3. Kieler Clusterkopfschmerz-Tage
Verfasst: Mo 26. Mär 2018, 09:59
Am 10. und 11. August fanden in Kiel die 3. Kieler Clusterkopfschmertage der CSG in der Schmerzklinik mit ca. 100 Gästen statt (am zweiten Tag waren es dann einge weniger, da sie njicht übernachten wollten/konnten).
Neben dem Gastgeber, Herrn Prof. Dr. Göbel und den Einladern der CSG waren die Referate hochkarätig besetzt.
Zunächst einmal wurden die Grußworte verlesen, die die Parklamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Fr. Annette Widmann-Mautz und die Bundesgesundheitsministerin a.D. Ulla Schmidt uns übersandt haben.
Im Namen der die Veranstaltung entscheidend mitfinanzierenden Techniker Krankenaksse übernahm es der Leiter der schleswig-holsteinischen Landes-TK, Herr Dr. J. Brunkhorst ebenfalls ein Grußwort an die Anwesenden zu richten ("im Gegensatz zu den anderen Beiden, bin ich persönlich anwesend").
Am ersten Tag trug Prof. Göbel zunächst einmal zusammen, was Clusterkopfschmerz ist, wo - soweit bekannt - die Ursachen liegen bzw. zu suchen sind und welches die Standardmedikationen sind.
Danach stellte Dr. Müller, CSG-Präsident, die "ungewöhnlichen Zustände" vor. Er berichtete von Kindern mit Clusterkopfschmerz, Clusterkopfschmerz bei Schwangeren und alten Menschen und zeigte dabei die bestehenden Probleme auf, diese Gruppen adäquat medizinisch zu versorgen. Dr. Müller stellte auch klar heraus, dass in den einschlägigen Fachgesellschaften der Kinderärzte, Gynäkologen und Geriatriker wenig bis gar kein Wissen um die Erkrankung und die leitliniengerechte Therapie vorhanden ist. In einem Fall wurde unsere diesbezügliche Anfrage mit den Worten abgetan:
"... mit großer Verwunderung und nun auch mit der Bitte die Angelegenheit abzuschließen, teilen wir Ihnen mit, dass wir Ihnen in dieser Thematik leider nicht behilflich sein können. Als Deutsche Gesellschaft für xxxxx (ich will die hier jetzt nicht namentlich benennen, da noch weitere Schritte eingeleitet sind) fühlen wir uns auch nicht zuständig für Ihr Anliegen. Dennoch haben wir versucht Sie weitgehend zu unterstützen."
Des weiteren ging Dr. Müller noch auf die Thematik "Kalte Attacken" ein.
Den zweiten Themenblock eröffnete ein CSG-Mitglied, Studentin, die Ihre Bachelor-Arbeit
der psycholgischen Problematik von Clusterkopfschmerz-Patienten gewidmet hatte. Sie und auch der ihr nachfolgende Prof. Dr. med. Dipl. Psych M. Keidel (Bayreuth) erläterten ganz klar die Notwendigkeit der psychologischen Therapieangebote für Clkusterkopfschmerz-Patienten und forderten, diese in die die Therapieleitlinien von DMKG und DGN aufzunehmen. Sich dafür einzusetzen sagte Prof. Göbel umgehend zu.
Der zweite Tag begann mit einer Gedenkminute für die Verstorbenen, hier in erster Linie beispielhaft genannt Herr Prof. Dieter Soyka.
Nach einem Grußwort aus dem schleswig-holsteinischen Gesundheitsministerium, das vom stv. Abteilungsleiter "Gesundheit", Herr Dr. B. Müller-Lucks persönlich vorgetragen wurde, begannen die Vorträge und Diskussionen um die physikalischen /operativen Methoden.
Zur Einstimmung wurde ein Film einer per DBS operierten Patientin gezeigt.
Diesen Gesprächsreigen eröffnete Dr. H. Kaube zum Thema Tiefe-Hirn-Stimulation, in dem er dieses Verfahren erläuterte. Die anwesende Patientin, die diese OP als erste in Deutschland über sich hat ergehen lassen, konnte dann aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz berichten, welches Dilemma ihr aus dieser OP erwachsen ist.
In einem zweiten Block beschrieb Dr. Kaube die SCS und stellte dazu ebenfalls seine Fragen einer anwesenden mit dieser Methode behandelten Patientin. Ihre Erfahrungen waren weitaus positiver, als die der DBS-Patientin.
Nach jedem Themenblock bestand die Möglichkeit für die Besucher, den Referenten Fragen zu stellen. Davon wurde auch sehr intensich Gebrauch gemacht und man konnte sehr gut das Intersse bemerken. Nach diesen Fragerunden wurde dann den Rauchern eine kleine Pause gegönnt, die auch von den Nichtrauchern gerne angenommen und für vertiefende Gespräche mit den Betroffenen, mit den Ärzten und auch untereinander genutzt wurde.
Der dritte Themenbloch wurde ebenfalls noch von Dr. Kaube eingeleitet und befasste sich mit der Infiltration, der Stimulation und der Radiofrequenzmodulation des Ganglion pterigopalatinum (letztere wurde Anfang des Jahres in der CSG-aktuell ausführlich beschrieben). Hierzu war ein Patient angereist, der den Stimulator des Ganglions seit knapp einem Jahr mit sich herumträgt (Infos dazu fanden sich bereits in der CSGaktuell 2/2011) und der von guten Erfolgen berichtete. Für die Radiofrequenzmodulation war leider kein Patient verfügbar.
Den vierten und letzten Themenblock bearbeitete dann Prof. Dr. Dr. Evers: ONI und ONS, die Stimulation und Ilfiltration des Hinterhauptsnerven / Okzipitalnerven. Hierzu standen gleich drei Patienten/Patientinnen zur Verfügung. Im Fall des Patienten mit der ONI konnte kein Erfolg vermeldet werden: "Schon beim Verlassen der Klinik, noch auf dem Parkplatz, bekam ich gleich wieder die erste Attacke". Die beiden ONS-Patienten berichteten von anfänglich recht guten Erfolgen, die aber nach einer mehr oder minder kurzen Zeit wieder verschwanden.
Begleitet wurden die Vorträge und Diskussionen von einer Ausstellung, in der neben den Darstellungen und Beschreibungen der genannten OP-Methoden auch der Themenblock "Clusterkopfschmerz in der Kunst" von malenden und schreibenden Künstlern beleuchtet wurde. Ein Poster dieser Gruppe widmete sich ausschließlich den Gemälden von Kindern mit Clusterkopfschmerz bzw. Kindern betroffener Elternteile.
Ein weiteres Poster zeigte an Literaturzitaten und wissenschaftlichen Arbeiten die Clusterkopfschmerz-Erkrankung des Schriftstellers Franz Kafka. Eine Übersicht über die bekanntesten "Promis mit Cluster" (neben Franz Kafka auch Thomas Jefferson, Mark Medlock und Daniel Radcliffe) verfollständigte die Ausstellung.
Viele Gespräche mit Teilnehmern und Besuchern gaben als zusammenfassendes Feedback eine gute bis sehr gute Note für die Vortragenden und für die Organisatoren in Schmerzklinik und CSG.
Eine Neuauflage dieser Veranstaltung im kommenden Jahr im Süden der Republik ist angedacht......
Neben dem Gastgeber, Herrn Prof. Dr. Göbel und den Einladern der CSG waren die Referate hochkarätig besetzt.
Zunächst einmal wurden die Grußworte verlesen, die die Parklamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Fr. Annette Widmann-Mautz und die Bundesgesundheitsministerin a.D. Ulla Schmidt uns übersandt haben.
Im Namen der die Veranstaltung entscheidend mitfinanzierenden Techniker Krankenaksse übernahm es der Leiter der schleswig-holsteinischen Landes-TK, Herr Dr. J. Brunkhorst ebenfalls ein Grußwort an die Anwesenden zu richten ("im Gegensatz zu den anderen Beiden, bin ich persönlich anwesend").
Am ersten Tag trug Prof. Göbel zunächst einmal zusammen, was Clusterkopfschmerz ist, wo - soweit bekannt - die Ursachen liegen bzw. zu suchen sind und welches die Standardmedikationen sind.
Danach stellte Dr. Müller, CSG-Präsident, die "ungewöhnlichen Zustände" vor. Er berichtete von Kindern mit Clusterkopfschmerz, Clusterkopfschmerz bei Schwangeren und alten Menschen und zeigte dabei die bestehenden Probleme auf, diese Gruppen adäquat medizinisch zu versorgen. Dr. Müller stellte auch klar heraus, dass in den einschlägigen Fachgesellschaften der Kinderärzte, Gynäkologen und Geriatriker wenig bis gar kein Wissen um die Erkrankung und die leitliniengerechte Therapie vorhanden ist. In einem Fall wurde unsere diesbezügliche Anfrage mit den Worten abgetan:
"... mit großer Verwunderung und nun auch mit der Bitte die Angelegenheit abzuschließen, teilen wir Ihnen mit, dass wir Ihnen in dieser Thematik leider nicht behilflich sein können. Als Deutsche Gesellschaft für xxxxx (ich will die hier jetzt nicht namentlich benennen, da noch weitere Schritte eingeleitet sind) fühlen wir uns auch nicht zuständig für Ihr Anliegen. Dennoch haben wir versucht Sie weitgehend zu unterstützen."
Des weiteren ging Dr. Müller noch auf die Thematik "Kalte Attacken" ein.
Den zweiten Themenblock eröffnete ein CSG-Mitglied, Studentin, die Ihre Bachelor-Arbeit
der psycholgischen Problematik von Clusterkopfschmerz-Patienten gewidmet hatte. Sie und auch der ihr nachfolgende Prof. Dr. med. Dipl. Psych M. Keidel (Bayreuth) erläterten ganz klar die Notwendigkeit der psychologischen Therapieangebote für Clkusterkopfschmerz-Patienten und forderten, diese in die die Therapieleitlinien von DMKG und DGN aufzunehmen. Sich dafür einzusetzen sagte Prof. Göbel umgehend zu.
Der zweite Tag begann mit einer Gedenkminute für die Verstorbenen, hier in erster Linie beispielhaft genannt Herr Prof. Dieter Soyka.
Nach einem Grußwort aus dem schleswig-holsteinischen Gesundheitsministerium, das vom stv. Abteilungsleiter "Gesundheit", Herr Dr. B. Müller-Lucks persönlich vorgetragen wurde, begannen die Vorträge und Diskussionen um die physikalischen /operativen Methoden.
Zur Einstimmung wurde ein Film einer per DBS operierten Patientin gezeigt.
Diesen Gesprächsreigen eröffnete Dr. H. Kaube zum Thema Tiefe-Hirn-Stimulation, in dem er dieses Verfahren erläuterte. Die anwesende Patientin, die diese OP als erste in Deutschland über sich hat ergehen lassen, konnte dann aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz berichten, welches Dilemma ihr aus dieser OP erwachsen ist.
In einem zweiten Block beschrieb Dr. Kaube die SCS und stellte dazu ebenfalls seine Fragen einer anwesenden mit dieser Methode behandelten Patientin. Ihre Erfahrungen waren weitaus positiver, als die der DBS-Patientin.
Nach jedem Themenblock bestand die Möglichkeit für die Besucher, den Referenten Fragen zu stellen. Davon wurde auch sehr intensich Gebrauch gemacht und man konnte sehr gut das Intersse bemerken. Nach diesen Fragerunden wurde dann den Rauchern eine kleine Pause gegönnt, die auch von den Nichtrauchern gerne angenommen und für vertiefende Gespräche mit den Betroffenen, mit den Ärzten und auch untereinander genutzt wurde.
Der dritte Themenbloch wurde ebenfalls noch von Dr. Kaube eingeleitet und befasste sich mit der Infiltration, der Stimulation und der Radiofrequenzmodulation des Ganglion pterigopalatinum (letztere wurde Anfang des Jahres in der CSG-aktuell ausführlich beschrieben). Hierzu war ein Patient angereist, der den Stimulator des Ganglions seit knapp einem Jahr mit sich herumträgt (Infos dazu fanden sich bereits in der CSGaktuell 2/2011) und der von guten Erfolgen berichtete. Für die Radiofrequenzmodulation war leider kein Patient verfügbar.
Den vierten und letzten Themenblock bearbeitete dann Prof. Dr. Dr. Evers: ONI und ONS, die Stimulation und Ilfiltration des Hinterhauptsnerven / Okzipitalnerven. Hierzu standen gleich drei Patienten/Patientinnen zur Verfügung. Im Fall des Patienten mit der ONI konnte kein Erfolg vermeldet werden: "Schon beim Verlassen der Klinik, noch auf dem Parkplatz, bekam ich gleich wieder die erste Attacke". Die beiden ONS-Patienten berichteten von anfänglich recht guten Erfolgen, die aber nach einer mehr oder minder kurzen Zeit wieder verschwanden.
Begleitet wurden die Vorträge und Diskussionen von einer Ausstellung, in der neben den Darstellungen und Beschreibungen der genannten OP-Methoden auch der Themenblock "Clusterkopfschmerz in der Kunst" von malenden und schreibenden Künstlern beleuchtet wurde. Ein Poster dieser Gruppe widmete sich ausschließlich den Gemälden von Kindern mit Clusterkopfschmerz bzw. Kindern betroffener Elternteile.
Ein weiteres Poster zeigte an Literaturzitaten und wissenschaftlichen Arbeiten die Clusterkopfschmerz-Erkrankung des Schriftstellers Franz Kafka. Eine Übersicht über die bekanntesten "Promis mit Cluster" (neben Franz Kafka auch Thomas Jefferson, Mark Medlock und Daniel Radcliffe) verfollständigte die Ausstellung.
Viele Gespräche mit Teilnehmern und Besuchern gaben als zusammenfassendes Feedback eine gute bis sehr gute Note für die Vortragenden und für die Organisatoren in Schmerzklinik und CSG.
Eine Neuauflage dieser Veranstaltung im kommenden Jahr im Süden der Republik ist angedacht......