Re: Von Verapamil auf Topimarat?
Verfasst: Di 10. Apr 2018, 19:08
Hallo Jochen,Archiv hat geschrieben: ↑Di 10. Apr 2018, 19:08Hi Gaby,Archiv hat geschrieben: ↑Di 10. Apr 2018, 19:08Hallo Jochen,Archiv hat geschrieben: ↑Di 10. Apr 2018, 19:07
Hallo Jochen,
ich finde es nicht wirklich logisch und überzeugend, was Dein Mediziner sagt.
1. Wenn Verapamil seine Wirkung verloren hätte - dann könntest Du es ja auch komplett absetzen, denn eine reduzierte Dosis würde ja recht keine Wirkung machen. Und dann kann man es weglassen.
2. Verapamil kann man, wenn das Herz okay ist, bis zu 960 mg/d (z.T. auch 1200mg/d) aufdosieren. Warum wird nicht erst probiert, ob eien Dosiserhöhung hilft, bevor ein neuer Wirkstoff (der ja umstritten ist, u.a. auch deshalb weil er stark vom Hersteller gepusht wird) ausprobiert wird?
3. Wenn Imigran nasal nicht hilft, könnte man AscoTop nasal probieren, oder den Injector. Oder ist vielleicht das Nasenloch der betroffenen Seite zugeschwollen? Dann solltest Du das andere Nasenloch nehmen.
4. Niemals auf der betroffenen Seite schlafen!
5. Trigger streng vermeiden!
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen
Gruß und schmerzfreie Zeit
habe ich Dich richtig verstanden und Du hast episodischen Cluster und seit ca. 2 - 3 Tagen sind die Attacken etwas besser? Außerdem nimmst Du jetzt folgende Medikamente:
360 mg Verapamil - mit der Zieldosis 480 mg,
25 mg Topiramat - mit der Zieldosis ....,
Cortison wieviel?
+ zur Akutbehandlung Sauerstoff und Imigran nasal.
Für die Besserung würde ich als erstes an das Cortison denken, weniger an Topamax, da die Dosis noch zu gering ist.
Zum Verapamil: Nimmst Du die retardierte Form ein? 1 x oder 2 x täglich? Die nicht retardierte Form kann sich negativ auswirken.
Imigran wirkt nur am Wochenende: Machst Du wochentags bei der Einnahme etwas anders? (zu lange warten, Kopfhaltung anders, Stress ...) Wenn Dein Cluster gerade sehr empfindlich ist, kann er darauf schlecht gelaunt reagieren.
Lithium: Ist bei episodischem CK nicht das Mittel der 1. Wahl
Die Kombination Verapamil + Topiramat: Für mich persönlich ein Segen. Topiramat wird nicht von jedem vertragen. Mein Rat: Dosiere es nicht schneller als 25 mg pro Woche auf. Die oft beschriebenen kognitiven Nebenwirkungen treten entweder bereits bei geringerer Dosis auf oder gar nicht, d. h. Du verträgst es oder nicht.
Hoffe, Dir geht es bald wieder gut.
Lieben Gruß,
Gaby
vielen Dank für deine Antwort!
Also Verapamil nehme ich schon seit Januar, war Anfangs bei 360 mg. Als es im Mai besser wurde bin ich runter auf 240. Also es nun im September schlimmer wurde, habe ich erst auf 360, dann auf 480 mg erhöht, allerdings ohne Auswirkung auf den Cluster.
Mein Neurologe empfahl mir dann eben das Topimarat in Kombination mit 360mg Verapamil.
Das Cortison habe ich auf Anraten eines anderen Neurologen ein paar Tage vorher begonnen.(Mein Stammneurologe war im Urlaub).
Stress spielte bei der Attackenzahl definitiv eine Rolle. Das war auch meine Vermutung, weswegen das Imigran am WE sehr viel effektiver wirkte. Ich habe den Stress auf der Arbeit reduziert und somit wurde es auch besser.
Derzeit bin ich bei 360 mg Verapamil (2 x 180 mg retadiert täglich), 25 mg Topmiarat und 50 mg Cortison. Morgen senke ich auf 40 mg.
Das Topmimarat soll ich sogar nur alle 14 Tage aufstocken.
Mein Cluster wird seit einigen Tagen deutlich besser. Die mittäglichen Attacken bleiben aus oder sind sehr viel schwächer, die letzten Nächte konnte ich attackenfrei durchschlafen.
Ob es nun an dem Topimarat hängt, bin ich mir nicht sicher.
Aber hier finde ich sehr interessant was du schreibst, liebe Gaby: dass die Dosis noch zu gering ist, war auch meine Vermutung, da ich ja auf 100 mg hochdosieren soll.
Zu den Nebenwirkungen: Ich fühle mich an manchen Tagen wie besoffen, an anderen Tagen geht es deutlich besser. Insgesamt habe ich habe das Gefühl, das Topimarat nicht wirklich zu vertragen.
Mein Ziel ist es, das Zeug irgendwann wieder abzusetzen. Das Verapamil vertrag ich wunderbar. Ich hoffe das klappt )
bei vielen Attacken, wenig Schlaf, Stress und dazu neuen Medikamenten ist es wahrscheinlich nicht ungewöhnlich, dass Du Dich manchmal wie besoffen fühlst. Das muss nicht am Topiramat liegen, zumal 25 mg gerade die Anfangsdosis ist. Bei 100 mg wärst Du in einem für CK theapeutisch wirksamen Bereich.
Bei der Besserung Deiner Attacken tippe ich immer noch auf das Cortison. Ist das Runterdosieren Dein Wunsch oder so ärztlich vorgesehen? (Cortison raus und dafür Topiramat rein)
Wenn ich Dich richtig verstehe bist Du nicht sicher, ob Du bei Topiramat bleiben möchtest oder Verapamil wieder auf 480 mg dosieren sollst. Es gibt da einen Grundsatz: "Ändere nie 2 Dinge gleichzeitig. Du weisst hinterher nicht, welches Medikament was bewirkt hat."
Ausnahme: Ein Medikament wird ausgeschlichen und dafür ein anderes eindosiert. Das ist bei Dir der Fall. Du dosierst Topiramat ein und Verapamil runter. Jetzt Cortison zusätzlich runter? Das scheint mir zuviel des Guten?
Manchmal muss man natürlich ausprobieren, aber der Cluster kann schon so ein Teufel sein. Zu früh etwas verändert, gerät der wieder außer Kontrolle.
Noch einmal zu Deiner Triptan-Anwendung. Kann es sein, dass Du Imigran während Deiner Arbeit zu spät einnimmst, weil Du im Stress bist und vielleicht noch etwas erledigen willst. Kennst Du die Triptanschwelle? Wenn der Schmerz erst einmal richtig durchgekommen ist kann es auch mal sein, dass das Medikament nicht mehr hilft.
Ich hoffe, Deine Episode ist bald vorbei.
Viele Grüße
Gaby