Therapie des chronischen Clusterkopfschmerz
Verfasst: So 18. Mär 2018, 13:50
Liebe Freunde,
leider komme ich erst heute dazu, über einen interessanten Artikel einer italienischen Arbeitsgruppe zu berichten, den ich schon vor einigen Tagen gelesen hatte und der sich mit der Behandlung des chronischen CKS befasst.
Hier die (unkommentierte) Zusammenfassung:
Primärer CKS ist ein entsetzlich schwerer Schmerzzustand. Einige pharmakologische Wirkstoffe sind zur Behandlung des chronischen CKS erhältlich, aber nur wenige doppelblinde, randomisierte klinische Studien wurden zu diesen Wirkstoffen in den letzten Jahren durchgeführt. Daher ist die Qualität der Evidenzen, insbesondere was die prophylaktisch wirksamen Stoffe angeht, oft niedrig.
Die Autoren empfehlen Sumatriptan oder Sauerstoff um die andauernden Schmerzattacken; die Beweislage zu dieser Empfehlung ist gut (Klasse 1). Auch Ergotamin scheint ein wirksames Mittel zur Attackenkupierung, dies jedoch mehr auf der Basis der Erfahrung als aufgrund von Studien, zu sein.
Die Autoren betrachten Verapamil und Lithium als Mittel der ersten Wahl zur Prophylaxe bei chronischem CKS, obwohl die Ergebnisse der Wirksamkeitsversuche bestenfalls Klasse 2 sind.
Corticosteroide sind ganz klar die am schnellsten und deutlichsten wirksamen Mittel bei chronischem CKS, aber der Langzeitgebrauch von Steroiden trägt durchaus das Risiko verschiedener schwerer Nebenwirkungen. Daher empfehlen die Autoren die Verwendung von Steroiden nur dann, wenn Verapamil, Lithium und andere Prophylaktika unwirksam sind.
In seltenen Fällen kann es sein, daß bei Patienten mehrere Attacken täglich über Jahre auftreten, die auch dann therapierefraktär sind. Bei diesen Patienten entwickeln sich fast immer schwere Nebenwirkungen infolge des chronischen Steroidgebrauchs. Diese Patienten kommen für die Neurostimulation in Frage. Die Stimulation des Okzipitalnerven ist die neueste der geringinvasiven Neurostimulationstechniken und sollte zuerst versucht werden, die Befunde für den Einsatz sind sehr ermutigend.
Die Tiefenhirnstimulation im Bereich des Hypothalamus ist eine sehr invasive Technik, die nur an spezialisierten neurochirurgischen Einrichtungen durchgeführt werden kann.
Die veröffentlichten Erfahrungen legen nahe, daß etwa 60% der Patienten mit chronischem CKS durch die hypothalamische Stimulation zu einer langanhaltenden Verbesserung kommen können.
leider komme ich erst heute dazu, über einen interessanten Artikel einer italienischen Arbeitsgruppe zu berichten, den ich schon vor einigen Tagen gelesen hatte und der sich mit der Behandlung des chronischen CKS befasst.
Hier die (unkommentierte) Zusammenfassung:
Primärer CKS ist ein entsetzlich schwerer Schmerzzustand. Einige pharmakologische Wirkstoffe sind zur Behandlung des chronischen CKS erhältlich, aber nur wenige doppelblinde, randomisierte klinische Studien wurden zu diesen Wirkstoffen in den letzten Jahren durchgeführt. Daher ist die Qualität der Evidenzen, insbesondere was die prophylaktisch wirksamen Stoffe angeht, oft niedrig.
Die Autoren empfehlen Sumatriptan oder Sauerstoff um die andauernden Schmerzattacken; die Beweislage zu dieser Empfehlung ist gut (Klasse 1). Auch Ergotamin scheint ein wirksames Mittel zur Attackenkupierung, dies jedoch mehr auf der Basis der Erfahrung als aufgrund von Studien, zu sein.
Die Autoren betrachten Verapamil und Lithium als Mittel der ersten Wahl zur Prophylaxe bei chronischem CKS, obwohl die Ergebnisse der Wirksamkeitsversuche bestenfalls Klasse 2 sind.
Corticosteroide sind ganz klar die am schnellsten und deutlichsten wirksamen Mittel bei chronischem CKS, aber der Langzeitgebrauch von Steroiden trägt durchaus das Risiko verschiedener schwerer Nebenwirkungen. Daher empfehlen die Autoren die Verwendung von Steroiden nur dann, wenn Verapamil, Lithium und andere Prophylaktika unwirksam sind.
In seltenen Fällen kann es sein, daß bei Patienten mehrere Attacken täglich über Jahre auftreten, die auch dann therapierefraktär sind. Bei diesen Patienten entwickeln sich fast immer schwere Nebenwirkungen infolge des chronischen Steroidgebrauchs. Diese Patienten kommen für die Neurostimulation in Frage. Die Stimulation des Okzipitalnerven ist die neueste der geringinvasiven Neurostimulationstechniken und sollte zuerst versucht werden, die Befunde für den Einsatz sind sehr ermutigend.
Die Tiefenhirnstimulation im Bereich des Hypothalamus ist eine sehr invasive Technik, die nur an spezialisierten neurochirurgischen Einrichtungen durchgeführt werden kann.
Die veröffentlichten Erfahrungen legen nahe, daß etwa 60% der Patienten mit chronischem CKS durch die hypothalamische Stimulation zu einer langanhaltenden Verbesserung kommen können.