Archiv hat geschrieben: ↑Mo 12. Mär 2018, 21:13
Archiv hat geschrieben: ↑Mo 12. Mär 2018, 21:13
Archiv hat geschrieben: ↑Mo 12. Mär 2018, 21:12
Hallo zusammen,
möchte hier dann doch mal meine Erfahrung niederschreiben. Seit ca. 1 Jahre schaffe ich es erfolgreich meinen Clusterkopfschmerz mit Voltaren Schmerzgel zu kupieren (und das erstaunlich schnell, dauert nur wenige Minuten). Éinfach bei den ersten Anzeichen vorsichtig auf die Schläfe auftragen und das wars. Wollte es erst selbst nicht glauben, musste seit dem aber keine einzige Clusterattacke mehr durchleiden und das bei bis zu drei sich androhenden Attacken pro Tag die letzten Monate.
Habe mal irgendwo gelesen, dass durch Diclofenac der Lithiumspiegel im Blut angehoben wird...
Vielleicht hat je jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt oder möchte es selbst einmal ausprobieren. Sollte jemand begründete Bedenken zu dieser "Selbsttherapie" haben, dann kann er mir das auch gern mitteilen.
Wünsche Euch noch ein schmerzfreie Zeit!
Ein schönes Beispiel für den Placebo-Effect.
Du könntest auch ein Cool-Pack nehmen - der Effekt ist der gleiche, nur die Haare bleiben sauber.
Nun hatte ich das mit dem Coolpack ja bereits ausprobiert, half leider nichts. Wäre ja auch wenig praktikabel, so einen Coolpack als ständigen Begleiter mit sich herum zu tragen, irgendwann ist er nicht mehr kühl! Aber wenn er bei Dir einen schmerzstillenden Effekt haben sollte, dann nimm ihn doch einfach.
Zum Glück bin ich an der rechten Schläfe nicht so stark behaart, da kann dann bei mir nichts verkleben.
Dachte bisher auch immer, ein Placebo sei ein wirkstofffreies Mittel, aber lasse mich da auch gern eines Besseren belehren.
Dass Lithium helfen kann ist ja bekannt und dass sich durch Diclofenac der Lithiumspiegel im Blut erhöht, habe ich jetzt an unterschiedlicher Stelle nachlesen können. Wäre zumindest ein etwas sachlicherer Erklärungsansatz.
Aber ist ja auch egal. Erlaubt ist, was hilft. Auch wenn ich es mir nur einbilde, oder?!?
Das was Du da schreibst ist kein sachlicher Erklärungsansatz, sondern ein sehr fragwürdiger und auch ziemlich konstruierter Versuch.
Zunächst einmal ist es gut bekannt, daß Diclofenac bei Cluster gar nicht wirkt. Insoweit könnte völlig wurscht sein, ob da eine Änderung des Lithiumspiegels stattfindet oder nicht.
Informationen über Diclofenac lassen sich sehr leicht besorgen. Man findet so z.B. in der Gebrauchsinformation über Diclofenac-Tabletten (!) einen Hinweis auf eine mögliche Erhöhung des Lithium-Spiegels.
In der Gebrauchsinformation über das Schmerzgel (also topische Anwendung) aber findet sich dieser Hinweis aus gutem Grund nicht.
Nun sind die Konzentrationen bei der Einnahme von Tabletten und der äußerlichen Anwendung grundverschieden. Und die Zeit bis zum Wirkungseintritt (wenn der Wirkstoff denn wirkt - z.B. ein Triptan) eben auch.
Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, daß die Einnahme von Sumatriptantabletten sinnlos ist, weil in den allermeisten Fällen die Attacke schon vorbei ist, bis die Wirkung denn eintritt. Und Sumatriptan wirkt bei Cluster.
Die Annahme, daß ein Wirkstoff, der bekanntermaßen bei Cluster gar nicht wirkt, innerhalb kürzester Zeit, wie Du ja schreibst, auf ein Krankheitsgeschehen innerhalb der Schädelkalotte wirken soll ist nun wirklich völlig abwegig.
Ich gebe Dir mal einen ganz sachlichen Erklärungsansatz für Deine Beobachtung: das Diclofenac Schmerzgel enthält Alkohol. Der wirkt kühlend. Dieser kühlende Effekt bringt Dir Linderung, was Dich zur der Annahme veranlasst, das Material wirke gegen Attacken.
Wenn es Dir hilfst ist es für Dich (!) okay.
Es gibt aber eine Reihe von Clusterpatienten, die auf Alkohol triggern. Auch auf den Geruch von Alkohol!
Diesen Patienten kann man die Auftragung des Diclofenac-Gels sicherlich nicht empfehlen.