Archiv hat geschrieben: ↑Fr 23. Mär 2018, 22:48
Hallöchen,
hat jemand von euch Erfahrung mit Kuren bei Cluster-Kopfschmerzen? Ich hatte einen
Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben 2009 gestellt, wusste aber damals noch nichts von der Diagnose Cluster-Kopfschmerz. Der Antrag wurde abgelehnt. Daraufhin stellte ich einen Kurantrag mit Hauptschwerpunkt Schmerztherapie bei chronischischen Kopfschmerzen und
Wirbelsäulenschmerzen. Bekommen habe ich eine Kur wegen meiner chronischen Augenkrankheit. Frühjahr 2010 hatte ich solche schwere Kopf-und Gesichtsschmerzattacken, dass ich aus der Arbeitsvermittlung geworfen wurde. Seitdem läuft ein Rentenantrag. Nach letzter Begutachtung durch einen Neurologen habe ich den Eindruck, dass sie mich jetzt auf die psychisch-somatische Schiene schieben wollen und wieder nicht die Ursache als Hauptproblem anerkennen wollen. Ich möchte diesmal unbedingt eine Kureinrichtung, die Erfahrungen mit Patienten mit Diagnosen des trigenoautomen Gesichtsschmerz aufweisen. Kennt da jemand sich aus? Reha geht ja immer vor Verrentung!
Hallo,
im Jahr 2011 wurde ich durch meine Krankenkasse dazu aufgefordert, an einer medizinischen Reha-Maßnahme teilzunehmen. Die erste Klinik (Kurklinik im Schwarzwald) lehnte ich ab, da sie zu weit von meinem Wohnort entfernt war und ich mir An- und Abreise etc. aus finanziellen Gründen nicht erlauben konnte, das zweite Angebot nahm ich an, da es nur ca. 10 minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt lag. Es handelte sich um eine Psychosomatische Tagesklinik. Die meisten Patienten dort hatten Probleme mit Depressionen und Angstzuständen aufgrund von Mobbing am Arbeitsplatz oder Familienzwistigkeiten. Hin und wieder gab es Patienten, die Alkoholmissbrauch betrieben oder Ernährungsprobleme hatten. Streßbewältigung war das Kardinalthema. Kein einziger Clusterkopfschmerzpatient außer mir war zugegen. Offenbar reichte bereits die vorübergehende Diagnose "Burnout" meines Hausarztes aus, um mir diese Klinik zu empfehlen.
Obwohl ich die sechs Wochen Aufenthalt dort gut nutzen konnte, um die unterschiedlichsten psychologischen und psychosomatischen Übungsverfahren zu erproben und zum Teil erfolgreich umzusetzten, so half mir die Zeit dort in keinster Weise, dem Clusterkopfschmerz ein Ende zu setzen. Das Gegenteil war sogar der Fall. Wer glaubt, daß Kurse zur Streßbewältigung (alles Gruppenkurse) und dergleichen keinen Streß verursachen, irrt gewaltig. Das Potential, sich gerade in einer solchen Einrichtung zusätzlich mit dem Streß der anderen Patienten zu versorgen, ist aus meiner Sicht zu groß. Ich schätze daher diese Maßnahme (zu deren Teilnahme ich aufgrund der Pflicht mitzuwirken gezwungen war) in manchen Teilen sogar als durchaus kontraproduktiv ein. Auf Schmerzpatienten wurde keine Rücksicht genommen. Medikamentöse Behandlung wurde erst gar nicht angetastet. Die ganze Aktion diente lediglich dem Zweck, meine Arbeitstauglichkeit festzustellen. Diese wurde dann eingeschränkt in einem letzten Gutachten formuliert.
Geradezu absurd mutet es deshalb heute an, daß der damalige Kostenträger Rentenversicherung das Ergebnis in Form des Gutachtens dieser medizinischen Reha als nicht ausreichend erachtet und mir auch 2012 wieder eine ähnliche Maßnahme auf‘s Auge drücken will. Gutachterliche Aussagen des Ärzlichen Dienstes der Agentur für Arbeit und des Jobcenters werden ebenfalls nicht anerkannt. Da mir sowohl von Seiten der AfA als auch der RV bereits mehrfach die Erwerbslosenrente angetragen wurde, nehme ich stark an, daß man mich am Ende dazu drängen will, dieser endlich zuzustimmen.
Ob diese für Dich in Frage kommt, mußt Du selbst entscheiden. Ich bin "erst" 52 Jahre alt und fühle mich dafür zu jung. Der erlaubte Zusatzverdienst zur Rente ist mir zu mager und auf eine vorgezogene Altersarmut habe ich auch keine Lust (ich war zu lange Selbstständig und habe zu wenig "geklebt"). Zumal eine derartige Abschiebeaktion nur der Arbeitslosen- bzw. Langzeitarbeitslosenstatistik zugute käme. Meinen Cluster werde ich davon auch nicht los.
Mein Tipp: ziehe Deinen Arzt des Vertrauens zu Rate. Erörtere das Thema AUSFÜHRLICH, also nicht in den manchmal üblichen 10 Minuten Arztgespräch, falls Du dies als nötig erachtest. Ärzte wissen besser bescheid über die vermutlich richtige Art einer Reha oder Kur und auch über das, was nach einer solchen Maßnahme folgen sollte. Äußere Deine Wünsche und Bedenken und laß Dich nicht abwimmeln. Sonst such Dir einen anderen Arzt. Gute Ärzte sind bekannt. Da kann Dir geholfen werden.
Gruß und viel Erfolg!