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Nebenwirkungen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 12:00
von Archiv
Nebenwirkungen

Nichts beschäftigt mehr als die Nebenwirkungen von Medikamenten.Insbesondere dann, wenn ein Medikament nicht wirkt. Unzählige Postings auf Selbsthilfeforen beschäftigen sich denn auch damit, andere vor potentiellen Nebenwirkungen zu warnen und viele kranke Menschen nehmen die vom Arzt verschriebenen Medikamente nicht, weil sie Angst vor deren Nebenwirkungen haben.
Natürlich sagen sie in der Regel dem Arzt, sie hätten es genommen und nicht vertragen, obwohl sie es ungeöffnet in den Mülleimer geworfen haben.

Die Einnahme von Medikamenten kann nicht in jedem Fall (und wird in der Regel auch nicht) durch Blutproben überprüft werden. Folglich haben solche Patienten auch nichts zu befürchten.

Den Aerzten bleibt nichts anderes übrig, als ich auf die Angaben zu verlassen und etwas anderes zu verschreiben. Dem Wunsch nach Genesung möglichst ohne Chemie würden sie sicher entsprechen, läge es denn in ihrer Macht.
Zurück bleiben oft, verärgerte und enttäuschte Patienten und Aerzte, die zunehmen frustrierter werden oder prinzipiell Patienten als chronische Lügner betrachten.

Vorher stammt diese Faszination Nebenwirkungen zu beobachten und darüber akribisch Buch zu führen, ja es der Welt via Internet mitzuteilen und andere Betroffene mit missionarischem Eifer vor diesen möglichen Nebenwirkungen zu bewahren.

Es liegt in der Natur des Menschen, Muster zu erkennen. Tiere können das auch, aber im Gegensatz zum Menschen benutzen sie es lediglich, um unmittelbar zu überleben. Der Mensch hat es zur Perfektion gebracht und betreibt es zuweilen mit schon wie eine Obsession.

Sagt ein Astrologe den Weltuntergang hervor, weil Mücken links, statt rechts herumschwirren oder es in den Sternen steht, glaubt das kaum einer.
Trifft der Untergang nicht ein, ist der Prophezeier weg vom Fenster.

Anders bei scheinbar durch Fakten belegte Vorhersagen. Studien und Feldstudien und Metastudien und Praxisbeobachtungen ersetzen Vogelflug und Kaffeesatz.

Nehmen wir als Beispiel die Börse. Börsengurus haben jahrelang bis auf den Dollar genau Gewinne für eine Aktie oder Unternehmensumsätze und Gewinne prophezeit.
Belegt mit komplizierten Zahlen und Berechnungsmodellen.
Das hat dazu geführt, dass viele Unternehmensmanager auf Biegen und Brechen Quartalsgewinne und Bilanzen so geschönt haben, dass diese Zusagen auch einigermassen eintreffen. Das taten sie natürlich nicht immer. Kaum traf eine Zusage nicht ein, sagten die Börsengurus, sie hätten vorausgesehen, dass diese oder jene Aktie fällt. Ungeachtet dessen, dass sie diese kurz vorher noch empfohlen hatten.

Da hat man Modelle erarbeitet, um Muster zu erkennen, die Auskunft über die Entwicklung eines Marktes geben, der extrem sensibel auf alles Mögliche reagiert.
Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Wir werden nie für irgendetwas genügend Fakten haben, um zu sagen was in der Zukunft passieren wird.

Bei Nebenwirkungen treten seltsamerweise immer Uebelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen auf. Bei allen Medikamenten. Allen Leuten ist mal übel, Schwindel verspürt man bei Medikamentenversuchen schon als Placeboeffekt und Kopfschmerzen kann man auch aus x-Gründen haben.

Auch Durchfall kann ich an einem Tag haben, weil ich was Falsches zur falschen Zeit gegessen habe, weil ich zuwenig geschlafen etc. habe. Nehme ich in dieser Zeit ein Medikament, liegt es nur am Medikament und ist somit logischerweise eine Nebenwirkung.

Dabei klammere ich aus, dass mein ganzes Leben nie alle Tage gleich drauf war bzw. absolut beschwerdefrei. Mal Magenbrennen, mal vestopft, mal übel, mal Durchfall, mal tats da weh, mal fühlt ich mich einfach mies.
Ich hatte immer gute und schlechte Tage. Und jetzt wo ich chronisch krank bin, soll ich keine Beschwerden mehr haben. Nicht nur jene Beschwerden, die die Krankheit verursacht sollen verschwinden, sondern alle anderen auch.

Will es der Zufall, dass ich eines dieser kleinen Unpässlichkeiten gerade bekomme, wenn ich ein Medikament drei Tage nehme, dann ist es naheliegend darin ein Muster zu sehen und die Schuld dem Medikament zuzuschieben.

Mein Freund ist Krankenpfleger, muss er ein Medikament nehmen (auch eines, das bekanntermassen mehr verursachen kann, als leichte Uebelkeit, leichte Verdauungsstörungen oder eventuell Kopfweh), liest er die Packungsbeilage erst nach einer Woche. Er möchte nicht „placebobedingt“ schon alle in der Packungsbeilage aufgeführten Nebenwirkungen bekommen.

Es braucht eine gewisse Zeit, um wahre Nebenwirkungen festzustellen. Es muss sie nicht unweigerlich jeder bekommen. Schon allein jeder Magen reagiert anders.
Und wenn ich Nebenwirkungen bekomme, die über das alltägliche Mass an Unwohlsein hinausgehen, z.B. völlig belämmert sein oder nur noch auf dem Klo sitzen, dann melde ich das zuerst dem Arzt und warte ab mit allgemeingültigen Warnaufrufen im Internet.
Ich bin nicht dagegen gefeit, Muster zu erkennen, wo keine sind. Ich bin weder Chemikerin, noch Aerztin. Was bei mir wirkt, muss bei anderen nicht wirken.
Das gilt auch für die Nebenwirkungen.

Ist man sich bewusst, dass wir um unser Umfeld einigermassen im Auge zu behalten, Muster erkennen müssen, um Gefahren auszuweichen oder adäquat darauf zu reagieren, dann kann man sich auch eingestehen, dass wir damit auch manchmal falsch liegen.

Sind Naturblondinnen dumm? Gibt es zwischen dummem Verhalten und blonden Haaren einen wirklichen Zusammenhang, oder haben wir den einfach konstruiert, weil wir zwei dumme blonde Menschen kennen.
Natürlich werden jetzt alle sagen: „ Ja, aber das ist ein Klischee“.
Dass jeder auf jedes mögliche Medikament diesselben Nebenwirkungen haben muss ist folglich ein Klischee. Z.B. Wer eine Chemo hat verliert seine Haare. Mein Vater hat sie nicht verloren. Die meisten verlieren sie, aber ein gewisser Prozentsatz verliert sie nicht.
Stände ich jetzt vor einer Chemo, würde ich sie machen, aus Angst die Haare zu verlieren? Natürlich nicht, die Angst das Leben zu verlieren wäre massgebender.
Und das obwohl ich weiss, dass eine Chemo nichts anderes ist als Zellgift verabreicht zu bekommen.

Soll ich aus Angst vor möglichen Nebenwirkungen auf eine Therapie verzichten, die vielleicht meine Clusterkopfschmerzen lindert? Nein, natürlich nicht. Ich leide nämlich lieber an „Nebenwirkungen“, die vielleicht mit anderen Medikamenten gelindert werden können, wenn dadurch diese Attacken weniger werden oder wegbleiben.

Welche Nebenwirkungen ich in Kauf nehme, ist eine persönliche Entscheidung, aber bevor ich die treffen kann, muss ich sie erst einmal haben.

brigitte obrist

Re: Nebenwirkungen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 12:01
von Archiv
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:00 Nebenwirkungen

Nichts beschäftigt mehr als die Nebenwirkungen von Medikamenten.Insbesondere dann, wenn ein Medikament nicht wirkt. Unzählige Postings auf Selbsthilfeforen beschäftigen sich denn auch damit, andere vor potentiellen Nebenwirkungen zu warnen und viele kranke Menschen nehmen die vom Arzt verschriebenen Medikamente nicht, weil sie Angst vor deren Nebenwirkungen haben.
Natürlich sagen sie in der Regel dem Arzt, sie hätten es genommen und nicht vertragen, obwohl sie es ungeöffnet in den Mülleimer geworfen haben.

Die Einnahme von Medikamenten kann nicht in jedem Fall (und wird in der Regel auch nicht) durch Blutproben überprüft werden. Folglich haben solche Patienten auch nichts zu befürchten.

Den Aerzten bleibt nichts anderes übrig, als ich auf die Angaben zu verlassen und etwas anderes zu verschreiben. Dem Wunsch nach Genesung möglichst ohne Chemie würden sie sicher entsprechen, läge es denn in ihrer Macht.
Zurück bleiben oft, verärgerte und enttäuschte Patienten und Aerzte, die zunehmen frustrierter werden oder prinzipiell Patienten als chronische Lügner betrachten.

Vorher stammt diese Faszination Nebenwirkungen zu beobachten und darüber akribisch Buch zu führen, ja es der Welt via Internet mitzuteilen und andere Betroffene mit missionarischem Eifer vor diesen möglichen Nebenwirkungen zu bewahren.

Es liegt in der Natur des Menschen, Muster zu erkennen. Tiere können das auch, aber im Gegensatz zum Menschen benutzen sie es lediglich, um unmittelbar zu überleben. Der Mensch hat es zur Perfektion gebracht und betreibt es zuweilen mit schon wie eine Obsession.

Sagt ein Astrologe den Weltuntergang hervor, weil Mücken links, statt rechts herumschwirren oder es in den Sternen steht, glaubt das kaum einer.
Trifft der Untergang nicht ein, ist der Prophezeier weg vom Fenster.

Anders bei scheinbar durch Fakten belegte Vorhersagen. Studien und Feldstudien und Metastudien und Praxisbeobachtungen ersetzen Vogelflug und Kaffeesatz.

Nehmen wir als Beispiel die Börse. Börsengurus haben jahrelang bis auf den Dollar genau Gewinne für eine Aktie oder Unternehmensumsätze und Gewinne prophezeit.
Belegt mit komplizierten Zahlen und Berechnungsmodellen.
Das hat dazu geführt, dass viele Unternehmensmanager auf Biegen und Brechen Quartalsgewinne und Bilanzen so geschönt haben, dass diese Zusagen auch einigermassen eintreffen. Das taten sie natürlich nicht immer. Kaum traf eine Zusage nicht ein, sagten die Börsengurus, sie hätten vorausgesehen, dass diese oder jene Aktie fällt. Ungeachtet dessen, dass sie diese kurz vorher noch empfohlen hatten.

Da hat man Modelle erarbeitet, um Muster zu erkennen, die Auskunft über die Entwicklung eines Marktes geben, der extrem sensibel auf alles Mögliche reagiert.
Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Wir werden nie für irgendetwas genügend Fakten haben, um zu sagen was in der Zukunft passieren wird.

Bei Nebenwirkungen treten seltsamerweise immer Uebelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen auf. Bei allen Medikamenten. Allen Leuten ist mal übel, Schwindel verspürt man bei Medikamentenversuchen schon als Placeboeffekt und Kopfschmerzen kann man auch aus x-Gründen haben.

Auch Durchfall kann ich an einem Tag haben, weil ich was Falsches zur falschen Zeit gegessen habe, weil ich zuwenig geschlafen etc. habe. Nehme ich in dieser Zeit ein Medikament, liegt es nur am Medikament und ist somit logischerweise eine Nebenwirkung.

Dabei klammere ich aus, dass mein ganzes Leben nie alle Tage gleich drauf war bzw. absolut beschwerdefrei. Mal Magenbrennen, mal vestopft, mal übel, mal Durchfall, mal tats da weh, mal fühlt ich mich einfach mies.
Ich hatte immer gute und schlechte Tage. Und jetzt wo ich chronisch krank bin, soll ich keine Beschwerden mehr haben. Nicht nur jene Beschwerden, die die Krankheit verursacht sollen verschwinden, sondern alle anderen auch.

Will es der Zufall, dass ich eines dieser kleinen Unpässlichkeiten gerade bekomme, wenn ich ein Medikament drei Tage nehme, dann ist es naheliegend darin ein Muster zu sehen und die Schuld dem Medikament zuzuschieben.

Mein Freund ist Krankenpfleger, muss er ein Medikament nehmen (auch eines, das bekanntermassen mehr verursachen kann, als leichte Uebelkeit, leichte Verdauungsstörungen oder eventuell Kopfweh), liest er die Packungsbeilage erst nach einer Woche. Er möchte nicht „placebobedingt“ schon alle in der Packungsbeilage aufgeführten Nebenwirkungen bekommen.

Es braucht eine gewisse Zeit, um wahre Nebenwirkungen festzustellen. Es muss sie nicht unweigerlich jeder bekommen. Schon allein jeder Magen reagiert anders.
Und wenn ich Nebenwirkungen bekomme, die über das alltägliche Mass an Unwohlsein hinausgehen, z.B. völlig belämmert sein oder nur noch auf dem Klo sitzen, dann melde ich das zuerst dem Arzt und warte ab mit allgemeingültigen Warnaufrufen im Internet.
Ich bin nicht dagegen gefeit, Muster zu erkennen, wo keine sind. Ich bin weder Chemikerin, noch Aerztin. Was bei mir wirkt, muss bei anderen nicht wirken.
Das gilt auch für die Nebenwirkungen.

Ist man sich bewusst, dass wir um unser Umfeld einigermassen im Auge zu behalten, Muster erkennen müssen, um Gefahren auszuweichen oder adäquat darauf zu reagieren, dann kann man sich auch eingestehen, dass wir damit auch manchmal falsch liegen.

Sind Naturblondinnen dumm? Gibt es zwischen dummem Verhalten und blonden Haaren einen wirklichen Zusammenhang, oder haben wir den einfach konstruiert, weil wir zwei dumme blonde Menschen kennen.
Natürlich werden jetzt alle sagen: „ Ja, aber das ist ein Klischee“.
Dass jeder auf jedes mögliche Medikament diesselben Nebenwirkungen haben muss ist folglich ein Klischee. Z.B. Wer eine Chemo hat verliert seine Haare. Mein Vater hat sie nicht verloren. Die meisten verlieren sie, aber ein gewisser Prozentsatz verliert sie nicht.
Stände ich jetzt vor einer Chemo, würde ich sie machen, aus Angst die Haare zu verlieren? Natürlich nicht, die Angst das Leben zu verlieren wäre massgebender.
Und das obwohl ich weiss, dass eine Chemo nichts anderes ist als Zellgift verabreicht zu bekommen.

Soll ich aus Angst vor möglichen Nebenwirkungen auf eine Therapie verzichten, die vielleicht meine Clusterkopfschmerzen lindert? Nein, natürlich nicht. Ich leide nämlich lieber an „Nebenwirkungen“, die vielleicht mit anderen Medikamenten gelindert werden können, wenn dadurch diese Attacken weniger werden oder wegbleiben.

Welche Nebenwirkungen ich in Kauf nehme, ist eine persönliche Entscheidung, aber bevor ich die treffen kann, muss ich sie erst einmal haben.

brigitte obrist
Dieser Artikel, macht die ganze Problematik der Beipackzettel und Nebenwirkungen ziemlich deutlich:

http://www.therapie-treue.net/beipackzettelschokolade/

Gruss sam63

Re: Nebenwirkungen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 12:02
von Archiv
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:00 Nebenwirkungen

Nichts beschäftigt mehr als die Nebenwirkungen von Medikamenten.Insbesondere dann, wenn ein Medikament nicht wirkt. Unzählige Postings auf Selbsthilfeforen beschäftigen sich denn auch damit, andere vor potentiellen Nebenwirkungen zu warnen und viele kranke Menschen nehmen die vom Arzt verschriebenen Medikamente nicht, weil sie Angst vor deren Nebenwirkungen haben.
Natürlich sagen sie in der Regel dem Arzt, sie hätten es genommen und nicht vertragen, obwohl sie es ungeöffnet in den Mülleimer geworfen haben.

Die Einnahme von Medikamenten kann nicht in jedem Fall (und wird in der Regel auch nicht) durch Blutproben überprüft werden. Folglich haben solche Patienten auch nichts zu befürchten.

Den Aerzten bleibt nichts anderes übrig, als ich auf die Angaben zu verlassen und etwas anderes zu verschreiben. Dem Wunsch nach Genesung möglichst ohne Chemie würden sie sicher entsprechen, läge es denn in ihrer Macht.
Zurück bleiben oft, verärgerte und enttäuschte Patienten und Aerzte, die zunehmen frustrierter werden oder prinzipiell Patienten als chronische Lügner betrachten.

Vorher stammt diese Faszination Nebenwirkungen zu beobachten und darüber akribisch Buch zu führen, ja es der Welt via Internet mitzuteilen und andere Betroffene mit missionarischem Eifer vor diesen möglichen Nebenwirkungen zu bewahren.

Es liegt in der Natur des Menschen, Muster zu erkennen. Tiere können das auch, aber im Gegensatz zum Menschen benutzen sie es lediglich, um unmittelbar zu überleben. Der Mensch hat es zur Perfektion gebracht und betreibt es zuweilen mit schon wie eine Obsession.

Sagt ein Astrologe den Weltuntergang hervor, weil Mücken links, statt rechts herumschwirren oder es in den Sternen steht, glaubt das kaum einer.
Trifft der Untergang nicht ein, ist der Prophezeier weg vom Fenster.

Anders bei scheinbar durch Fakten belegte Vorhersagen. Studien und Feldstudien und Metastudien und Praxisbeobachtungen ersetzen Vogelflug und Kaffeesatz.

Nehmen wir als Beispiel die Börse. Börsengurus haben jahrelang bis auf den Dollar genau Gewinne für eine Aktie oder Unternehmensumsätze und Gewinne prophezeit.
Belegt mit komplizierten Zahlen und Berechnungsmodellen.
Das hat dazu geführt, dass viele Unternehmensmanager auf Biegen und Brechen Quartalsgewinne und Bilanzen so geschönt haben, dass diese Zusagen auch einigermassen eintreffen. Das taten sie natürlich nicht immer. Kaum traf eine Zusage nicht ein, sagten die Börsengurus, sie hätten vorausgesehen, dass diese oder jene Aktie fällt. Ungeachtet dessen, dass sie diese kurz vorher noch empfohlen hatten.

Da hat man Modelle erarbeitet, um Muster zu erkennen, die Auskunft über die Entwicklung eines Marktes geben, der extrem sensibel auf alles Mögliche reagiert.
Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Wir werden nie für irgendetwas genügend Fakten haben, um zu sagen was in der Zukunft passieren wird.

Bei Nebenwirkungen treten seltsamerweise immer Uebelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen auf. Bei allen Medikamenten. Allen Leuten ist mal übel, Schwindel verspürt man bei Medikamentenversuchen schon als Placeboeffekt und Kopfschmerzen kann man auch aus x-Gründen haben.

Auch Durchfall kann ich an einem Tag haben, weil ich was Falsches zur falschen Zeit gegessen habe, weil ich zuwenig geschlafen etc. habe. Nehme ich in dieser Zeit ein Medikament, liegt es nur am Medikament und ist somit logischerweise eine Nebenwirkung.

Dabei klammere ich aus, dass mein ganzes Leben nie alle Tage gleich drauf war bzw. absolut beschwerdefrei. Mal Magenbrennen, mal vestopft, mal übel, mal Durchfall, mal tats da weh, mal fühlt ich mich einfach mies.
Ich hatte immer gute und schlechte Tage. Und jetzt wo ich chronisch krank bin, soll ich keine Beschwerden mehr haben. Nicht nur jene Beschwerden, die die Krankheit verursacht sollen verschwinden, sondern alle anderen auch.

Will es der Zufall, dass ich eines dieser kleinen Unpässlichkeiten gerade bekomme, wenn ich ein Medikament drei Tage nehme, dann ist es naheliegend darin ein Muster zu sehen und die Schuld dem Medikament zuzuschieben.

Mein Freund ist Krankenpfleger, muss er ein Medikament nehmen (auch eines, das bekanntermassen mehr verursachen kann, als leichte Uebelkeit, leichte Verdauungsstörungen oder eventuell Kopfweh), liest er die Packungsbeilage erst nach einer Woche. Er möchte nicht „placebobedingt“ schon alle in der Packungsbeilage aufgeführten Nebenwirkungen bekommen.

Es braucht eine gewisse Zeit, um wahre Nebenwirkungen festzustellen. Es muss sie nicht unweigerlich jeder bekommen. Schon allein jeder Magen reagiert anders.
Und wenn ich Nebenwirkungen bekomme, die über das alltägliche Mass an Unwohlsein hinausgehen, z.B. völlig belämmert sein oder nur noch auf dem Klo sitzen, dann melde ich das zuerst dem Arzt und warte ab mit allgemeingültigen Warnaufrufen im Internet.
Ich bin nicht dagegen gefeit, Muster zu erkennen, wo keine sind. Ich bin weder Chemikerin, noch Aerztin. Was bei mir wirkt, muss bei anderen nicht wirken.
Das gilt auch für die Nebenwirkungen.

Ist man sich bewusst, dass wir um unser Umfeld einigermassen im Auge zu behalten, Muster erkennen müssen, um Gefahren auszuweichen oder adäquat darauf zu reagieren, dann kann man sich auch eingestehen, dass wir damit auch manchmal falsch liegen.

Sind Naturblondinnen dumm? Gibt es zwischen dummem Verhalten und blonden Haaren einen wirklichen Zusammenhang, oder haben wir den einfach konstruiert, weil wir zwei dumme blonde Menschen kennen.
Natürlich werden jetzt alle sagen: „ Ja, aber das ist ein Klischee“.
Dass jeder auf jedes mögliche Medikament diesselben Nebenwirkungen haben muss ist folglich ein Klischee. Z.B. Wer eine Chemo hat verliert seine Haare. Mein Vater hat sie nicht verloren. Die meisten verlieren sie, aber ein gewisser Prozentsatz verliert sie nicht.
Stände ich jetzt vor einer Chemo, würde ich sie machen, aus Angst die Haare zu verlieren? Natürlich nicht, die Angst das Leben zu verlieren wäre massgebender.
Und das obwohl ich weiss, dass eine Chemo nichts anderes ist als Zellgift verabreicht zu bekommen.

Soll ich aus Angst vor möglichen Nebenwirkungen auf eine Therapie verzichten, die vielleicht meine Clusterkopfschmerzen lindert? Nein, natürlich nicht. Ich leide nämlich lieber an „Nebenwirkungen“, die vielleicht mit anderen Medikamenten gelindert werden können, wenn dadurch diese Attacken weniger werden oder wegbleiben.

Welche Nebenwirkungen ich in Kauf nehme, ist eine persönliche Entscheidung, aber bevor ich die treffen kann, muss ich sie erst einmal haben.

brigitte obrist
Hallo Brigitte,

man könnte auch mal die Frage stellen, welche Nebenwirkungen denn eine Attacke hat.

Ich habe mal mit einem CKS-Patienten gesprochen, der meinte, jede Attacke würde das Leben um eine Woche verringern.
Na ja, da man ja nicht weiß, wie lange das Leben dauert, ist das natürlich nur schwierig zu bestimmen.
Aber daß eine Attacke eíne ganz erhebliche Belastung des Organismus darstellt, das dürfte unbestritten sein.

Gruß und schmerzfreie Zeit

Re: Nebenwirkungen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 12:02
von Archiv
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:02
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:00 Nebenwirkungen

Nichts beschäftigt mehr als die Nebenwirkungen von Medikamenten.Insbesondere dann, wenn ein Medikament nicht wirkt. Unzählige Postings auf Selbsthilfeforen beschäftigen sich denn auch damit, andere vor potentiellen Nebenwirkungen zu warnen und viele kranke Menschen nehmen die vom Arzt verschriebenen Medikamente nicht, weil sie Angst vor deren Nebenwirkungen haben.
Natürlich sagen sie in der Regel dem Arzt, sie hätten es genommen und nicht vertragen, obwohl sie es ungeöffnet in den Mülleimer geworfen haben.

Die Einnahme von Medikamenten kann nicht in jedem Fall (und wird in der Regel auch nicht) durch Blutproben überprüft werden. Folglich haben solche Patienten auch nichts zu befürchten.

Den Aerzten bleibt nichts anderes übrig, als ich auf die Angaben zu verlassen und etwas anderes zu verschreiben. Dem Wunsch nach Genesung möglichst ohne Chemie würden sie sicher entsprechen, läge es denn in ihrer Macht.
Zurück bleiben oft, verärgerte und enttäuschte Patienten und Aerzte, die zunehmen frustrierter werden oder prinzipiell Patienten als chronische Lügner betrachten.

Vorher stammt diese Faszination Nebenwirkungen zu beobachten und darüber akribisch Buch zu führen, ja es der Welt via Internet mitzuteilen und andere Betroffene mit missionarischem Eifer vor diesen möglichen Nebenwirkungen zu bewahren.

Es liegt in der Natur des Menschen, Muster zu erkennen. Tiere können das auch, aber im Gegensatz zum Menschen benutzen sie es lediglich, um unmittelbar zu überleben. Der Mensch hat es zur Perfektion gebracht und betreibt es zuweilen mit schon wie eine Obsession.

Sagt ein Astrologe den Weltuntergang hervor, weil Mücken links, statt rechts herumschwirren oder es in den Sternen steht, glaubt das kaum einer.
Trifft der Untergang nicht ein, ist der Prophezeier weg vom Fenster.

Anders bei scheinbar durch Fakten belegte Vorhersagen. Studien und Feldstudien und Metastudien und Praxisbeobachtungen ersetzen Vogelflug und Kaffeesatz.

Nehmen wir als Beispiel die Börse. Börsengurus haben jahrelang bis auf den Dollar genau Gewinne für eine Aktie oder Unternehmensumsätze und Gewinne prophezeit.
Belegt mit komplizierten Zahlen und Berechnungsmodellen.
Das hat dazu geführt, dass viele Unternehmensmanager auf Biegen und Brechen Quartalsgewinne und Bilanzen so geschönt haben, dass diese Zusagen auch einigermassen eintreffen. Das taten sie natürlich nicht immer. Kaum traf eine Zusage nicht ein, sagten die Börsengurus, sie hätten vorausgesehen, dass diese oder jene Aktie fällt. Ungeachtet dessen, dass sie diese kurz vorher noch empfohlen hatten.

Da hat man Modelle erarbeitet, um Muster zu erkennen, die Auskunft über die Entwicklung eines Marktes geben, der extrem sensibel auf alles Mögliche reagiert.
Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Wir werden nie für irgendetwas genügend Fakten haben, um zu sagen was in der Zukunft passieren wird.

Bei Nebenwirkungen treten seltsamerweise immer Uebelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen auf. Bei allen Medikamenten. Allen Leuten ist mal übel, Schwindel verspürt man bei Medikamentenversuchen schon als Placeboeffekt und Kopfschmerzen kann man auch aus x-Gründen haben.

Auch Durchfall kann ich an einem Tag haben, weil ich was Falsches zur falschen Zeit gegessen habe, weil ich zuwenig geschlafen etc. habe. Nehme ich in dieser Zeit ein Medikament, liegt es nur am Medikament und ist somit logischerweise eine Nebenwirkung.

Dabei klammere ich aus, dass mein ganzes Leben nie alle Tage gleich drauf war bzw. absolut beschwerdefrei. Mal Magenbrennen, mal vestopft, mal übel, mal Durchfall, mal tats da weh, mal fühlt ich mich einfach mies.
Ich hatte immer gute und schlechte Tage. Und jetzt wo ich chronisch krank bin, soll ich keine Beschwerden mehr haben. Nicht nur jene Beschwerden, die die Krankheit verursacht sollen verschwinden, sondern alle anderen auch.

Will es der Zufall, dass ich eines dieser kleinen Unpässlichkeiten gerade bekomme, wenn ich ein Medikament drei Tage nehme, dann ist es naheliegend darin ein Muster zu sehen und die Schuld dem Medikament zuzuschieben.

Mein Freund ist Krankenpfleger, muss er ein Medikament nehmen (auch eines, das bekanntermassen mehr verursachen kann, als leichte Uebelkeit, leichte Verdauungsstörungen oder eventuell Kopfweh), liest er die Packungsbeilage erst nach einer Woche. Er möchte nicht „placebobedingt“ schon alle in der Packungsbeilage aufgeführten Nebenwirkungen bekommen.

Es braucht eine gewisse Zeit, um wahre Nebenwirkungen festzustellen. Es muss sie nicht unweigerlich jeder bekommen. Schon allein jeder Magen reagiert anders.
Und wenn ich Nebenwirkungen bekomme, die über das alltägliche Mass an Unwohlsein hinausgehen, z.B. völlig belämmert sein oder nur noch auf dem Klo sitzen, dann melde ich das zuerst dem Arzt und warte ab mit allgemeingültigen Warnaufrufen im Internet.
Ich bin nicht dagegen gefeit, Muster zu erkennen, wo keine sind. Ich bin weder Chemikerin, noch Aerztin. Was bei mir wirkt, muss bei anderen nicht wirken.
Das gilt auch für die Nebenwirkungen.

Ist man sich bewusst, dass wir um unser Umfeld einigermassen im Auge zu behalten, Muster erkennen müssen, um Gefahren auszuweichen oder adäquat darauf zu reagieren, dann kann man sich auch eingestehen, dass wir damit auch manchmal falsch liegen.

Sind Naturblondinnen dumm? Gibt es zwischen dummem Verhalten und blonden Haaren einen wirklichen Zusammenhang, oder haben wir den einfach konstruiert, weil wir zwei dumme blonde Menschen kennen.
Natürlich werden jetzt alle sagen: „ Ja, aber das ist ein Klischee“.
Dass jeder auf jedes mögliche Medikament diesselben Nebenwirkungen haben muss ist folglich ein Klischee. Z.B. Wer eine Chemo hat verliert seine Haare. Mein Vater hat sie nicht verloren. Die meisten verlieren sie, aber ein gewisser Prozentsatz verliert sie nicht.
Stände ich jetzt vor einer Chemo, würde ich sie machen, aus Angst die Haare zu verlieren? Natürlich nicht, die Angst das Leben zu verlieren wäre massgebender.
Und das obwohl ich weiss, dass eine Chemo nichts anderes ist als Zellgift verabreicht zu bekommen.

Soll ich aus Angst vor möglichen Nebenwirkungen auf eine Therapie verzichten, die vielleicht meine Clusterkopfschmerzen lindert? Nein, natürlich nicht. Ich leide nämlich lieber an „Nebenwirkungen“, die vielleicht mit anderen Medikamenten gelindert werden können, wenn dadurch diese Attacken weniger werden oder wegbleiben.

Welche Nebenwirkungen ich in Kauf nehme, ist eine persönliche Entscheidung, aber bevor ich die treffen kann, muss ich sie erst einmal haben.

brigitte obrist
Hallo Brigitte,

man könnte auch mal die Frage stellen, welche Nebenwirkungen denn eine Attacke hat.

Ich habe mal mit einem CKS-Patienten gesprochen, der meinte, jede Attacke würde das Leben um eine Woche verringern.
Na ja, da man ja nicht weiß, wie lange das Leben dauert, ist das natürlich nur schwierig zu bestimmen.
Aber daß eine Attacke eíne ganz erhebliche Belastung des Organismus darstellt, das dürfte unbestritten sein.

Gruß und schmerzfreie Zeit
Das ist eine abstrakte und unsicher Annahme. Der Stress ist für den Körper nicht gut.
Schadet ihm auf Dauer auch, wegen dem permanenten Stress. Genauso wie Verliebtheit ein Stressfaktor ist, der auf Dauer schädlich für den Organismus wäre.
Aber ich war gerade an der Beerdigung eines Onkels. Ich habe nachgerechnet. Er wurde 88. Er hat folglich an die 68 Jahre gesoffen bevor er an Leberzhirrose starb. Er lebte über 30 Jahre im Alters-und Pflegeheim, wo man ihn unterbrachte, als sein Erspartes aufgebraucht war. Man rechnete mit ein zwie Jahren, dann wäre er tot.
Die Verwandschaft hat 30 Jahre lang, davon geredet, dass er bald an seinem Alkoholkonsum sterben werde. Mal da ein Nötchen hingestreckt, mal da einen Zweier Roten offeriert, weil er es ja eigentlich nicht mehr lange machen konnte.
Seine Leber war hart im Nehmen und noch auf dem Totenbett hat er seinen Zweier verlangt und bekommen und viele jener überlebt, die seinen Tod 30 Jahre lang prophezeiten. Er hat allen Statistiken zum Trotz überlebt. 68 Jahre Alki und erst dann versagte das Organ. Er hat das Leben, das er hatte genossen. Er musste sich weder um Essen noch Bett machen kümmern. Er rauchte seine Zigarren, kam an jede Beerdigung und nahm da noch einen oder zwei Schnaps auf Kosten der Trauerfamilie.

Ich bin von seinem Blut. Ich werde mit Cluster alt. Ich werde allen Unkenrufen zum Trotz länger leben, als jede Statistik berechnet. Weil ich keine verlorene Zeit, habe.
Den Schmerz in die Schranken gewiesen, und ihm nicht mehr Aufmerksamkeit schenke, als unbedingt nötig.

brigitte obrist

Re: Nebenwirkungen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 12:03
von Archiv
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:02
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:02
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:00 Nebenwirkungen

Nichts beschäftigt mehr als die Nebenwirkungen von Medikamenten.Insbesondere dann, wenn ein Medikament nicht wirkt. Unzählige Postings auf Selbsthilfeforen beschäftigen sich denn auch damit, andere vor potentiellen Nebenwirkungen zu warnen und viele kranke Menschen nehmen die vom Arzt verschriebenen Medikamente nicht, weil sie Angst vor deren Nebenwirkungen haben.
Natürlich sagen sie in der Regel dem Arzt, sie hätten es genommen und nicht vertragen, obwohl sie es ungeöffnet in den Mülleimer geworfen haben.

Die Einnahme von Medikamenten kann nicht in jedem Fall (und wird in der Regel auch nicht) durch Blutproben überprüft werden. Folglich haben solche Patienten auch nichts zu befürchten.

Den Aerzten bleibt nichts anderes übrig, als ich auf die Angaben zu verlassen und etwas anderes zu verschreiben. Dem Wunsch nach Genesung möglichst ohne Chemie würden sie sicher entsprechen, läge es denn in ihrer Macht.
Zurück bleiben oft, verärgerte und enttäuschte Patienten und Aerzte, die zunehmen frustrierter werden oder prinzipiell Patienten als chronische Lügner betrachten.

Vorher stammt diese Faszination Nebenwirkungen zu beobachten und darüber akribisch Buch zu führen, ja es der Welt via Internet mitzuteilen und andere Betroffene mit missionarischem Eifer vor diesen möglichen Nebenwirkungen zu bewahren.

Es liegt in der Natur des Menschen, Muster zu erkennen. Tiere können das auch, aber im Gegensatz zum Menschen benutzen sie es lediglich, um unmittelbar zu überleben. Der Mensch hat es zur Perfektion gebracht und betreibt es zuweilen mit schon wie eine Obsession.

Sagt ein Astrologe den Weltuntergang hervor, weil Mücken links, statt rechts herumschwirren oder es in den Sternen steht, glaubt das kaum einer.
Trifft der Untergang nicht ein, ist der Prophezeier weg vom Fenster.

Anders bei scheinbar durch Fakten belegte Vorhersagen. Studien und Feldstudien und Metastudien und Praxisbeobachtungen ersetzen Vogelflug und Kaffeesatz.

Nehmen wir als Beispiel die Börse. Börsengurus haben jahrelang bis auf den Dollar genau Gewinne für eine Aktie oder Unternehmensumsätze und Gewinne prophezeit.
Belegt mit komplizierten Zahlen und Berechnungsmodellen.
Das hat dazu geführt, dass viele Unternehmensmanager auf Biegen und Brechen Quartalsgewinne und Bilanzen so geschönt haben, dass diese Zusagen auch einigermassen eintreffen. Das taten sie natürlich nicht immer. Kaum traf eine Zusage nicht ein, sagten die Börsengurus, sie hätten vorausgesehen, dass diese oder jene Aktie fällt. Ungeachtet dessen, dass sie diese kurz vorher noch empfohlen hatten.

Da hat man Modelle erarbeitet, um Muster zu erkennen, die Auskunft über die Entwicklung eines Marktes geben, der extrem sensibel auf alles Mögliche reagiert.
Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Wir werden nie für irgendetwas genügend Fakten haben, um zu sagen was in der Zukunft passieren wird.

Bei Nebenwirkungen treten seltsamerweise immer Uebelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen auf. Bei allen Medikamenten. Allen Leuten ist mal übel, Schwindel verspürt man bei Medikamentenversuchen schon als Placeboeffekt und Kopfschmerzen kann man auch aus x-Gründen haben.

Auch Durchfall kann ich an einem Tag haben, weil ich was Falsches zur falschen Zeit gegessen habe, weil ich zuwenig geschlafen etc. habe. Nehme ich in dieser Zeit ein Medikament, liegt es nur am Medikament und ist somit logischerweise eine Nebenwirkung.

Dabei klammere ich aus, dass mein ganzes Leben nie alle Tage gleich drauf war bzw. absolut beschwerdefrei. Mal Magenbrennen, mal vestopft, mal übel, mal Durchfall, mal tats da weh, mal fühlt ich mich einfach mies.
Ich hatte immer gute und schlechte Tage. Und jetzt wo ich chronisch krank bin, soll ich keine Beschwerden mehr haben. Nicht nur jene Beschwerden, die die Krankheit verursacht sollen verschwinden, sondern alle anderen auch.

Will es der Zufall, dass ich eines dieser kleinen Unpässlichkeiten gerade bekomme, wenn ich ein Medikament drei Tage nehme, dann ist es naheliegend darin ein Muster zu sehen und die Schuld dem Medikament zuzuschieben.

Mein Freund ist Krankenpfleger, muss er ein Medikament nehmen (auch eines, das bekanntermassen mehr verursachen kann, als leichte Uebelkeit, leichte Verdauungsstörungen oder eventuell Kopfweh), liest er die Packungsbeilage erst nach einer Woche. Er möchte nicht „placebobedingt“ schon alle in der Packungsbeilage aufgeführten Nebenwirkungen bekommen.

Es braucht eine gewisse Zeit, um wahre Nebenwirkungen festzustellen. Es muss sie nicht unweigerlich jeder bekommen. Schon allein jeder Magen reagiert anders.
Und wenn ich Nebenwirkungen bekomme, die über das alltägliche Mass an Unwohlsein hinausgehen, z.B. völlig belämmert sein oder nur noch auf dem Klo sitzen, dann melde ich das zuerst dem Arzt und warte ab mit allgemeingültigen Warnaufrufen im Internet.
Ich bin nicht dagegen gefeit, Muster zu erkennen, wo keine sind. Ich bin weder Chemikerin, noch Aerztin. Was bei mir wirkt, muss bei anderen nicht wirken.
Das gilt auch für die Nebenwirkungen.

Ist man sich bewusst, dass wir um unser Umfeld einigermassen im Auge zu behalten, Muster erkennen müssen, um Gefahren auszuweichen oder adäquat darauf zu reagieren, dann kann man sich auch eingestehen, dass wir damit auch manchmal falsch liegen.

Sind Naturblondinnen dumm? Gibt es zwischen dummem Verhalten und blonden Haaren einen wirklichen Zusammenhang, oder haben wir den einfach konstruiert, weil wir zwei dumme blonde Menschen kennen.
Natürlich werden jetzt alle sagen: „ Ja, aber das ist ein Klischee“.
Dass jeder auf jedes mögliche Medikament diesselben Nebenwirkungen haben muss ist folglich ein Klischee. Z.B. Wer eine Chemo hat verliert seine Haare. Mein Vater hat sie nicht verloren. Die meisten verlieren sie, aber ein gewisser Prozentsatz verliert sie nicht.
Stände ich jetzt vor einer Chemo, würde ich sie machen, aus Angst die Haare zu verlieren? Natürlich nicht, die Angst das Leben zu verlieren wäre massgebender.
Und das obwohl ich weiss, dass eine Chemo nichts anderes ist als Zellgift verabreicht zu bekommen.

Soll ich aus Angst vor möglichen Nebenwirkungen auf eine Therapie verzichten, die vielleicht meine Clusterkopfschmerzen lindert? Nein, natürlich nicht. Ich leide nämlich lieber an „Nebenwirkungen“, die vielleicht mit anderen Medikamenten gelindert werden können, wenn dadurch diese Attacken weniger werden oder wegbleiben.

Welche Nebenwirkungen ich in Kauf nehme, ist eine persönliche Entscheidung, aber bevor ich die treffen kann, muss ich sie erst einmal haben.

brigitte obrist
Hallo Brigitte,

man könnte auch mal die Frage stellen, welche Nebenwirkungen denn eine Attacke hat.

Ich habe mal mit einem CKS-Patienten gesprochen, der meinte, jede Attacke würde das Leben um eine Woche verringern.
Na ja, da man ja nicht weiß, wie lange das Leben dauert, ist das natürlich nur schwierig zu bestimmen.
Aber daß eine Attacke eíne ganz erhebliche Belastung des Organismus darstellt, das dürfte unbestritten sein.

Gruß und schmerzfreie Zeit
Das ist eine abstrakte und unsicher Annahme. Der Stress ist für den Körper nicht gut.
Schadet ihm auf Dauer auch, wegen dem permanenten Stress. Genauso wie Verliebtheit ein Stressfaktor ist, der auf Dauer schädlich für den Organismus wäre.
Aber ich war gerade an der Beerdigung eines Onkels. Ich habe nachgerechnet. Er wurde 88. Er hat folglich an die 68 Jahre gesoffen bevor er an Leberzhirrose starb. Er lebte über 30 Jahre im Alters-und Pflegeheim, wo man ihn unterbrachte, als sein Erspartes aufgebraucht war. Man rechnete mit ein zwie Jahren, dann wäre er tot.
Die Verwandschaft hat 30 Jahre lang, davon geredet, dass er bald an seinem Alkoholkonsum sterben werde. Mal da ein Nötchen hingestreckt, mal da einen Zweier Roten offeriert, weil er es ja eigentlich nicht mehr lange machen konnte.
Seine Leber war hart im Nehmen und noch auf dem Totenbett hat er seinen Zweier verlangt und bekommen und viele jener überlebt, die seinen Tod 30 Jahre lang prophezeiten. Er hat allen Statistiken zum Trotz überlebt. 68 Jahre Alki und erst dann versagte das Organ. Er hat das Leben, das er hatte genossen. Er musste sich weder um Essen noch Bett machen kümmern. Er rauchte seine Zigarren, kam an jede Beerdigung und nahm da noch einen oder zwei Schnaps auf Kosten der Trauerfamilie.

Ich bin von seinem Blut. Ich werde mit Cluster alt. Ich werde allen Unkenrufen zum Trotz länger leben, als jede Statistik berechnet. Weil ich keine verlorene Zeit, habe.
Den Schmerz in die Schranken gewiesen, und ihm nicht mehr Aufmerksamkeit schenke, als unbedingt nötig.

brigitte obrist
Genau so ergeht es nach aller wahrscheinlichkeit auch mir.
In meiner Familie gibt es alle Arten von Krebs.
Auch alle Arten von anderen Erkrankungen, die man sich gar nicht vorstellen kann.
Meine Oma hat Bypässe und eine Brustamputation wegen Brustkrebs.
Ihre Zwillingsschwester hatte auch Brustkrebs, verstarb vor drei Wochen im Alter von 84 Jahren an Knochenkrebs. Weder meine Oma noch ihre Schwester hört und hörte man niemals jammern sondern nur kämpfen.
Ich denke, dass daran fast alles liegt, ob man kränkelt oder wieder nach Krankheiten fit wird.
Gibt man auf, hat die Krankheit gewonnen.
Ich dachte ja auch zu Beginn, als ich die Nierentumor Diagnose, die aber falsch war, bekam, so , das war´s.
Aber ich war zuvor noch niemals krank, immer gesund und dann gleich so ein Hammer.
Als ich dann hörte, ein Niereninfarkt, sagte ich diesem den Kampf an!
Als ich hörte, Clusterkopfschmerz, sagte ich diesem den Kampf an!
Als ich hörte, ein zweiter Niereninfarkt, sagte ich diesem auch den Kampf an!
Als ich die erste Bandscheiben OP bekam, war ich happy, dass die Schmerzen endlich ein Ende haben, hatten sie aber nicht.
Nun wird aber ein zweiter Versuch gestartet, denn ich sage wieder den Kampf an!
Ich habe so viel Leid und Elend in der ganzen Familie mitbekommen und alle haben den Kampf gegen den Krebs verloren, ausser meiner Oma.
Diese nehme ich mir immer zum Vorbild, denn ich habe nun mal das Pech und habe viele Krankheiten geerbt, aber ich werde niemals aufhören zu kämpfen.
Wenn etwas gegen die Clusterkopfschmerzen gefunden wird, möchte ich dabei sein und es feiern :-)

Schmerzfreie Grüße Claudia

Re: Nebenwirkungen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 12:03
von Archiv
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:03
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:02
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:02

Hallo Brigitte,

man könnte auch mal die Frage stellen, welche Nebenwirkungen denn eine Attacke hat.

Ich habe mal mit einem CKS-Patienten gesprochen, der meinte, jede Attacke würde das Leben um eine Woche verringern.
Na ja, da man ja nicht weiß, wie lange das Leben dauert, ist das natürlich nur schwierig zu bestimmen.
Aber daß eine Attacke eíne ganz erhebliche Belastung des Organismus darstellt, das dürfte unbestritten sein.

Gruß und schmerzfreie Zeit
Das ist eine abstrakte und unsicher Annahme. Der Stress ist für den Körper nicht gut.
Schadet ihm auf Dauer auch, wegen dem permanenten Stress. Genauso wie Verliebtheit ein Stressfaktor ist, der auf Dauer schädlich für den Organismus wäre.
Aber ich war gerade an der Beerdigung eines Onkels. Ich habe nachgerechnet. Er wurde 88. Er hat folglich an die 68 Jahre gesoffen bevor er an Leberzhirrose starb. Er lebte über 30 Jahre im Alters-und Pflegeheim, wo man ihn unterbrachte, als sein Erspartes aufgebraucht war. Man rechnete mit ein zwie Jahren, dann wäre er tot.
Die Verwandschaft hat 30 Jahre lang, davon geredet, dass er bald an seinem Alkoholkonsum sterben werde. Mal da ein Nötchen hingestreckt, mal da einen Zweier Roten offeriert, weil er es ja eigentlich nicht mehr lange machen konnte.
Seine Leber war hart im Nehmen und noch auf dem Totenbett hat er seinen Zweier verlangt und bekommen und viele jener überlebt, die seinen Tod 30 Jahre lang prophezeiten. Er hat allen Statistiken zum Trotz überlebt. 68 Jahre Alki und erst dann versagte das Organ. Er hat das Leben, das er hatte genossen. Er musste sich weder um Essen noch Bett machen kümmern. Er rauchte seine Zigarren, kam an jede Beerdigung und nahm da noch einen oder zwei Schnaps auf Kosten der Trauerfamilie.

Ich bin von seinem Blut. Ich werde mit Cluster alt. Ich werde allen Unkenrufen zum Trotz länger leben, als jede Statistik berechnet. Weil ich keine verlorene Zeit, habe.
Den Schmerz in die Schranken gewiesen, und ihm nicht mehr Aufmerksamkeit schenke, als unbedingt nötig.

brigitte obrist
Genau so ergeht es nach aller wahrscheinlichkeit auch mir.
In meiner Familie gibt es alle Arten von Krebs.
Auch alle Arten von anderen Erkrankungen, die man sich gar nicht vorstellen kann.
Meine Oma hat Bypässe und eine Brustamputation wegen Brustkrebs.
Ihre Zwillingsschwester hatte auch Brustkrebs, verstarb vor drei Wochen im Alter von 84 Jahren an Knochenkrebs. Weder meine Oma noch ihre Schwester hört und hörte man niemals jammern sondern nur kämpfen.
Ich denke, dass daran fast alles liegt, ob man kränkelt oder wieder nach Krankheiten fit wird.
Gibt man auf, hat die Krankheit gewonnen.
Ich dachte ja auch zu Beginn, als ich die Nierentumor Diagnose, die aber falsch war, bekam, so , das war´s.
Aber ich war zuvor noch niemals krank, immer gesund und dann gleich so ein Hammer.
Als ich dann hörte, ein Niereninfarkt, sagte ich diesem den Kampf an!
Als ich hörte, Clusterkopfschmerz, sagte ich diesem den Kampf an!
Als ich hörte, ein zweiter Niereninfarkt, sagte ich diesem auch den Kampf an!
Als ich die erste Bandscheiben OP bekam, war ich happy, dass die Schmerzen endlich ein Ende haben, hatten sie aber nicht.
Nun wird aber ein zweiter Versuch gestartet, denn ich sage wieder den Kampf an!
Ich habe so viel Leid und Elend in der ganzen Familie mitbekommen und alle haben den Kampf gegen den Krebs verloren, ausser meiner Oma.
Diese nehme ich mir immer zum Vorbild, denn ich habe nun mal das Pech und habe viele Krankheiten geerbt, aber ich werde niemals aufhören zu kämpfen.
Wenn etwas gegen die Clusterkopfschmerzen gefunden wird, möchte ich dabei sein und es feiern :-)

Schmerzfreie Grüße Claudia
...

Ich wünsche jedem Clusterpatienten ein langes schmerzfreies Leben.

Gruß Clusterfips

Re: Nebenwirkungen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 12:04
von Archiv
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:03
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:03
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:02

Das ist eine abstrakte und unsicher Annahme. Der Stress ist für den Körper nicht gut.
Schadet ihm auf Dauer auch, wegen dem permanenten Stress. Genauso wie Verliebtheit ein Stressfaktor ist, der auf Dauer schädlich für den Organismus wäre.
Aber ich war gerade an der Beerdigung eines Onkels. Ich habe nachgerechnet. Er wurde 88. Er hat folglich an die 68 Jahre gesoffen bevor er an Leberzhirrose starb. Er lebte über 30 Jahre im Alters-und Pflegeheim, wo man ihn unterbrachte, als sein Erspartes aufgebraucht war. Man rechnete mit ein zwie Jahren, dann wäre er tot.
Die Verwandschaft hat 30 Jahre lang, davon geredet, dass er bald an seinem Alkoholkonsum sterben werde. Mal da ein Nötchen hingestreckt, mal da einen Zweier Roten offeriert, weil er es ja eigentlich nicht mehr lange machen konnte.
Seine Leber war hart im Nehmen und noch auf dem Totenbett hat er seinen Zweier verlangt und bekommen und viele jener überlebt, die seinen Tod 30 Jahre lang prophezeiten. Er hat allen Statistiken zum Trotz überlebt. 68 Jahre Alki und erst dann versagte das Organ. Er hat das Leben, das er hatte genossen. Er musste sich weder um Essen noch Bett machen kümmern. Er rauchte seine Zigarren, kam an jede Beerdigung und nahm da noch einen oder zwei Schnaps auf Kosten der Trauerfamilie.

Ich bin von seinem Blut. Ich werde mit Cluster alt. Ich werde allen Unkenrufen zum Trotz länger leben, als jede Statistik berechnet. Weil ich keine verlorene Zeit, habe.
Den Schmerz in die Schranken gewiesen, und ihm nicht mehr Aufmerksamkeit schenke, als unbedingt nötig.

brigitte obrist
Genau so ergeht es nach aller wahrscheinlichkeit auch mir.
In meiner Familie gibt es alle Arten von Krebs.
Auch alle Arten von anderen Erkrankungen, die man sich gar nicht vorstellen kann.
Meine Oma hat Bypässe und eine Brustamputation wegen Brustkrebs.
Ihre Zwillingsschwester hatte auch Brustkrebs, verstarb vor drei Wochen im Alter von 84 Jahren an Knochenkrebs. Weder meine Oma noch ihre Schwester hört und hörte man niemals jammern sondern nur kämpfen.
Ich denke, dass daran fast alles liegt, ob man kränkelt oder wieder nach Krankheiten fit wird.
Gibt man auf, hat die Krankheit gewonnen.
Ich dachte ja auch zu Beginn, als ich die Nierentumor Diagnose, die aber falsch war, bekam, so , das war´s.
Aber ich war zuvor noch niemals krank, immer gesund und dann gleich so ein Hammer.
Als ich dann hörte, ein Niereninfarkt, sagte ich diesem den Kampf an!
Als ich hörte, Clusterkopfschmerz, sagte ich diesem den Kampf an!
Als ich hörte, ein zweiter Niereninfarkt, sagte ich diesem auch den Kampf an!
Als ich die erste Bandscheiben OP bekam, war ich happy, dass die Schmerzen endlich ein Ende haben, hatten sie aber nicht.
Nun wird aber ein zweiter Versuch gestartet, denn ich sage wieder den Kampf an!
Ich habe so viel Leid und Elend in der ganzen Familie mitbekommen und alle haben den Kampf gegen den Krebs verloren, ausser meiner Oma.
Diese nehme ich mir immer zum Vorbild, denn ich habe nun mal das Pech und habe viele Krankheiten geerbt, aber ich werde niemals aufhören zu kämpfen.
Wenn etwas gegen die Clusterkopfschmerzen gefunden wird, möchte ich dabei sein und es feiern :-)

Schmerzfreie Grüße Claudia
...

Ich wünsche jedem Clusterpatienten ein langes schmerzfreies Leben.

Gruß Clusterfips
Nun ja, ich hatte nicht wirklich die Idee, eine "Lebenszeitdiskussion" zu entfachen, zumal mir scheint, daß gerade bei uns CKS-Patienten ganz andere Faktoren zum Tragen kommen:
bei der Menge, die wir rauchen, ist die Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu sterben sicherlich sehr hoch .....

Und da ist das eigentlich Überlegenswerte: wir reden über Nebenwirkungen und ich lese immer wieder, wieviel - durchaus berechtigte und verständliche- Überlegungen und Bedenken es gibt.

Und die meisten von uns rauchen wie die Schlote.
Das ist aber auch klar, weil das Rauchen gut bei den Attacken ist (Gefäßverengung).

Aber da reden wir nicht über Nebenwirkungen. Weil Rauchen eben hilft.

Ich denke das Problem resultiert daraus, daß wir eigentlich viel zu wenige wirksame Medikamente haben.

Und das sind so die Dinger, über die ich mich richtig aufregen kann.

Gruß und schmerzfreie Zeit

Re: Nebenwirkungen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 12:05
von Archiv
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:03
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:03
Archiv hat geschrieben: So 18. Feb 2018, 12:02

Das ist eine abstrakte und unsicher Annahme. Der Stress ist für den Körper nicht gut.
Schadet ihm auf Dauer auch, wegen dem permanenten Stress. Genauso wie Verliebtheit ein Stressfaktor ist, der auf Dauer schädlich für den Organismus wäre.
Aber ich war gerade an der Beerdigung eines Onkels. Ich habe nachgerechnet. Er wurde 88. Er hat folglich an die 68 Jahre gesoffen bevor er an Leberzhirrose starb. Er lebte über 30 Jahre im Alters-und Pflegeheim, wo man ihn unterbrachte, als sein Erspartes aufgebraucht war. Man rechnete mit ein zwie Jahren, dann wäre er tot.
Die Verwandschaft hat 30 Jahre lang, davon geredet, dass er bald an seinem Alkoholkonsum sterben werde. Mal da ein Nötchen hingestreckt, mal da einen Zweier Roten offeriert, weil er es ja eigentlich nicht mehr lange machen konnte.
Seine Leber war hart im Nehmen und noch auf dem Totenbett hat er seinen Zweier verlangt und bekommen und viele jener überlebt, die seinen Tod 30 Jahre lang prophezeiten. Er hat allen Statistiken zum Trotz überlebt. 68 Jahre Alki und erst dann versagte das Organ. Er hat das Leben, das er hatte genossen. Er musste sich weder um Essen noch Bett machen kümmern. Er rauchte seine Zigarren, kam an jede Beerdigung und nahm da noch einen oder zwei Schnaps auf Kosten der Trauerfamilie.

Ich bin von seinem Blut. Ich werde mit Cluster alt. Ich werde allen Unkenrufen zum Trotz länger leben, als jede Statistik berechnet. Weil ich keine verlorene Zeit, habe.
Den Schmerz in die Schranken gewiesen, und ihm nicht mehr Aufmerksamkeit schenke, als unbedingt nötig.

brigitte obrist
Genau so ergeht es nach aller wahrscheinlichkeit auch mir.
In meiner Familie gibt es alle Arten von Krebs.
Auch alle Arten von anderen Erkrankungen, die man sich gar nicht vorstellen kann.
Meine Oma hat Bypässe und eine Brustamputation wegen Brustkrebs.
Ihre Zwillingsschwester hatte auch Brustkrebs, verstarb vor drei Wochen im Alter von 84 Jahren an Knochenkrebs. Weder meine Oma noch ihre Schwester hört und hörte man niemals jammern sondern nur kämpfen.
Ich denke, dass daran fast alles liegt, ob man kränkelt oder wieder nach Krankheiten fit wird.
Gibt man auf, hat die Krankheit gewonnen.
Ich dachte ja auch zu Beginn, als ich die Nierentumor Diagnose, die aber falsch war, bekam, so , das war´s.
Aber ich war zuvor noch niemals krank, immer gesund und dann gleich so ein Hammer.
Als ich dann hörte, ein Niereninfarkt, sagte ich diesem den Kampf an!
Als ich hörte, Clusterkopfschmerz, sagte ich diesem den Kampf an!
Als ich hörte, ein zweiter Niereninfarkt, sagte ich diesem auch den Kampf an!
Als ich die erste Bandscheiben OP bekam, war ich happy, dass die Schmerzen endlich ein Ende haben, hatten sie aber nicht.
Nun wird aber ein zweiter Versuch gestartet, denn ich sage wieder den Kampf an!
Ich habe so viel Leid und Elend in der ganzen Familie mitbekommen und alle haben den Kampf gegen den Krebs verloren, ausser meiner Oma.
Diese nehme ich mir immer zum Vorbild, denn ich habe nun mal das Pech und habe viele Krankheiten geerbt, aber ich werde niemals aufhören zu kämpfen.
Wenn etwas gegen die Clusterkopfschmerzen gefunden wird, möchte ich dabei sein und es feiern :-)

Schmerzfreie Grüße Claudia
...

Ich wünsche jedem Clusterpatienten ein langes schmerzfreies Leben.

Gruß Clusterfips
Hi Clusterfips,

wahre Worte, DEN Zweck hat sie erfüllt!! :))
Also ich habe mich köstlich amüsiert und mich wieder etwas daran erinnert, dass man trotz allem einfach drüber lachen sollte so oft es geht! Wenn nicht das was bleibt sonst noch!

Einfach geniale Rechnung!! :))))

Grüsse Alex