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Der Teufel heißt Gier...

Verfasst: Di 10. Apr 2018, 18:45
von Archiv
Hallo liebe Freunde,

ich las gerade einen Artikel bei n-TV, den ich zusammengefasst gerne weitergeben würde:

Der 32-jährige Hedgefonds-Manager Martin Shkreli hat kürzlich die Lizenz für Daraprim erworben. Dieses Medikament wird seit mehr als 60 Jahren gegen lebensgefährliche Parasiten eingesetzt und wurde von der WHO zu einem der wichtigsten Mittel erklärt.

Um Patienten ging es Shkreli nicht – nur um den Profit. Über Nacht hob er den Preis für das Medikament an, von 13,50 Dollar auf 750 Dollar pro Tablette.

In einem Interview mit dem Finanzsender Bloomberg sagte er grinsend, das Medikament sei damit eigentlich immer noch zu billig: Daraprim kann Leben retten – dafür kann man auch ordentlich zahlen. Eine volle Behandlung mit dem Mittel kostete plötzlich einen mittleren sechsstelligen Betrag.

Auch andere Gierhälse machen ihren Reibach mit dem Leiden von Patienten.

Seit geraumer Zeit kaufen Investoren die Rechte an alten und weit verbreiteten Medikamenten, vor allem an Mitteln für seltene Krankheiten, und ziehen die Preise an. So war das Tuberkulosemittel Cycloserine für ca. 500 Dollar (für 30 Tabletten) erhältlich, bevor der neue Besitzer den Preis auf 10.800 Dollar anhob.
Zwei Herzmedikamente, Isuprel und Nitropress, wurden auf einen Schlag um 525 Prozent beziehungsweise 212 Prozent teurer. Der Preis für das Antibiotikum Doxycycline stieg vor einem Jahr von 20 Dollar auf 1849 Dollar.

Da fällt mir doch ein, Deseril seit Oktober 2014 nicht mehr hergestellt wird. Es machte zuwenig Profit.
Daß darunter viele Patienten, die auf das Medikament gut angesprochen haben, zu leiden haben, interessiert nicht.

Da möchte ich doch gerne mal Berthold Brecht zitieren: "Man kann gar nicht soviel fressen, wie man kotzen müßte".

Gruß und schmerzfreie Zeit

Re: Der Teufel heißt Gier...

Verfasst: Di 10. Apr 2018, 18:45
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Di 10. Apr 2018, 18:45 Hallo liebe Freunde,

ich las gerade einen Artikel bei n-TV, den ich zusammengefasst gerne weitergeben würde:

Der 32-jährige Hedgefonds-Manager Martin Shkreli hat kürzlich die Lizenz für Daraprim erworben. Dieses Medikament wird seit mehr als 60 Jahren gegen lebensgefährliche Parasiten eingesetzt und wurde von der WHO zu einem der wichtigsten Mittel erklärt.

Um Patienten ging es Shkreli nicht – nur um den Profit. Über Nacht hob er den Preis für das Medikament an, von 13,50 Dollar auf 750 Dollar pro Tablette.

In einem Interview mit dem Finanzsender Bloomberg sagte er grinsend, das Medikament sei damit eigentlich immer noch zu billig: Daraprim kann Leben retten – dafür kann man auch ordentlich zahlen. Eine volle Behandlung mit dem Mittel kostete plötzlich einen mittleren sechsstelligen Betrag.

Auch andere Gierhälse machen ihren Reibach mit dem Leiden von Patienten.

Seit geraumer Zeit kaufen Investoren die Rechte an alten und weit verbreiteten Medikamenten, vor allem an Mitteln für seltene Krankheiten, und ziehen die Preise an. So war das Tuberkulosemittel Cycloserine für ca. 500 Dollar (für 30 Tabletten) erhältlich, bevor der neue Besitzer den Preis auf 10.800 Dollar anhob.
Zwei Herzmedikamente, Isuprel und Nitropress, wurden auf einen Schlag um 525 Prozent beziehungsweise 212 Prozent teurer. Der Preis für das Antibiotikum Doxycycline stieg vor einem Jahr von 20 Dollar auf 1849 Dollar.

Da fällt mir doch ein, Deseril seit Oktober 2014 nicht mehr hergestellt wird. Es machte zuwenig Profit.
Daß darunter viele Patienten, die auf das Medikament gut angesprochen haben, zu leiden haben, interessiert nicht.

Da möchte ich doch gerne mal Berthold Brecht zitieren: "Man kann gar nicht soviel fressen, wie man kotzen müßte".

Gruß und schmerzfreie Zeit
Hallo Harald,

im neuen STERN wird das Thema auch aufgenommen.
Inkompetente Gesetzgebung und mangelnde Marktkontrolle sind für viele negative Beispiele von Hegdefondsaktivitäten mitverantwortlich.
In diesen speziellen Fall kommt sich Herr Shkreli sicher vor wie der Größte, da er eine Möglichkeit entdeckt hat sich auf Kosten Anderer zu bereichern. Nachahmer gibt es auch genügend.
Leider liefert die Pharmaindustrie selbst genügend Beispiele für nur unwesentliche verränderte Medikamente, die dann zu weit höheren Preisen an den Patienten gebracht werden.

Ich verkneife mir einen weiteren Kommentar, der sicherlich sehr beleidigend werden würde.
PFUI TEUFEL !!!!

Dieter