Re: bitte nicht böse sein...
Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 17:53
Hallo me,Archiv hat geschrieben: ↑Mi 14. Mär 2018, 17:51Ich hoffe ich nerve euch nicht. Ich wollte euch mal meine ganze "Geschichte" erzählen, also auch Dinge, die nicht mit den Kopfschmerzen zu tun haben... einfach nur so... vielleicht könnt ihr mir ja etwas raten oder so...Archiv hat geschrieben: ↑Mi 14. Mär 2018, 17:50 ...für das was ich schreibe...
Ich möchte nur mal meine Gedanken versuchen zu erklären.
Ich zweifle so an mir selber und an meinen Empfindungen. Wenn man bei Ärzten ist, dann drücken sie manchmal an Punkte am Kopf und fragen ob es weh tut. Ich überlege dann: Tut es weh? Nein, nein, vielleicht, nein? Vielleicht doch ein bisschen? Ich weiß es nicht!!! Und sag nein.
Diesen Schmerzfragebogen hab ich auch vorsichtshalber mal ein bisschen (etwas? viel?) positiver ausgefüllt um nicht im negativen zu übertreiben.....
Der Arzt hat gefragt ob ich denn Kopfschmerzen trotz oder gerade wegen der vielen Untersuchungen hab, die ich schon hatte (EEG, MRT, CT, Liquor). Wie wegen? Will der sagen, ich bilde mir das ein?
Wenn die Kopfschmerzen wieder weg sind, kann ich sie direkt danach immer selber schon gar nicht mehr nachvollziehen. (Auch nicht mein Verhalten währenddessen. Das entspricht gar nicht mir, ich bin ruhig.) Ich habe Angst, dass ich übertreibe, oder dass andere denken, dass ich übertreibe. Ich leb doch noch. (Ok, ist wohl ein strenges Kriterium....).
Hm....
Also schon lange vor den Kopfschmerzen (die hab ich ja erst seit Dezember 2008) hatte/habe ich psychische Störungen. Ich komme nicht so gut mit mir zurecht und kann mich schlecht akzeptieren. Eine Zeit lang hat sich das so gezeigt, dass ich mich selbst verletzt habe, geschnitten und verbrannt. Schmerzen hatte ich dabei entweder von vornherein keine, oder ich konnte sie gut "ausschalten" (in dem ich mich konzentriert habe) und hatte dadurch das Gefühl etwas Kontrollieren zu können. Also ich habe mich irgendwie unverletzlich gefühlt dadurch, weil ich wusste, ich kann Schmerzen ausknipsen. Außerdem hatte ich eine atypische Magersucht. Atypisch, weil ich nicht dachte, dass ich zu dick bin und auch keine Angst vor dem Zunehmen hatte, sondern einfach nur nichts essen wollte. Das hatte auch mit Kontrolle zu tun glaube ich und ich wollte irgendwie sehen, wie weit ich gehen kann. Am Ende hab ich noch 25kg gewogen (ich weiß, das ist unglaubwürdig, aber es ist so). Das war 2004. Ich war dann lange im Krankenhaus und in verschiedenen Psychiatrien und wurde mit Medikamenten vollgestopft (Therapie gab es nicht!).
2005 habe ich dann mein Studium begonnen, in Psychologie. Mich hat nie so sehr die klinische Psychologie interessiert, das ist mir auch irgendwie zu anstrengend, die eine Erkrankung von der anderen abzugrenzen, weil alles so miteinander verworren ist. Sondern mich hat damals künstliche Intelligenz interessiert, und wie Leute dazu kommen moralisch zu urteilen. Jetzt schreibe ich Diplomarbeit darüber wie Interessen das logische Schlussfolgern beeinflussen.
Naja, jedenfalls, mit dem regelmäßigen Essen war es immer noch schwierig während des Studiums, das wird ja nicht von einen Tag auf den anderen besser. Aber es ging und ich war nie mehr in Lebensgefahr oder so. Und verletzt hab ich mich auch seit 3 Jahren nicht mehr. Seit August 2008 komme ich eigentlich sogar ziemlich gut zurecht, mit dem Essen und so. So. Und seit Dezember 2008 hab ich Kopfschmerzen! Dazu muss ich noch sagen, dass es im September und Oktober so war, dass ich dachte, mir fehlt nen Aus-Schalter. Davor allerdings auch schon oft. Also ich bin z.B. 18 Stunden am Stück Fahrrad gefahren, weil ich zu viel Energie hatte (oder nicht gemerkt hab, dass ich sie nicht mehr hatte).
Ich weiß nicht ob das wichtig ist. Ich weiß auch nicht, ob ich es Ärzten erzählen sollte/muss (bisher hab ichs immer beides genannt aber nicht näher erleutert). Ich will halt nicht, dass sie dann "ja, ja, psychosomatisch" sagen, nur weil ich psychische Probleme hab. (Ein Notdienstarzt z.B. hat meine Arme gesehen und dann gemeint da hätte er ja schon die Ursache der Kopfschmerzen gefunden, aber so einfach ists wohl nicht!). (Weil von "ja, ja psychosomatisch" wirds halt nicht besser... Ich frag mich ja schon selber, ob ich vielleicht einfach nur Kopfschmerzen hab, weil ich nen gestörter Mensch bin, aber wenn das so ist, dann können Ärzte ja nichts tun...)
Und ich frag mich halt: Ein Mal im Leben mach ich mich nicht körperlich total fertig und dann werd ich bestraft dafür?
Und dann weiß ich auch nicht, gegen Spannungskopfschmerzen spricht ja, dass die bei mir so plötzlich kommen, aber vielleicht bin ich bis zu ner Schmerzstärke von X einfach nur zu dämlich es mitzukriegen und merks dann erst, wenns schon so stark ist? Aber kann ich mir eigentlich schlecht vorstellen, ich hatte ja früher auch schon mal leichte Kopfschmerzen (und hab sie bemerkt).
Danke für Deine Offenheit. Mir drängen sich folgende Fragen auf:
Kannst denn Du Deine Kopfschmerzen losgelöst von Deiner Vorerkrankung sehen? Kann es sein, dass Du aus Angst, dass Dich niemand richtig versteht, "das ganze alte Zeug hervorholst"?
Dein Posting wirkt auf mich irgendwie hilflos und verwirrt. Aber eigentlich lassen sich manche Fragen zum Schmerz ganz klar beantworten, z. B.
Tränt ein Auge?
Läuft die Nase?
Kommt der Schmerz plötzlich?
Bist Du angespannt?
Nimmt der Schmerz bei Bewegungen zu?
usw.
Das hat alles mit Deiner Vorerkrankung nichts zu tun. Es könnte aber mit Streß und Verspannung zu tun haben, denn ein Spannungskopfschmerz kann eine Migräne auslösen und eine Migräne kann einen Clusterkopfschmerz auslösen.
Ich finde es gut, wenn ein Arzt Dich nach Deiner psychischen Situation fragt, aber ich glaube, Du musst davor keine Angst haben. Das zeigt doch nur, dass er gewissenhaft ist und in alle Richtungen denkt. Der Kopfschmerz bleibt derselbe und es ist für den Cluster typisch, dass er von heute auf morgen auftritt. Also warum nicht bei Dir irgendwann im Jahre 2008.
Alles Gute für Dich,
Gaby