Seite 1 von 1

Kennt ihr diese Verzweiflung ?

Verfasst: Sa 24. Mär 2018, 22:29
von Archiv
Hallo,
hab heute morgen mal wieder nach einen Anfall mal beschlossen mich auch zu euch zu gesellen. Bisher hab ich immer mal " episodenweise" im Forum gelesen. Kurz zu meiner Person, bin weiblich, 36 und habe mein halbes Leben bisher mit diesen Schmerzen zu kämpfen. Gott sei dank nur episodisch. Ich kenne niemanden persönlich der dieses Leid teilt. Geht es euch auch so, dass ihr immer wieder nach mehreren schmerzfreien Monaten " verdrängt" dass es wieder passiert? Und dann aus dem nichts tritt der Schmerz mit voller Wucht auf. Ich bin dann immer erst mal ein paar Tage nahe der Verzweiflung bis ich mich fange :-( Obwohl ich tolle Freunde habe, versteht keiner diese Verzweiflung und diese psychische Belastung. Kennt ihr das ? Geht‘s euch auch so? Hat jemand einen Tipp wie ich mit diesen " warum ich " Gedanken fertig werde ? Lieben Gruß, Sam

Re: Kennt ihr diese Verzweiflung ?

Verfasst: Sa 24. Mär 2018, 22:29
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Sa 24. Mär 2018, 22:29 Hallo,
hab heute morgen mal wieder nach einen Anfall mal beschlossen mich auch zu euch zu gesellen. Bisher hab ich immer mal " episodenweise" im Forum gelesen. Kurz zu meiner Person, bin weiblich, 36 und habe mein halbes Leben bisher mit diesen Schmerzen zu kämpfen. Gott sei dank nur episodisch. Ich kenne niemanden persönlich der dieses Leid teilt. Geht es euch auch so, dass ihr immer wieder nach mehreren schmerzfreien Monaten " verdrängt" dass es wieder passiert? Und dann aus dem nichts tritt der Schmerz mit voller Wucht auf. Ich bin dann immer erst mal ein paar Tage nahe der Verzweiflung bis ich mich fange :-( Obwohl ich tolle Freunde habe, versteht keiner diese Verzweiflung und diese psychische Belastung. Kennt ihr das ? Geht‘s euch auch so? Hat jemand einen Tipp wie ich mit diesen " warum ich " Gedanken fertig werde ? Lieben Gruß, Sam
Hallo Sam,

warum ich - diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt und je heftiger die Attacken werden um so öfter kommt diese Frage. Ich habe diesen Dämon seit 12 Jahren chronisch, kann dir das sehr gut nachempfinden. Auch wenn du unter einem episodischen Cluster leidest ist dies nicht weniger schlimm- im Gegenteil ich stelle mir das manchmal schlimmer vor, wenn man Ruhe hat und dann "Bumm" wie aus dem Nichts geht es wieder los. Ich habe gemerkt, wenn die Verzweiflung am schlimmsten ist hilft es viel darüber zu reden, am Besten mit Leidensgenossen. Vielleicht wendest du dich an eine Selbsthilfegruppe an deinem Wohnort, dass hat mir persönlich sehr geholfen. Auf die Frage warum ich, gibt es keine Antwort, denn unsere Krankheit ist keine Bestrafung.
LG und alles Gute
Michaela

Re: Kennt ihr diese Verzweiflung ?

Verfasst: Sa 24. Mär 2018, 22:29
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Sa 24. Mär 2018, 22:29 Hallo,
hab heute morgen mal wieder nach einen Anfall mal beschlossen mich auch zu euch zu gesellen. Bisher hab ich immer mal " episodenweise" im Forum gelesen. Kurz zu meiner Person, bin weiblich, 36 und habe mein halbes Leben bisher mit diesen Schmerzen zu kämpfen. Gott sei dank nur episodisch. Ich kenne niemanden persönlich der dieses Leid teilt. Geht es euch auch so, dass ihr immer wieder nach mehreren schmerzfreien Monaten " verdrängt" dass es wieder passiert? Und dann aus dem nichts tritt der Schmerz mit voller Wucht auf. Ich bin dann immer erst mal ein paar Tage nahe der Verzweiflung bis ich mich fange :-( Obwohl ich tolle Freunde habe, versteht keiner diese Verzweiflung und diese psychische Belastung. Kennt ihr das ? Geht‘s euch auch so? Hat jemand einen Tipp wie ich mit diesen " warum ich " Gedanken fertig werde ? Lieben Gruß, Sam
Hey,
Das wird jetzt ziemlich pur, bin neu in diesem Forum und fange gerad erst an mich mit meiner Krankheit näher auseinander zu setzten
Ich kann nur sagen- ja diese verzweiflung kennt man sehr gut.
Seit ca. zwei wochen nehme ich jeden tag starke schmerzmittel, die prophylaxe musste ich verdoppeln da mein Cluster, der ebenso episodisch ist von mal zu mal schlimmer wird.
Leider bin ich schon bevor die Krankheit mit 16 ausbrach psychisch nicht die stabilste gewesen-
Nunmehr bin ich 21

Während den Schmerzanfällen quälen mich immer wieder heftige selbstmordgedanken.
Das ich immernoch am Leben bin hat allerdings weniger damit zu tun das ich nicht die kraft hab mich umzubringen oder sowas,
vielmehr hab ich bemerkt das ich wohl am Leben hänge und das ich noch etwas erreichen will.
Nun muss ein Weg her umgang mit den schmerzen zu finden.
Ich glaube ich werde es tatsächlich mal mit einer selbsthilfe gruppe versuchen.
Davon hab ich eigentlich in hinsicht auf mich immer wenig gehalten (im sinne von mir würde sowas wohl nichts bringen)

Aber seit dem ich in diesem Forum rumstöber wird mir klar dass es noch viele andere mit dem "warum ich" gedanken gibt.
Jeder von uns muss den Weg des Schmerzes allein beschreiten, den Schmerz kann uns keiner nehmen (ich würd ihn auch nicht teilen wollen),aber dafür kann dir par example hier die gewissheit gegeben werden das du nicht die/der einzige auf dem Weg des Schmerzes bist.

Ich suche nach einem Weg Kraft aus dem Schmerz zu ziehen.
Ich bin mir sicher ich werde ihn finden.
Auch wenn diese sicherheit manchmal bricht und ich das ganze während einer schmerzfreien Phase oft komplett verdränge-

Ich versuche ab sofort jeden schmerzfreien moment aufzusaugen und zu genießen wie keinen zweiten.