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Paroxysmale Hemikranie, CPH, HC, Sjaastad-Syndrom, Indomethacin-Responsive Headache

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 18:38
von Archiv
Ich lese gerade einen Artikel von Ottar Sjaastad, einem der ganz großen Neurologen unserer Zeit (Link zum Abstract s.u.).
Die paroxysmale Hemikranie wird auch oft als „Sjaastad-Syndrom“ bezeichnet.

Er bezeichnet in seinem Artikel nun nochmal sehr deutlich die CPH und die Hemicrania continua als indomethacin-responsive Erkrankungen.

CPH, HC seien in der Vergangenheit mit CKS verknüpft worden, weil es große Ähnlichkeiten im klinischen Bild gäbe.

Es existierten jedoch sehr deutliche Unterschiede bei der Geschlechterverteilung, der Attackenfrequenz und Attackendauer, sowie insbesondere das Ansprechen auf Medikamente, den autonomen Symptomen. Ferner sei das Verhältnis chronisch zu episodisch bei CKS deutlich anders als bei CPH.

Der Autor schlägt vor, CPH und HC miteinander als Indomethacin-Responsive Headache „IRH“ zu bezeichnen und vom CKS abzugrenzen.

Diese interessante Auffassung steht im Gegensatz zu der zur Zeit gängigen Auffassung, wonach sich die „trigemino-autonomen“ Kopfschmerzen eigentlich nur durch ihre Attackendauer und Attackenfrequenz unterschieden.


Gruß und schmerzfreie Zeit

Re: Paroxysmale Hemikranie, CPH, HC, Sjaastad-Syndrom, Indomethacin-Responsive Headache

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 18:38
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 18:38 Ich lese gerade einen Artikel von Ottar Sjaastad, einem der ganz großen Neurologen unserer Zeit (Link zum Abstract s.u.).
Die paroxysmale Hemikranie wird auch oft als „Sjaastad-Syndrom“ bezeichnet.

Er bezeichnet in seinem Artikel nun nochmal sehr deutlich die CPH und die Hemicrania continua als indomethacin-responsive Erkrankungen.

CPH, HC seien in der Vergangenheit mit CKS verknüpft worden, weil es große Ähnlichkeiten im klinischen Bild gäbe.

Es existierten jedoch sehr deutliche Unterschiede bei der Geschlechterverteilung, der Attackenfrequenz und Attackendauer, sowie insbesondere das Ansprechen auf Medikamente, den autonomen Symptomen. Ferner sei das Verhältnis chronisch zu episodisch bei CKS deutlich anders als bei CPH.

Der Autor schlägt vor, CPH und HC miteinander als Indomethacin-Responsive Headache „IRH“ zu bezeichnen und vom CKS abzugrenzen.

Diese interessante Auffassung steht im Gegensatz zu der zur Zeit gängigen Auffassung, wonach sich die „trigemino-autonomen“ Kopfschmerzen eigentlich nur durch ihre Attackendauer und Attackenfrequenz unterschieden.


Gruß und schmerzfreie Zeit
Wenn ich das so recht bedenke, fand ich die Bezeichnung "Clusterkopfschmerz" schon immer für eine ziemlich bescheuerte (weil sie für die Patienten sehr nachteilig ist - das haben wir ja alle auch schon mal erlebt) und schlechte Übersetzung aus dem Englischen.

Ich verwende gerne die Bezeichnung "Clusterkopfschmerz-Syndrom" - das finde ich etwas besser, weil es darstellt, daß es ja nicht nur um den Schmerz alleine geht, sondern da auch noch eine große Anzahl weiterer Probleme bestehen, die Erkrankung demnach richtig auch als Syndrom bezeichnet werden müßte.

Richtig gut finde die Bezeichnung aber immer noch nicht.

Paroxysmale Hemikranie bedeutet attackenweise auftretender halbseitiger Kopfschmerz - das würde für CKS ja schon sehr gut passen.

Vielleicht könnte das ja ein zusätzlicher Grund sein, die CPH als IRH zu klassifizieren (und zu bezeichnen), man könnte dann CKS als CPH bezeichnen - würde ich für treffender halten. Oder vielleicht noch treffender paroxysmales Hemikranie Syndrom?

Die Schmerzklinik Kiel hat da einige interessante Gedanken zum "Schmerz Namenlos", siehe Link unten.

Ich finde, wir sollten wirklich mal über einen vernünftigen Namen für den "Schmerz Namenlos" nachdenken

Gruß und schmerzfreie Zeit

Re: Paroxysmale Hemikranie, CPH, HC, Sjaastad-Syndrom, Indomethacin-Responsive Headache

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 18:38
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 18:38
Archiv hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 18:38 Ich lese gerade einen Artikel von Ottar Sjaastad, einem der ganz großen Neurologen unserer Zeit (Link zum Abstract s.u.).
Die paroxysmale Hemikranie wird auch oft als „Sjaastad-Syndrom“ bezeichnet.

Er bezeichnet in seinem Artikel nun nochmal sehr deutlich die CPH und die Hemicrania continua als indomethacin-responsive Erkrankungen.

CPH, HC seien in der Vergangenheit mit CKS verknüpft worden, weil es große Ähnlichkeiten im klinischen Bild gäbe.

Es existierten jedoch sehr deutliche Unterschiede bei der Geschlechterverteilung, der Attackenfrequenz und Attackendauer, sowie insbesondere das Ansprechen auf Medikamente, den autonomen Symptomen. Ferner sei das Verhältnis chronisch zu episodisch bei CKS deutlich anders als bei CPH.

Der Autor schlägt vor, CPH und HC miteinander als Indomethacin-Responsive Headache „IRH“ zu bezeichnen und vom CKS abzugrenzen.

Diese interessante Auffassung steht im Gegensatz zu der zur Zeit gängigen Auffassung, wonach sich die „trigemino-autonomen“ Kopfschmerzen eigentlich nur durch ihre Attackendauer und Attackenfrequenz unterschieden.


Gruß und schmerzfreie Zeit
Wenn ich das so recht bedenke, fand ich die Bezeichnung "Clusterkopfschmerz" schon immer für eine ziemlich bescheuerte (weil sie für die Patienten sehr nachteilig ist - das haben wir ja alle auch schon mal erlebt) und schlechte Übersetzung aus dem Englischen.

Ich verwende gerne die Bezeichnung "Clusterkopfschmerz-Syndrom" - das finde ich etwas besser, weil es darstellt, daß es ja nicht nur um den Schmerz alleine geht, sondern da auch noch eine große Anzahl weiterer Probleme bestehen, die Erkrankung demnach richtig auch als Syndrom bezeichnet werden müßte.

Richtig gut finde die Bezeichnung aber immer noch nicht.

Paroxysmale Hemikranie bedeutet attackenweise auftretender halbseitiger Kopfschmerz - das würde für CKS ja schon sehr gut passen.

Vielleicht könnte das ja ein zusätzlicher Grund sein, die CPH als IRH zu klassifizieren (und zu bezeichnen), man könnte dann CKS als CPH bezeichnen - würde ich für treffender halten. Oder vielleicht noch treffender paroxysmales Hemikranie Syndrom?

Die Schmerzklinik Kiel hat da einige interessante Gedanken zum "Schmerz Namenlos", siehe Link unten.

Ich finde, wir sollten wirklich mal über einen vernünftigen Namen für den "Schmerz Namenlos" nachdenken

Gruß und schmerzfreie Zeit
hallo harald,

bin voll deiner meinung. ich mag den begriff clusterkopfschmerz auch nicht.
ich hatte auch bei meinem rentenantrag und überhaupt im schriftverkehr mit behörden niemals den begriff clusterkopfschmerz verwendet sondern bing-horton-syndrom.
es sind ja eingentlich gesichtsschmerzen.
clusterkopfschmerzsyndrom finde ich auch nicht so recht treffend - mir gefällt der begriff kopfschmerz nicht - eben weils ein gesichtsschmerz ist.
grüße
und eine schmerzfreie zeit
stefan

Re: Paroxysmale Hemikranie, CPH, HC, Sjaastad-Syndrom, Indomethacin-Responsive Headache

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 18:38
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 18:38
Archiv hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 18:38
Archiv hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 18:38 Ich lese gerade einen Artikel von Ottar Sjaastad, einem der ganz großen Neurologen unserer Zeit (Link zum Abstract s.u.).
Die paroxysmale Hemikranie wird auch oft als „Sjaastad-Syndrom“ bezeichnet.

Er bezeichnet in seinem Artikel nun nochmal sehr deutlich die CPH und die Hemicrania continua als indomethacin-responsive Erkrankungen.

CPH, HC seien in der Vergangenheit mit CKS verknüpft worden, weil es große Ähnlichkeiten im klinischen Bild gäbe.

Es existierten jedoch sehr deutliche Unterschiede bei der Geschlechterverteilung, der Attackenfrequenz und Attackendauer, sowie insbesondere das Ansprechen auf Medikamente, den autonomen Symptomen. Ferner sei das Verhältnis chronisch zu episodisch bei CKS deutlich anders als bei CPH.

Der Autor schlägt vor, CPH und HC miteinander als Indomethacin-Responsive Headache „IRH“ zu bezeichnen und vom CKS abzugrenzen.

Diese interessante Auffassung steht im Gegensatz zu der zur Zeit gängigen Auffassung, wonach sich die „trigemino-autonomen“ Kopfschmerzen eigentlich nur durch ihre Attackendauer und Attackenfrequenz unterschieden.


Gruß und schmerzfreie Zeit
Wenn ich das so recht bedenke, fand ich die Bezeichnung "Clusterkopfschmerz" schon immer für eine ziemlich bescheuerte (weil sie für die Patienten sehr nachteilig ist - das haben wir ja alle auch schon mal erlebt) und schlechte Übersetzung aus dem Englischen.

Ich verwende gerne die Bezeichnung "Clusterkopfschmerz-Syndrom" - das finde ich etwas besser, weil es darstellt, daß es ja nicht nur um den Schmerz alleine geht, sondern da auch noch eine große Anzahl weiterer Probleme bestehen, die Erkrankung demnach richtig auch als Syndrom bezeichnet werden müßte.

Richtig gut finde die Bezeichnung aber immer noch nicht.

Paroxysmale Hemikranie bedeutet attackenweise auftretender halbseitiger Kopfschmerz - das würde für CKS ja schon sehr gut passen.

Vielleicht könnte das ja ein zusätzlicher Grund sein, die CPH als IRH zu klassifizieren (und zu bezeichnen), man könnte dann CKS als CPH bezeichnen - würde ich für treffender halten. Oder vielleicht noch treffender paroxysmales Hemikranie Syndrom?

Die Schmerzklinik Kiel hat da einige interessante Gedanken zum "Schmerz Namenlos", siehe Link unten.

Ich finde, wir sollten wirklich mal über einen vernünftigen Namen für den "Schmerz Namenlos" nachdenken

Gruß und schmerzfreie Zeit
hallo harald,

bin voll deiner meinung. ich mag den begriff clusterkopfschmerz auch nicht.
ich hatte auch bei meinem rentenantrag und überhaupt im schriftverkehr mit behörden niemals den begriff clusterkopfschmerz verwendet sondern bing-horton-syndrom.
es sind ja eingentlich gesichtsschmerzen.
clusterkopfschmerzsyndrom finde ich auch nicht so recht treffend - mir gefällt der begriff kopfschmerz nicht - eben weils ein gesichtsschmerz ist.
grüße
und eine schmerzfreie zeit
stefan
Bing-Horton-Syndrom finde ich auch deutlich besser als Clusterkopfschmerz.
Morbus Swieten wäre auch ganz nett ;-)

Das Wort "Clusterkopfschmerz" ist ja an sich schon blöd, denn es bezieht sich ja auf die episodische Verlaufsform (und da hat´s ja auch nicht den ganzen Tag Schmerzen, sondern es sind eben Attacken).

Bei der chronischen Verlaufsform kann man nicht mehr von Cluster sprechen (wobei man natürlich auch sagen muß, daß auch in der chronischen Phase noch Zeiten stärkerer Schmerzen da sind; Jakob sagte mal scherzhaft "chronisodisch").
Der Ausdruck chronische bzw. episodische paroxysmale Hemikranie ist um Klassen besser und trifft den Sachverhalt ganz genau.

Der Name der Erkrankung wurde in den letzten 150 Jahren etwa 10 mal geändert - das zeigt mir, daß es selten und eher ein Kuriositätchen ist und zum anderen, erklärt es, warum die Erkrankung - im Gegensatz zu Migräne (der Name leitete sich von "Hemikranie" ab) - in der Literatur so schlecht beschrieben ist.

Vielleicht sollten wir mal ein Preisausschreiben anregen.

Gruß und schmerzfreie Zeit

Re: Paroxysmale Hemikranie, CPH, HC, Sjaastad-Syndrom, Indomethacin-Responsive Headache

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 18:38
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 18:38
Archiv hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 18:38
Archiv hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 18:38

Wenn ich das so recht bedenke, fand ich die Bezeichnung "Clusterkopfschmerz" schon immer für eine ziemlich bescheuerte (weil sie für die Patienten sehr nachteilig ist - das haben wir ja alle auch schon mal erlebt) und schlechte Übersetzung aus dem Englischen.

Ich verwende gerne die Bezeichnung "Clusterkopfschmerz-Syndrom" - das finde ich etwas besser, weil es darstellt, daß es ja nicht nur um den Schmerz alleine geht, sondern da auch noch eine große Anzahl weiterer Probleme bestehen, die Erkrankung demnach richtig auch als Syndrom bezeichnet werden müßte.

Richtig gut finde die Bezeichnung aber immer noch nicht.

Paroxysmale Hemikranie bedeutet attackenweise auftretender halbseitiger Kopfschmerz - das würde für CKS ja schon sehr gut passen.

Vielleicht könnte das ja ein zusätzlicher Grund sein, die CPH als IRH zu klassifizieren (und zu bezeichnen), man könnte dann CKS als CPH bezeichnen - würde ich für treffender halten. Oder vielleicht noch treffender paroxysmales Hemikranie Syndrom?

Die Schmerzklinik Kiel hat da einige interessante Gedanken zum "Schmerz Namenlos", siehe Link unten.

Ich finde, wir sollten wirklich mal über einen vernünftigen Namen für den "Schmerz Namenlos" nachdenken

Gruß und schmerzfreie Zeit
hallo harald,

bin voll deiner meinung. ich mag den begriff clusterkopfschmerz auch nicht.
ich hatte auch bei meinem rentenantrag und überhaupt im schriftverkehr mit behörden niemals den begriff clusterkopfschmerz verwendet sondern bing-horton-syndrom.
es sind ja eingentlich gesichtsschmerzen.
clusterkopfschmerzsyndrom finde ich auch nicht so recht treffend - mir gefällt der begriff kopfschmerz nicht - eben weils ein gesichtsschmerz ist.
grüße
und eine schmerzfreie zeit
stefan
Bing-Horton-Syndrom finde ich auch deutlich besser als Clusterkopfschmerz.
Morbus Swieten wäre auch ganz nett ;-)

Das Wort "Clusterkopfschmerz" ist ja an sich schon blöd, denn es bezieht sich ja auf die episodische Verlaufsform (und da hat´s ja auch nicht den ganzen Tag Schmerzen, sondern es sind eben Attacken).

Bei der chronischen Verlaufsform kann man nicht mehr von Cluster sprechen (wobei man natürlich auch sagen muß, daß auch in der chronischen Phase noch Zeiten stärkerer Schmerzen da sind; Jakob sagte mal scherzhaft "chronisodisch").
Der Ausdruck chronische bzw. episodische paroxysmale Hemikranie ist um Klassen besser und trifft den Sachverhalt ganz genau.

Der Name der Erkrankung wurde in den letzten 150 Jahren etwa 10 mal geändert - das zeigt mir, daß es selten und eher ein Kuriositätchen ist und zum anderen, erklärt es, warum die Erkrankung - im Gegensatz zu Migräne (der Name leitete sich von "Hemikranie" ab) - in der Literatur so schlecht beschrieben ist.

Vielleicht sollten wir mal ein Preisausschreiben anregen.

Gruß und schmerzfreie Zeit
Cluster Kopfschmerz.....
klingt manchmal wie eine Allergie auf Frühstückscerealien.
Prinzipiell kann es uns ja egal sein wie dieses zermürbende Etwas genannt wird.
Was die gesellschaftliche Akzeptanz angeht sieht die Sache wieder etwas anders aus.
Wenn man von Cluster Kopfschmerz redet bekommt man oft nur einen mitleidigen Blick :"ja...ja...., ich hatte auch schon mal ganz dolle Kopfschmerzen."
Wenn in dem Krankheitsnamen allerdings ein "Morbus" oder ein "Syndrom" vorkommt oder das ganze irgendwie so ein bischen nach latein klingt, ja dann muss es ja was ernstes sein.
Schmerzfreie Zeit
Markus