Extremsport statt Sauerstoff
Verfasst: So 18. Mär 2018, 21:30
Hallo zusammen,
kurz zu meiner Person:
ich bin zwar neu hier, aber schon seit 25 Jahren unfreiweillig Mitglied im Club, seit 20 Jahren diagnostiziert. Der Cluster bewegt sich bei mir zwischen chronisch und episodisch mit ziemlich langen Perioden erhöhter Aktivität, aber auch Ruhepausen von >1 Jahr.
Mein Nickname soll ein gewisses Bekenntnis zu meiner schwäbischen Wahlheimat sein. Bisher habe ich immer nur passiv hin und wieder vorbeigeschaut, wollte heute aber mal selbst etwas beitragen:
Seit ca. 6 Jahren habe ich mir angewöhnt Clusterattacken nicht mehr durch Sauerstoff, sondern durch extrem anstrengen Sport zu beenden, den Hinweis hatte ich über http://www.neuro24.de/ks2.htm gefunden. Hier im Forum habe ich über die Suchfunktion nur Beiträge gefunden, bei denen Mitglieder durch Sport Anfälle ausgelöst haben. Weil der Hinweis im Link ein bisschen vage und in deutschen Informationen nicht besonders verbreitet ist (in amerikanischen Foren findet man dazu mehr), wollte ich mal kurz beschreiben, worum es dabei geht. Normalerweise kommt man auch nicht dazu, sich freiwillig so an die Grenze zu treiben:
Am besten hilft bei mir 1-3 mal jeweils 5 Stockwerke bei maximaler Geschwindigkeit in ca. 30 Sekunden hochzusprinten. Das hat den Vorteil, dass man schon oben ist, wenn das übersäuerte Blut das Atemzentrum erreicht. Der Trick dabei scheint zu sein, dass man dazu gezwungen ist zu hecheln, wie ein Gepard nach der Jagd. Wie gesagt, schon ein bisschen extrem und sicher nicht jedermanns Sache. Man ist natürlich nicht immer in so hohen Gebäuden. Wichtig bei dieser Anstrengung ist, dass man sich ständig im anaeroben Bereich betätigt, bis es wirklich nicht mehr geht. So funktioniert auch:
- Schnelles Laufen (400m-Lauf Tempo genügt, eben anaerob) bis die Atemnot erreicht ist.
- Für nächtliche Attacken habe ich mir noch eine Übung aus Tae-Bo angewohnt, die Arme und Beine maximal beansprucht, wobei ich dann zum Abschluss noch 2 Stockwerke aus dem Keller ins Schlafzimmer zurück sprinte, um über den Punkt zu kommen.
- Im Fitnessstudio habe ich mal am Stepper die maximale Einstellung von 400 Watt ausprobiert. Dann dauert es bei mir ca. 3 Minuten, bis ich den Punkt erreicht habe.
Noch ein paar Bemerkungen hierzu:
- Für mich funktioniert‘s so besser als Sauerstoff, die Attacken verschwinden schneller, ich bekomme stärkere Attacken unter Kontrolle, auch dann noch, wenn sie schon fortgeschritten sind.
- Wie bei Sauerstoff gilt, dass manchmal der Anfall nur unterdrückt wird, dann aber nach einer Stunde wiederkommt. Das scheint aber etwas weniger häufig der Fall zu sein. Wenn die Serie gar zu lästig wird, nehme ich danach 1/3 Tablette Ascotop 20 mg, dann habe ich für mindestens 8 Stunden Ruhe.
- Wie gesagt sicher nicht jedermanns Sache, es kommt meiner Persönlichkeit aber mehr entgegen, als passiv am Sauerstoff zu hängen.
- Das Hecheln nicht unterdrücken, hyperventilieren ohne Sport im entsprechenden Ausmaß wäre aber nicht möglich.
- Die verdutzten Blicke von Personen, die sich fragen, was zum Teufel man da treibt, muss man aushalten. Die Sauerstoffflasche ist aber auch erklärungsbedürftig.
- Bei mir sind nächtliche Anfälle, zumal unter Verapamil, nicht allzu häufig. Inwischen nervt es mich aber auch nicht mehr so, mich um 3 Uhr zu pushen.
Vielleicht hilft diese Beschreibung anderen, und wenn ja, könnte man ja in einer FAQ eine etwas aussagekräftigere Beschreibung einbauen.
Grüße und ein schmerzfreies Jahr 2012
kurz zu meiner Person:
ich bin zwar neu hier, aber schon seit 25 Jahren unfreiweillig Mitglied im Club, seit 20 Jahren diagnostiziert. Der Cluster bewegt sich bei mir zwischen chronisch und episodisch mit ziemlich langen Perioden erhöhter Aktivität, aber auch Ruhepausen von >1 Jahr.
Mein Nickname soll ein gewisses Bekenntnis zu meiner schwäbischen Wahlheimat sein. Bisher habe ich immer nur passiv hin und wieder vorbeigeschaut, wollte heute aber mal selbst etwas beitragen:
Seit ca. 6 Jahren habe ich mir angewöhnt Clusterattacken nicht mehr durch Sauerstoff, sondern durch extrem anstrengen Sport zu beenden, den Hinweis hatte ich über http://www.neuro24.de/ks2.htm gefunden. Hier im Forum habe ich über die Suchfunktion nur Beiträge gefunden, bei denen Mitglieder durch Sport Anfälle ausgelöst haben. Weil der Hinweis im Link ein bisschen vage und in deutschen Informationen nicht besonders verbreitet ist (in amerikanischen Foren findet man dazu mehr), wollte ich mal kurz beschreiben, worum es dabei geht. Normalerweise kommt man auch nicht dazu, sich freiwillig so an die Grenze zu treiben:
Am besten hilft bei mir 1-3 mal jeweils 5 Stockwerke bei maximaler Geschwindigkeit in ca. 30 Sekunden hochzusprinten. Das hat den Vorteil, dass man schon oben ist, wenn das übersäuerte Blut das Atemzentrum erreicht. Der Trick dabei scheint zu sein, dass man dazu gezwungen ist zu hecheln, wie ein Gepard nach der Jagd. Wie gesagt, schon ein bisschen extrem und sicher nicht jedermanns Sache. Man ist natürlich nicht immer in so hohen Gebäuden. Wichtig bei dieser Anstrengung ist, dass man sich ständig im anaeroben Bereich betätigt, bis es wirklich nicht mehr geht. So funktioniert auch:
- Schnelles Laufen (400m-Lauf Tempo genügt, eben anaerob) bis die Atemnot erreicht ist.
- Für nächtliche Attacken habe ich mir noch eine Übung aus Tae-Bo angewohnt, die Arme und Beine maximal beansprucht, wobei ich dann zum Abschluss noch 2 Stockwerke aus dem Keller ins Schlafzimmer zurück sprinte, um über den Punkt zu kommen.
- Im Fitnessstudio habe ich mal am Stepper die maximale Einstellung von 400 Watt ausprobiert. Dann dauert es bei mir ca. 3 Minuten, bis ich den Punkt erreicht habe.
Noch ein paar Bemerkungen hierzu:
- Für mich funktioniert‘s so besser als Sauerstoff, die Attacken verschwinden schneller, ich bekomme stärkere Attacken unter Kontrolle, auch dann noch, wenn sie schon fortgeschritten sind.
- Wie bei Sauerstoff gilt, dass manchmal der Anfall nur unterdrückt wird, dann aber nach einer Stunde wiederkommt. Das scheint aber etwas weniger häufig der Fall zu sein. Wenn die Serie gar zu lästig wird, nehme ich danach 1/3 Tablette Ascotop 20 mg, dann habe ich für mindestens 8 Stunden Ruhe.
- Wie gesagt sicher nicht jedermanns Sache, es kommt meiner Persönlichkeit aber mehr entgegen, als passiv am Sauerstoff zu hängen.
- Das Hecheln nicht unterdrücken, hyperventilieren ohne Sport im entsprechenden Ausmaß wäre aber nicht möglich.
- Die verdutzten Blicke von Personen, die sich fragen, was zum Teufel man da treibt, muss man aushalten. Die Sauerstoffflasche ist aber auch erklärungsbedürftig.
- Bei mir sind nächtliche Anfälle, zumal unter Verapamil, nicht allzu häufig. Inwischen nervt es mich aber auch nicht mehr so, mich um 3 Uhr zu pushen.
Vielleicht hilft diese Beschreibung anderen, und wenn ja, könnte man ja in einer FAQ eine etwas aussagekräftigere Beschreibung einbauen.
Grüße und ein schmerzfreies Jahr 2012