Nicht-halluzinogenes LSD-Derivat zur Behandlung von Clusterkopfschmerzen

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Archiv
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Re: Nicht-halluzinogenes LSD-Derivat zur Behandlung von Clusterkopfschmerzen

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Di 27. Mär 2018, 23:06
Archiv hat geschrieben: Di 27. Mär 2018, 23:06
Archiv hat geschrieben: Di 27. Mär 2018, 23:06

Von den Nebnwirkungen von Methysergid auf die potentiellen Nebenwirkungen von BOL schliessen zu wollen, halte ich dann doch für etwas sehr gewagt.

Beides sind Diethylamide aber das wars dann auch - man schliesst ja auch nicht von den Eigenschaften der Salicylsäure auf die Eigenschaften der Zitronensäure (obwohl beides Carbonsäuren sind).
Alle Lysergsäurederivate (!) verursachen Fibrosen.

Und natürlich sind auch alle Carbonsäuren ätzend - sonst wären es keine Säuren. Salicylsäure ist ätzend und Citronensäure auch.

Und offenbar sind ja auch beide in Rede stehenden Lysergsäurederivate, ob nun bromiert oder nicht, halluzinogen. Es wird sogar von LSD-artigem Delirium gesprochen. Was der Grund meiner Besorgnis ist.

Einfach mal in ein Chemiebuch gucken.

Gruß und schmerzfreie Zeit
Lieber Harald,
kann dann doch nicht deine Aussagen unkommentiert stehen lassen.

Richtig ist, dass Salicylsäure, Citronensäure oder auch Essigsäure bzw Ascorbinsäure (=Vitamin C!) Carbonsäuren sind. Wenn ich aber vor die Wahl gestellt würde mit einer davon zu Gurgeln würde ich das Vitamin C wählen, die anderen wären mir dann doch stark.

Weiterhin ist richtig, daß alle Lysergsäurederivate Fibrosen hervorrufen können, doch auch hier gibt es Unterschiede. Beim Methysergid war das Risiko zu hoch, daher wurde es vom Markt genommen, bei Ergotamin besteht diese Gefahr auch, doch das Risiko dafür liegt bei weniger als einem Patienten pro 10000. Desweiteren wurde BOL148 nur dreimal in einer Woche gegeben, danach nicht mehr, trotzdem berichteten die "Versuchskaninchen" von einer längeren schmerzfreien Phase, bzw einer Schmerzreduktion über mehrere Wochen. Ähnlich soll es auch bei LSD oder Psilocybin sein. Die einmalige Einnahme soll für einen attackenfreien Zeitraum von vier bis sechs Wochen sorgen (in diversen US-Foren nachzulesen). Ob sich jemand in die Illegalität begeben will und ob ihm Verunreinigungen egal sind muß jeder für sich selbst entscheiden. Es stellt sich die Frage, ob diese Nebenwirkung bei diesem zeitlichen Abstand der Einnahme relevant ist.

Und noch was zu Halluzinationen: selbst unsere heißgeliebten Triptane verursachen bei manchen Patienten Halluzinationen und schicken sie auf einen Trip und trotzdem sind zwei Vertreter dieser Substanzklasse sogar ohne Rezept in Apotheken erhältlich. Selbst das weitverbreitete Antiallergikum Cetirizin kann Halluzinationen auslösen.

Also bitte nicht alles in einen Topf werfen und gut umrühren um dann alles zu verallgemeinern und über einen Kamm zu scheren, bitte etwas differenzierter betrachten

Ebenfalls Grüße und eine schmerzfreie Zeit
Torsten

PS: Dafür hab ich kein Chemiebuch gebraucht.
...auch wenn der Beitrag schon älter ist, danke Torsten, du sprichst mir aus der Seele...
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