Neuzugang
Verfasst: Di 13. Mär 2018, 23:09
Hallo erst mal...
Schon vier Jahre lese ich bei Euch mit und habe schon lange ein schlechtes Gewissen mich hier nicht anzumelden. Also seid gegrüßt aus Königs Wusterhausen (bei Berlin).
Angefangen hat alles 2001 im Sommer. Da die schmerzen immer im Kieferbereich begannen (oben und unten), suchte ich zuerst meinen Zahnarzt auf. Der konnte nichts feststellen, brachte aber gleich den Trigeniusnerv zur Sprache. Meine Hausärztin konnte sich solche Kopfschmerzen nicht erklären. Da die Schmerzen immer erst abends zur gleichen Zeit, kurz nach dem ich nach Hause kam, nach dem Abendessen beim Fernsehen auftraten, vermutete ich irgendwelche allergische Reaktionen, da ja auch die rechte Nase lief und zuging. Um eine Hausstauballergie auszuschließen wurde groß Reinegemacht und die Auslegware gegen Laminat ausgetauscht. Aber jetzt geht es wohl wirklich zu weit mit meiner Beschreibung. Jedenfalls konnte ich anhand der Rechnung des Laminats Jahre später den Zeitpunkt meiner ersten Clusterepisode ermitteln.
Vier Jahre später als ich die Geschichte von 2001 schon fast vergessen hatte ging es dann im Sommer 2005 richtig zur Sache. Extremste Schmerzen. Jeden Abend ca.20:00 Uhr für 90-120 Minuten. Meist auf der rechten Seite, aber einige Male auch links.
Aus Verzweifelung kam jetzt das Internet ins Spiel und schnell landete ich hier im Forum und las genau meine Symptome. Jetzt wusste ich was es ist und erzählte meiner Hausärztin von dieser Krankheit. Sie schickte mich zu einem Neurologen, der damit völlig überfordert war. Er selbst war ein Messi. Die ganze Praxis zugemüllt mit Akten, Büchern und sonstigem Papierkram. Alles auf dem Gang gestapelt, wie frisch nach einem Umzug. Im Behandlungszimmer musste man über Akten, Medikamentenschachteln und diversen Krimskrams steigen um zum Stuhl zu gelangen. War mir aber alles egal. Das Genie überblickt bestimmt das Chaos und so ein Genie brauchte ich ja jetzt auch. Der kann mir sicherlich nach nun vier Stunden Wartezeit helfen. Es war schon dunkel (im Sommer). Ich erfuhr zuvor im Wartezimmer, dass er manchmal bis nachts um Eins braucht um alle Patienten (ca. acht) abzufertigen. Nein, helfen konnte er mir nicht. Er müsse sich erst mal schlau machen über diese Krankheit und blätterte in einem großen „alten“ Buch. Ein neuer Termin wurde vereinbart. Zusätzlich bekam ich noch eine Überweisung fürs MRT. Die Termine zogen sich über Wochen hin, keine Medikamente, kein Sauerstoff. Aber nach acht Wochen war der Spuk vorbei. Die Episode war beendet.
Im Frühjahr 2006 suchte ich mir vorsorglich eine neue Neurologein. Ich bekam auch gleich einen Termin für September. Toll! Und dazwischen der Sommer. Bekomme ich dieses Jahr wieder meinen „Sommerkopfschmerz“? Glück gehabt. Sommer schmerzfrei überstanden und eine Neurologin, die davon schon mal gehört hat. Vermutlich aus weiterbildendem Interesse fand sie das auch sehr spannend. Da ich ja nun aus dem Internet Diagnose und Schmerzbehandlungsmöglichkeiten kannte, konnte ich sie schnell zur Verschreibung einer großen Sauerstoffflasche überreden. Ich war zwar schmerzfrei, wollte mir die Pulle aber sicherheitshalber in den Schuppen stellen.
2007, 2008 schmerzfrei.
Sommer 2009. Es geht wieder los. Erst leicht. Die Flasche bleibt noch zu. Und dann mit einem mal das volle Programm. Nach 10 min einschätzen der Lage ab in den Schuppen, Atemmaske angebastelt und auf den Hahn. Nach 15 Minuten: Ein Wunder! Alles wieder gut. Jetzt hatte ich Hoffnung die nächsten Tage oder Wochen dem Gnom etwas entgegen zu setzen. Sechs Wochen, und dann fing er an sich auszuschleichen. Das geht aber nun auch schon über zwölf Wochen. Insgesamt also bald ein halbes Jahr. Es sind zwar nicht mehr diese anfallartigen stechenden Schmerzen. Aber Uhrzeit, Ort und Auslöser der „leichten“ einseitigen Schmerzen sind immer noch gleich.
Zu den Auslösern (Trigger):
Rotwein, Schokolade, Schnittkäse, Oliven, Geschmacksverstärker: Glutamat, Hefeextrakt, Hefe, Pilsbier, Hefeweizen, auch alkoholfrei!, Tomaten, Ketchup, Matjes-Hering, Ungarische Salami, Sonnenblumenkerne (in Brot)
So das soll es erst mal gewesen sein. Ich hoffe es war nicht zu viel. Aber beim vielen lesen im Forum habe ich mich auch immer wieder über ausführliche Beiträge gefreut. An dieser Stelle auch ein ganz ganz großes DANKE an alle die das Forum am leben erhalten. Es hilft sehr viel wenn man nicht alleine damit zurecht kommen muss.
Ich wünsche allen eine schmerzfreie Adventszeit
Schon vier Jahre lese ich bei Euch mit und habe schon lange ein schlechtes Gewissen mich hier nicht anzumelden. Also seid gegrüßt aus Königs Wusterhausen (bei Berlin).
Angefangen hat alles 2001 im Sommer. Da die schmerzen immer im Kieferbereich begannen (oben und unten), suchte ich zuerst meinen Zahnarzt auf. Der konnte nichts feststellen, brachte aber gleich den Trigeniusnerv zur Sprache. Meine Hausärztin konnte sich solche Kopfschmerzen nicht erklären. Da die Schmerzen immer erst abends zur gleichen Zeit, kurz nach dem ich nach Hause kam, nach dem Abendessen beim Fernsehen auftraten, vermutete ich irgendwelche allergische Reaktionen, da ja auch die rechte Nase lief und zuging. Um eine Hausstauballergie auszuschließen wurde groß Reinegemacht und die Auslegware gegen Laminat ausgetauscht. Aber jetzt geht es wohl wirklich zu weit mit meiner Beschreibung. Jedenfalls konnte ich anhand der Rechnung des Laminats Jahre später den Zeitpunkt meiner ersten Clusterepisode ermitteln.
Vier Jahre später als ich die Geschichte von 2001 schon fast vergessen hatte ging es dann im Sommer 2005 richtig zur Sache. Extremste Schmerzen. Jeden Abend ca.20:00 Uhr für 90-120 Minuten. Meist auf der rechten Seite, aber einige Male auch links.
Aus Verzweifelung kam jetzt das Internet ins Spiel und schnell landete ich hier im Forum und las genau meine Symptome. Jetzt wusste ich was es ist und erzählte meiner Hausärztin von dieser Krankheit. Sie schickte mich zu einem Neurologen, der damit völlig überfordert war. Er selbst war ein Messi. Die ganze Praxis zugemüllt mit Akten, Büchern und sonstigem Papierkram. Alles auf dem Gang gestapelt, wie frisch nach einem Umzug. Im Behandlungszimmer musste man über Akten, Medikamentenschachteln und diversen Krimskrams steigen um zum Stuhl zu gelangen. War mir aber alles egal. Das Genie überblickt bestimmt das Chaos und so ein Genie brauchte ich ja jetzt auch. Der kann mir sicherlich nach nun vier Stunden Wartezeit helfen. Es war schon dunkel (im Sommer). Ich erfuhr zuvor im Wartezimmer, dass er manchmal bis nachts um Eins braucht um alle Patienten (ca. acht) abzufertigen. Nein, helfen konnte er mir nicht. Er müsse sich erst mal schlau machen über diese Krankheit und blätterte in einem großen „alten“ Buch. Ein neuer Termin wurde vereinbart. Zusätzlich bekam ich noch eine Überweisung fürs MRT. Die Termine zogen sich über Wochen hin, keine Medikamente, kein Sauerstoff. Aber nach acht Wochen war der Spuk vorbei. Die Episode war beendet.
Im Frühjahr 2006 suchte ich mir vorsorglich eine neue Neurologein. Ich bekam auch gleich einen Termin für September. Toll! Und dazwischen der Sommer. Bekomme ich dieses Jahr wieder meinen „Sommerkopfschmerz“? Glück gehabt. Sommer schmerzfrei überstanden und eine Neurologin, die davon schon mal gehört hat. Vermutlich aus weiterbildendem Interesse fand sie das auch sehr spannend. Da ich ja nun aus dem Internet Diagnose und Schmerzbehandlungsmöglichkeiten kannte, konnte ich sie schnell zur Verschreibung einer großen Sauerstoffflasche überreden. Ich war zwar schmerzfrei, wollte mir die Pulle aber sicherheitshalber in den Schuppen stellen.
2007, 2008 schmerzfrei.
Sommer 2009. Es geht wieder los. Erst leicht. Die Flasche bleibt noch zu. Und dann mit einem mal das volle Programm. Nach 10 min einschätzen der Lage ab in den Schuppen, Atemmaske angebastelt und auf den Hahn. Nach 15 Minuten: Ein Wunder! Alles wieder gut. Jetzt hatte ich Hoffnung die nächsten Tage oder Wochen dem Gnom etwas entgegen zu setzen. Sechs Wochen, und dann fing er an sich auszuschleichen. Das geht aber nun auch schon über zwölf Wochen. Insgesamt also bald ein halbes Jahr. Es sind zwar nicht mehr diese anfallartigen stechenden Schmerzen. Aber Uhrzeit, Ort und Auslöser der „leichten“ einseitigen Schmerzen sind immer noch gleich.
Zu den Auslösern (Trigger):
Rotwein, Schokolade, Schnittkäse, Oliven, Geschmacksverstärker: Glutamat, Hefeextrakt, Hefe, Pilsbier, Hefeweizen, auch alkoholfrei!, Tomaten, Ketchup, Matjes-Hering, Ungarische Salami, Sonnenblumenkerne (in Brot)
So das soll es erst mal gewesen sein. Ich hoffe es war nicht zu viel. Aber beim vielen lesen im Forum habe ich mich auch immer wieder über ausführliche Beiträge gefreut. An dieser Stelle auch ein ganz ganz großes DANKE an alle die das Forum am leben erhalten. Es hilft sehr viel wenn man nicht alleine damit zurecht kommen muss.
Ich wünsche allen eine schmerzfreie Adventszeit