidensgenossin"
Verfasst: Mi 11. Apr 2018, 11:12
Hallo zusammen,
ich bin neu im Forum und wollte mich auch schnell vorstellen:
Ich heiße Tina, bin 22 Jahre und im Februar 2017 wurde bei mir Cluster Kopfschmerz mit migräneartigen Schüben diagnostiziert. Kopfschmerzen habe ich bereits seit meiner Schulzeit, jedoch wurde dieser von den Ärzten immer als "Stresskopfschmerz" abgetan.
Im Dezember 2016, genau an Heilig Abend, bin ich unter starken Schmerzen zusammen gebrochen und sogar kurz weggetreten - das war der Beginn meines Clusters. In meinem jugendlichen Leichtsinn hab ich jedoch auf den Notarzt verzichtet, obwohl ich an dem Tag noch drei weitere Male solche Anfälle mit verbundenen Ohnmachtsanfällen hatte. Über die Feiertage hatte mein Hausarzt geschlossen und als ich ihn endlich erreicht hatte, wurde ich auf den 19. Januar vertröstet. Die Tage bis dahin habe ich mich wirklich durchgequält, ich war am Ende meiner Kraft. Mein Hausarzt hat (zum Glück) bei dem Termin sofort reagiert und mich ins Krankenhaus zur Neurologie überwiesen, dort wurde ich stationär für 2 Tage aufgenommen und ein MRT wurde gefertigt - zum Glück alles unauffällig. Ich wurde dann mit einem Krankenhausbericht in dem "Spannungskopfschmerz, Migräne und Verdacht auf Cluster-Kopfschmerz" stand wieder nach Hause geschickt.
Am nächsten Tag ging ich direkt zu meinem Arzt und wollte ein Gespräch - hier kam der erste Schlag ins Gesicht - ich wurde gar nicht zum Arzt durchgelassen, die Sprechstundenhilfe hat mir den Bericht abgenommen und gemeint, es wäre zu voll und ich soll morgen wiederkommen. Auf meinen Hinweis das ich jedoch eine Krankmeldung und Medikamente benötigte, meinte sie nur ich soll in der Apotheke fragen. Am nächsten Tag stand ich direkt als erste Patientin vor der Tür und wurde wieder nicht zum Arzt gelassen, die Sprechstundenhilfe hat (während sie telefoniert hat!!) mir meinen Bericht wieder gegeben, eine Krankmeldung für 2 Wochen und ein Rezept für Novaminsulfon 500 mg, dann hat sie mich rausgewunken. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie allein gelassen ich mich gefühlt habe. Das Novaminsulfon habe ich dann ausprobiert, jedoch schlug es mir direkt auf den Magen und mir war mit den Tabletten noch schlechter und der Schmerz hat nicht nachgelassen. Ich rief also bei meinem Arzt an und bat um ein anderes Medikament, durch meine Kollegin die Migränepatientin ist, habe ich von den Triptanen gehört und hab dies dann auch erwähnt ob das nicht übergangsweise bis zum Neurologentermin möglich wäre. Die darauffolgende Aussage werde ich nie vergessen "Der Herr Doktor denkt, es wäre besser, wenn Sie sich einen neuen Arzt suchen. Wir haben Ihnen schon genug geholfen!". Da war ich erstmal sprachlos. Ich habe mich daraufhin bei meiner Krankenkasse gemeldet und den Vorfall dort vermerken lassen, der Gang zur KVBW folgt noch.
Im Februar hatte ich dann mehrere Termine, zum einen bei einer neuen Hausärztin, dann beim Orthopäden, Augenarzt, HNO-Arzt und meinem Neurologen.
Mein Orthopäde hat erstmal eine Blockade im Halswirbelbereich festgestellt und eine leichte Fehlstellung. Der Augenarzt nichts, ebenso wie der HNO-Arzt. Mein Neurologe hat sich meinen Kummer erstmal genau angehört, einen Ultraschall meiner Halsschlagader gemacht und mich dann mit Sumatriptan 50mg Tabletten erstmal heimgeschickt. Die Woche darauf hab ich einen Notfalltermin wahrgenommen, die Tabletten haben nicht gewirkt. In der Zeit hatte ich mehrere Anfälle pro Tag. Dann habe ich AscoTop Nasal bekommen, jedoch war die Wirkungsdauer noch zu lange. Mittlerweile bekomme ich Sumatriptan Hormosan Inject und nehme als Prophylaxe Verapamil, das wird momentan langsam auf die Höchstdosis erhöht. Die Anfälle sind weniger geworden, jedoch die migräneartigen Schübe mehr.
Ich bin auch in Physiobehandlung, 3 Sitzungen um die extremen Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich (diese Verdanke ich meinem Job als Sachbearbeiterin) zu lockern und 3 Sitzungen mit Osteopathischer Behandlung. Bisher merke ich noch keine Verbesserung. Akupunktur habe ich auch ausprobiert, jedoch hat dies jedesmal Anfälle verursacht und vor Angst habe ich es dann nach dem 5. Mal abgebrochen.
... Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hoffe durch den Austausch mit Leidensgenossen etwas Kraft und auch Mut schöpfen zu können, leider merke ich nach jedem Anfall wie kräftezehrend und entmutigend es ist. Letzte Nacht war es wieder sehr schlimm und das hat mich letztendlich dazu bewogen, mich hier nicht nur als stille Leserin zu bewegen.
Ich freue mich auf einen guten Austausch!
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Give yourself credit for the days you’ve made it when you thought you couldn’t.
ich bin neu im Forum und wollte mich auch schnell vorstellen:
Ich heiße Tina, bin 22 Jahre und im Februar 2017 wurde bei mir Cluster Kopfschmerz mit migräneartigen Schüben diagnostiziert. Kopfschmerzen habe ich bereits seit meiner Schulzeit, jedoch wurde dieser von den Ärzten immer als "Stresskopfschmerz" abgetan.
Im Dezember 2016, genau an Heilig Abend, bin ich unter starken Schmerzen zusammen gebrochen und sogar kurz weggetreten - das war der Beginn meines Clusters. In meinem jugendlichen Leichtsinn hab ich jedoch auf den Notarzt verzichtet, obwohl ich an dem Tag noch drei weitere Male solche Anfälle mit verbundenen Ohnmachtsanfällen hatte. Über die Feiertage hatte mein Hausarzt geschlossen und als ich ihn endlich erreicht hatte, wurde ich auf den 19. Januar vertröstet. Die Tage bis dahin habe ich mich wirklich durchgequält, ich war am Ende meiner Kraft. Mein Hausarzt hat (zum Glück) bei dem Termin sofort reagiert und mich ins Krankenhaus zur Neurologie überwiesen, dort wurde ich stationär für 2 Tage aufgenommen und ein MRT wurde gefertigt - zum Glück alles unauffällig. Ich wurde dann mit einem Krankenhausbericht in dem "Spannungskopfschmerz, Migräne und Verdacht auf Cluster-Kopfschmerz" stand wieder nach Hause geschickt.
Am nächsten Tag ging ich direkt zu meinem Arzt und wollte ein Gespräch - hier kam der erste Schlag ins Gesicht - ich wurde gar nicht zum Arzt durchgelassen, die Sprechstundenhilfe hat mir den Bericht abgenommen und gemeint, es wäre zu voll und ich soll morgen wiederkommen. Auf meinen Hinweis das ich jedoch eine Krankmeldung und Medikamente benötigte, meinte sie nur ich soll in der Apotheke fragen. Am nächsten Tag stand ich direkt als erste Patientin vor der Tür und wurde wieder nicht zum Arzt gelassen, die Sprechstundenhilfe hat (während sie telefoniert hat!!) mir meinen Bericht wieder gegeben, eine Krankmeldung für 2 Wochen und ein Rezept für Novaminsulfon 500 mg, dann hat sie mich rausgewunken. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie allein gelassen ich mich gefühlt habe. Das Novaminsulfon habe ich dann ausprobiert, jedoch schlug es mir direkt auf den Magen und mir war mit den Tabletten noch schlechter und der Schmerz hat nicht nachgelassen. Ich rief also bei meinem Arzt an und bat um ein anderes Medikament, durch meine Kollegin die Migränepatientin ist, habe ich von den Triptanen gehört und hab dies dann auch erwähnt ob das nicht übergangsweise bis zum Neurologentermin möglich wäre. Die darauffolgende Aussage werde ich nie vergessen "Der Herr Doktor denkt, es wäre besser, wenn Sie sich einen neuen Arzt suchen. Wir haben Ihnen schon genug geholfen!". Da war ich erstmal sprachlos. Ich habe mich daraufhin bei meiner Krankenkasse gemeldet und den Vorfall dort vermerken lassen, der Gang zur KVBW folgt noch.
Im Februar hatte ich dann mehrere Termine, zum einen bei einer neuen Hausärztin, dann beim Orthopäden, Augenarzt, HNO-Arzt und meinem Neurologen.
Mein Orthopäde hat erstmal eine Blockade im Halswirbelbereich festgestellt und eine leichte Fehlstellung. Der Augenarzt nichts, ebenso wie der HNO-Arzt. Mein Neurologe hat sich meinen Kummer erstmal genau angehört, einen Ultraschall meiner Halsschlagader gemacht und mich dann mit Sumatriptan 50mg Tabletten erstmal heimgeschickt. Die Woche darauf hab ich einen Notfalltermin wahrgenommen, die Tabletten haben nicht gewirkt. In der Zeit hatte ich mehrere Anfälle pro Tag. Dann habe ich AscoTop Nasal bekommen, jedoch war die Wirkungsdauer noch zu lange. Mittlerweile bekomme ich Sumatriptan Hormosan Inject und nehme als Prophylaxe Verapamil, das wird momentan langsam auf die Höchstdosis erhöht. Die Anfälle sind weniger geworden, jedoch die migräneartigen Schübe mehr.
Ich bin auch in Physiobehandlung, 3 Sitzungen um die extremen Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich (diese Verdanke ich meinem Job als Sachbearbeiterin) zu lockern und 3 Sitzungen mit Osteopathischer Behandlung. Bisher merke ich noch keine Verbesserung. Akupunktur habe ich auch ausprobiert, jedoch hat dies jedesmal Anfälle verursacht und vor Angst habe ich es dann nach dem 5. Mal abgebrochen.
... Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hoffe durch den Austausch mit Leidensgenossen etwas Kraft und auch Mut schöpfen zu können, leider merke ich nach jedem Anfall wie kräftezehrend und entmutigend es ist. Letzte Nacht war es wieder sehr schlimm und das hat mich letztendlich dazu bewogen, mich hier nicht nur als stille Leserin zu bewegen.
Ich freue mich auf einen guten Austausch!
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