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Die Ärzte, der Cluster und der ganze Rest...

Verfasst: Di 9. Jan 2018, 06:55
von Archiv
Hallo!

Mal wieder ein paar Geschichten, die das Leben schrieb:

Ich war ja im Februar (wg. Psyche) in Kur. Als (mithin) erstes erkundigte ich mich nach der Möglichkeit, eine evtl. auftretende Cluster-Attacke mit O2 zu behandeln. Nach einer Woche gestand mir dann der leitende Arzt, noch nie mit CK-Patienten in Kontakt gewesen zu sein und bat um weitere Infos. Ich habe die Klinik dann mit der DGMK-Broschüre und einigen Inet-Links versorgt...inzwischen habe ich erfahren, das man endlich eine o2-Flaschen vorhält...

Wieder zu Hause war ich auf der Suche nach einem Psychotherapeuten. Einer versuchte dann schon fast verzweifelt mir einzureden, das CK rein psychisch bedingt sei, und man mit einer Entspannungstherapie alle (!) Attacken kupieren könnte, er hätte da schon gute Erfolge erzielt. Wohlgemerkt, wir sprachen von CK, nicht von den bei vielen psychisch Kranken auftretenden Spannungskopfschmerzen...

Zwischenzeitlich habe ich einen Rentenantrag auf befristete EU-Rente gestellt und werde von Gutachter zu Gutachter geschickt. Der erste (ein Lungenfacharzt) erzählte mir, das reiner Sauerstoff für mich als Asthmatiker schwer gefährlich sei. Der zweite (Neurologe und Psychologe) hält O2 für Unsinn, er hätte "gute Erfolge" mit Lithium gehabt. Auf mein schon stur zu nennendes Nachbohren, wieviel CK-Patienten er denn bislang behandelt hätte, lautete die (verschämte) Antwort: Keinen...aber ein Studienkollege hätte mal einen Patienten gehabt, bei diesem würde Lithium ganz doll helfen...und das bei mir Neurontin nicht angeschlagen hätte (das Zeug hat mich 48 h vollkommen ausser Gefecht gesetzt...aber nicht die Schmerzen) könne er sich gaaaarnich vorstellen.

Ich war auch einige Tage in einer Tagesklinik (wieder wegen Psyche) war die erste Reaktion auf meine Ankündigung, das ich Ende d.J. mit einer Schmerz-Periode rechne, das man mich garnicht aufnehmen wollte. Erst ein laaaanges Gespräch mit dem Leitenden Arzt hat sie dann davon überzeugt, das ich tagsüber keine Attacken hätte, sondern nur Nachts. Und das ich dann am nächsten Tag eben etwas müde sein würde...mehr nicht...

Was mich an diesen ganzen Erlebnissen so annervt, ist die sture Ignoranz vieler Ärzte, die sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden können, das es Patienten gibt, die "ihren Schmerz" besser kennen, als der Kittelträger.

So, das musste ich mal loswerden.

Gruss,

Nils

Re: Die Ärzte, der Cluster und der ganze Rest...

Verfasst: Di 9. Jan 2018, 06:55
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Di 9. Jan 2018, 06:55 Hallo!

Mal wieder ein paar Geschichten, die das Leben schrieb:

Ich war ja im Februar (wg. Psyche) in Kur. Als (mithin) erstes erkundigte ich mich nach der Möglichkeit, eine evtl. auftretende Cluster-Attacke mit O2 zu behandeln. Nach einer Woche gestand mir dann der leitende Arzt, noch nie mit CK-Patienten in Kontakt gewesen zu sein und bat um weitere Infos. Ich habe die Klinik dann mit der DGMK-Broschüre und einigen Inet-Links versorgt...inzwischen habe ich erfahren, das man endlich eine o2-Flaschen vorhält...

Wieder zu Hause war ich auf der Suche nach einem Psychotherapeuten. Einer versuchte dann schon fast verzweifelt mir einzureden, das CK rein psychisch bedingt sei, und man mit einer Entspannungstherapie alle (!) Attacken kupieren könnte, er hätte da schon gute Erfolge erzielt. Wohlgemerkt, wir sprachen von CK, nicht von den bei vielen psychisch Kranken auftretenden Spannungskopfschmerzen...

Zwischenzeitlich habe ich einen Rentenantrag auf befristete EU-Rente gestellt und werde von Gutachter zu Gutachter geschickt. Der erste (ein Lungenfacharzt) erzählte mir, das reiner Sauerstoff für mich als Asthmatiker schwer gefährlich sei. Der zweite (Neurologe und Psychologe) hält O2 für Unsinn, er hätte "gute Erfolge" mit Lithium gehabt. Auf mein schon stur zu nennendes Nachbohren, wieviel CK-Patienten er denn bislang behandelt hätte, lautete die (verschämte) Antwort: Keinen...aber ein Studienkollege hätte mal einen Patienten gehabt, bei diesem würde Lithium ganz doll helfen...und das bei mir Neurontin nicht angeschlagen hätte (das Zeug hat mich 48 h vollkommen ausser Gefecht gesetzt...aber nicht die Schmerzen) könne er sich gaaaarnich vorstellen.

Ich war auch einige Tage in einer Tagesklinik (wieder wegen Psyche) war die erste Reaktion auf meine Ankündigung, das ich Ende d.J. mit einer Schmerz-Periode rechne, das man mich garnicht aufnehmen wollte. Erst ein laaaanges Gespräch mit dem Leitenden Arzt hat sie dann davon überzeugt, das ich tagsüber keine Attacken hätte, sondern nur Nachts. Und das ich dann am nächsten Tag eben etwas müde sein würde...mehr nicht...

Was mich an diesen ganzen Erlebnissen so annervt, ist die sture Ignoranz vieler Ärzte, die sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden können, das es Patienten gibt, die "ihren Schmerz" besser kennen, als der Kittelträger.

So, das musste ich mal loswerden.

Gruss,

Nils
Hallo Nils.

Dein Bericht erinnert mich vieles.

Leider kann ich es nicht verhindern jedesmal so richtig zornig zu werden.

Teile mir doch bitte mit, um welche Klinik es sich bei der Kur gehanselt hat.

MfG, gute Zeit peter