Sauerstoff verändert bisheriges Muster

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Archiv
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Re: Sauerstoff verändert bisheriges Muster

Beitrag von Archiv »

Archiv hat geschrieben: Di 3. Apr 2018, 23:30
Archiv hat geschrieben: Di 3. Apr 2018, 23:29
Archiv hat geschrieben: Di 3. Apr 2018, 23:29

Bei Sauerstoff sind auch die Dosierung, die Anwendungsdauer, der Zeitpunkt während der Attacke und die Atemmaske entscheidend.

Nicht immer ist dabei der erste Tipp des Arztes richtig. Man muss teilweise etwas abweichen.

Erstens: keine "Nasenbrille", sondern umschließende Masken benutzen. Dabei hinsetzen, leicht vornüber gebeugt.
Zweitens: Dosierung testhalber mal etwas erhöhen, oft liest man, dass die Leute mehr als 10 L/Minute einstellen.
Drittens: Anwendungsdauer nicht unter 20 Min., falsch wäre das Absetzen der Maske gleich nach Linderung
Und viertens: Sauerstoff wirkt nur, wenn er direkt nach Attackenbeginn zugeführt wird. Mitten in der Attacke ist er praktisch wirkungslos.

Sauerstoff hat gegenüber Spritzen, Nasenspray usw. den Vorteil, sanft und quasi frei von Nebenwirkungen zu sein. Dazu hält sich die Zuzahlung in Grenzen und auch größere Mengen zu bekommen, ist dank Dauerverordnung kein Problem.

Ist denn die Diagnose Clusterkopfschmerz bei Dir gesichert? Ich frage, weil der überwiegende Teil der Betroffenen Männer ab 40 sind. Bei Migräne z.B., die meine Frau quält, hilft Sauerstoff überhaupt nicht, ihr wird im Gegenteil übel davon.
@ TheScrambler
Dass ich nicht in das typische Muster passe, habe ich auch schon selbst festgestellt und von den Ärzten gehört. Dennoch ist der Kopfschmerz als Clusterkopfschmerz bestätigt.
Hallo,

wie schon geschildert hat Sauerstoff den Vorteil, keine Nebenwirkungen, auch wenn es nervig ist mit einer 2 l Flasche rumzulaufen. Es gibt aber hier von der Krankenkasse, Wagen in welche man die Tasche mit der Flasche einhängen kann und dann braucht man das nicht alles tragen.

Wenn der Sauerstoff wirkt, ist meine persönliche Meinung den auch zu nehmen.

Bei jedem wirkt der Sauerstoff anders, bei dem einen im Liegen, bei dem anderen nur im Sitzen. Einer hat nach 5 min atmen den Schmerz weg, der nächste Patient braucht 15 min und muss noch nachlaufen lassen.

Wie diese individuelle Wirkung beim Sauerstoff ist, muss halt jeder für sich herausfinden, um dann die besten Anwendungsmöglichkeit zu finden. Ich z.B. brauche das Nachlaufen lassen fast gar nicht und kann mich auch dabei hinlegen, die Wirkung ist gegeben.

Eine Besonderheit bei mir ist aber, dass der Sauerstoff immer eine ganze Zeit wirkt, auch gut wirkt, bis irgendwann, dass kann 3 Monate oder auch ein dreiviertel Jahr sein, vllt. auch mehr, der Sauerstoff irgendwann nicht mehr wirkt. Dann nehme ich etwas Kortison bzw. letztes Mal haben wir eine Blockade probiert, und dann wirkt der Sauerstoff wieder. Vielleicht können das andere Patienten auch bestätigen, bei mir ist es aber so. Vielleicht hilft das Kortison bei dir auch, das der Sauerstoff besser wirkt.
Eventuell solltest Du auch wenn es episodisch ist, mal über eine Prophylaxe nachdenken. Bezüglich der Neuerung der 2 Attacken täglich, kann man hier auch anführen, dass der Cluster sich verändert. Ich würde es nicht auf den Sauerstoff schieben, sondern wäre froh wenn er wirkt.

In diesem Sinne wünsche ich allen eine lange SfZ

Gruß

Andre
Hallo Andy,

bestätigen kann ich, dass mein Körper "dazulernt" und ich immer wieder die Taktik ändern muss. Eine Weile funktioniert der Sauerstoff, dann werden die Abstände zwischen den Attacken immer kürzer (teilweise nur noch 30-45 Minuten), bis ich auf Spritzen umsteige -schon, weil ich sonst kein Auge mehr zubekomme.

Aber auch die Spritzen halten mich nur für immer kürzere Phasen schmerzfrei, erst fast einen Tag, zuletzt dann etwa sechs Stunden.

Dann erhöhe ich die Verapamil-Dosis. Komme ich in clusterfreien Phasen mit 120 mg Verapamil aus, muss ich an der Spitze meiner Clusterepisode bis zu 720 mg täglich einnehmen. Bedenkt man, dass Verapamil herzmuskelschwächend wirkt, finde ich das bedenklich. Darum fahre ich das so bald wie möglich wieder zurück.

Jedenfalls tritt ein Abstumpfungseffekt ein, der beim Sauerstoff besonders gut zu beobachten ist.

...sagt der Michael
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