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Re: eine traurige Einsicht...

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 09:37
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:37
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:36
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:35 Hallo an Alle,

tja, heute melde ich mich nach langer Zeit wieder mal und habe lange überlegt, ob ich einen Beitrag schreiben soll oder nicht, da mir und meinem Mann hier schon Mitglieder sehr geholfen haben, möchte ich Euch gerne von den neuesten Entwicklungen berichten.
Mein Mann Stefan ist chronischer Clusterpatient, bislang half ihm nicht viel. Er ist ein sehr labiler Mensch und hat sich durch den CKS sehr verändert.
Im letzten Jahr fing er an Alkohol zu trinken, einfach nur, weil er sich einbildete, dass der CKS dann nicht so schlimm ist. Durch ein Gespräch mit Claudia und eine Vermittlung zur Schmerzklinik in Kiel wurde es dann wieder besser. Er hat versucht besser mit dem CKS umzugehen.
Doch in den letzten Monaten wurden die Attacken wieder schlimmer, so schlimm waren sie noch nie. Ich musste zusehen, wie er litt und konnte nichts tun. Wandte mich an seinen Neurologen, der uns seine Mailadresse und auch seine Privatnummer gab, mit dem Hinweis, dass wir ihn jederzeit anrufen können. Ich schilderte ihm das alles, auch das Alkoholproblem, doch er nahm mich nicht sehr ernst. Wird schon alles nicht so schlimm sein, waren seine Worte.
Viele Schicksalschläge trafen uns auch noch. Meine Tochter (20 Jahre) hat MS und nn auch noch zusätzlich Morbus Crohn. Egal, wie schlecht es Stefan ging, er war an ihrer Seite. Dadurch habe ich nicht bemerkt, dass er wieder Alkohol trank. Immer mehr. Nun fast alle zwei Tage. Manchmal ging er weg und kam erst einen Tag später wieder. Saß weinend vor mir und sagte immer wieder, ich kann nicht mehr...und dass er ohne Alkohol nicht mehr kann...
Schlug während der Attacken gegen die Wand und trank wieder.
Am Dienstag morgen schrieb ich seinem Neurologen aus Verzweiflung eine Mail, in dem ich ihm meine Befürchtung mitteilte, dass Stefan Alkoholiker ist. Als Stefan Dienstag Abend wieder auftauchte, war er betrunken und hatte zusätzlich noch eine Platzwunde am Auge. Ich sagte ihm, dass ich nicht mehr kann und er entweder sofort geht oder eine Therapie macht. Er willigte ein und ich rief seinen Neurologen sofort an, damit er uns helfen kann. Leider habe ich mir davon zuviel versprochen. Seine Antwort war, ich sollte ihn nicht mehr anrufen und auch keine Mails schreiben, er würde nicht mehr darauf antworten,,,soviel dann dazu, dass er immer für uns da sei...
Also, habe ich mcih selber schlau gemacht und Stefan sollte Donnerstag morgen zum Blauen Kreuz, die würden helfen. Ich musste arbeiten. Gegen Mittag bekam ich eine SMS: "Ich packe es nicht, sorry."
Das war das letzte, was ich von ihm gehört habe, bis heute. Handy aus, Geld dürfte er keines mehr haben. Die Therapeutin vom Blauen Kreuz sagte, dass sie befürchtet, er sei stark selbstmordgefährdet, nicht nur durch den Alkohol, sondern auch durch den CKS.

Nun sitze ich hier, kann nicht schlafen, zittere, weine und habe eine furchtbare Angst. Der CKS hat sein (unser) Leben sehr verändert und der Alkohol erst recht. Sicher, weiß ich, dass er am Anfang des Trinken wirklich dachte, dass es ihm hilft, den CKS zu entkommen, aber ich weiß auch, dass das irgendwann nur noch eine Ausrede war, weil er es nicht mehr ohne schaffte.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll...Hatte soviel Hoffnung in seine Kur gesetzt, die ihm das Arbeitsamt ans Herz gelegt hatte, doch sein Neurologe hat eine Kur abgelehnt, mit dem Argument, dass ein CKS Patient keine braucht und es nichts bringen würde, da sowieso nichts hilft...

Seid mir nicht böse, wenn ich soviel geschrieben habe, aber ich musste das loswerden. Nochmal ein Dank, an alle, die uns bis jetzt geholfen haben.
Was jetzt passieren wird, ich weiß es einfach nicht...

Liebe Grüsse

Sabine
Hallo Ihr Lieben,

erst einmal vielen Dank für Eure lieben Worte. Sie haben mir sehr geholfen. Mein Mann ist wieder zuhause und wir haben auch mit einem Menschen von der Suchtberatung gesprochen. Dieser Mensch hat nachdem, er sich über CKS versucht hat, schlau zu machen, gesagt, dass er doch eine große Chance sieht, dass mein Mann da wieder rauskommt. Allerdings muss er erstmal aus dem Kopf kriegen, dass ihm der Alkohol bei den Schmerzen hilft...
Mein Mann kann mir nicht in die Augen schauen und fühlt sich sehr mies. Heute hat er einen Termin beim Hausarzt, dem er die ganze Wahrheit sagen will und dort nach Hilfe bitten (oder verlangen) will. Ich hoffe, er wird es schaffen.
Vielen lieben Dank auch an zwei besondere Menschen, die zu mir sehr ehrlich waren und viel erzählt haben. Zumindest eins ist sicher, den Neurologen werden wir wechseln...

Es grüßt Euch

Sabine
Liebe Sabine,

ich bin sicher, daß Ihr das schaffen werdet.

Und wie schon gesagt: Denke nicht an die Berge, die vor Dir liegen, sondern an die Berge, die Du schon geschafft hast.

Gruß und schmerzfreie Zeit
Liebe Sabine,

auch ich habe immer wieder geschaut, ob es was Gutes zu berichten gab und bin froh dass dein Mann wieder da ist.
wegen dem Alkohol-Problem wendet euch mal an die Profis von den Anonymen Alkoholiker oder den Guttemplern, das sind alles Ehemalige und wissen wie man helfen kann, auch den Angehörigen!
Klingt zwar blöd, kenne aber viel die bei denen wahren und jetzt das Problem im Griff haben.

Liebe Grüße

Matthias

Re: eine traurige Einsicht...

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 09:37
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:36
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:35 Hallo an Alle,

tja, heute melde ich mich nach langer Zeit wieder mal und habe lange überlegt, ob ich einen Beitrag schreiben soll oder nicht, da mir und meinem Mann hier schon Mitglieder sehr geholfen haben, möchte ich Euch gerne von den neuesten Entwicklungen berichten.
Mein Mann Stefan ist chronischer Clusterpatient, bislang half ihm nicht viel. Er ist ein sehr labiler Mensch und hat sich durch den CKS sehr verändert.
Im letzten Jahr fing er an Alkohol zu trinken, einfach nur, weil er sich einbildete, dass der CKS dann nicht so schlimm ist. Durch ein Gespräch mit Claudia und eine Vermittlung zur Schmerzklinik in Kiel wurde es dann wieder besser. Er hat versucht besser mit dem CKS umzugehen.
Doch in den letzten Monaten wurden die Attacken wieder schlimmer, so schlimm waren sie noch nie. Ich musste zusehen, wie er litt und konnte nichts tun. Wandte mich an seinen Neurologen, der uns seine Mailadresse und auch seine Privatnummer gab, mit dem Hinweis, dass wir ihn jederzeit anrufen können. Ich schilderte ihm das alles, auch das Alkoholproblem, doch er nahm mich nicht sehr ernst. Wird schon alles nicht so schlimm sein, waren seine Worte.
Viele Schicksalschläge trafen uns auch noch. Meine Tochter (20 Jahre) hat MS und nn auch noch zusätzlich Morbus Crohn. Egal, wie schlecht es Stefan ging, er war an ihrer Seite. Dadurch habe ich nicht bemerkt, dass er wieder Alkohol trank. Immer mehr. Nun fast alle zwei Tage. Manchmal ging er weg und kam erst einen Tag später wieder. Saß weinend vor mir und sagte immer wieder, ich kann nicht mehr...und dass er ohne Alkohol nicht mehr kann...
Schlug während der Attacken gegen die Wand und trank wieder.
Am Dienstag morgen schrieb ich seinem Neurologen aus Verzweiflung eine Mail, in dem ich ihm meine Befürchtung mitteilte, dass Stefan Alkoholiker ist. Als Stefan Dienstag Abend wieder auftauchte, war er betrunken und hatte zusätzlich noch eine Platzwunde am Auge. Ich sagte ihm, dass ich nicht mehr kann und er entweder sofort geht oder eine Therapie macht. Er willigte ein und ich rief seinen Neurologen sofort an, damit er uns helfen kann. Leider habe ich mir davon zuviel versprochen. Seine Antwort war, ich sollte ihn nicht mehr anrufen und auch keine Mails schreiben, er würde nicht mehr darauf antworten,,,soviel dann dazu, dass er immer für uns da sei...
Also, habe ich mcih selber schlau gemacht und Stefan sollte Donnerstag morgen zum Blauen Kreuz, die würden helfen. Ich musste arbeiten. Gegen Mittag bekam ich eine SMS: "Ich packe es nicht, sorry."
Das war das letzte, was ich von ihm gehört habe, bis heute. Handy aus, Geld dürfte er keines mehr haben. Die Therapeutin vom Blauen Kreuz sagte, dass sie befürchtet, er sei stark selbstmordgefährdet, nicht nur durch den Alkohol, sondern auch durch den CKS.

Nun sitze ich hier, kann nicht schlafen, zittere, weine und habe eine furchtbare Angst. Der CKS hat sein (unser) Leben sehr verändert und der Alkohol erst recht. Sicher, weiß ich, dass er am Anfang des Trinken wirklich dachte, dass es ihm hilft, den CKS zu entkommen, aber ich weiß auch, dass das irgendwann nur noch eine Ausrede war, weil er es nicht mehr ohne schaffte.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll...Hatte soviel Hoffnung in seine Kur gesetzt, die ihm das Arbeitsamt ans Herz gelegt hatte, doch sein Neurologe hat eine Kur abgelehnt, mit dem Argument, dass ein CKS Patient keine braucht und es nichts bringen würde, da sowieso nichts hilft...

Seid mir nicht böse, wenn ich soviel geschrieben habe, aber ich musste das loswerden. Nochmal ein Dank, an alle, die uns bis jetzt geholfen haben.
Was jetzt passieren wird, ich weiß es einfach nicht...

Liebe Grüsse

Sabine
Hallo Ihr Lieben,

erst einmal vielen Dank für Eure lieben Worte. Sie haben mir sehr geholfen. Mein Mann ist wieder zuhause und wir haben auch mit einem Menschen von der Suchtberatung gesprochen. Dieser Mensch hat nachdem, er sich über CKS versucht hat, schlau zu machen, gesagt, dass er doch eine große Chance sieht, dass mein Mann da wieder rauskommt. Allerdings muss er erstmal aus dem Kopf kriegen, dass ihm der Alkohol bei den Schmerzen hilft...
Mein Mann kann mir nicht in die Augen schauen und fühlt sich sehr mies. Heute hat er einen Termin beim Hausarzt, dem er die ganze Wahrheit sagen will und dort nach Hilfe bitten (oder verlangen) will. Ich hoffe, er wird es schaffen.
Vielen lieben Dank auch an zwei besondere Menschen, die zu mir sehr ehrlich waren und viel erzählt haben. Zumindest eins ist sicher, den Neurologen werden wir wechseln...

Es grüßt Euch

Sabine
Sabine, mein Schatz,

es wird noch ein langer und steiniger Weg, aber ich denke, ihr werdet es schaffen.
Ich habe gemerkt, dass er nachdenkt, um Alternativen zu finden und das ist positiv.
Und ihr wißt, ich bin für euch da.
Eine liebe Umarmung schickt euch beiden

Claudia

Re: eine traurige Einsicht...

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 09:38
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:36
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:35 Hallo an Alle,

tja, heute melde ich mich nach langer Zeit wieder mal und habe lange überlegt, ob ich einen Beitrag schreiben soll oder nicht, da mir und meinem Mann hier schon Mitglieder sehr geholfen haben, möchte ich Euch gerne von den neuesten Entwicklungen berichten.
Mein Mann Stefan ist chronischer Clusterpatient, bislang half ihm nicht viel. Er ist ein sehr labiler Mensch und hat sich durch den CKS sehr verändert.
Im letzten Jahr fing er an Alkohol zu trinken, einfach nur, weil er sich einbildete, dass der CKS dann nicht so schlimm ist. Durch ein Gespräch mit Claudia und eine Vermittlung zur Schmerzklinik in Kiel wurde es dann wieder besser. Er hat versucht besser mit dem CKS umzugehen.
Doch in den letzten Monaten wurden die Attacken wieder schlimmer, so schlimm waren sie noch nie. Ich musste zusehen, wie er litt und konnte nichts tun. Wandte mich an seinen Neurologen, der uns seine Mailadresse und auch seine Privatnummer gab, mit dem Hinweis, dass wir ihn jederzeit anrufen können. Ich schilderte ihm das alles, auch das Alkoholproblem, doch er nahm mich nicht sehr ernst. Wird schon alles nicht so schlimm sein, waren seine Worte.
Viele Schicksalschläge trafen uns auch noch. Meine Tochter (20 Jahre) hat MS und nn auch noch zusätzlich Morbus Crohn. Egal, wie schlecht es Stefan ging, er war an ihrer Seite. Dadurch habe ich nicht bemerkt, dass er wieder Alkohol trank. Immer mehr. Nun fast alle zwei Tage. Manchmal ging er weg und kam erst einen Tag später wieder. Saß weinend vor mir und sagte immer wieder, ich kann nicht mehr...und dass er ohne Alkohol nicht mehr kann...
Schlug während der Attacken gegen die Wand und trank wieder.
Am Dienstag morgen schrieb ich seinem Neurologen aus Verzweiflung eine Mail, in dem ich ihm meine Befürchtung mitteilte, dass Stefan Alkoholiker ist. Als Stefan Dienstag Abend wieder auftauchte, war er betrunken und hatte zusätzlich noch eine Platzwunde am Auge. Ich sagte ihm, dass ich nicht mehr kann und er entweder sofort geht oder eine Therapie macht. Er willigte ein und ich rief seinen Neurologen sofort an, damit er uns helfen kann. Leider habe ich mir davon zuviel versprochen. Seine Antwort war, ich sollte ihn nicht mehr anrufen und auch keine Mails schreiben, er würde nicht mehr darauf antworten,,,soviel dann dazu, dass er immer für uns da sei...
Also, habe ich mcih selber schlau gemacht und Stefan sollte Donnerstag morgen zum Blauen Kreuz, die würden helfen. Ich musste arbeiten. Gegen Mittag bekam ich eine SMS: "Ich packe es nicht, sorry."
Das war das letzte, was ich von ihm gehört habe, bis heute. Handy aus, Geld dürfte er keines mehr haben. Die Therapeutin vom Blauen Kreuz sagte, dass sie befürchtet, er sei stark selbstmordgefährdet, nicht nur durch den Alkohol, sondern auch durch den CKS.

Nun sitze ich hier, kann nicht schlafen, zittere, weine und habe eine furchtbare Angst. Der CKS hat sein (unser) Leben sehr verändert und der Alkohol erst recht. Sicher, weiß ich, dass er am Anfang des Trinken wirklich dachte, dass es ihm hilft, den CKS zu entkommen, aber ich weiß auch, dass das irgendwann nur noch eine Ausrede war, weil er es nicht mehr ohne schaffte.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll...Hatte soviel Hoffnung in seine Kur gesetzt, die ihm das Arbeitsamt ans Herz gelegt hatte, doch sein Neurologe hat eine Kur abgelehnt, mit dem Argument, dass ein CKS Patient keine braucht und es nichts bringen würde, da sowieso nichts hilft...

Seid mir nicht böse, wenn ich soviel geschrieben habe, aber ich musste das loswerden. Nochmal ein Dank, an alle, die uns bis jetzt geholfen haben.
Was jetzt passieren wird, ich weiß es einfach nicht...

Liebe Grüsse

Sabine
Hallo Ihr Lieben,

erst einmal vielen Dank für Eure lieben Worte. Sie haben mir sehr geholfen. Mein Mann ist wieder zuhause und wir haben auch mit einem Menschen von der Suchtberatung gesprochen. Dieser Mensch hat nachdem, er sich über CKS versucht hat, schlau zu machen, gesagt, dass er doch eine große Chance sieht, dass mein Mann da wieder rauskommt. Allerdings muss er erstmal aus dem Kopf kriegen, dass ihm der Alkohol bei den Schmerzen hilft...
Mein Mann kann mir nicht in die Augen schauen und fühlt sich sehr mies. Heute hat er einen Termin beim Hausarzt, dem er die ganze Wahrheit sagen will und dort nach Hilfe bitten (oder verlangen) will. Ich hoffe, er wird es schaffen.
Vielen lieben Dank auch an zwei besondere Menschen, die zu mir sehr ehrlich waren und viel erzählt haben. Zumindest eins ist sicher, den Neurologen werden wir wechseln...

Es grüßt Euch

Sabine
Hallo Sabine,

schön, dass Du Dich meldest. Da bin ich sehr froh für Euch beide. Es ist gut, dass Dein Mann mit seinem Hausarzt sprechen wird - das ist sehr gut. Der vorige Neurologe hätte wissen müssen, dass Alkohol für den Cluster ein ganz schlimmer Trigger sein kann. Ein ganz fataler Kreislauf aus Sucht und Schmerzen.

Ich möchte an Haralds Worte anknüpfen. Auch jeder noch so hohe Berg wird Schritt für Schritt bewältigt. Ihr seid nicht alleine.

Pass gut auf Dich auf.
Alles Liebe,
gaby

Re: eine traurige Einsicht...

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 09:38
von Archiv
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:38
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:36
Archiv hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 09:35 Hallo an Alle,

tja, heute melde ich mich nach langer Zeit wieder mal und habe lange überlegt, ob ich einen Beitrag schreiben soll oder nicht, da mir und meinem Mann hier schon Mitglieder sehr geholfen haben, möchte ich Euch gerne von den neuesten Entwicklungen berichten.
Mein Mann Stefan ist chronischer Clusterpatient, bislang half ihm nicht viel. Er ist ein sehr labiler Mensch und hat sich durch den CKS sehr verändert.
Im letzten Jahr fing er an Alkohol zu trinken, einfach nur, weil er sich einbildete, dass der CKS dann nicht so schlimm ist. Durch ein Gespräch mit Claudia und eine Vermittlung zur Schmerzklinik in Kiel wurde es dann wieder besser. Er hat versucht besser mit dem CKS umzugehen.
Doch in den letzten Monaten wurden die Attacken wieder schlimmer, so schlimm waren sie noch nie. Ich musste zusehen, wie er litt und konnte nichts tun. Wandte mich an seinen Neurologen, der uns seine Mailadresse und auch seine Privatnummer gab, mit dem Hinweis, dass wir ihn jederzeit anrufen können. Ich schilderte ihm das alles, auch das Alkoholproblem, doch er nahm mich nicht sehr ernst. Wird schon alles nicht so schlimm sein, waren seine Worte.
Viele Schicksalschläge trafen uns auch noch. Meine Tochter (20 Jahre) hat MS und nn auch noch zusätzlich Morbus Crohn. Egal, wie schlecht es Stefan ging, er war an ihrer Seite. Dadurch habe ich nicht bemerkt, dass er wieder Alkohol trank. Immer mehr. Nun fast alle zwei Tage. Manchmal ging er weg und kam erst einen Tag später wieder. Saß weinend vor mir und sagte immer wieder, ich kann nicht mehr...und dass er ohne Alkohol nicht mehr kann...
Schlug während der Attacken gegen die Wand und trank wieder.
Am Dienstag morgen schrieb ich seinem Neurologen aus Verzweiflung eine Mail, in dem ich ihm meine Befürchtung mitteilte, dass Stefan Alkoholiker ist. Als Stefan Dienstag Abend wieder auftauchte, war er betrunken und hatte zusätzlich noch eine Platzwunde am Auge. Ich sagte ihm, dass ich nicht mehr kann und er entweder sofort geht oder eine Therapie macht. Er willigte ein und ich rief seinen Neurologen sofort an, damit er uns helfen kann. Leider habe ich mir davon zuviel versprochen. Seine Antwort war, ich sollte ihn nicht mehr anrufen und auch keine Mails schreiben, er würde nicht mehr darauf antworten,,,soviel dann dazu, dass er immer für uns da sei...
Also, habe ich mcih selber schlau gemacht und Stefan sollte Donnerstag morgen zum Blauen Kreuz, die würden helfen. Ich musste arbeiten. Gegen Mittag bekam ich eine SMS: "Ich packe es nicht, sorry."
Das war das letzte, was ich von ihm gehört habe, bis heute. Handy aus, Geld dürfte er keines mehr haben. Die Therapeutin vom Blauen Kreuz sagte, dass sie befürchtet, er sei stark selbstmordgefährdet, nicht nur durch den Alkohol, sondern auch durch den CKS.

Nun sitze ich hier, kann nicht schlafen, zittere, weine und habe eine furchtbare Angst. Der CKS hat sein (unser) Leben sehr verändert und der Alkohol erst recht. Sicher, weiß ich, dass er am Anfang des Trinken wirklich dachte, dass es ihm hilft, den CKS zu entkommen, aber ich weiß auch, dass das irgendwann nur noch eine Ausrede war, weil er es nicht mehr ohne schaffte.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll...Hatte soviel Hoffnung in seine Kur gesetzt, die ihm das Arbeitsamt ans Herz gelegt hatte, doch sein Neurologe hat eine Kur abgelehnt, mit dem Argument, dass ein CKS Patient keine braucht und es nichts bringen würde, da sowieso nichts hilft...

Seid mir nicht böse, wenn ich soviel geschrieben habe, aber ich musste das loswerden. Nochmal ein Dank, an alle, die uns bis jetzt geholfen haben.
Was jetzt passieren wird, ich weiß es einfach nicht...

Liebe Grüsse

Sabine
Hallo Ihr Lieben,

erst einmal vielen Dank für Eure lieben Worte. Sie haben mir sehr geholfen. Mein Mann ist wieder zuhause und wir haben auch mit einem Menschen von der Suchtberatung gesprochen. Dieser Mensch hat nachdem, er sich über CKS versucht hat, schlau zu machen, gesagt, dass er doch eine große Chance sieht, dass mein Mann da wieder rauskommt. Allerdings muss er erstmal aus dem Kopf kriegen, dass ihm der Alkohol bei den Schmerzen hilft...
Mein Mann kann mir nicht in die Augen schauen und fühlt sich sehr mies. Heute hat er einen Termin beim Hausarzt, dem er die ganze Wahrheit sagen will und dort nach Hilfe bitten (oder verlangen) will. Ich hoffe, er wird es schaffen.
Vielen lieben Dank auch an zwei besondere Menschen, die zu mir sehr ehrlich waren und viel erzählt haben. Zumindest eins ist sicher, den Neurologen werden wir wechseln...

Es grüßt Euch

Sabine
Hallo Sabine,

schön, dass Du Dich meldest. Da bin ich sehr froh für Euch beide. Es ist gut, dass Dein Mann mit seinem Hausarzt sprechen wird - das ist sehr gut. Der vorige Neurologe hätte wissen müssen, dass Alkohol für den Cluster ein ganz schlimmer Trigger sein kann. Ein ganz fataler Kreislauf aus Sucht und Schmerzen.

Ich möchte an Haralds Worte anknüpfen. Auch jeder noch so hohe Berg wird Schritt für Schritt bewältigt. Ihr seid nicht alleine.

Pass gut auf Dich auf.
Alles Liebe,
gaby
Hallo Sabine schlimme sache !!!

Ich weis das das jetzt viele wieder nicht hören wollen, aber wenn es so schlimm ist
Kann man sich auch an eine gute Psychatrie/neurologie wenden die haben da einfach die Besten erfahrungen ,und wissen mit süchten und auch menschen die unter schweren Krankehten leiden gut bescheit..
Irgendwann ist Bei ClusterPatienten halt auch der punkt erreicht, auch wenn es heist wir hätten eine hohe psychische belastbarkeit..
man muss einfach nur sagen das man nicht mehr kann und die nehemen einen auf..
und dann wird der akutstatus geklärt..

das warten auf tehrapien usw wird dort dann , überbrückt oder geht schneller..
Manche haben auch Suchtabteilungen.. vielleicht ist es auch noch in einer Depressions oder Panikstation zu Therapieren..

Ich weiß nicht woher ihr seit !!! aber ich würde mir dort einfach mahl was anschauen das sind Akut-kliniken das heist es geht schnell. wenn es im nicht zusagt geht ihr halt wieder..
Ausserdem Braucht man als freiwillger nix machen was man nicht möchte oder wovor man Angst hat..

worauf man achten muss das auch das geschrieben wird was ist und was man ereichen will.. und mit den medis würde ich heute auch vorsichtiger sein..
Ihr solltet auch immer betonen das der cluster schuld ist nicht der alkohol
vielleicht auch vom hausarzt bestätigt..
auf alle Fälle sollte dort auch ein Neurologe oder Clusterkundiger Arzt vohanden sein.
Haben die aber auch ..
nach aussen kommt da nix, das heist es erfährt nimand wo er ist , und ausser den kostenträgern warum..

tut euch bitte nicht noch mal sowas an, es gibt schnelle Hillfe..

lg Thore