Archiv hat geschrieben: ↑Mo 12. Mär 2018, 22:50
Archiv hat geschrieben: ↑Mo 12. Mär 2018, 22:50
Hallo zusammen,
war mal wieder in der Klinik. Heute hat gleich ein ganzes Batalion von Ärzten mir die Leviten gelesen!
Sie machten mir deutlich, dass mein Cluster vielleicht schon Medikamenten bedingt sein könnte. Bei der Menge an Imigran die ich in letzter Zeit verbraucht habe, soll so was möglich sein.
Weiter soll ich, nicht wie bisher, jede sich anbahnende Attacke sofort mit Triptanen behandeln sonder abwarten ob sich auch tatsächlich eine Clusterattacke entwickelt. Erst dann sei eine Kupierung mit Triptanen zu empfehlen. Von der Behandlung mit Ascotop rieten sie mir ab. Ich soll dann lieber zu Imigran greifen weil es schneller wirkt. Sie machten mir auch deutlich, dass ich so meine " Gesundheit " gefährde und ein Schlaganfall nur eine Frage der Zeit ist!
Eine Behandlung mit lang anhaltenden Tripanen bringe mich aus diesem Teufelskreis nicht heraus und komme deswegen nicht in Betracht.
Na ja, das stimmt schon. Vielleicht habe ich das Zeug zu leichtsinnig eingesetzt und jetzt habe ich den Salat!!!!???? Aber wer will schon eine sich anbahnende Attacke aushalten, ich bisher nicht. Ich wollte Arbeiten und das Schmerzfrei!!!
So wie es aussieht komme ich nicht mehr um eine Elektro-Stimmulation herum.
Also ihr alle im Forum : Geht mit den Medikamenten nich fahrläßig um, das kann ein Schuß nach hinten werden!!!!!!
Viele Grüsse Gerhard
Lieber Gerhard!
Ich war auch chronischer Clusterer und nahm 720 mg Isoptin und 2 Tabletten Quilonorm täglich. Trotzdem nahmen die Attacken immer mehr zu, bis ich mehrmals bis zu 6 Attacken pro Tag hatte. Ich war fix und fertig, wie du dir vorstellen kannst, einerseits von den Schmerzen und durchwachten Nächten, andererseits von den (zu) vielen Imigran-Spritzen. Auch am Tag während der Arbeit quälten mich immer mehr Attacken. Im Juni 2005 schlug mein Neurologe vor, mich operieren zu lassen und zwar sollte ich mir eine DBS machen lassen. Im August 2005 war es dann so weit.
Zuerst wirkte die OP nicht gleich, auf Grund fehlender Erfahrungen musste mein Operateur und ich viele Einstellungen ausprobieren, bis nach einem guten halben Jahr erst der Erfolg einstellte. Heute nach 4 Jahren habe ich immer noch zwischen 15 und 30 Attacken im Jahr, aber kein Vergleich zu der Zeit VOR der Operation (über 700 Attacken im Jahr vor der OP!).
Ein Cluster-Freund ließ sich vor rund 1 Jahr eine ONI implantieren. Auch er hat manchmal noch mehrere Attacken am Tag, aber es wird schon besser.
Auch wenn eine elektrische Stimulation nicht sofort wirkt, rate ich persönlich, eine Operation durchführen zu lassen.
Lieber Gerhard, die Entscheidung ist nicht leicht, auch ich hatte ziemlich "Schiss", aber so wie es dir jetzt geht, kann es nach einer OP nur mehr besser werden.
Ich wünsch dir alles Gute und eine schmerzfreie Zeit
Helmut
Hallo zusammen,
ein Freund von mir hat mir folgende Pm geschrieben, ich stelle sie in veränderter Form hier dazu weil ich denke, dass dieser Gedankengang auch wichtig ist.
Auszug aus der PM:
lieber gerhard sei mir nicht böse, aber nicht immer alles was dir ein arztin einem behandlungsgespräch erzählt ist für die öffentlichkeit gedacht. den er redet von deinem spezifischen fall. wenn den beitrag unbedarfte lesen bekommen sie nur angst....
das wolltest du sicher nicht damit erreichen, das weis ich
du hast schon einige vorschädigungen, da ist es vielleicht mit vorsicht zu genisen, ansonsten ist es bei gesunden sehr unwahrscheinlich mit dem, übrigens herzanfall, nicht schlaganfall.etwa so als ob du dir gedanken über NW von zeckenimpungen machen würdest. nur das du da vorher keine schmerzen hast!!
ich hoffe du verstehst was ich dir sagen will!
wieviel triptane nimmst du denn im schnitt am tag?
Ende Auszug der PM:
Meine Antwort dazu:
Hallo .........
mit Sicherheit möchte ich kein Schreckgespenst verbreiten oder Angst machen. Du hast schon recht, ich hätte das auch etwas vorsichtiger Formulieren können.
Auf meinen Beitrag mit der Mega-Attacke habe ich viele PM bekommen. Fast alle mit dem Tipp es mal mit lang anhaltenden Triptanen zu versuchen. Eigentlich wollte ich meinen Neurologen davon überzeugen mich so zu behandel. Nach der Predigt die ich heute bekommen habe wollte ich diejenigen die in einer ähnlichen Situation sind wie ich,
und nur die,
darauf Aufmerksam machen.
Dazu kommt der Bericht in der neuen CSG aktuell über die Behandlung mit lang anhaltenden Triptanen. Ich wollte nicht einfach zuschauen wie vielleicht noch mehr in so eine Zwickmühle geraten.
Bei den Episodiker sehe ich da keine Gefahr, die nehmen das Zeug ja auch nicht dauernd und wir Chroniker sind keine "kleine Mädchen". In unserem Kreis geht es ums Überleben. Da kann der Ton auch mal etwas rauher werden.
Nicht leichtsinnig mit dem Zeug umgehen! Findest du es leichtsinnig wenn mann schmerzfrei Arbeiten und in der Nacht schlaffen will? War ich leichtsinnig ?
Die Gefahr eines Herzanfalls habe mir die " hl. Drei Könige " heute auch dargelegt aber noch deutlicher redeten sie über den Schlaganfall.
Ich hoffe dass du mich jetzt besser verstehen kannst. Auf die Diskusion zu dem Beitrag bin ich schon gespannt, du kannst wenn du möchtest dort ruhig die Schärfe aus der Suppe nehmen. Ich bin dir bestimmt nicht böse wenn du meinen Beitrag etwas ins rechte Licht bringst! Das könnte die Diskusion in Gang bringen.
Selbstverständlich mach ich das auch selber. Was denkst du, was ist besser?
lg Gerhard
Ach ja, fast hätte ich es vergessen, seit vier Wochen bin ich wieder bei vier Kupierungen mit Ascotop oder Imigran am Tag. Nicht vergessen im letzten halben Jahr waren es ca. 270 .