Archiv hat geschrieben: Do 8. Feb 2018, 12:00
Archiv hat geschrieben: Do 8. Feb 2018, 11:58
Hallo zusammen,
immer wenn ich in Studien zum CKS lese, daß Probandengruppen ein Placebo erhalten hatten,
kann ich mir gar nicht vorstellen, daß ein Placebo bei CKS einen Effekt haben könnte.
Gut, wenn jemand Schnupfen hat und ein Placebo erhält, kann ich mir vorstellen, daß eine Art Selbstheilung stattfinden kann.
Der Körper konzentriert sich dadurch mehr auf die Bekämpfung von Bakterien usw., eine Abschwellung der Schleimhäute halte ich dadurch für möglich, auch die Ausschüttung von Endorphinen, die Glieder- und Kopfschmerzen unterdrücken.
Aber bei CKS?
Wie könnte da ein Placeboeffekt zustande kommen?
Welches Ausmaß und welche Potenz müssten da Endorphine haben?
Auf welche Art fände da eine Verhinderung von Attacken statt?
Vielleicht "wirken" Placebos ja nur bei einer bestimmten Gruppe von Menschen.
Wenn ich zurückdenke, welche bei CKS untauglichen Medikamente ich am Anfang genommen habe:
da waren Opioide dabei und weiß der Geier was noch alles.
Weshalb hatten diese bei CKS untauglichen Mittel und Behandlungen keine Placebowirkung bei mir?
Die Bereitschaft, der Wunsch und die Hoffnung darauf, daß etwas wirkt, war bei mir garantiert vorhanden.
Alles Gute Euch
HR
Guten Abend Harald und Forum-LeserInnen
öfters lese die Beiträge und mache mir lediglich eigene Gedanken dazu. Ich habe auch eher Mühe mit den Placeboanwendungen. Ist sicher gestellt, dass die Teilnehmenden über die Placebomittel-Verwendung orientiert sind. Es gilt immerhin zu beachten, dass es eine „Reaktions-Beobachtung“ an leidenden Patienten ist. Mit Studien kann so manches „bewiesen werden“, es ist ja ein Resultat einer Studie.
Harald erwähnt eine „Abschwellung der Schleimhäute“ für durchaus möglich. Ich knüpfe gerne an und kann dazu folgendes berichten:
Aufgrund guter Erfahrungen ist dies tatsächlich möglich (Schwellkörper unter der Schleimhaut) können eine bestimmt prüfenswerte Abklärung bei der Suche nach einer Ursache von Migräne und CH sein. Die einige Erfahrungen voraussetzenden und somit etwas anforderungsreicheren Untersuchungen werden sogar bei mehrjährig bestehenden Beeinträchtigungen leider nur sehr selten durchgeführt. Die meisten Patienten haben keine Kenntnis davon und wenn – dann eher wenig genaues. Wichtig ist, dass die Abklärungen nur beim versierten, entsprechend ausgewiesenen Hals-/ Nasen-/Ohrenarzt erfolgen, da das Risiko für eine bittere Enttäuschung besteht. Der Arzt hat nach der Diagnosenfindung diese mit einer relativ einfachen Abschwelltestung zu verifizieren – bei wem wurde schon getestet? Erst anschliessend kommen je nach Ergebnis mögliche nasale Korrekturen in Betracht. Nach dem Facharztbericht im „Neurological Sciences Nr.8/1995 (*) sind bei bisher nicht zu lindernden Beschwerden bei über 75% der positiv getesteten Patienten 446 Migränepatienten eine Schmerzbefreiung erreicht worden. Bei 20 Patienten mit CH sind die % für eine vollständige Linderung noch etwas höher. Diese Erfolge dürften bestimmt Interesse wecken. Wie bei allen medizinischen Handlungen bestehen immer Risiken. Entsprechend kritische Fragen sowie achtbare Gegenargumente sind dann im Gespräch zwischen Patient und Arzt zu erläutern.
Als Laie fehlt mir die fachliche Kompetenz aber ich erlaube ich mir den Hinweis, dass die Massnahmen nicht viel mit den oft erwähnten Nasen-OPs und Scheidwand-Begradigungen uä gleich zu setzen sind. Bei diesen Korrekturen werden vorwiegend die offensichtlich Schmerzen triggernden Schleimhautberührungen eliminiert. Obwohl keine Hinweise und nasale Auffälligkeiten bestanden haben diese Abklärungen dennoch ergeben, dass es sich der Nasenbereich um einen Angelpunkt handeln kann. Für uns war dies der Anfang zur seit 1992 bis heute klaglos anhaltenden Linderung.
Wer näheres Interesse hat, kann mir im Postfach die Angaben hinterlegen und ich übermittle gerne weitere Infos (*).
Mit freundlichen Grüssen René
...klingt nach Novak und Bonaccorsi: Italian Journal of Neurological Sciences?
Wenn ja: (da ich das schon mal gesucht hatte und erst nach einigem Suchen gefunden hatte) das steht in Vol. 16, No. 9 (nicht No. 8) vom Dez. 1995.
Der Artikel von Novak auf S. 49-55, der Artikel von Bonaccorsi (in italienisch) auf S.70-100
Italienisch ist eine sehr schöne Sprache. Als Ausdruck meiner Begeisterung für diese Sprache, hier der Abstract von Bonaccorsi:
Sommario I risultati terapeutici di guarigioni o miglioramenti sostanziali ottenuti su 2124 casi di cefalee primarie (emicrania con aura, emicrania senza aura, cefalea a grappolo, emicrania cronica parossistica, cefalee di tipo tensivo) con la chirurgia funzionale morfocorrettiva e decompressiva neurovascolare della rino-base cranica (Bonaccorsi, Novak, Blondiau, Bisschop, Hoover, Clerico) impongono ormai una revisione del classico capitolo delle “cefalee rinogene”.
Vi devono infatti essere comprese tutte quelle cefalee “apparentemente primarie” che invece hanno un‘etiopatogenesi centro-periferica per una documentata (TC) ridotta volumetria delle “camere etmoidosfenoidali sottocribrose” ai fini emoangiocinetici della circolazione anastomotica endo-esocranica di questo distretto. Circolazione che costituisce “un‘unità funzionale” per la continuità dei circuiti vascolari e trigemino-vegetativi rino-oftalmo-encefalici (Hannerz, Hardebo, Moskowitz).
Tali anomalie morfologiche delle strutture osteo-vasculo-mucose della rino-base cranica acquistano significato fisiopatologico di “trigger neuroangioematochimico” solo nei pazienti con “bassa soglia dolorifica ed elevata capacità integrativa centrale” modulata e temporizzata dai bioritmi neurogeni.
Viene descritta la chirurgia della rino-base cranica mediante l‘intervento di “setto-etmoidosfenectomia decompressiva neurovascolare”, sia conservativo che radicale sino al III grado monolaterale con deafferentazione trigemino-vegetativa selettiva che permette di salvare l‘olfatto e di risolvere anche il dolore controlaterale decomprimendo il circolo ed eliminando la stasi anche dal lato opposto. Inoltre, viene sottolineato che la sintomatologia neurologica deficitaria od irritativa centrale (aura visiva, paresi sensitivo-motoria, epilessia) scompare dopo l‘eliminazione chirurgica del “trigger rinogeno periferico”. Ciò evidenzia un nesso di causa-effetto che è l‘interdipendenza funzionale centro-periferica, se pur inserita nel terreno costituzionale biochimico, neuroendocrino, neuro-trasmettitoriale emicranico controllato dai bioritmi vegetativi, disnocicettivi e psichici.
I risultati chirurgici sono dell‘88% di guarigioni o sostanziali miglioramenti con un follow up annuale dal 1964 al 1994 su un campione di 1000 pazienti su un totale di pazienti operati di 2124.
Gruß und schmerzfreie Zeit