Todsichere Methode (Satyre)
Verfasst: Fr 9. Feb 2018, 22:04
Todsichere Methode (Satyre)
Ich habe eine todsichere Methode entdeckt, um meine Clusterkopfschmerzattacken zu senken. Wenn ich am Morgen nach dem Aufstehen, den linken Arm zum Fenster raushalte, dabei den Daumen nach oben strecke, dann erziele ich damit eine Verminderung meiner Clusteranfälle um 0,01%.
Ich denke, das wird sich durch permanentes Ueben noch verbessern lassen.
Das Problem bei den nichtmedikamentösen Therapien ist nämlich, dass man sie nicht oder nur bedingt selbst kontrollieren kann.
Die Akupunktur 10mal brachte mir immer noch höllischere Schmerzen. Das liege an meiner Einstellung, die nicht überzeugt genug sei, sagte die Therapeutin.
Das war, als man noch dachte, es sei Migräne.
Es konnte aber schon deswegen nicht funktionieren, weil ich dazu flach liegen musste, und wie ihr alle wisst, flach liegen ist bei Cluster eine der sichersten Methoden, eine Attacke zu bekommen, oder eine bestehende zu verstärken.
Bei der Hömeopathie wars ähnlich. Ich habe diese Tropfen, die ich nach einem 3stündigen Anamnesemarathon bekommen habe, links herum gerührt, nicht rechts herum, wie diese Therapeutin behauptete.
Es konnte nur deswegen nicht funktionieren, weil diese hömeopathischen Tropfen genauso wie Pflanzentinkturen, Baldriantropfen und Klosterfrau Melissengeist in Alkohol gelöst sind bzw. mit Alkohollösungen konserviert werden.
Und Tröpfchenweise Alkohol triggert in den meisten Fällen ebenfalls Cluster.
Aber damals wusste ich ja noch nicht, dass ich Cluster habe.
Skeptisch wurde ich dann bei der Hömeopathin, die ich nie zu Gesicht bekam, die aber meine Globulimischung auspendelte. Vielleicht hätte es funktioniert, wenn ich sie selber ausgependelt hätte, aber das, versicherte man mir könne nun mal nicht Hinz und Kunz. Und da die Dame danach tief beleidigt war, war das das Ende meiner Bemühungen meinem Kopfweh mit Hömeopathie auf den Leib zu rücken.
Mehr um endlich Ruhe zu haben, habe ich dann auf Wunsch einer Freundin noch einen Wunderheiler in einem schmuddeligen Haus aufgesucht, mich geekelt, als er mir seine ungewaschenen Hände auflegte und mich erst gar nicht auf einen Erfolg eingestellt.
Zum zweiten Heiler ging ich dann ein halbes Jahr später nicht mehr und meine Wohnung nach Feng Shui Kriterien umbauen konnte ich mir nicht leisten und inzwischen hatte ich auch die Diagnose Cluster und somit auch die Versicherung, dass alternative Methoden bei Cluster obsolet seien.
Das kostete mich die Freundschaft mit dieser Feng-Shui, Heilergläuberin, verschaffte mir aber Luft, um mir selber eine todsichere Methode zu überlegen.
Und die liegt im Prinzip darin, dass es nur etwas sein kann, das ich selber kontrolliere.
Ich brauche keine Naturheilpraktikerin und keinen Wunderheiler, um meinen Arm aus dem Fenster zu halten. Selbstverständlich den linken Arm und den Daumen nach oben strecken.
Vor zwei Tagen hat sich die Statistik etwas verändert. Sie lag plötzlich bei 0,009 % Verringerung, was ich darauf zurückführe, dass mir ein Vogel auf die Hand geschissen hat. Um diese Option und den allfälligen Einfluss von Regentropfen auszuschliessen, übe ich jetzt mit Gummihandschuhen.
Brigitte Obrist
Ich habe eine todsichere Methode entdeckt, um meine Clusterkopfschmerzattacken zu senken. Wenn ich am Morgen nach dem Aufstehen, den linken Arm zum Fenster raushalte, dabei den Daumen nach oben strecke, dann erziele ich damit eine Verminderung meiner Clusteranfälle um 0,01%.
Ich denke, das wird sich durch permanentes Ueben noch verbessern lassen.
Das Problem bei den nichtmedikamentösen Therapien ist nämlich, dass man sie nicht oder nur bedingt selbst kontrollieren kann.
Die Akupunktur 10mal brachte mir immer noch höllischere Schmerzen. Das liege an meiner Einstellung, die nicht überzeugt genug sei, sagte die Therapeutin.
Das war, als man noch dachte, es sei Migräne.
Es konnte aber schon deswegen nicht funktionieren, weil ich dazu flach liegen musste, und wie ihr alle wisst, flach liegen ist bei Cluster eine der sichersten Methoden, eine Attacke zu bekommen, oder eine bestehende zu verstärken.
Bei der Hömeopathie wars ähnlich. Ich habe diese Tropfen, die ich nach einem 3stündigen Anamnesemarathon bekommen habe, links herum gerührt, nicht rechts herum, wie diese Therapeutin behauptete.
Es konnte nur deswegen nicht funktionieren, weil diese hömeopathischen Tropfen genauso wie Pflanzentinkturen, Baldriantropfen und Klosterfrau Melissengeist in Alkohol gelöst sind bzw. mit Alkohollösungen konserviert werden.
Und Tröpfchenweise Alkohol triggert in den meisten Fällen ebenfalls Cluster.
Aber damals wusste ich ja noch nicht, dass ich Cluster habe.
Skeptisch wurde ich dann bei der Hömeopathin, die ich nie zu Gesicht bekam, die aber meine Globulimischung auspendelte. Vielleicht hätte es funktioniert, wenn ich sie selber ausgependelt hätte, aber das, versicherte man mir könne nun mal nicht Hinz und Kunz. Und da die Dame danach tief beleidigt war, war das das Ende meiner Bemühungen meinem Kopfweh mit Hömeopathie auf den Leib zu rücken.
Mehr um endlich Ruhe zu haben, habe ich dann auf Wunsch einer Freundin noch einen Wunderheiler in einem schmuddeligen Haus aufgesucht, mich geekelt, als er mir seine ungewaschenen Hände auflegte und mich erst gar nicht auf einen Erfolg eingestellt.
Zum zweiten Heiler ging ich dann ein halbes Jahr später nicht mehr und meine Wohnung nach Feng Shui Kriterien umbauen konnte ich mir nicht leisten und inzwischen hatte ich auch die Diagnose Cluster und somit auch die Versicherung, dass alternative Methoden bei Cluster obsolet seien.
Das kostete mich die Freundschaft mit dieser Feng-Shui, Heilergläuberin, verschaffte mir aber Luft, um mir selber eine todsichere Methode zu überlegen.
Und die liegt im Prinzip darin, dass es nur etwas sein kann, das ich selber kontrolliere.
Ich brauche keine Naturheilpraktikerin und keinen Wunderheiler, um meinen Arm aus dem Fenster zu halten. Selbstverständlich den linken Arm und den Daumen nach oben strecken.
Vor zwei Tagen hat sich die Statistik etwas verändert. Sie lag plötzlich bei 0,009 % Verringerung, was ich darauf zurückführe, dass mir ein Vogel auf die Hand geschissen hat. Um diese Option und den allfälligen Einfluss von Regentropfen auszuschliessen, übe ich jetzt mit Gummihandschuhen.
Brigitte Obrist