Archiv hat geschrieben: ↑Do 11. Jan 2018, 17:07
Archiv hat geschrieben: ↑Do 11. Jan 2018, 17:06
Hallo,
nach Besuch meines Neurologen erwägt dieser meine Prophylaxe von jetzt 2x 360mg Isoptin auf Lithium umzustellen. Kann mir jemand Infos über Lithium geben?? ich hab im Moment keinen Schimmer.
Gruß Micha
P.S. an Jakob: Anmeldung ist unterwegs!!!!
Lithium
Lithium ist ein in der Natur vorkommendes Salz. Schon in der Antike wurde Wasser aus lithiumhaltigen Heilquellen zur Behandlung seelischer Störungen getrunken, geriet dann aber in Vergessenheit. Im 19. Jahrhundert wurde Lithium wieder in die medizinische Therapie eingeführt. Seit Jahrzehnten wird es nun zur langfristigen Verhütung von Depressionen und neuerdings auch zur Wirkungsverstärkung von modernen Antidepressiva eingesetzt. Es gibt vielversprechende Hinweise, dass Lithium auch suizid-vorbeugend wirkt. Es wird vor allem bei bipolaren Depressionen eingesetzt.
Wirkungsweise
Wie Lithium genau wirkt, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Offensichtlich wird durch das Salz die Erregbarkeit verschiedener Organe und Gewebe - so auch im zentralen Nervensystem - erhöht. Wahrscheinlich verändert Lithium die Konzentration von Kalzium in den Nervenzellen und damit ihre Leitfähigkeit.
Nebenwirkungen
Leichtes Zittern, vermehrter Durst, stärkerer Harndrang, Durchfall, Übelkeit, Müdigkeit können zu Beginn der Behandlung auftreten. Nach langdauernder Einnahme kann das Zittern stärker werden und bei etwa 20 % der Patienten kommt es zu einer Gewichtszunahme. Gelegentlich kann es zu einer Schilddrüsenvergrößerung, zu Wassereinlagerungen oder zu einer verringerten Nierenleistung kommen.
Gegenanzeigen können schwere Nieren-, Herz- oder Kreislauferkrankungen, Störungen des Mineralhaushaltes oder Krampfleiden darstellen.
Anbei sei noch bemerkt, dass Nebenwirkungen nicht bei allen Leuten auftreten oder nicht bei allen dasselbe.
Niemand soll auf Grund irgendwelcher Nebenwirkungen, die es geben könnte, eine Standartherapie nicht machen.
Wenn es wirkt, dann kann man immer noch entscheiden ob man dafür die Nebenwirkungen in Kauf nehmen will oder nicht.
Lehnt man es ab, kann einem das irgendwann von der Kasse oder den Aerzten als mangelnde Kooperationsbereitschaft ausgelegt werden.
Ich habe es auch gemacht. Ca. 5 Wochen und es hat leider nicht gegen CK geholfen und die Nebenwirkungen waren auch nicht ohne. Aber sie kamen wegen der fehlenden Wirkung einfach noch zu den Attacken dazu. Und das ist ermüdend.
Hätte es hingegen gewirkt, dann hätte ich sie gerne in Kauf genommen. Besser Schwindel und Uebelkeit als so starke Schmerzen.
Und ich kenne Leute, bei denen Lithium (gegen manisch/depressive Zustände) wunderbar wirkt und die keine Nebenwirkungen haben.
Wichtig ist nur die Messung des Blutspiegels und dass man aufpasst, nicht versehentlich eine Ueberdosis zu nehmen. Und wie bei allen Medikamenten nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren.
Mimik ich empfehle Dir, probiere es aus. Und lass uns wissen, ob es bei Dir funktioniert hat.
Viel Erfolg
brigitte